Schreck in der Morgenstunde

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Einen Mond später, war Windherz wieder einmal im Wald um ein paar Kräuter zu suchen.
Der Blattfall hielt langsam, aber sicher Einzug und die Kätzin hielt es für das klügste, die Vorräte so schnell wie möglich aufzufüllen.
Gerade biss sie ein paar Borretsch-Blätter ab und legte sie zu den anderen Kräutern auf den, bis jetzt noch recht kleinen Haufen, als sie ein vergnügtes Jaulen vernahm.
Windherz blickte sich um und erkannte Fuchspfote, dicht gefolgt von Wolfspfote, die freudig jaulend einen kleinen Hügel hinunter rollten.
Die Heilerin lächelte und wandte sich wieder den Pflanzen zu.
Bald hatte sie genügend Borretsch beisammen.
Windherz sah den Haufen nachdenklich an.
Das konnte sie niemals alleine tragen!
Fuchspfote und Wolfspfote tollten immer noch übermütig herum und so rief sie die beiden zu sich.
„He! Könntet ihr mir vielleicht helfen?"
Fuchspfote sprang gerade übermütig juchzend in einem Laubhaufen, doch Wolfspfote wandte sich sofort mit gespitzten Ohren Windherz zu.
Die winkte ihn mit dem Schwanz und wartete, bis auch Fuchspfotes hellroter Kopf aus dem Laub aufgetaucht war und die kleine Kätzin ihrem Baugefährten munter hüpfend folgte.
„Ich brauche Hilfe beim Tragen." erklärte die Heilerin.
Fuchspfote und Wolfspfote sahen beide nicht sonderlich begeistert aus, halfen Windherz aber die Bündel zum Lager zurück zu tragen.
Fuchspfote warf dem Laubhaufen einen letzten sehnsüchtigen Blick zu, dann folgte sie Wolfspfote, der schon voraus marschierte.
„Je schneller wir das abgeliefert haben, desto schneller können wir wieder spielen." erklärte er ernst, auch wenn es nur undeutlich aus seinem Maul kam, wegen der Kräuter.
Fuchspfote seufzte nur, beschleunigte aber ihre Schritte.

Zurück in Lager, kam den beiden Schülern allerdings schon die nächste Überraschung entgegen gesprungen:
Und zwar in Gestalt von Ampferpfote.
„Ratet mal was eben passiert ist!" quiekte sie aufgeregt und hüpfte um ihren Bruder herum, wie ein aufgeschrecktes Kaninchen.
„Nein, sag du's uns." maulte Fuchspfote während sie zügig auf Windherz Bau zu marschierte.
Wolfspfote folgte ihr, allerdings interessierter als seine Freundin.
Windherz war ebenfalls recht neugierig, lies sich aber nichts anmerken und zeigte den Schülern wo sie ihre Bündel ablegen sollten.
Danach hielt Ampferpfote es anscheinend nicht länger aus und sie platzte, kaum hatten Wolfspfote und Fuchspfote die Kräuter abgelegt, heraus: „Wir machen unsere Prüfung!!! Und dann sind wiiiir... Krieger!!!"
Wolfspfote sah sie irritiert an.
„Das wissen wir schon... also das wir irgendwann Krieger sein werden." sagte er gedehnt.
Fuchspfote verdrehte die Augen.
„Schalte doch mal deinen Kopf ein, du Mäusehirn! Sie meint heute!" rief sie aufgeregt. Dann sah sie Ampferpfote unsicher an.
„Das stimmt doch, oder?!"
Ampferpfote nickte begeistert.
„Jaaaa!!!" quietschte sie. Fuchspfote machte einen Luftsprung und Wolfspfote strahlte.
„Wow!" war das einzige das er heraus brachte.
„Glückwunsch." lächelte Windherz.
„Und viel Glück!"
Die Schüler sahen sie kurz an, als hätten sie vergessen das sie ja auch noch da war, dann rief Ampferpfote ein „Danke, Windherz!" und rannte mit wehendem Schwanz, Fuchspfote und Wolfspfote im Schlepptau, aus dem Heilerbau auf die Lichtung.
Windherz folgte ihnen langsamer.
Auch Sie erinnerte sich noch an Vogelschweifs Training und an das der anderen.
Und daran, wie stolz sie gewesen war, als Falkenfeder sie endlich zur Heilerin ernannt hatte.
Sie musste Lächeln, als sie an das gemeinsame Training mit Lichtfleck dachte.
Ja, es war eine schöne Zeit gewesen.

