2||Diego Maradona

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Mai 2020

"Julian, komm mal bitte." rief ich verzweifelt durch die Wohnung des Fußballers.
Ich war gerade dabei etwas für uns beide zu kochen, aber leider fehlten noch die haupttragenden Nudeln, die nunmal zu Spaghetti Bolognese dazugehörten.
Diese standen jedoch im Schrank ganz oben und ich hatte wirklich keinerlei Chancen da ran zu kommen.

"Was denn?" murmelte er leicht genervt. In der einen Hand hielt er noch den Hammer, mit dem er bis gerade eben noch Bilderrahmen an die Wand gehämmert hatte.
Das blonde Haar hing ihm in langen Strähnen in die Stirn und hatten dringend einen Friseur Besuch nötig.
Aber ich mochte es, wie sich die Spitzen seiner Haare leicht zu locken begannen.

"Kannst du mir bitte die Nudeln da oben runter holen." ich zeigte auf den offenen Schrank "Ich bin zu klein" jammerte ich weiter und entlockte dem Dortmunder ein raues Lachen.
"Dafür musste ich jetzt her kommen?" spottete er, behielt das Grinsen aber bei und pustete sich im vorbeigehen eine Strähne aus dem Gesicht.
"Sag nichts falsches, oder ich esse ohne dich" drohend blickte ich ihn an.

Mit einer extremen Leichtigkeit griff er nach der Packung Spaghetti und stellte sie neben den Topf mit kochendem Wasser.
"Sag du nichts falsches, sonst hänge ich die Bilderrahmen gleich wieder ab." raunte Julian und blieb direkt vor mir stehen. Sein Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt.

Meine Mundwinkel zogen sich beleidigt nach unten. Der Fußballer grinste dafür aber siegessicher.
"Ich geh mal eben duschen." blitzschnell lehnte er sich nach vorne und gab mir einen Kuss.
Perplex verharrte ich in der Position und rümpfte meine Nase "Ja, du stinkst." rief ich ihm laut und deutlich hinterher.
Hinter der geschlossenen Tür vernahm ich sein herzliches Lachen.

Dann machte ich mich daran die Spaghetti zu kochen und die Bolognese fertig zu stellen.
Sogar den Tisch deckte ich schön für uns zwei.
Es war tatsächlich das erste Mal seit langem, dass wir ein ganzes Wochenende für uns hatten.
Julian war wirklich immer beschäftigt, momentan aber gar nicht so sehr mit seinem heiß geliebten Fußball, deshalb wunderte es mich, dass er trotzdem kaum Zeit für mich aufbringen konnte.

Ich sah ihn lediglich beim einschlafen und aufstehen. Beziehungsweise schlief ich auch oft schon, wenn Julian dann mal nach Hause kam.
Dabei wohnten wir offiziell gar nicht mal zusammen. Ich hatte immernoch meine Keller-Wohnung, verbrachte aber die meiste Zeit in Julian's Appartement.
So langsam dachte ich eigentlich, dass es Zeit wäre die Wohnung zu kündigen und offiziell bei Julian einzuziehen. Aber dieser hatte bisher noch kein einziges Wort darüber verloren.
Und zu vorschnell wollte ich dann auch wieder nicht sein.

Seufzend beschloss ich diese Gedanken für das Wochenende zu verdrängen. Ich wollte einfach nur ein paar schöne Momente mit meinem Freund verbringen.

"Das riecht verdammt gut." erschrocken war ich zusammen gezuckt, als Julian hinter mir auftauchte. Er trug lediglich eine Jogginghose und stand nun Oberkörperfrei hinter mir.
"Es riecht immer gut, wenn ich gekocht habe." stellte ich beleidigt fest und drehte mich zu meinem Freund um.
Er grinste und flüsterte mir ein "weiß ich doch" entgegen, ehe seine Lippen meine fanden und er mich sanft vom Herd weg zog.

Seine Haut war noch leicht feucht von der Dusche und von seinen Haaren flogen einige nasse Tropfen in mein Gesicht.
Der Kuss wurde von Sekunde zu Sekunde wilder und intensiver. Und so sehr ich es mir wünschte, dass dieser Moment nie aufhören sollte, unterbrach ich den Fußballer.
"Juli, stopp. Das Essen wird kalt." erklärte ich ihm grinsend.

Verdutzt schaute er mich an, drückte mir dann aber einen schnellen Kuss auf die Lippen und machte sich daran den großen Topf auf den Esstisch zu stellen.
Julian hatte sich schon eine riesen Portion auf seinen Teller gehieft, als ich mich gegenüber von ihm auf den Stuhl fallen ließ.
"Guten Appetit." schmunzelte ich, woraufhin der Blonde mir mit vollem Mund ein "N'Guten" entgegen nuschelte.

"Sag mal, wie läuft denn das Training zur Zeit?" fragte ich nach einer Weile, in der wir still schweigend vor uns hingegessen hatten.
Ein grummeln drang aus Julians Mund. Er redete in letzter Zeit nicht gerne darüber. Vorallem, weil er momentan immernoch im Aufbau Training, nach seiner Verletzung, fest steckte.

"Ganz okay, ich denke ich darf in zwei Wochen wieder ins Team Training einsteigen. Dann darf ich endlich wieder richtig kicken." seine Miene hatte sich ein wenig entspannt.
"So richtig. Wie Diego Maradona?" brachte ich belustigt unter einem grinsen hervor.

Verdattert hatte Julian seinen Blick gehoben "Du weißt wer Diego Maradona ist?" fragte er, halb schockiert, halb lachend, nach.
Sofort verzog sich mein Gesicht wieder, doch ich versuchte ein Pokerface zu behalten.
"Ja klar, natürlich." log ich.
Der Fußballer vor mir hatte sein Besteck zur Seite gelegt, ehe er grinsend die Hände vor der Brust verschränkte.

"Okay-" er schenkte mir ein diabolisches Lächeln "Für welche Nationalmannschaft ist Maradona aufgelaufen?" fragte Julian total ernst.
Scheiße. Soweit hatte ich nicht gedacht. Aber ich würde mich garantiert nicht geschlagen geben.
"Das ist eine Fangfrage, oder?" grinste ich besserwisserisch und schob, total überzeugt von mir selbst hinterher, "Diego Maradona spielt immernoch für Spanien."

Jules Augen weiteten sich entsetzt, ehe er sich einige Male mit der flachen Hand auf die Stirn schlug.
"Oh mein Gott, Nadine. Das ist doch Allgemeinwissen."
Ungläubig blickte er mich an. "Erstens ist dieser Typ schon fast 60 Jahre alt und somit absolut kein aktiver Spieler mehr und zweitens hat er für Argentinien gespielt. Der ist eine Legende. Das weiß man doch." mit aufgebrachte Stimme erklärte mir Julian, was für eine Schande ich für den Fußball wäre.

Währenddessen hatte ich mich an meiner eigenen Spucke verschluckt und kam aus dem Lachen gar nicht mehr heraus.
Es war aber auch wirklich hoffnungslos.
Mir etwas zum Fußball zu erklären ging grundsätzlich immer mächtig schief.
Ich wusste zwar ungefähr, dass 22 Mann auf dem Platz standen und versuchten das Runde ins Eckige zu bekommen, aber dann hörte es auch schon wieder auf.

Julian wollte mir schon sehr oft die Regeln und Taktiken erklären, aber es war, als wenn man einem Elefanten das Fliegen beibringen wollte. Unmöglich.

Julian hatte einen enttäuschten Blick aufgesetzt, den ich leider gar nicht ernst nehmen konnte und weiter lachte.
Im nächsten Moment war der Fußballer jedoch aufgestanden und rutschte auf seinen Socken um die Ecke, geradewegs auf mich zu. "Na warte." rief er, ehe er mich packte und mit Leichtigkeit über seine Schulter warf.
Ich quietschte erschrocken auf "Nein, Julian. Bitte, lass mich runter." hilflos strampelte ich mit den Beinen, doch ich hatte keine Chance.

Plötzlich spürte ich einen Ruck und kopfüber flog ich auf das Sofa zu. Ein spitzer Schrei entwich mir.
Keine Sekunde später hatte sich Julian auf mich geschmissen und presste mich mit seinem Gewicht in den Stoff der Couch.
"Julian!" rief ich aufgekratzt und schnappte nach Luft.

Mit meinen Händen versuchte ich nach ihm zu schlagen, doch er packte meine Handgelenke und hielt sie fest.
"Tut mir leid-" er hauchte mir einen Kuss auf die Stirn "aber du hast eine Strafe verdient." seine Augen funkelten gefährlich.
Ich wusste erst worauf er hinaus wollte, als er anfing mich zu kitzeln. Aber dann war es auch schon zu spät und mein gequältes Lachen schallte durch den ganzen Raum.

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