Kampftraining

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Die Sonne schien durch die Bäume und tauchte Vogelschweif in ein goldenes Licht, das ihrem Fell den Anschein gab, es würde glühen.
Unwillkürlich bewunderte Windherz ihre Schwester für ihre Schönheit.
Sie hatte in ihr oft immer noch das kleine, aufgeplusterte Junge und die freche Schülerin gesehen, doch nun fiel ihr zum ersten Mal auf, das aus dieser Schülerin eine stattliche Kätzin und eine starke Kriegerin geworden war.
Hagelfrost kann sich für so eine Gefährtin wirklich glücklich schätzen.
Hinter ihnen hüpften Ahornpfote und Wurzelpfote von einem Blätterhaufen zum nächsten.
Sie hatten dabei vermutlich schon sämtliche Beute von hier bis zum Versammlungshügel aufgeschreckt, doch Windherz freute sich fürchte ihre Schülerin.
Sie werden etwas tun, was Vogelschweif und Ich nie tun konnten. Doch hätten wir es getan, hätte es uns vermutlich viel Ärger erspart...
Windherz hatte es geschafft, Sonnenstern davon zu überzeugen, das es sinnvoll war, Ahornpfote ein paar Kampfzüge beizubringen, natürlich nur für den Ernstfall, und dass Vogelschweif und Wurzelpfote dieses Training übernehmen konnten.
Sonnenstern hatte ihr einen gewissen Eigennutz unterstellt, den Windherz zu ihrer eigenen Sicherheit lieber nicht geleugnet hatte, aber zugegeben, das ein Kampftraining für den Ernstfall in ihrer gegenwärtigen Lage mit Sicherheit sinnvoll wäre.
Und so waren die Schwestern und ihre Schüler nun unterwegs zum Übungsplatz.
Windherz hatte das Gefühl, das Wurzelpfote schon ganz scharf darauf war, seiner Schwester zeigen zu können, was er drauf hatte.
Und ihr war nicht entgangen, das Ahornpfote, sobald sie von dem Plan erfahren hatte, angefangen hatte, alle Kräuter die ihr nach möglichen Verletzungen helfen könnten, beiseite gelegt hatte, bis Windherz sie beruhigt, und ihr erklärt hatte, das sie sich nicht verletzen, und nur ein paar Grundtechniken erlernen würden.
Ahornpfote hatte das zwar nur bis zu einem bestimmten Grad beruhigt, aber sie war entschlossen, trotz ihrer Abneigung gegenüber Kämpfen, ihr bestes zu geben.
Und so erreichte das Quartett schließlich den Übungsplatz, eine breite Lichtung mit sandigem Boden, umwachsen von üppigem Farngestrüpp.
Windherz sog glücklich die Luft ein.
Als Junges hatten sie ihre Träume oft an diesen Ort getragen, aber in Wirklichkeit war sie noch nicht oft hier gewesen.
Hier wuchsen nicht so viele Kräuter und auch sonst lag der Übungsplatz eher in einem abgelegeneren Teil ihres Territoriums.
Auch Vogelschweif lockte der Anblick der ruhigen Lichtung ein Lächeln ins Gesicht und für einen Moment schien sie versunken in glückselige Erinnerungen an ihre Zeit als Schülerin, bis sie Windherz einen neckischen Blick zuwarf und sich mit einem verspielten Juchzen auf die Lichtung warf.
Windherz musste lachen und warf sich hinterher und für einen kurzen Moment kugelten die Schwestern in einem zappelnden Fellknäul durch den Sand, bis ein verlegenes Räuspern von Ahornpfote sie zurück in die Gegenwart holte.
Kichernd und ein wenig außer Atem, lösten Windherz und Vogelschweif sich voneinander und grinsten ihre Schüler an, fast, als wären die beiden ihre Mentoren und hätten sie bei etwas peinlichem ertappt.
Wurzelpfote warf seiner Schwester einen vielsagenden Blick zu und die Geschwister grinsten sich verschwörerisch an.
