Kapitel 2

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Und ich dachte der Tag würde besser werden als meine Nacht... Ich hatte Kopfschmerzen des Todes, Strange bereits so früh hören zu müssen. Die Bibliothek war wunderschön, wenn es ruhig war. Doch heute waren die magischen Bücher dran. Strange verlangte dass wir mindesten zwei Bücher in der Woche lesen sollen. Ist ja nicht so, dass ich sonst nichts zu tun hätte. Heute war das Buch der Vishanti dran. Ich driftete immer wieder in meine Tagträume und blendete meine gesamte Umwelt aus. Die Schmerzen der Wunde machte es umso einfacher. Ich könnte mir schwarze Handschuhe kaufen und die Fingerspitzen dann abschneiden, das würde bestimmt super ausseh—„ „Kamar-Taj an Dove. Wenn du lieber schlafen möchtest, hättest du in deiner regulären Schule bleiben sollen." Entnervt rollte ich mit den Augen und setzte mich aufrecht hin. „Kann ich mich noch Umentscheiden?" Er verschränkte die Arme und lief durch die Schüler hin und her. „In welchen Umständen benutzt man das Buch der Vishanti?" Ich seufzte. „Für Verteidigungszwecke. Vielleicht hilft das auch bei nervigen Lehrern..." „Dove, erste Verwarnung." Ich weitete meine Augen als ich hörte was er gerade gesagt hatte. Seit wann gab es Verwarnungen. „Wie bitte?" „Ich stelle hier die Fragen." „Was auch immer." Er konnte nerven bis der Arzt kam. „Was passiert nach den ganzen Verwarnungen? Wie viele gibt es überhaupt? Und wer hat das festgelegt?" Ich stützte mich auf meine Ellenbogen und sah ihn prüfend an. Wie gerne hätte ich ihm ein paar Lebensjahre geraubt. „Ich habe die neue Regel festgelegt" ertönte es hinter Strange. Wong kam hervor und lächelte mich an. „Hat die junge Lady ein Problem damit?" Ich schüttelte den Kopf. „Ich wollte nur wissen was nach den Verwarnungen passiert." „Fragen stellen ist keine Schande. Es gibt drei Verwarnungen bevor es eine Bestrafung gibt." Nach einer gefühlten Ewigkeit der Stille fragte ich ihn erneut. „Und die wäre?" Wong beugte sich zu mir runter. „Bestrafungen sind Individuell. Je gemeiner deine Verwarnungsgründe, desto schlimmer deine Bestrafung." „Danke, Sir, für diese Erleuchtung." Ich nahm wieder meine Ausgangsposition ein und brachte den Vormittag ohne eine weitere Verwarnung hinter mich. Nachmittags war Kampftraining, welchen ich ausnahmsweise aussetzen durfte. Zuschauen musste ich trotzdem. Die Bewegungen der Schüler waren eher unkoordiniert und ruppig. Strange hingegen war präzise und aalglatt. Wieso beurteilte ich das überhaupt. Ich schüttelte die Gedanken ab und konzentrierte mich auf die Schüler. Ein kurzes zucken überkam Strange und er versuchte sein grinsen zu überspielen. Seit er hören konnte was in den Köpfen der Menschen vorging, hatte er eine 24/7 Unterhaltung. Als die Stunde vorbei war, flüchtete ich wieder in mein Zimmer. Ich war fertig für heute und sehnte mich nur noch nach meinem Bett.

Auch das wurde mir nicht vergönnt, denn es klopfte an der Tür. Ohne Vorwarnung trat Strange hinein und starrte mich an. „Was zum...Hey, ich hätte Nackt sein können." Unbeeindruckt sah er mich an und machte ein abfälliges Geräusch. „Wärst du es wirklich gewesen, wäre ich nicht rein gekommen." „Was willst du Strange?" Ich wollte doch einfach nur etwas schlafen. „Wir werden versetzt. Wir gehen nach New York ins Sanctum Sanctorum." Ich schüttelte den Kopf. „Ich kann hier nicht weg. Ragor ist näher als zuvor." „Das spielt keine Rolle. Unsere Aufgabe ist es die Welt zu beschützen. Also pack deine Sachen und erledige deinen Job." Mit dem letzten Satz verschwand er wieder durch die Tür. Das konnte nicht sein ernst sein, also teleportierte ich ihn mit einem fingerschnippen zurück. Verwirrt stand er wieder in meinem Zimmer und sah sich um bevor er mir einen vorwurfsvollen Blick zuwarf. „Dove, hör auf damit."
