19 | T O M

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

»Ich weiß schon, warum du mein Vorbild bist«, meint Samuel und klopft mir auf die Schulter.

Innerlich verdrehe ich die Augen, während ich Emma von der Seite beobachte. Sie sieht immer noch geschockt aus. Wieso musste ihr Ben das auch erzählen?

Der scheint wohl zu merken, dass er Bockmist gebaut hat, wie mir sein gesenkter Blick verrät. Er meinte es bestimmt nicht böse, aber davon kann ich mir jetzt auch nix kaufen.

Meinen Teller schiebe ich endgültig zur Seite und greife zum Wasserglas. Ich brauche dringend etwas, um meinen trockenen Hals zu befeuchten. In der Hoffnung, dass dadurch auch das komische Gefühl im Bauch verschwindet, trinke ich einen großen Schluck und weiche dabei vor allem Daniel aus, der mich schon wieder die ganze Zeit observiert. Überhaupt ist die Stimmung komisch, was auch Emma nicht zu entgehen scheint.

»Ähm ... ja. Ich sollte jetzt wirklich mal so langsam gehen.« Sie erhebt ihren Hintern ein Stück, packt den Stuhl und setzt ihn zurück.

Sag was, Mann, meldet sich die Stimme in meinem Kopf zurück, als sie anfängt, die Teller einzusammeln.

Ich strecke die Hand aus, ziehe sie aber sofort wieder zurück, weil Emma zusammenzuckt und beinahe das Porzellan fallen lässt. »Lass.« Meine Stimme klingt eigenartig, weshalb ich mich räuspere. »Ich mach das.«

Stur wie sie ist, schüttelt sie mit dem Kopf. »Ach was. Das geht doch schnell«, widerspricht sie, schnappt sich erneut den Stapel Geschirr und geht in die Küche.

Während die anderen vielsagende Blicke austauschen, folge ich ihr. Mit ausreichendem Abstand öffne ich die Spülmaschine und packe die Teller hinein. Mein Essen landet vorher im Mülleimer. Michael kocht hervorragend. Da stimme ich den anderen zu, aber dieses scharfe Zeug ist keine gute Idee. Zumal mein Magen nach wie vor grummelt. So gern ich Emma auch um mich habe, es wird wirklich Zeit, dass sie hier wegkommt.

Da scheinen wir einer Meinung zu sein. Im Eiltempo füttert sie die Spülmaschine und verabschiedet sich anschließend. Von Steve ist weit und breit nichts mehr zu sehen. Zum Glück! Der würde mir jetzt noch fehlen.

»Ich bring dich noch zum Auto«, sage ich leise, doch meine tollen Kollegen haben Ohren wie Rhabarberblätter und tuscheln mal wieder, was das Zeug hält, als Emma und ich den Raum verlassen.

»Seit wann macht der einen auf Gentleman?«, höre ich Brian fragen und hoffe, dass sie es nicht gehört hat.

Schweigend gehen wir zu dem schwarzen Mercedes auf dem Parkplatz neben der Wache.

Während ich mich frage, wie viele Luxuskarren dieses Arschloch eigentlich noch besitzt, kramt Emma in ihrer überdimensionalen Handtasche nach dem Schlüssel, den sie vor lauter Nervosität auch noch fallen lässt.

Sofort gehe ich in die Hocke, wobei sie den gleichen Gedanken hat.

»Danke«, flüstert sie fast und sieht vom Kiesboden zu mir auf. Zögernd streckt sie ihre Hand aus, bemüht sich aber darum, mich nicht zu berühren. »Ich ... sollte jetzt wirklich los. Ihr habt ja bestimmt auch noch zu tun.«

»Klar.« Ob sie sich wegen der Sache mit Steve so komisch verhält?

Blitzmerker! Was würdest du denn nach der Nummer denken?

Emma kommt aus der Hocke wieder hoch und ich tue es ihr gleich.

Eine Weile stehen wir uns gegenüber und wissen beide nicht, was wir sagen sollen. Während ich die Hände in den Hosentaschen vergrabe, krallt sie sich an dem Riemen ihrer Tasche fest. Im Hintergrund höre ich die vorbeifahrenden Autos. Wie so oft zur Rushhour bleibt auch das Hupkonzert nicht aus.