„Also, womit fangen wir an?" fragte Wurzelpfote eifrig. „Wie wärs mit dem Rückwärtstritt? Oder der Bauchattacke? Oder..."
„Mach mal langsam, Wurzelpfote." lachte Vogelschweif.
„Du vergisst, das es das erste Training deiner Schwester ist. Das sind Techniken, die du kannst, aber fürs erste sollten wir mit etwas einfacherem anfangen."
Ahornpfote, die bei den Worten ihres Bruders verunsichert zu Windherz hinüber geschielt hatte, stieß einen erleichterten Seufzer aus.
Wurzelpfote sah seine Mentorin enttäuscht an, stieß dann aber ergeben die Luft aus.
„Ok, was schlägst du vor?" fragte er.
Vogelschweif schnurrte zufrieden.
„Ich würde sagen, wir beginnen mit einem einfachen Vorderpfotenangriff." sagte sie.
Windherz konnte ihr nur recht geben, und für einen kurzen Moment sah sie sich nachts am Versammlungshügel, wo sie, vor Ewigkeiten, wie es ihr schien, mit Lichtfleck diesen Kampfzug geübt hatte.
Wurzelpfote schien allerdings nicht so begeistert.
„Aber der ist voll langweilig!" maulte er. „Den können sogar die Jungen schon!"
Windherz sah ihn scharf an und Ahornpfote sog beleidigt die Luft ein.
„Du hast 3 Monde alten Jungen diesen Kampfzug beigebracht?" fragte Windherz scharf.
Wurzelpfote machte ein ertapptes Gesicht.
„Äh...nein...?" sagte er und betrachtete mit übermäßigem Interesse einen großen Stein vor seinen Pfoten.
Hat er doch!
Vogelschweif öffnete gerade das Maul um ihren Schüler gehörig auszuschimpfen, als Ahornpfote schnell dazwischenwarf: „Äh, wie geht denn nun dieser Vorderpfotenangriff?"
Vogelschweif wandte ihre Aufmerksamkeit nun lieber der roten Kätzin zu und Wurzelpfote warf seiner Schwester einen dankbaren Blick zu.
Windherz warf ihm noch einen strengen Blick zu, bevor auch sie ihrer Schwester zuhörte, die Ahornpfote den Trick erklärte.
„Kämpfen ist nicht nur beißen und kratzen." erklärte Vogelschweif.
„Wenn wir uns nur so primitiv verhalten würden, wären wir nicht besser als Hauskätzchen und würden keine 2 Monde hier draußen überleben, uns geschweigedenn gegen den SturmClan verteidigen können.
Was glaubst du denn, warum sich Hauskätzchen lieber Zweibeiner suchen?
Die Sache ist die, wer ein paar Tricks kennt, hat größere Chancen, das einer dabei ist, mit dem er seinen Gegner besiegen kann.
Und wer sich verteidigen kann, hat größere Überlebenschancen.
Kämpfen ist also immer auch eine Sache des Geschicks, des Trainings und der Konzentration, nicht zu vergessen auch der Disziplin.
Wir kämpfen nur, um zu überleben! Nicht, um zu töten, oder nur des Kämpfen willens!"
Windherz schwoll vor Stolz auf die Worte ihrer Schwester die Brust.
„Das hast du schön gesagt." miaute sie und tatsächlich: Vogelschweif hatte genau die richtigen Worte gefunden, um Ahornpfote zu ermutigen und die kleine Kätzin ließ sich eifrig von ihrem Bruder den Trick zeigen.
Wurzelpfote bewegte sich mit einer beeindruckenden Schnelligkeit und Eleganz, seine Pfoten landeten immer genau an den Stellen, an denen die Verteidigung seines Gegners am schwächsten war, und Ahornpfote hatte alle Mühe seinen Angriffen auszuweichen oder selbst einen Treffer zu landen, aber schließlich schaffte es auch sie, die Verteidigung ihres Bruders zu durchbrechen und ein paar Treffer zu landen.
Wurzelpfote strahlte.
„Ich habs geschafft!" jubelte Ahornpfote und warf sich freudig auf ihren Bruder, der erschrocken strauchelte und zur Seite kippte, doch schon im nächsten Moment lachte er und schleifte seine Schwester durch den Staub.
Windherz und Vogelschweif kugelten sich vor Lachen.
Bis die gestreifte Kriegerin sich mit Lachtränen in den Augen Windherz zuwandte und sagte:
„So! Und jetzt du!"
Von einem Moment auf den Nächsten rutschte Windherz das Herz, das eben noch so leicht war wie eine Feder, in die Schwanzspitze.
„I...Ich?!" fragte sie erschrocken und versuchte Vogelschweif mit einem hektischen Blick zu bedeuten, das sie hier, und in Anwesenheit der Schüler, doch nie ihre Kampffertigkeiten präsentieren konnte, die Lichtfleck ihr beigebracht hatte!
Vogelschweif warf ihr einen Blick zu, der sagte, „Keine Sorge, lass mich nur machen." ,doch Windherz war keineswegs so ruhig wie ihre Schwester.
Und Ahornpfote und Wurzelpfote machten das ganze auch nicht besser, als sie angestürmt kamen und riefen: „Ja, Windherz, jetzt bist du dran!"
Sie räusperte sich nervös und wollte gerade etwas ausweichendes erwidern, als Vogelschweif ihr zuvor kam.
„Ja, jetzt ist sie dran, aber ihr beide geht am Besten zurück ins Lager. Die Sonne geht gleich unter." sagte ihre Schwester.
Ahornpfote sah sie enttäuscht an und wollte gerade etwas protestierendes erwidern, als Windherz, der das Herz noch immer bis zum Hals schlug, einwandte: „Ja, und außerdem muss nach den Jungen gesehen werden! Und Flussfell braucht neuen Borretsch! Seit Tropfenpfotes Geburt sind immerhin erst 3 Monde vergangen, denk dran!"
Es hörte sich ruhiger und bestimmter an, als sie sich fühlte und sie dankte dem SternenClan für Vogelschweifs Geistesgegenwart.
Ahornpfote klappte das aufgerissene Maul wieder zu und nickte, nur Wurzelpfote hatte noch einen Schmollmund aufgesetzt.
Vogelschweif grinste verschwörerisch.
„Weist du was, Wurzelpfote, jetzt bist du dran! Lass dir von Ahornpfote ein paar Standart Kräuter und ihre Wirkungen zeigen und hilf ihr dabei, die Königinnen zu versorgen. So was kann man immer brauchen!"
Wurzelpfote blickte entsetzt drein und vergaß dabei sogar seinen Schmollmund, doch Ahornpfote warf ihm einen begeisterten Blick zu.
„Na los, du starker Krieger!" rief sie ihrem Bruder zu, schon halb in einem Farn verschwunden.
„Komm, oder hast du Angst vor ein bisschen Borretsch und Goldrute und ein paar Jungen?"

Nachdem die Schüler laut rufend und kichernd im Unterholz verschwunden waren, wandten sich Windherz und Vogelschweif wieder einander zu.
„Bist du sicher, das wir sie allein zum Lager zurück lassen können?" fragte Windherz besorgt.
„Gerade jetzt, wo der SturmClan eine solche Bedrohung darstellt?"
Sie dachte an Lindenstern und den sterbenden Froschstern und es drehte ihr den Magen um.
„Bis zum Lager ist es ja nicht weit." miaute Vogelschweif und ging wieder ein wenig in die Mitte der Lichtung.
„Und Wurzelpfote passt schon auf."
Windherz nickte, eigentlich mehr um sich selbst zu beruhigen und ging ihrer Schwester entgegen.
Sie hat recht. Und wir würden es hören, wenn etwas wäre...
Vogelschweif peitschte vergnügt mit dem Schwanz.
„Und jetzt genug Angst gehabt und Trübsal geblasen!" rief sie.
„Ich will endlich sehen, was dieser räudige SturmClan Kater dir alles beigebracht hat!"

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