Der Dachs

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„Pass auf!" kreischte Windherz, doch zu spät.
Die Pranke des Dachses traf Bachblüte mitten im Gesicht.
Die Kätzin jaulte schmerzerfüllt auf und brach dann unter ihm zusammen.
Blut strömte über ihre Wange und tränkte den Waldboden.
Ampferpfote heulte erschrocken auf.
„Bachblüte!!! Nein, Bachblüte!"
Sie wollte zu ihrer Mentorin laufen, doch der Dachs stand ihr im Weg.
Wütend fauchend sträubte die kleine Schülerin ihr Nackenfell.
„Du widerliches Häufchen Fell, verzieh dich, oder ich zeig dir was ich kann!!!"
Todesmutig baute sie sich mit trotzig funkelnden Augen vor ihm auf und lies die Krallen spielen.
Der Dachs brüllte nur und wandte sich ihr zu, was Windherz die Gelegenheit gab von dem Baum hinunter zu springen und ihn von hinten anzugreifen.
Das Untier jaulte auf und wandte sich mit wütend funkelnden Augen nun Windherz zu, doch Ampferpfote griff ebenfalls erneut an.
Bachblüte wimmerte leise, aber Windherz hatte keine Gelegenheit zu ihr zu gelangen, ohne Ampferpfote unmittelbar der Gefahr auszusetzen.
Wir brauchen Hilfe! Bachblüte muss verarztet werden!
Doch was Windherz wollte interessierte den Dachs herzlich wenig.
Er brüllte, rollte herum und wich so gut es ging den Angriffen der Kätzinnen aus, oder blockte sie ab.
Dabei war er so flink, wie die Heilerin es nie von einem so großen Tier erwartet hätte.
Sie hatte kaum Gelegenheit anzugreifen, denn ständig musste sie sich vor seinen langen Zähnen und Krallen in Sicherheit bringen.
Außerdem schwanden langsam ihre Kräfte und auch Ampferpfote sah aus, als würde sie nicht mehr lange durchhalten.
Doch statt langsamer und unkonzentrierter zu werden, kämpfte die kleine Schildpatt-Kätzin umso verbissener.
Sie wirbelte um den Dachs herum, biss und kratzte auf alles ein, was sie von ihm erreichen konnte und wich geschickt seinen Angriffen aus.
Unwillkürlich musste Windherz sie für ihr Kampfgeschick bewundern.
Dafür, dass sie nur eine Schülerin war, schlug sie sich umso tapferer, gegen einen Gegner, der sicherlich dreimal so groß war wie sie.

Plötzlich hörte Windherz hinter sich ein Ächzen.
Für einen kurzen Moment blickte die Kätzin zurück und sah Bachblüte, die sich stöhnend auf die Pfoten rappelte.
Die Hälfte ihres Gesichts war von Blut durchtränkt, ihr rechtes Auge war unter dem Blut nicht zu sehen.
„Flieh!" rief Windherz, während sie dem schnappenden Kiefer des Dachses, dicht an ihrem Nacken auswich.
Doch Bachblüte schüttelte den Kopf und taumelte mit vor Schmerz zusammengebissenen Zähnen auf den Dachs zu.
„Bachblüte, nein!" rief nun auch Ampferpfote.
„Flieh und hol Hilfe, bitte! Das hat doch so keinen Sinn!"
Doch die weiße Kätzin schüttelte erneut den Kopf.
„Ich lass euch nicht im Stich!" krächzte sie und schien mit aller Kraft ein schmerzerfülltes Jaulen zu unterdrücken.
„Bachblüte!" Windherz wirbelte wütend zu ihr herum.
„Ich befehle dir, dich zurück zu ziehen! Sofort!"
Bachblüte lachte freudlos, blieb aber stehen.
Ampferpfote wich einem weiteren Schöag des Dachses aus und blickte zu ihrer Mentorin zurück.
„Wenn du schon nicht fliehst, dann Rühr dich wenigstens nicht von der Stelleee.... AAAAAHHH!!!"
Ihr Satz endete in einem erschrockenen Aufschrei.
Windherz, die eben noch Bachblüte wegen ihres mangelnden Schonverhaltens wütend angefunkelt hatte, wirbelte entsetzt zu Ampferpfote herum.
Der Dachs hatte sie nun doch erwischt.
Kreischend hing die Schülerin zwischen seinen Zähnen.
Bachblüte und Windherz gingen gleichzeitig auf ihn los, doch Bachblüte brach auf der Hälfte des Wegs jaulend und wimmernd zusammen, die Pfoten über dem Gesicht, unfähig nun auch nur einen weiteren Schritt zu tun.
Ich bin allein! Ich, allein gegen einen Dachs! Heiliger SternenClan, ich hätte besser aufpassen müssen!
Der Dachs sah Windherz nicht kommen, zu sehr war er damit beschäftigt, die jaulende Ampferpfote zu schütteln.
Ihre Krallen trafen ihn im Auge.
Das Untier brüllte und schleuderte Ampferpfote von sich, die mit einem entsetzten Jaulen volle Kanne gegen den nächsten Baum krachte, daran herunterrutschte und bewegungslos liegen blieb.
„Du Monster!" kreischte Windherz und stürzte sich blind vor Wut erneut auf den Dachs, der sich böse knurrend ihr zugewandt hatte, das linke Auge zugekniffen, wo die Kätzin ihn getroffen hatte.
Die Heilerin schlug ihm gegen Nase und Ohren, doch der Dachs zuckte nur und wurde noch wütender.
Mit trommelnden Pfoten trieb er Windherz immer weiter zurück, die seinen Wilden Schlägen nur noch ausweichen konnte und selbst nicht mehr zum Zug kam.
Hilfe! Er wird mich erschlagen!!!
Plötzlich stieß sie mit dem Hinterteil gegen etwas hartes.
Holz. Baum! Fuchsdreck!
Mit der Schwanzspitze tastete sie, ob sie irgendwo vorbei kam, doch dichte Brommbeerbüsche versperrten ihr den Weg.
Ich sitze in der Fall!
Der Dachs kam knurrend näher.
Er hatte die Schläge aufgegeben und schnappte nun nach ihren Pfoten, die die Gegenwehr wieder aufgenommen hatten.
„HILFE!!!" schrie Windherz verzweifelt, „Hilfe, ich brauche HILFE!!!"
Doch nichts rührte sich, nur Bachblütes klägliches Wimmern war zu hören.
Ich bin erledigt.
Windherz schloss die Augen und wartete auf den letzten, tödlichen Schlag des Dachses und den stechenden Schmerz, vor der endlosen Dunkelheit.
Was wird Lichtfleck tun, wenn er erfährt das ich tot bin?
Und meine Jungen, meine Jungen werden auch sterben.
Meine Jungen!
Nie werden sie die Sonne sehen und den Wind spüren, nie werden sie die Vögel zwitschern hören und den Geschmack von frischer Beute erleben und sie werden nie die ersten Blumen nach der Blattleere riechen, wenn das Leben wieder sprießt.
Und alles nur weil ich nicht aufgepasst habe!
Und weil ich dachte, ich könnte mehr als eine Heilerin sein.
Weil ich dachte, ich könnte eine Kriegerin sein.

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