(9/4) Ascheflug

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"Aber... sagte Donata nicht, einige von ihnen würden jetzt gerade am Hang bei der Ernte helfen?"

Camilla musste die brennende Hoffnung in seiner Frage gehört haben. Die Art und Weise, wie sie ihn musterte, verriet es.

"Ja", bestätigte sie und runzelte die sonnengebräunte Stirn. Ihr Blick ging prüfend zwischen seinen Augen hin und her. "Ja, einige sind auf dem Feld..." Sie nahm ihn am Ellenbogen und führte ihn mehrere Schritte von Susanna und dem Schmied weg. Dann hielt sie an. "Ist alles in Ordnung mit dir?"

Er antwortete nicht. Er ließ den Blick über den Platz schweifen, seine rechte Hand klopfte nervös gegen den Oberschenkel, als er sich immer wieder suchend umsah. Er wollte am liebsten loslaufen, irgendetwas unternehmen, notfalls auch allein. Aber zunächst musste er sich orientieren - und er wusste, dass er sich besser ruhig verhalten sollte, allein schon wegen Caterina, und das fiel ihm unsagbar schwer.

"Mir geht es gut", sagte er schließlich  knapp. Camilla nahm ihm seine Behauptung nicht ab, er spürte es. Als er ihrem Blick auswich, sah er im Augenwinkel die abwägende Geste ihrer Hand, bevor sie an seiner Schulter vorbei und zum Tor hinüber schaute. Gerade so, als hätte sie eben nichts an ihm bemerkt. Wie es ihre Art war, ließ sie ihn in Ruhe, bis er von sich aus reden wollte.

Falls sie irgendeine Ahnung hegte, was tatsächlich in ihm vorging, sie würde es ihm nicht offen zeigen, dachte er. Und das hätte er auch nicht gewollt. Jetzt, wo er wieder unter Menschen war - einige von ihnen vertraut wie Camilla - kämpfte Valerio mit den Tränen. Entweder, er fand hier nun schnell etwas zu tun, oder es konnte ihm passieren, dass er sich in seiner Sorge um Caterina verriet! Er würde es nicht wagen, sich Camilla anzuvertrauen. Maria vielleicht - aber Maria war... Nein, er durfte so nicht denken! Noch war alles möglich! Sie war nicht tot, sie lebte! Und Caterina ebenfalls. Maria würde nicht zulassen, dass ihr oder den anderen etwas passierte...

Er sah zur Unterkunft hinüber, musterte jeden Stein, jede Fensterhöhlung, als könnte er erspüren, ob sie dort drinnen war. Warum nur waren alle so ruhig? Manche standen herum und redeten eifrig, andere waren damit beschäftigt, den Platz vor der Schule von Schutt und Steinen zu säubern. War das denn alles? Gab es nicht mehr und Wichtigeres zu tun? Seine Stimme bebte und klang selbst in seinen Ohren tiefer als sonst, als er fragte: "Die Schule, die Unterkunft... Geht denn dort jemand hinein?"

Camilla schüttelte den Kopf. "Das ist nicht so einfach, wie du glaubst." Sie zeigte auf den Säulengang, der zu einem guten Drittel eingebrochen war. "Die Säulengänge stützen das Gebäude. Sie wirken gegen den Druck der Mauern an, die immerhin zwei Etagen und das Dach tragen müssen. Es ist dieselbe Bauweise wie bei den großen Kathedralen. Wenn die Stützpfeiler und das Gewölbe des Ganges fehlen, oder wenn sie auch nur teilweise weggebrochen sind wie dort vorne, dann kann die ganze Wand in den Hof hinein stürzen."

Valerio starrte auf die graue Front des Wohntrakts. "Und wenn die Außenwand wegbricht", ergänzte er langsam, "haben Decken und Böden keinen Halt mehr..."

Camilla nickte. "...und stürzen auf die Novizinnen nieder. Falls sie dort drinnen sind - und das werden sie wohl. Du hast es verstanden."

"Ich habe es gesehen", flüsterte er. "Hinten, an der Rückseite." Ein dumpfes Grauen packte ihn bei der Erinnerung an das Bild, das sich tief in sein Gedächtnis eingebrannt hatte.