Darauf bedacht, Emma nicht in die Augen zu sehen, fixiere ich den auf Hochglanz polierten Lack, in dem sich die Sonne spiegelt. »Sorry übrigens«, setze ich an und fahre mir durch die Haare. »Also, die Jungs sind manchmal etwas schräg drauf. Aber eigentlich sind sie ... ganz okay.«

»Nein.« Sie scheint auch nicht besonders scharf drauf zu sein mich anzusehen. »Ich meine, ich muss mich entschuldigen. Ich hätte hier nicht einfach auftauchen sollen. Doch ich wusste nicht, wo du wohnst und ...«

»Schon okay«, unterbreche ich sie sanft und ringe mir ein Lächeln ab, obwohl ich mich für meine Feigheit ohrfeigen könnte. So gern ich es auch will – ich kann ihr diese Tür nicht öffnen. Sie würde das nicht verstehen.

»Ja, dann.« Sie öffnet die Fahrertür und wirft ihre Tasche auf den Beifahrersitz. »War trotzdem schön heute. Ihr ... seid eine tolle Truppe. Fast wie eine richtige Familie.«

Lachend schüttle ich den Kopf. »Leider können sie manchmal genauso nerven.« Ich mag die Jungs auch. Also irgendwie. Trotzdem graut es mir jetzt schon davor, wieder reinzugehen. Entweder werden sie Fragen stellen oder blöde Sprüche ablassen. Auf beides bin ich nicht besonders scharf.

»Also, ich finde das schön. Wenn man zusammenhält, meine ich. Egal, was kommt.« Dass Emmas Stimme mit jedem Wort unsicherer wird, macht mich stutzig. Hingebungsvoll spielt sie mit dem Autoschlüssel in ihrer Hand und weicht meinem Blick konsequent aus.

Ich weiß nach wie vor nicht sehr viel über diese Frau, aber dass mit ihr etwas nicht stimmt, war mir relativ schnell klar. Noch immer gehen mir ihre Worte in Yosemite durch den Kopf. Klar. Nicht alle Menschen sind nett, aber bei ihr klang es so, als würde sie niemandem vertrauen. Das passt auch zu ihren Worten damals, als sie meinte, sie wünscht sich, Gedanken lesen zu können.

Emmas Räuspern reißt mich aus meinen Gedanken. »Wie auch immer. Mach's gut«, sagt sie leise und steigt ins Auto.

»Mach's besser, ne?« Ich zwinkere ihr zu und komme mir vor wie ein Volltrottel.

Erst recht, als ich sie davon abhalte, die Tür zu schließen. »Warte, ich ...« Ein Seufzen entfährt mir, während mein Verstand mich warnt, das auszusprechen, was mir schon die ganze Zeit im Kopf herumschwirrt. Ich streiche mir den Pony zurück. »Wegen Steve, das ging nicht gegen dich.«

Emma presst die Lippen zusammen und fixiert das Lenkrad.

Was gäbe ich jetzt für eine Zigarette? Ich will es ihr erklären, damit sie sich nicht die Schuld gibt. Wenn ich nur wüsste wie. »Es ist nur ... wir können es nicht so gut miteinander.«

Sie nickt kaum merklich. »Ist mir aufgefallen, ja.«

Alles andere hätte mich auch gewundert. Selbst ein Blinder kann den Hass in Steves Augen erkennen, sobald ich den Raum betrete. Ich verstehe ihn, aber heute ist er zu weit gegangen. »Er hätte dich trotzdem nicht zur Zielscheibe machen dürfen.«

»Ist schon okay«, nuschelt sie, doch ich schüttle mit dem Kopf.

»Nein. Das ist es nicht.«

»Ihr solltet das vielleicht klären.« Sofort senkt sie wieder den Blick. »Ich meine, gerade in diesem Job ist das bestimmt nicht ... einfach.«

»Hmm.« Jetzt presse ich die Lippen zusammen. Wieso habe ich Idiot auch davon angefangen?