„Ich glaube du hast mich nicht verstanden. Ich kann hier nicht weg." Meine Wut lies mich aufstehen und auf ihn zugehen. Wie konnte er sich anmaßen über mich zu bestimmen. „Das ist nicht deine Entscheidung" sagte er kalt. „Ach ist das so?" Er stand mit dem Rücken zur Tür. Der Dolch in meiner Hand erschien aus dem nichts. „Ich werde das Kamar-Taj nicht verlassen um mit dir irgendeine lächerliche Gruppe zu unterstützen." Die Klinge berührte leicht seine Kehle, doch er zuckte nicht eine Sekunde. „Die lächerliche Gruppe ist dein Ticket zur Freiheit. Also hör auf dich wie ein bockiges Kind zu benehmen und tue gefälligst das was ich dir sage." In einem Ruck hatte er mir den Dolch aus der Hand geworfen und hielt nun meine Handgelenke fest. Seine Hände waren kühl. „Lass mich los" befahl ich und versuchte meine Hände wegzuziehen. „Es wäre so viel einfacher wenn du kooperativ wärst."
„Und es wäre so viel einfacher wenn du mir nicht im Weg stehen würdest." Er spannte seinen Kiefer an und presste die Lippen aufeinander. Seine Augen wanderten über mein Gesicht und blieben einen Moment zu lange auf meine Lippen. Wir waren uns so nahe, dass ich seinen Atem an meiner Nasenspitze spüren konnte. Seine Muskeln verhärteten sich. „Lass.mich.los" sagte ich erneut, diesmal drohender. Nachdem er mir einen weiteren todesmutigen Blick zugeworfen hatte, seufzte er und lies meine Handgelenke endlich los. „Pack deine Sachen. Wir werden früh morgens erwartet." Damit verschwand er endgültig. „Blöder Idiot" fluchte ich vor mir her.
Gar nichts werde ich. Ich legte mich ins Bett ohne das zu tun, was er von mir verlangt hatte. Er würde morgen mit Sicherheit einen Anfall bekommen, aber das war mir egal.

***

„Hast du gepackt?" Ein Messer flog in seine Richtung und blieb in der Tür stecken. Er konnte sich gerade noch bücken. „Strange!" Brüllte ich ihn mit klopfendem Herz an und stand etwas wacklig auf den Beinen. „Bist du Lebensmüde?" „Nein, nur pünktlich." Ich zog das Messer aus der hölzernen Tür und legte es auf den Tisch. Es war noch nicht einmal sechs Uhr morgens. Ich ging ins Bad und betrachtete mich kurz im Spiegel. Die Haare standen in alle Richtungen und meine Mascara vom Vortag war verschmiert. Ich hatte keine Lust mehr gehabt mich abzuschminken. Schnell strich ich mir meine Haare glatt und wischte mir die schwarzen Reste mit Spucke weg. „Hast du nichts anderes zu tun?" Fragte ich ihn, da er noch immer in der Tür stand. „Lass mich raten, du hast nicht das gemacht was ich dir gesagt habe, nicht wahr?" Er verschränkte die Arme und lehnte sich wieder lässig gegen die Tür. „Du bist weder mein Vater, noch mein Freund. Befehle ziehen bei mir nicht."
„Damit ich das richtig verstehe, wäre ich dein Freund würdest du auf mich hören?" Er schmunzelte. Ich ging auf ihn zu und beugte mich zu ihm hoch. „Nicht mal dann." Er zog scharf die Luft ein.

Ein Portal öffnete sich hinter ihm und Wong lief hindurch. „Bereit für den heutigen Tag?" Fragte er ganz aufgeregt. Als er keine gepackten Koffer und Taschen sah, seufzte er dramatisch und sah zu Strange. „Hast du denn etwas anderes erwartet?" Sagte Stephen und schüttelte den Kopf. „Gib uns eine Minute" verlangte Wong. „Na los, Hündchen. Tu was dein Herrchen dir sagt." Das konnte ich mir nun wirklich nicht verkneifen.