Auf der Lichtung standen schon Fuchspfotes, Wolfspfotes und Ampferpfotes Mentoren, Baumpelz, Flussfell und Bachblüte.
„Ich schätze mal, Ampferpfote hat es euch schon erzählt." hörte Windherz Flussfell sagen, als sie an ihr vorbei erneut zum Lagerausgang glitt.
Es gab immer noch ein paar Kräuter, die sie finden musste, besonders Katzenminze!
Es darf nie wieder passieren, was passiert ist...
„Es ist höchste Zeit, dass ihr zu Schülern werdet."
„Wir werden euch folgen, während ihr so viel Beute wie möglich jagt." erklärte nun Baumpelz.
Aus dem Augenwinkel sah Windherz Bachblüte Nicken.
„Wolfspfote, du gehst zu den Hügeln, Fuchspfote in den Wald und Ampferpfote wird am Waldrand am Fluss jagen, da war schon länger keiner mehr." sagte die weiße Kriegerin.
Den Rest bekam Windherz schon gar nicht mehr mit, denn die Stille des Waldes verschlang die Stimmen von Bachblüte, Baumpelz, Flussfell und den Schülern.

Es war bereits Sonnenhoch, als Windherz ihre Suche nach Kräutern zum Fluss verlegte.
Sie hatte noch immer nicht die Kräuter geholt, die sie damals am Fluss liegen gelassen hatte, als sie dachte Lichtfleck hätte sie hintergangen.
Nun waren sie sich wahrscheinlich längst vertrocknet.
Doch schon bald hatte Windherz die nötigen Kräuter beisammen.
Ziemlich stolz auf ihre heutige Leistung kehrte Windherz dem Fluss den Rücken.
Sie hatte ziemlich viele Kräuter gesammelt, sogar Katzenminze hatte sie wieder genügend gefunden.
Gerade machte sie den ersten Schritt Richtung Lager, als sie ein erschrockenes Jaulen, gefolgt von einem Schmerzensschrei hörte.
„Bachblüte?!" rief Windherz verunsichert.
Die Antwort war ein verängstigtes Heulen.
„Windherz?! Du... Amoferpfote, NEIN!"
Es war Bachblüte und das Jaulen kam aus dem Wald.
Windherz preschte los, lies die Kräuter da wo sie waren und lief in die Richtung aus der Bachblütes schreie gekommen waren.
Am Waldrand schlug ihr ein überwältigender Gestank entgegen, der Windherz für ein paar Sekunden den Atem nahm.
Blut, vermischt mit etwas anderem...
Dachs!!! Nein!
Windherz lief noch schneller, nun folgte sie dem Blutgeruch.
Schließlich erreichte sie eine kleine Lichtung.
Das Szenario vor ihr, lies Herz einem Schlag aussetzten.
Bachblüte stand mit dem Rücken zu einer dicken Eiche und vor ihr, hatte sich der größte Dachs aufgebaut, den Windherz je gesehen, von dem sie geschweige denn je gehört hatte!
Bachblüte fauchte und ihre grünen Augen flackerten entsetzt von dem Dachs zu Windherz.
Der Dachs hatte einige Kratzer an der Flanke, schien aber ansonsten unverletzt.
Ganz im Gegenteil zu Bachblüte:
Ihr rechtes Ohr war eingerissen und auf ihrem Rücken waren lange Striemen zu sehen, aus denen Blut ihr weißes Fell verklebten.
Ein paar Sekunden stand Windherz reglos vor Schreck da, dann stürzte sie sich auf den Dachs.
Ihre Krallen zerkratzten sein dickes Hinterteil und ihre Zähne gruben sich in sein Hinterbein.
Das Dachs-Männchen brüllte auf und trat nach Windherz, die gerade noch rechtzeitig ausweichen konnte, aber Bachblüte die nötige Zeit verschaffte, sich aus seiner Reichweite zu entfernen.
„Wo ist Ampferpfote?" rief Windherz panisch, während sie herumwirbelte um den Dachs erneut anzugreifen, doch die Antwort wurde ihr abgenommen, als sich ein schildpattfarbener Blitz aus einer Esche über ihr stürzte.
„Nicht meine Mentorin, du Fuchsherz!!!"
Ampferpfote landete direkt auf dem Rücken des Dachses, während Bachblüte aufkeuchte und ihm einen Tritt gegen den Kiefer versetzte.
Die Schülerin zerkratzte alles, was sie von dem Männchen erreichen konnte.
Der Dachs brüllte und Fellfetzen flogen durch die Luft.
Er bäumte sich auf und Ampferpfote musste abspringen.
Mit wütend funkelnden Augen wandte er sich nun Windherz zu, die ihm ungerührt in die Augen sah, obwohl es ihr innerlich den Magen umdrehte.
Fuchsdung! Hilfe!
„Lass mich bloß in Ruhe, du Mistvieh!" fauchte sie.
„Windherz, nicht!" rief Bachblüte, doch da war es schon zu spät.
Der Dachs stürmte auf Winderz zu, die erschrocken die Flucht ergriff und sich auf den nächsten Baum hangelte.
„Windherz, hol Hilfe!" schrie Bachblüte, während sie den Dachs weiter attackierte.
Doch sie sah einen Moment zu lange zu der Heilerin.
So dass sie die Pranke des Dachses nicht kommen sah...

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