Emma scheint meinen Unmut zu bemerken. »Aber im Grunde genommen geht es mich ja auch nichts an.« Kopfschüttelnd entriegelt sie das Lenkradschloss. »Ich sollte jetzt wirklich los. Es war schön, dich wiederzusehen«, sagt sie kaum hörbar und hebt ihre Mundwinkel. Ihre Augen erreicht dieses Lächeln jedoch nicht.

»Wir könnten uns morgen früh treffen. Natürlich nur, wenn du nichts Besseres vorhast«, schlage ich vor, woraufhin kurzzeitig das Strahlen in ihr Gesicht zurückkehrt.

»Das würde mich freuen.« Bis ihr etwas einfällt. »Aber ... musst du denn nicht schlafen? Ich meine, wenn du die ganze Nacht ...«

»Ich kann mich ja hier hinlegen«, lüge ich und verfluche mich dafür. Wobei das ja wenigstens teilweise der Wahrheit entspricht, da ich mich immer ins Bett lege und erst aufstehe, wenn alle schlafen.

»Okay. Aber solltest du doch zu müde sein, dann verschieben wir das.«

»Klar.«

»Ich meine es ernst, Tom.« Emma sieht mich mit gerunzelter Stirn an. Ihre Augen, die sich zwischen meinen hin und her bewegen, machen mich noch nervöser.

»Okay!« Lachend hebe ich die Hände. »Ich hab's verstanden.« Um nichts auf der Welt würde ich mir ein Treffen mit ihr entgehen lassen. Auch wenn die Warnungen meines Verstands von Tag zu Tag lauter werden. Mit Recht. Ich weiß, dass ich mich auf gefährliches Terrain begebe. Und doch kann ich nichts gegen die Gefühle tun, die diese Frau aus dem jahrelangen Winterschlaf geholt hat. Je mehr ich mich dagegen wehre, desto hartnäckiger werden sie.

»Gut.« Sie scheint zufriedener zu sein. »Dann wünsche ich dir eine ruhige Schicht.«

»Wird schon«, gebe ich lässig zurück, während sich meine Hand in der Hosentasche an der Zigarettenpackung festkrallt. Eigentlich rauche ich hauptsächlich nachts, wenn ich mal wieder nicht schlafen kann, aber heute mache ich da mal eine Ausnahme.

Nachdem Emma gefahren ist, setze ich diesen Plan direkt in die Tat um. Doch die Gedanken bleiben. Genauso wie die Stimme in meinem Kopf, die inzwischen auf mich einlabert wie ein Pastor bei der Predigt.

»Das ging ja schneller als gedacht«, höre ich Daniel hinter mir sagen, als ich einen weiteren tiefen Zug nehme.

Ich lege den Kopf in den Nacken und schließe für einen Moment die Augen. Die Nervensäge hat mir gerade noch gefehlt. Mit einem langen Atemzug lasse ich den angestauten Rauch aus meinen Lungen entweichen und hoffe, dass ihn mein Schweigen dazu bringt sich wieder vom Acker zu machen.

»Dafür, dass ihr es so gut miteinander könnt, weiß sie aber recht wenig über dich.«

Augenverdrehend wende ich mich ihm zu. »Was wird das hier? Ein Verhör?« Angriff ist immerhin die beste Verteidigung.

»Nein, Tom.« Daniel bleibt wie immer ruhig. Ich hasse ihn dafür. »Nur ein ernsthaftes Gespräch unter Freunden.«

Ich schnaube und ziehe noch stärker am Filter.

»Fakt ist, dass du irgendwann nicht mehr drum herumkommen wirst, mit ihr zu reden.«

Was er nicht sagt?!

»Wie nett, dass du mich daran erinnerst«, spotte ich und drehe mich wieder um.

Für Daniel ist das Gespräch allerdings noch lange nicht beendet. Er atmet tief ein. »Versteh mich nicht falsch. Ich finde es gut, dass du endlich wieder jemanden an dich ranlässt, aber diese Beziehung ...«

»Wir sind nicht zusammen, okay?!«, unterbreche ich ihn mit zusammengebissenen Zähnen, nachdem ich mich doch wieder zu ihm gedreht habe. Es fehlt nicht mehr viel und ich raste aus.