„Dove?" Er sah mich erwartungsvoll an. Doch ich erkannte auch etwas sorge in seinem Blick. Wong war schon immer der feinfühligere von den beiden. Er hatte etwas beruhigendes an sich. Ich fragte mich noch immer, wie die zwei sich angefreundet hatten. Sie konnten nicht unterschiedlicher sein. „Ich weiß durch welche physischen Schmerzen du gerade gehst. Sicherlich wirst du auch Angst haben vor all dem, was kommen wird—„ „Ich habe keine Angst" unterbrach ich ihn schnell. „Nur keine Zeit mich mit solchen Aufgaben zu beschäftigen." Erschöpft lies ich mich aufs Bett fallen und Wong nahm neben mir platz. „Wir haben dich nicht hier aufgenommen, damit du dein Leben alleine verbringen musst. Das hier ist dein zuhause und kein Kerker." Ich lächelte leicht. „Fühlt sich aber manchmal so an.." Er nahm meine Hand und drückte sie leicht. „Du musst verstehen dass du sehr mächtig bist. Deine Fähigkeiten können von großem nutzen für die Menschheit sein. Du bist nicht wertlos." Ich kniff meine Augen zusammen und sah ihn warnend an. „Raus aus meinem Kopf Wong, oder ich erzähle Stephen dass du heimlich seine Haarprodukte benutzt." Empört dass ich so etwas wissen konnte, stand er schnell auf. „Die Avengers brauchen Hilfe. Wir sind dafür da, ihnen beizustehen. Mit dir haben sie die besten Chancen." Ich senkte meinen Kopf und vergrub meine Hände zwischen meinen Schenkeln. „Du weißt weshalb ich hier bin Wong. Ich glaube nicht dass ich dort hin passe. Ich glaube ich werde nie irgendwo hineinpassen." Er lies sich wieder neben mich nieder, diesmal etwas näher. „Du musst endlich begreifen wie besonders du bist. Verliere nicht dein vertrauen in dir selbst. Deine Kräfte sind stark, aber dein Verstand ist stärker." Ich knetete meine Hände und fühlte mich alles andere als wohl. Solche Arten von Gesprächen war ich nicht gewohnt. Ich war jahrelang nur das Monster. Ein Monster das tötet. „Pack deine Sachen" befahl er in einem sanfteren Ton. „Ich hoffe es gibt dort WLAN. Und ordentliche Zimmer." Ich zog meine Tasche von unter dem Bett hervor und warf sie auf die Matratze. „Wenn du schnell bist darfst du dir das größere Zimmer aussuchen." Mit einem zwinkern öffnete er die Tür und verschwand. Er wusste wie er mich locken konnte. Allwissender Blödmann. Stephen öffnete ein Portal direkt vor einer dunkelbraunen, hölzernen Treppe die imposant empor stieg. Die Wände waren ebenfalls mit dunklem Holz versiegelt. „Bist du endlich soweit?" Fragte er mit einem Rucksack auf der Schulter. „Ich warte nur auf dich Prinzessin."

Das Sanctum war gigantisch. Es hatte unendlich viele Zimmer und Geheimgänge. Es würde bestimmt Tage dauern bis ich mich zurecht gefunden habe. Stephen begleitete mich in den ersten Stock und zeigte mir mein Zimmer. Mein Mund stand offen und ich lies meine Tasche auf den Boden fallen. Das Bett war riesig. Bestimmt über zwei meter breit. Mit Anlauf sprang ich drauf und lies mich auf die weichste Matratze der Welt fallen. So musste es sich anfühlen auf Wolken zu schlafen. Die Decke hatte aufwendigen und geschnörkelten Stuck welches mich faszinierte. Hier könnte ich mich tatsächlich wohl fühlen. Mit einem Schwung drehte ich mich auf meinen Bauch und winkelte die Beine an. Stephen stand noch immer in der Tür und beobachtete jede meiner Bewegungen. „Wenn du noch weiter dort rumstehst wächst du noch mit dem Boden zusammen." Mit einem Augenrollen hob er meine Tasche auf und warf sie mir entgegen. „Abendessen ist um sieben, Ausgang bis neun. Die Duschen sind im Erdgeschoss. Dein Ansprechpartner ist Robert, er ist zwei Zimmer weiter." Ich weitete die Augen. „Was meinst du mit Ausgang?" Er sah zu seinen Füßen und seufzte. „Das wovon du im Kamar-Taj zu viel von hattest." Er drehte sich auf seinem Absatz und entfernte sich von meiner Tür. Schnell stand ich auf um zu sehen ob er auch möglichst weit entfernt von meinem Zimmer untergebracht war. „Das kann nicht dein ernst sein" sagte ich genervt. Sein Schlafzimmer war genau gegenüber von meinem. „Das bessere Zimmer für den besseren Zauberer." Wenig beeindruckt von seiner Arroganz streckte ich ihm meinen Mittelfinger entgegen. Wortlos schloss er die Tür vor meiner Nase zu und lies mich im Gang stehen. Ich war mir sicher, Freundlichkeit musste für ihn wohl ein Fremdwort sein. Nachdem ich ausgepackt und mich heimisch eingerichtet hatte, beschloss ich Duschen zu gehen. Wo hatte er nochmal gesagt wo sie waren? Ich war mehr damit beschäftigt ihm irgendwelche Sachen an den Kopf zu schmeißen. Ich würde auch ohne seine Hilfe zurecht kommen. Im Erdgeschoss angekommen betrachtete ich die vielen Bilder die an den Wänden hingen. Mächtige Zauberer und ihre Nachfolger waren aufgereiht. Auch Stephen hing hübsch aufgehängt in einem goldenen Rahmen. Er war wohl der letzte Oberste Zauberer dieser Zeit. Wie gerne hätte ich jetzt gerne einen Edding dabei um ihm ein paar hübsche Ohrringe und eine Monobraue zu verpassen. Meinen intensiven Gedanken gab ich nur nicht nach, weil ich wusste, dass ein weiteres Autoritätsgespräch mit Wong und ihm anstehen würde. Ich passte. Das bräuchte ich mit Sicherheit nicht, also ging ich weiter. Als ich die Duschen endlich gefunden hatte, traf mich der Schlag. Eine Gemeinschaftsdusche? Wollten die mich auf den Arm nehmen? Gut, die Duschkabinen waren mit Vorhängen abgetrennt, doch nur ein Luftstoß und die ganze Welt konnte meinen Arsch sehen. Ich betete nicht die einzige Frau in diesem Haus zu sein. Ansonsten müssten Duschpläne her. Nie und nimmer würde ich gemeinsam mit den Männern duschen. Ich konnte schritte hinter mir hören, drehte mich aber nicht um da ich ganz genau wusste wer das war. 

„Sag Tschüss zu dem Luxus im Kamar-Taj." Stephen stand nur in einem Bademantel bekleidet hinter mir und hielt seinen Waschbeutel in den Händen. Es war ein komischer Anblick ihn nicht in seiner Robe oder Umhang zu sehen. Er wirkte so...normal. „Deine Arroganz wirst du auch durch ein bisschen Seife nicht von dir abwaschen können." Ich lächelte aufgesetzt und lief zügig an ihm vorbei um in mein Zimmer zu gehen. Duschen fiel heute flach. Vielleicht war Nachts für mich ein günstigerer Zeitpunkt. Etwas Deodorant und frische Kleider mussten für heute ausreichen. Es war Zeit fürs Abendessen und ich begab mich in den Speisesaal. Große, protzige Kronleuchter hingen von der Decke und erhellten den gesamten Raum. Eine lange Tafel füllte den gesamten Raum aus. Die Stühle waren dunkelgrün gepolstert und hatten goldene Applikationen. Niemand hatte mir gesagt, dass das Sanctum dich speisen lässt wie ein König. Ich hatte es mir immer anders vorgestellt. Irgendwie runtergekommener. Die vielen Menschen blendete ich im ersten Moment erfolgreich aus. Als ich die mir unbekannten Köpfe zählte, seufzte ich erschöpft als ich bei siebenundzwanzig angekommen war. Ich ging auf einen der freien Plätze zu und sah wie sich Stephen gegenüber von mir setzte. Als unsere Blicke sich trafen, schenkte ich ihm ein aufgesetztes Lächeln und wechselte schnell den Platz. Es reichte, dass er das Zimmer gegenüber von mir hatte. Ich musste nicht auch noch vor ihm sitzen. Mein Appetit war sowieso schon gestört. Neben mir lies sich eine Frau auf dem Stuhl nieder. Sie hatte engelsgleiches blondes Haar, wunderschöne tiefblaue Augen wie der Ozean und eine Haut die glänzte wie eine Perle. Ich konnte meinen Blick nicht von ihr abwenden. Ich hatte selten jemanden so schönes wie sie gesehen. „Hey" sagte sie verlegen als sie meine Blicke bemerkte. Oh Dove, sei nicht so ein Creep. „Ich bin Yasemin." Ich räusperte mich und hielt ihr meine Hand entgegen. „Hi, mein Name ist—„ „Dove. Ich weiß" unterbrach sie mich. Verwundert zog ich meine Augenbrauen zusammen. Woher kannte sie meinen Namen? „Entschuldige, aber kennen wir uns?" Fragte ich nach. Ohne auf meine Frage zu antworten nahm sie meine Hand und drückte sie fest. Ich zuckte zusammen. Helle Blitze erleuchteten meine Augen und ich musste sie zusammen kneifen um nicht blind zu werden. Ich hing nämlich an meiner Sehkraft. Ein verschwommenes Bild tauchte vor mir auf. Ich konnte verschiedene Emotionen wahrnehmen. Trauer, Wut, Leid, Angst. Ich versuchte meine Sicht zu schärfen und erkannte Umrisse. Umrisse einer Person. Einer weiblichen Person, an einem Pfahl. Unter ihr die lodernden Flammen eines Scheiterhaufens. Auf dem Boden vor ihm knieten drei weitere Personen. Die Frau hatte quälende Schmerzen. Die Sorte Schmerz, die dich Bewusstlos werden lies. Meine Hände schwitzten und mein Herz schlug mir gegen die Brust als ich erkannte, wer da bei lebendigem Leib verbrannt wurde. Es war meine Mutter. Unter ihr auf dem Kiesboden knieten meine Geschwister und ich und sahen dabei hilflos zu. Die Schreie meiner Mutter waren ohrenbetäubend. Sie gingen mir durch Mark und Bein und versetzten mir einen Schauer auf meinem Rücken. Plötzlich wurde das Bild wieder unscharf und verschwand so schnell, wie es auch gekommen ist. Außer Atem und mit weit aufgerissenen Augen starrte ich Yasemin an. Was zum Teufel war das? War das so etwas wie eine Vision? Ihr Blick war traurig und mitfühlend. Die Menschen um mich herum hatten aufgehört sich zu unterhalten und schenkten ihre Aufmerksamkeit ganz mir. Auch Stephen starrte mich entsetzt an. Ich brachte keinen Ton raus obwohl mir nach schreien zu mute war. Ich sprang auf und stürmte hinaus. Die Straßen New Yorks waren wie leergefegt. Keine Menschenseele war zu sehen. Lediglich Hunde konnte man bellen hören. Ich stemmte meine Hände gegen meine Oberschenkel und holte tief Luft. Die Tränen schossen unkontrolliert über mein Gesicht. Wieso tut sie mir so etwas an. Was wollte sie mir damit sagen? „Hey" ertönte es von hinter mir. Auch das noch. Schnell wischte ich mir die Tränen an meinem Pullover ab. Ich richtete mich auf, setzte meine Maske auf und wollte lächelnd an Stephen vorbei gehen, als er mich plötzlich am Arm fest hielt. Schnell wehrte ich mich gegen seinen festen Griff, doch er bohrte seine Fingerspitzen nur noch tiefer in meinen Oberarm. „Lass mich los, Gott verdammt." „Was ist dadrin gerade passiert?" Hakte Stephen nach. Wieso musste er seine Nase immer in meine Angelegenheiten bohren? „Gar nichts. Die alte ist doch durchgeknallt" fluchte ich vor mich hin. Langsam lies er mich los und stemmte seine Hände in die Hüften. Ach, wie ich diese pose hasste. Ich wusste es würde nichts gutes folgen. Und los gehts. „Du wagst es so über eine unserer ältesten zu sprechen? Hast du denn absolut gar nichts gelernt?" „Zwei Sachen" ich ging einen Schritt auf ihn zu und ballte die Hände zu Fäusten. „Erstens: Vertraue nur deinen Instinkten und Zweitens: Wenn der große Stephen Strange seine bestrafende Pose einnimmt, ist eine Standpauke nicht weit entfernt." Ich grinste zufrieden. Er lief an mir vorbei, berührt unsanft meine Schulter sodass ich einen Ausfallschritt machen musste, flüsterte ein arrogantes „Ich hätte wirklich mehr von dir erwartet", und verschwindet wieder hinter der Tür. Da stand ich nun. Alleine und voller Zorn. Ich wollte nicht wieder zurück in diese Hallen gehen. Ich entschloss mich, die Straßen entlang zu laufen. So lange wie meine Füße mich trugen. Vier Stunden und unzählige Wodkas später, stand ich vor den verschlossenen Türen des Sanctums. Einige Lichter erhellten die Fenster. Mit einem Fingerschnippen befand ich mich wieder in meinem Zimmer und schlüpfte aus meinen Klamotten. Wo zum Teufel hatte ich meine Tasche verstaut? Mein Blickfeld war massivst eingeschränkt und ich hatte Mühe mich aufrecht zu halten. Der letzte Schluck billig Wodka war wohl doch keine so gute Idee. Der Raum drehte sich und ich mich mit ihm. Ich lies mich rückwärts aufs Bett fallen und lies ein Bein auf dem Boden um nicht noch abzuheben. Die Decke beruhigte sich etwas und so auch mein Körper. Ich war Tod müde. Mein letzter Gedanke, bevor ich einen Koma ähnlichen Schlaf fiel, widmete ich der Decke zu. Wo war plötzlich der ganze Stuck hin?

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