Die Nonne wandte ihr besorgtes Gesicht dem Tor zu. "Hoffentlich bringen die Franziskaner einen Baumeister mit", sagte sie nachdenklich. "Er muss eine Einschätzung vornehmen und uns zeigen, wo wir die Wand abstützen können, bevor wir auch nur einen Stein rühren. Wir müssen die Eingänge freiräumen." Sie warf ihm einen Seitenblick zu. "Du wirkst so still, so verloren... Na komm, mein Junge, hab Hoffnung! Sie werden ja jeden Moment da sein. Und sieh mal dort hinten, wir bekommen mehr Helfer aus der Stadt! Donata wird sie in Gruppen aufteilen und einweisen, jetzt geht es vorwärts!"

Eine Gruppe von Männern und Frauen brachte Eimer mit, die sie nun am Brunnen füllten und zu den Nonnen hinüber trugen. Man löschte die schwelenden Balken, die auf dem Boden lagen, band Seile daran fest und zog sie auf die Seite hinüber. Daneben hatten sie aus den Mauersteinen, die noch intakt waren, bereits mehrere Stapel errichtet.

Valerio schüttelte den Kopf. "Warum verschwenden sie Wasser und Zeit, um die Balken zu löschen?"

"Weil wir sie brauchen werden. Als stabile Rampe, als Überbrückung. Oder zum Abstützen der Wände."

Erstaunt sah er auf das von Falten durchzogene Gesicht der kleinen Frau hinunter. Wie viel Erfahrung Camilla hatte!

Sie lächelte schwach. "Mein ganzes Leben verbringe ich nun schon in diesen alten Mauern. Erst in Perugia, wo ich ausgebildet wurde, und seit dreiundvierzig Jahren hier. Ich habe Brände in Kirchen, Kathedralen und anderen Bauten erlebt und war beim Ab- und Aufbau eingestürzter Gebäude dabei. Mit den Jahren lernt man so einiges."

Seine Gedanken waren schon wieder bei den Vermissten. "Aber können wir denn tatsächlich nur warten? Wir müssen doch irgendwie ins Gebäude hinein kommen! Oder wir helfen ihnen, dass sie hinaus klettern können! Wo sind denn die Leitern? Dort hinten im Winkel ist die Wand über viele Meter intakt, und ein Rest des Ganges steht noch! Wenn wir ein schmales Loch in die Wand..."

Camilla packte ihn am Arm. "Valerio. Hör mir zu." Ihre Augen waren groß und ernst, sie sprach nun eindringlich. "Wir haben das alles schon durchdacht. Wir haben gerufen, immer wieder. Sie hätten uns hören müssen, und vielleicht haben sie das auch. Wir denken, dass sie da drinnen irgendwo liegen, verletzt wahrscheinlich, oder... Sie können nicht laufen und klettern, Junge! Sie können sich nicht einmal verständlich machen! Wir müssen zu ihnen hinein. Wir holen sie alle raus, aber wir müssen Platz haben, damit wir mit den Tragen hinein und hinaus kommen. Und das geht nicht über eine Leiter und den zweiten Stock, denn oben ist alles dicht - Wir können sie schließlich nicht über die langen Leitern hinunter bringen." Sie nickte zu dem zerstörten Säulengang hinüber. "Wir hoffen, dass wir durch das Treppenhaus kommen. Wir stützen die Wand ab und räumen die Eingänge frei."

Valerio sagte nichts. Er schluckte nur. Die Musikmeisterin streckte den Arm nach oben und wischte ihm über die Wange. "Du hast Ruß im Gesicht..." Valerio wusste, jede geringste Geste der Zuneigung würde jetzt die Schleusen in seinem Innern öffnen und er wäre verloren. Unwillig hob er den Kopf, drehte sich zur Seite und erntete nur einen weiteren nachdenklichen Blick von der alten Nonne. Sie sollte ihn besser nicht anfassen - aber wahrscheinlich wollte sie ihm irgendeine Form liebevoller Zuwendung schenken, die er jetzt annehmen konnte... Er konnte nicht.

In einer weiteren mütterlichen Geste begann sie den Staub von seinen Schultern zu streichen. Er spürte, wie nahe er an der Klippe stand. Musste sie ihm nun noch den Rest seiner Beherrschung aufweichen! Das ermunternde Lächeln, das sie in sein Gesicht hinauf schickte, vermochte nicht die Hilflosigkeit und Angst zu überspielen, die dabei aus ihren Augen sprach. Sie wussten beide, es sah nicht gut aus. Das Warten zermürbte sie.

"Wie viele sind es denn, die man zur Ernte mitgenommen hat?" Er gab nicht auf, er wollte Camilla alles abpressen, was sie ihm geben konnte, bevor er sich den Helfern anschloss. Er brauchte einen Funken Sicherheit und Hoffnung.

"Ach Valerio, wir haben schon überall herum gefragt", antwortete sie, und in ihrem Seufzen lag sowohl Mitgefühl für ihn, als auch Sorge um die Verschwundenen. "Viele fragen das. Aber niemand hier weiß es genau. Die Äbtissin, sicher. Sie hat sie eingeteilt. Aber die hat sich bis jetzt noch nicht blicken lassen. Wir wissen nur, es waren wenige." Sie schüttelte den Kopf. "Viel zu wenige. Eine Handvoll Mädchen vielleicht, oder einige mehr. Alle anderen müssen wir finden. Gott wird uns und ihnen helfen."

Wind kam nun auf und fütterte die Flammen, die seitlich aus dem Dach der Unterkunft züngelten. Camilla hob die Hand und schützte ihre Augen vor den Ascheflocken, die ihnen entgegen wehten. Valerio schüttelte nur die Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich aus seinem Zopf gelöst hatte. Der Geruch nach Feuer und verkohlten Dachbalken zog über den Hof und viele richteten die Gesichter auf die zerstörten Gebäude. Hinten am Brunnen begannen einige Nonnen zu singen und andere fielen ein. Sie wollten sich selbst und den Eingeschlossenen Mut machen. Am Himmel zogen Wolken auf.

"Maria wird es genau wissen, Valerio. Wir müssen sie nur..." Camilla sprach den Satz nicht zuende. Wieder wanderte ihr Blick über den Hof und dann zum Tor hinüber. Er hing an ihren Lippen, als sie schließlich fortfuhr: "Aber wenn die Männer mit den Leitern vom Feld kommen, dann können sie es uns ganz bestimmt sagen".

Ihr Blick wurde nachdenklich. "Sie werden aber die Namen der Novizinnen nicht kennen, höchstens ihre Zahl. Ich hoffe darum sehr, dass sie nicht allein herkommen, sondern die Novizinnen und auch die Nonnen gleich vom Feld mitbringen. Ach, wir hätten das gleich im Refektorium besprechen sollen", seufzte sie. "Aber vielleicht denken Marzia und Adolfa nach und nehmen die Novizinnen gleich mit - oder sie bringen uns zumindest ihre Namen. Aber besser ist es, wenn alle mit den Männern zum Kloster hinauf kommen. Wir brauchen sie alle hier."

Sie streifte die Asche, die sich auf ihrem dunklen Ärmel sammelte, mit der Hand herunter. "Wenn wir überblicken können, welche Mädchen da sind, erstelle ich so schnell wie möglich eine Liste derjenigen, die vermisst werden. Denn wenn die Männer den Eingang freigeräumt haben und ins Gebäude gehen, müssen wir genau wissen, wer bereits gefunden ist und wer noch fehlt. Es kann gefährlich werden! Wir dürfen niemanden umsonst hinein schicken, nur weil wir nicht wissen, ob noch jemand drinnen ist oder nicht."

Wie aus der Ferne drifteten ihre Worte durch seinen Kopf, er hörte zu und tat es doch nicht. Nur an einem Wort waren seine Gedanken hängen geblieben. "Mädchen, sagtest du, helfen bei der Ernte? Dann sind es also überwiegend die älteren Novizinnen, die verschwunden sind?"

Er hatte seine Worte geschickt gewählt. Zu wissend war der Blick, mit dem Camilla während des Sprechens seine Regungen beobachtet hatte. Sie hörte jede Nuance in seiner Stimme, das wusste er, las von seinem Gesicht, seinen Augen, seiner Haltung ab, wie es in ihm aussah. Aber er musste diese Frage stellen.

Camilla zuckte die Schultern. "So genau weiß ich es nicht... Donata sprach von Mädchen. Aber ein anderes Mal auch von Frauen. Ich gehe davon aus, dass es wohl eine gemischte Gruppe ist." Sie sah ihm tief in die Augen. Dann sagte sie leise: "Wenn es wichtig ist, frage sie. Sie ist dort hinten bei den anderen." Sie zeigte zur Ruine hinüber. Einen Moment zögerte sie, dann trat sie nahe zu ihm heran und senkte ihre Stimme. "Ich an deiner Stelle würde es nicht tun. Warte ab. Hab Geduld. Wir finden sie. Alle. Du wirst sehen."

Er nickte abwesend. Abwarten ... sie hatte gut reden! Plötzlich fiel ihm ein, was er ihr unbedingt sagen musste. "Evelina, eine der neuen Novizinnen... sie lief mir vorhin vor die Füße, als ich aus dem Refektorium kam."

Camilla sah erstaunt auf. 

"Sie war dabei, als es passierte, aber sie ist unverletzt", fuhr er fort. "Es geht ihr einigermaßen gut. Ich habe sie Anna mitgegeben, damit sie ihr hilft. Sie bereiten die Krankenstube vor und kommen dann mit Medizin, Tüchern und Wasser her." Er war froh, seiner alten Lehrmeisterin zumindest diese eine gute Nachricht überbringen zu können. Er wies zu den Gebäuden hinüber. "Evelina sprach kurz mit mir. Sie sagte, sie konnte sich dort irgendwo hinaus retten, aber da waren..."

Plötzlich packte Camilla ihn am Arm. Ihr Gesicht hellte sich auf, ihre Stimme wurde lebendig. "Oh, das ist wunderbar! Ich danke dir! Evelina... Heiliger Franziskus, das arme Mädchen! Aber behalte eben, was du sagen willst, mein Junge, wir reden gleich weiter." Sie wies auf das Tor in seinem Rücken. "Sieh mal dort hinten, dreh dich um, Valerio! Da kommen sie schon!" Sie klatschte in die Hände. "Und die Schwestern und Novizinnen sind auch dabei!" Sie hob beide Arme und winkte Marzia und Adolfa zu, die rotwangig und überhitzt hinter den Feldarbeitern auftauchten.

Aus der Tasche ihres Gewandes zog sie hastig ein Stück Graphit und ein gefaltetes Papier. "Ich will die Liste beginnen, warte hier auf mich. Und lauf uns nicht weg, bleib im Hof, hörst du? Mach dich nützlich!" Sie zeigte zu Donata und den anderen hinüber. "Es dauert nicht lange, ich bin gleich wieder da!" Sie hielt das Papier in die Höhe, als könne sie gar nicht erwarten, die ersten Namen darauf zu setzen. Dann lief sie zu den Männern und Schwestern hinüber, um sie zu begrüßen.

Wie betäubt stand er da und sah ihr nach. Im ersten Augenblick hatte er den Impuls verspürt, mit ihr zu laufen,  aber er besann sich gerade noch rechtzeitig. Er sah die Gesichter der Feldarbeiter auch von hier aus, wo er stand - nur dass viele der Novizinnen einander die Köpfe zuwandten und er daher nicht alle erkennen konnte. Tatsächlich kannte er die meisten auch gar nicht, denn dazu bekam er sie zu selten aus der Nähe zu sehen... Aber es war nur dieses eine Gesicht, das er unter ihnen finden wollte.

Im grellen Sonnenlicht, das unter den düsteren Wolken hindurch in den Hof schien, waren die Neuankömmlinge unsicher stehen geblieben. An Camilla vorbei starrten sie auf die Gebäude. Es mochten ungefähr vierzig sein, mehr Frauen als Männer. Einigen war das Entsetzen anzusehen, andere hielten sich gefasst und hörten aufmerksam zu, was die Musikmeisterin ihnen sagte. Die Männer legten die Leitern ab, wischten sich den Schweiß von der Stirn und krempelten ihre Ärmel auf. Dann traten sie ebenfalls an die kleine Frau heran, stellten Fragen. Einige der Nonnen umarmten Camilla - und eine, die ihm in der Messe oft mit ihrer schrillen Stimme aufgefallen war, brach in Tränen aus.

Erschütterung über das Geschehen stand in allen Gesichtern, aber auch Müdigkeit und Erschöpfung. Seit Sonnenaufgang hatten sie am Hang gearbeitet - und nun erwarteten sie ganz sicher weitere Stunden, in denen sie auf den Beinen sein würden... All diese Eindrücke nahm er wie in einem fernen Traum wahr - und dazu diese eine Frage, die in endlosen Wellen wieder und wieder gegen sein Herz brandete. Wo war Caterina? Lebte sie? War sie in Gefahr? Er starrte hinüber. Sein Blick ging ruhelos zwischen den Gesichtern unter den hellen Schleiern hin und her.

Er sah sie alle - und sah doch nichts. Er hatte sich längst dieser großen dunklen Leere in seinem Innern zugewandt. Dies waren sie also, die Gewinner, die Glücklichen. Und Caterina war nicht dabei.

Camilla schickte die Gruppe zum Brunnen, wo sie trinken und ihre Gesichter kühlen konnten. Santa verteilte dort Brot und Tomaten für alle.

Eine Wut, wie er sie nur über seinen Vater gekannt hatte, packte ihn. Aber hier konnte er nun niemandem die Schuld geben... Alles entzog sich der Verantwortung, es hatte diesem gnädigen und gütigen Gott an diesem Tag einfach gefallen, zwei Gebäude einstürzen zu lassen und zwei Dutzend Frauen und Mädchen darin zu begraben.

Enttäuscht wandte sich ab und lief zu den Nonnen hinüber. Sie hatten den Platz vor den Gebäuden inzwischen beinahe ganz frei geräumt. Bei Donata hielt er an. Während sie damit beschäftigt war, den neu eingetroffenen Helfern aus der Stadt Anweisungen zu geben, starrte er auf die Mauern der Unterkunft. Die Fenster waren nur enge Nischen, die im ersten Stock begannen und sich im zweiten fortsetzten. Kein Mensch würde dort hindurch passen, man musste den Eingang nutzen oder ein Loch in die Mauer schlagen... Zwei Eingänge gab es im Säulengang an der Schule, einen hier. Vor allen dreien lagen die Trümmer der Gewölbe des Ganges und dazu ein Haufen massiver Dachbalken und Schindeln.

"Lauft zum Tor und holt alle Leitern her, die dort liegen," rief Donata, und vier Männer setzten sich in Bewegung. "Und ihr, wer seid ihr eigentlich?", wandte sie sich zur anderen Seite. "Ihr seid viel zu jung, um hier so nahe an den Wänden herum zu stehen. Ihr seid hier nur im Weg, lauft nach Hause!" In den Augen der barfüßigen Jungen erlosch die Hoffnung auf ein echtes Abenteuer, als sie Donatas strenge Miene sahen. Sie trollten sich und liefen in Richtung des Tores, wo ihre nicht so mutigen Kameraden auf sie warteten.

Als sie Valerio am Arm packte, zuckte er zusammen. "Gut, dass du hier bist", sagte Donata barsch, wie es ihre Art war. "Sieh nach, ob die Franziskaner kommen, wir verlieren Zeit. Sage ihnen, sie müssen sich beeilen. Und dann läufst du hinunter zur Krankenstube und hilfst Anna... Warum bist du eigentlich nicht bei ihr?" Sie wartete nicht auf seine Antwort. "Wenn ihr fertig seid, müsst ihr sofort..."

"Ich weiß", unterbrach er sie ungeduldig. "Anna hat Evelina bei sich, sie ist nicht allein. Und sie wollten noch eine Schwester aus der Krankenstube mitbringen. Sie kommen mit Medizin, Tüchern und Wasser her, sie haben einen Wagen dabei. Eigentlich sollten sie schon hier sein... Ich will sehen, ob sie kommen und ob ich ihnen mit dem Karren helfen kann."

Donata nickte knapp. "Gut. Mach das. Und beeilt euch."

Er setzte sich in Bewegung, lief über den Hof, an Camilla vorbei und zum Tor hinaus. Was die Musikmeisterin hinter ihm her rief, hörte er nicht mehr.

Ende Teil 69

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