Daniel tritt sofort einen Schritt zurück und hebt die Hände. »Ist ja gut. Du musst nicht gleich ungemütlich werden.«

Anders kapiert er es ja nicht. »Dann lass mich endlich mit dem Scheiß in Ruhe«, mache ich klar. »Ich brauch keinen Babysitter! Ist das jetzt angekommen?!«

»Du warst ja laut und deutlich genug«, gibt er bissig zurück. »Aber sag hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.«

Obwohl mir nicht danach ist, grinse ich. »Keine Sorge, Daddy

Kopfschüttelnd zischt er ab und knallt die Tür hinter sich zu.

Ich schnippe die Zigarette weg und hole mir direkt eine neue aus der Packung. Nach diesem Gespräch brauche ich das einfach. Genau deshalb wollte ich ihm nichts von Emma erzählen. Ich wusste, dass er so reagieren würde, nachdem was in dieser Nacht passiert ist. Aber er braucht nicht den Beschützer zu spielen. Ich kann ganz gut selbst auf mich aufpassen. Auch wenn der Großteil meines Umfelds da anderer Meinung ist und meint, mich wie ein Kleinkind behandeln zu müssen. Nur Emma, sie tut das nicht. Vielleicht ist das der Grund, warum ich mich zu ihr hingezogen fühle.

Nachdem ich noch eine Weile darüber nachgedacht habe, gehe ich wieder rein. Daniel scheint sich in sein Büro verzogen zu haben. Dafür geht Michael mir sofort auf den Sack.

»Na, Prince Charming? Hast du die Prinzessin vom Hof geleitet?«, fragt er mit seinem typisch bescheuerten Grinsen, das ich provokant erwidere.

»Neidisch?«

»Hat er denn einen Grund dazu?«, mischt sich nun auch noch Brian ein und ich würde am liebsten schreiend den Raum verlassen.

Ben sagt zwar nichts dazu, beobachtet mich aber aus dem Augenwinkel, während er auf seinem Handy herumtippt. Bestimmt schreibt er wieder seiner Heather. Abend für Abend telefonieren die beiden. Das Süßholzgeraspel gibt es gratis dazu. Einfach nur zum Kotzen.

»Nope«, erwidere ich cool und bekomme dafür prompt einen Lacher von Brian.

»Na, das sah aber vorhin ganz anders aus.« Samuel hat wohl immer noch nicht genug. Das lässt sich ändern.

»Die Duschen sind auch mal wieder überfällig«, warne ich ihn, woraufhin er sofort den Kopf einzieht.

Besser für ihn.

»Hey! Was hast du denn neuerdings gegen unseren Kleinen?« Brian wuschelt Samuel durch die Haare.

Der scheint das zwar nicht so toll zu finden, pflichtet Brian, nachdem er von ihm weggerückt ist, mit Blick zu mir aber bei.

»Würde mich auch interessieren. Die ganze Zeit bist du schon so komisch.«

Natürlich wissen die anderen nichts Besseres, als ihm zuzustimmen. Nickend murmeln sie vor sich hin und philosophieren dabei über mein Leben.

»Wisst ihr was?« Schnaubend werfe ich die Hände in die Luft. »Ihr könnt mich alle mal!« Von wegen Familie. Vollpfosten sind das! Und zwar alle!

Wie ein Kleinkind stapfe ich Richtung Ausgang. Dabei ging es mir bisher doch auch am Arsch vorbei, wenn sie blöde Sprüche gerissen haben. Gerade will ich allerdings nur einen Platz, wo ich meine Ruhe habe. Doch als ich am Trainingsraum vorbeikomme und Bens Boxsack sehe, laufe ich geradewegs darauf zu und ramme die Faust in das schwarze Leder.

Einmal. Zweimal. Dreimal.

Die Wut aber bleibt. Genauso wie die anderen beschissenen Gefühle. Erneut schlage ich zu und verfluche mich dafür, dass ich nicht von Anfang an auf meinen Verstand gehört habe. Dann wäre mir die ganze verfickte Scheiße erspart geblieben.

Nicht alles, was in den letzten Monaten passiert ist, war schlecht.

Hervorragend. Diese verdammte Stimme hat mir gerade noch gefehlt.

