Freier Tod

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Lilli schlug die Augen auf. Helles Sonnenlicht strömte durch die durchlässigen Vorhänge und verwandelte das düstere Schlafzimmer in ein Reich der tanzenden Staubflocken. Das Mädchen warf einen Blick auf ihre Uhr und schloss die Augen. Es war kaum sieben Uhr, für sie viel zu früh, als dass sie jetzt aufstehen könnte. Sie wollte sich im Bett auf die andere Seite drehen, doch dann bemerkte sie das Geräusch, das sie geweckt hatte.

Irgendetwas oder irgendjemand hämmerte ununterbrochen an die Tür. Lilli schloss noch einmal die Augen und seufzte. Was wollte der denn so früh von ihr? Kurz dachte sie darüber nach, denjenigen einfach unten stehen zu lassen und ihn nicht zu öffnen, doch dann entschied sie sich dazu, dem Geräusch ein Ende zu bereiten. Müde stand sie auf und streckte sich ausgiebig. Die Dielen knarzten unter ihren bloßen Füßen und schnell öffnete die Rothaarige ihren Schrank, um sich anzuziehen.

Als Lilli aus ihrem Zimmer in den Flur trat, hatte dieser Störenfried noch immer nicht aufgehört, ihre hölzerne Tür zu schlagen. Dem wollte sie aber mächtig die Meinung sagen!
Lilli öffnete die Tür und meinte in einem Tonfall, der nichts gutes verhieß: „Was fällt dir eigentlich ein, so früh...!" Doch dann verstummte das Mädchen, als sie sah, wer sich da mit ihr einen Scherz erlaubte.

Vier Gestalten hatten sich vor ihrem Haus aufgebaut. Und Lilli kannte alle vier. Der einzige Junge, der wohl schon eher ein alter Herr war, wirkte ausgesprochen muskulös und kräftig, als könnte er Bäume mit seinen bloßen Händen ausreißen. Seine Kleidung sah aus, als hätte sie schon bessere Zeiten hinter sich und wirkte abgetragen und vor allem schmutzig. Die braunen Haare, die mit blonden Strähnen durchzogen waren, waren ebenso lange nicht mehr gewaschen worden. Nur seine Augen glänzten nach Lebensfreude, aber vor allem bemerkte Lilli seine Jagdlust, die unübersehbar war. Lilli wurde mulmig zumute, als sie sah, dass die drei Mädchen ebenso grimmig dreinblickten, wie Neon es tat. Das eine Mädchen, das sich direkt hinter Neon breitmachte, besaß schöne, lange Wimpern und Lilli wünschte sich unwillkürlich auch solche zu haben. Ihre langen, braunen Haare fielen wie ein Wasserfall über ihre Schultern und in ihrer Hand hielt das Mädchen einen Dolch. Die Rothaarige erschauderte, als sie ihre Waffe sah. Was wollte Louise nur damit? Dann fiel Lillis Blick auf das Mädchen daneben. Auch sie hielt ein Messer in der Hand, bereit jemanden damit zu töten. Lilli kannte Lisbeth nicht halb so gut, wie sie es sich gewünscht hatte. Sie war immer nett zu ihr gewesen, doch was wollte sie hier? Was wollten alle hier? Auch Luna, ein Mädchen mit schwarzen Haaren, war kampfbereit und fixierte die völlig Überrumpelte mit ihren Augen.
„Was... Was wollt ihr hier?", stammelte sie und riss die Augen auf, als Neon sie am Arm packte.

„Du wirst beschuldigt, die Morde begangen zu haben", meinte Louise und richtete ihren Dolch auf Lilli. „Wenn du nicht mitkommst, dann müssen wir zu härteren Maßnahmen greifen."
Die Rothaarige runzelte die Stirn, ließ sich aber wortlos aus ihrem Haus führen. Lisbeth schloss die Haustür. Dann irrten die Fünf durch das Dorf, bis sie es nach gefühlt einer Ewigkeit verließen und in den Wald, der das Dorf umgab, eintauchten.
Die Tannennadeln auf dem Boden stachen Lilli unangenehm in die nackten Ballen. Sie hatte nicht damit gerechnet, abgeführt zu werden und so weder Schuhe noch irgendwelche Hauspantoffeln angezogen. Unangenehm war es, was durch die Tatsache nur verstärkt wurde, dass sie nicht wusste, was nun geschehen würde. Sie erinnerte sich an die Tode von Valerie und Sophia, die gleichfalls in den Wald gebracht wurden. Ein Schauer jagte ihr über den Rücken, als ihr bewusst wurde, dass sie das gleiche Schicksal ereilen würde.

Dann plötzlich stoppten sie. Eine Lichtung machte sich vor ihr breit und da sah Lilli es. Das Ding, das ihr sämtliche Haare auf ihren Körper zu berge stehen ließ.
Eine Art Podest war inmitten all der Grashalme errichtet worden, die sich ängstlich unter der bedrückenden Stimmung bogen. Auf dem Podest stand ein Pfahl und an diesem war eine Schlinge befestigt, die einladend im Wind schwankte. Lilli kniff die Augen zusammen und hoffte, dass das alles nur in ihrer Fantasie stattfand, dass ihr Tod nur ein böser Traum war, der sich zu echt anfühlte. Doch als sie die packenden Griffe an ihren Armen spürte, verflog sie Hoffnung, wie als wäre sie von starken Händen herausgequetscht worden. Neon führte das rothaarige Mädchen auf das Podest zu, sie versuchte sich zu wehren, doch es half alles nichts. Ihrem Tod würde sie nicht mehr entkommen.

„Stell dich auf den Hocker", befahl ihr Begleiter dem Mädchen. Sie betrachtete ihn kurz, entschloss sich aber nicht zu wehren und befolgte seine Anweisungen. Ein Mädchen mit dunkelbraunen Haaren kam auf sie zu und starrte sie ausdruckslos an. Sie nahm die Schlinge in die Hand und legte sie sorgfältig um ihren Hals, sodass sie sich nicht mehr befreien konnte. Lilli spürte, wie Neon sie an den Händen fesselte. Das Seil rieb unangenehm an ihren Handgelenken und ihrem Hals, wobei dies wohl ihr kleinstes Problem war.

Zum letzten Mal betrachtete sie die Menschen, die zu ihrer Verurteilung gekommen waren. Die Menschen, denen sie vertraut hatte, denen sie mit Respekt und Höflichkeit entgegengetreten war. Und genau diese Menschen brachten ihr nun ihren Tod. Sie konnte es nicht glauben. Dann aber richtete sich auf und starrte stolz in die Menge.
Neon trat zurück und gesellte sich zu Nataniel, der sie unbeirrt beobachtete. War er in den ersten Tagen auch ein wenig ängstlich gewesen, so schien er jetzt erstaunlich gefasst. Aber in seinen Augen sah Lilli, dass er ihren Tod nicht wollte. Er hatte sie nie verurteilen wollen oder gar ihren Tod gewollt. Er hätte sie retten können, doch es war zu spät.
Luna dagegen schien äußerst zufrieden. Sie lehnte an eine Kiefer und betrachtete das Mädchen am Pfahl mit einem hässlichen Grinsen auf den Lippen. Sie schien sich über ihren Tod zu freuen, sich sogar selbst an ihm beteiligt zu haben.
Und auch Louise und Lisbeth schienen ganz ihrer Meinung zu sein. Die beiden Mädchen, es waren die, die sie abgeführt hatten, unterhielten sich angeregt und tauschten Blicke aus, die Lili nicht so ganz zu deuten wusste.
Aber von dem Mädchen, das neben ihr stand und nur darauf wartete ihr den Hocker unter den Füßen weg zu ziehen, hätte sie eine andere Reaktion erwartet. Sie waren schon immer gute Freunde gewesen und nun stand sie da. Lilli starrte ihr bittend in die Augen, doch Leo schüttelte langsam und kaum merklich ihren Kopf, als wollte sie sagen „Es tut mir leid". Sie konnte erkennen, dass ihr der Tod der Rothaarigen naheging und sie nicht kaltließ, wie es bei den meisten Monstern da unten der Fall war. Sie sah Angst in ihren Gesichtszügen und war sich sicher, dass sie ihr Urteil nicht ohne schwerwiegende Gründe ausgesprochen hatte.

Dann nickte ihr Leo tapfer zu und zog an dem Stuhl, auf dem Lilli stand. Das Seil straffte sich und die Rothaarige stieß einen erstickten Laut aus, bevor ihr Genick mit einem hässlichen Knacken brach. Lilli spürte den Tod, der an ihr zog und sie warf einen letzten Blick auf die Person, die sie als Mitglied ihrer Zunft betrachtet hatte. Dann schlossen sie Kira, Miley, Cathliar, Ginny, Charles, Valerie und Sophie in die Arme.

„Freimaurer"


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Soo, das war's xD Habt ihr Tipps?

Für alle, die es nicht wissen, Lilli war ein Freimaurer und ist jetzt im Himmel. Aber noch ein Freimaurer haust unter den Dorfbewohnern. Sollte er oder sie als Letzte/r noch überleben, so haben die Freimaurer gewonnen und nicht das Dorf! Nun bricht die Nacht herein und die Werwölfe sollen sich bei mir melden, wen sie töten wollen. Aber das Liebespaar ist immer noch im Spiel, weshalb sie gut wählen müssen!

Das sind alle Rollen, die noch im Spiel sind:

- Trunkenbold (der/die inzwischen eine andere Rolle angenommen hat. Er oder sie war der/die, der/die bei Charles' Tod aus dem Gasthaus kam)

- Verdammte (gehört zum Dorf, die Seherin sieht ihn aber als Werwolf)

- Freimaurer (der andere wurde gerade getötet)

- Werwolf (kann jetzt privat jemanden umbringen)

- Hexe (hat den Todestrank schon verwendet)

- Juniorwerwolf (bei seinem Tod wählen die Werwölfe in der folgenden Nacht zwei Opfer)


Sooo liebe Werwölfe. Wenn ihr das gelesen habt, dann meldet euch bei mir!


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