Sturz der Bäume

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Die Finsternis hatte sich wie ein schwarzes Tuch über das heimtückische Dorf und den Wald, in dem es erbaut war, gelegt. Wie so oft in den letzten Tagen spendete der Mond, der sich wohl aus Furcht hinter den dunklen Wolken versteckt hatte, nur spärlich Licht. Einzelne Sterne am Himmel blitzten hin und wieder zwischen den Wolkenfetzen auf. Vielleicht waren es die Seelen der Verstorbenen, vielleicht aber auch nur harmlose Sonnen, die weit entfernt Galaxien bildeten. Das Vogelgezwitscher war bereits mit der Abenddämmerung verstorben und so war unruhige Stille eingetreten, die nur zaghaft von leisen Schritten durchbrochen wurde.

Das wenige Licht der Sterne waren klein, aber doch noch so hell, dass man schemenhafte Schatten erkennen konnte. So war das Mädchen in der Dunkelheit leicht zu bemerken, auch da sie sich nicht leise fortbewegte. Ihre feuerroten Haare fielen ihr ins Gesicht und erinnerten an die Flammen, die den ersten Werwolf enttarnt hatten. Sie schien es nicht eilig zu haben, doch das Grün in ihren Augen verriet ihr wahres Gesicht, das sie niemanden offenbarte. Ihr Körper, der einst so kräftig und schlank gewesen war, hatte sich zu einem hässlichen traurigen Ausdruck versteinert. Doch die junge Frau schien all das nicht zu bemerken, zu sehr war sie in ihre Gedanken vertieft.

Die Sportliche stolperte weiter durch den Wald, der lange Zeit ihr einziges Zuhause gewesen war. Sie erinnerte sich an ihre Eltern, die sie so sehr geliebt hatte. Der warme Geruch der Beiden umhüllte sie und plötzlich tauchten die Erwachsenen vor ihrem inneren Auge auf. Sie schienen sie all die Jahre nicht vergessen zu haben und riefen mit warmen Stimmen ihren Namen. Salzige Tränen bildeten sich in den Augen der Frau und sie streckte ihren Arm aus, als könnte sie die Zwei berühren, wenn sie ihnen entgegenlief. Immer schneller und schneller wurde sie, doch so sehr sie sich auch anstrengte, das Mädchen konnte sie nicht einholen.

Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, doch sie vermisste ihre Eltern. Ein schlechtes Gewissen machte sich in ihr breit, als sie an die Bewohner des Dorfes dachte, die sie so liebevoll aufgenommen hatten. Sie war den Menschen dankbar, dass sie sich um sie gekümmert hatten und mit der Zeit ihre Eltern ersetzt hatten. Doch sie wusste auch, dass sie ihre Eltern mehr als alles andere vermisste und selbst die Besten hier niemals einer Familie gerecht werden konnten.

Dann blieb das Mädchen stehen und wischte sich mit dem Ärmel übers Gesicht, um die Tränen zu trocknen, die viel zu viele Erinnerungen mit sich nahmen. Sie atmete tief ein und plötzlich wusste sie, dass es nicht mehr lange dauern konnte, dass sie ihre Eltern endlich in die Arme schließen konnte. Auch wenn das bedeuten würde, dass sie ihre Heimat verlassen müsste und nie wieder zurückkehren darf. Stumm stand sie da, ließ die Geräusche der Nacht auf sich wirken und schloss die Augen. Für einen kurzen Moment genoss sie die Stille, doch dann horchte sie auf.

Ein ungewöhnliches Geräusch nahm alle ihre Aufmerksamkeit in Besitz. Es klang nicht so, wie der Wald normalerweise um diese Uhrzeit klang. Viel zu morsch und alt, als würde ein Rabe krächzen, der zu müde war, um sein richtiges Lied anzustimmen. Die Frau starrte in die Dunkelheit, um den Ursprung zu erkennen, doch sie konnte nichts entdecken. Plötzlich sprengte ein unheimliches Poltern die Ruhe und Blätter raschelten voller böser Vorahnung im Wind. Das Geräusch wurde lauter und dann spürte die Rothaarige einen kräftigen Schlag auf ihrem Hinterkopf.

Benommen sank sie auf die Knie, aber noch war ihr Unheil nicht vorüber. Eine ungeheure Last drückte sie zu Boden, sodass sie mit dem Rücken auf die kühle Erde gepresst wurde. Die Last drückte unbarmherzig auf ihren dünnen, aber sportlichen Körper und schürfte rau ihre Arme und Beine auf. Dröhnende Kopfschmerzen hielten ihr logisches Denken umklammert und so dämmerte es ihr nur langsam, was eben passiert war. Das Holz rieb qualvoll auf ihrer Haut und drückte Splitter und Erde in die offenen Wunden, die durch den Schlag entstanden waren. Unfähig sich zu bewegen erkannte sie eine alte, morsche Buche, die sich quer über ihren Körper legte. Es schien, als wollte der Baum ihrem Leben ein Ende machen, aber noch war sie fähig gegen den Schmerz und das ständige Luftringen anzukämpfen. Noch war sie nicht bereit sich im Totenreich wiederzufinden.

Minuten vergingen ohne auch nur eine Reaktion Seiten der Bewohner, die den umstürzenden Baum allem Anschein nach nicht gehört hatten. Schlagartig wurde der Frau bewusst, dass sie hier qualvoll ersticken oder erfrieren würde, wenn nicht bald ein Wunder geschah. Und dieses Wunder, vielleicht hätten es viele auch als Todesurteil beschrieben, ließ nicht lange auf sich warten.

Denn plötzlich waren erneut Geräusche zu vernehmen. Schwere Schritte, die das Laub fast vollkommen verschluckte, kamen näher. Durch das Sternenlicht, das erneut von einer Wolke freigegeben wurde, konnte die junge Frau zwei Gestalten erkennen. Zunächst atmete sie erleichtert aus, doch dann veränderte sich ihr Gesichtsausdruck schlagartig. Der Schrecken ließ ihre grünen Augen aufleuchten, doch auch das würde ihr nicht mehr helfen können. Die zwei Figuren sahen den Wölfen, die das Mädchen aus unzähligen Romanen kannte, zum Verwechseln ähnlich.

Sie hatten solches Fell, das kein Tier hätte tragen können und ihre Augen leuchteten vor Mordlust. Sie strahlten abgrundtiefen Hass und Wut aus, wie es das Mädchen noch nie zuvor gespürt hatte. Doch da war noch etwas, was sie stutzig werden ließ. Zunächst konnte die junge Frau ihre Gefühle nicht einordnen, bis sie schließlich langsam begriff. Sie spürte unter all ihrer Ausstrahlung ein Loch, das alles Mitgefühl und Liebe aufsog und nur erbärmliche Leere zurückließ. Die Rothaarige konnte erkennen, wie die Beiden unter dem Tod des dritten Werwolfes gelitten haben mussten und wusste plötzlich, dass sie diese Trauer in den Nächten ihrer Taten auslebten. Sie war zu gutmütig, als dass sie hätte böse auf das folgende Geschehen sein können. Denn sie hatte immer gewusst, wann sie sterben würde. Sie hatte gewusst, dass es in dieser Nacht passieren würde und dann wurde ihr klar, dass sie unter dem Baum erstickt wäre, wenn die Wölfe sie nicht zuerst getötet hätten.

In den Augen der Wölfe las sie Rache, als sie sich knurrend an ihren Körper wandten und sich langsam ihrer Kehle näherten. Doch Sophie blieb ruhig und starrte den Ungeheuern liebevoll entgegen, als hätte sie nicht zu befürchten. Dann leckte sich einer der Wölfe gefräßig über die Schnauze und biss in ihren Körper. Blut spritzte und bedeckte schon bald den ganzen Boden, der gierig die Flüssigkeit in sich aufsog.

Doch Sophie war nicht traurig ihr Leben beenden zu müssen. Denn nun war ihre Seele wieder ganz und sie musste sich nicht mehr bemühen, die unzähligen Splitter in sich zu bewahren. Sie war nun hier, hier bei ihrer Familie.

„Alter Mann"


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Ist jetzt nicht sonderlich gut oder lang geworden, aber mich hats ein wenig gesundheitlich erwischt... Egal. Habt ihr Tipps? Wünsche? Ideen?

Und wers noch nicht weiß: Sophie ist gestorben und ihre Rolle war "Alter Mann".

Und dies sind noch alle Lebenden:

Nathaniel - Frostflamme

Ginny - Ginny_GrangerWeasley

Luna - jassi246

Leo - Dragongirl2007

Lousie - LaraLouise

Lisbeth - Brombeertatze

Lilli - ClaiesCreativesPage

Charles - Nebelschwinge

Neon - WolfoneWolfi

Valerie Jones - SkoonGIRLforEVER


Die Abstimmungsrunde beginnt gleich ;)


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