Ich presse die Lippen zusammen und hole erneut aus. Die Gedanken an den Moment in Yosemite verdränge ich. Mein Lachen, das mir im Nachhinein so verdammt falsch vorkommt. Es ist nicht richtig und genau deshalb darf ich mich nicht noch einmal so gehen lassen. Ich sollte mich gar nicht mehr mit Emma treffen. Dummerweise freut sich ein kleiner Teil von mir jetzt schon darauf, sie morgen wiederzusehen.

Was ist das bitte für eine verkackte ...?!

Selbst die Schimpfworte gehen mir langsam aus. Inzwischen pendelt der Sack heftig hin und her. Meine Arme werden lahm, meine Hände brennen. Und doch kann ich nicht aufhören und setze zum nächsten Schlag an.

»Du erreichst mehr, wenn du dich entspannst und schnelle kraftvolle Schläge verteilst.«

Ich ignoriere Ben, der meinen Fäusten mit seinem Blick folgt, und hole erneut aus. Diesmal noch heftiger. Ich will mich einfach nur abreagieren.

Erst glaube ich, dass er endlich Leine zieht. Leider habe ich die Rechnung ohne Ben gemacht, der nur seine Handschuhe holt und kurz darauf wieder neben mir steht.

»Was willst du? Mir auch noch auf die Eier gehen?!«, motze ich und dresche erneut auf das Leder ein.

Ohne mir eine Antwort zu geben, greift er sich den Sack und bringt ihn zum Stillstand. Er schiebt mich einfach zur Seite, hebt die Fäuste und lässt eine davon nach vorne preschen. Anders als bei mir zittert der Boxsack kurz, nachdem ein klatschendes Geräusch den Raum erfüllt. Wieder holt er aus. »Siehst du? So geht das. Kurz und mit Wumms.«

»Hast du noch mehr von diesen klugen Ratschlägen? Ich frag nur, damit ich weiß, wie lange ich die Ohren auf Durchzug stellen muss.« Durch die Anstrengung hört sich mein Schnauben eher an, als würde ich keine Luft mehr bekommen.

Ben hält in der Bewegung inne und schüttelt lachend mit dem Kopf. Dann schlägt er erneut zu. »Versuchs mal«, animiert er mich, doch ich verschränke die Arme vor der Brust.

»Verzieh dich einfach, okay?!«

Seufzend zieht er die Handschuhe aus und schmeißt sie in die Ecke. Eine Weile mustert er mich und treibt mich damit zur Weißglut.

»Was?!«

»Du kannst auch mir eine reinhauen, wenn es dir dann besser geht.« Ein kleines Lächeln schleicht sich auf seine Lippen, bevor er mit den Schultern zuckt. »Verdient habe ich es ja irgendwie nach der Nummer.«

Wäre der Typ nicht beinahe doppelt so breit wie ich, würde ich das tatsächlich tun. Ich blicke von ihm zu dem Boxsack. »Kein Bedarf«, erwidere ich monoton und wende mich zum Gehen.

»Es tut mir echt leid, Mann«, meint er, als ich fast an der Tür bin. »Ich ... hab einfach nicht nachgedacht. War 'ne blöde Idee.« Seine gequälte Stimme sorgt dafür, dass meine Wut langsam verpufft. Zumal ich nicht scharf darauf bin, mit dem nächsten hier Stress zu haben. Steve reicht mir vollkommen.

Auch wenn ich nur noch weg will, bleibe ich stehen, drehe mich allerdings nicht um. Mit einem langen Atemzug lasse ich Kopf und Schultern sinken. »Halt dich in Zukunft einfach aus meinen Angelegenheiten raus.«

Er seufzt. »Geht klar.«

»Gut.« Ich will gehen, doch er meldet sich erneut zu Wort.

»Falls du übrigens mal wieder Aggressionen abbauen willst, tu dir keinen Zwang an. Kann manchmal helfen.«

Ich lache spöttisch und schaue über die Schulter zu ihm. »Da spricht wohl jemand aus Erfahrung, was?«

Ben jedoch bleibt ernst und sagt etwas, das mich zum Nachdenken bringt.

»Wir haben doch alle irgendwie unser Päckchen zu tragen. Der eine mehr. Der andere weniger.«

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro