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,,Okay wow... Ich bin wirklich beeindruckt, das hast du super gemacht, Timi.'', lobte mich Alina lächelnd und drehte sich mit dem Schreibtischstuhl zu mir.
,,Dankeschön.'', lächelte ich ebenfalls und fuhr mir durch die Haare.
,,Das ist richtig, richtig gut für deine erste digitale Zeichnung.'' Sie sah nochmal auf den Bildschirm, musterte diesen und nickte dann fest entschlossen.
,,Da hast du wirklich ein Händchen für. Ich kann mich noch an meine ersten Versuche erinnern. Ich bin verzweifelt und hab' das Programm ein halbes Jahr nicht mehr angerührt.'', gab sie lachend zu.
,,Na gut, als ich vor einigen Stunden das erste Mal damit in Berührung kam, hätte ich auch nicht damit gerechnet, zum Feierabend etwas Brauchbares zustande zu kriegen.'', erwiderte ich grinsend und wurde etwas roter um meine Wangen.

Dann musterte ich meine Zeichnung einer Fledermaus, die ich ohne jeglichen Bleistift, sondern ausschließlich mit einigen winzigen Mausklicken und Tastenkombinationen zum Leben erweckt hatte.
Da wir die Woche im Theater kaum etwas zu tun und Alina keine weiteren Aufträge hatte, hatte sie mich gefragt, ob ich nicht Interesse daran hätte, dass digitale Zeichnen zu lernen. Sofort hatte ich zugestimmt, denn abgeneigt war ich davon so gar nicht.
Ich hatte schon öfters mit den Gedanken gespielt, etwas am PC zu zeichnen. Sogar über das Animieren von Figuren hatte ich nachgedacht, mich jedoch nie getraut, die entsprechenden Programme herunterzuladen und es einfach mal auszuprobieren.

Ehrlich gesagt, wollte ich den PC heute Morgen noch in den Mülleimer werfen, als Alina mir das Programm ausführlich erklärt und mich dann alleine gelassen hatte, damit ich mich in Ruhe austoben konnte.
Die erste Stunde kam ich überhaupt nicht klar und hatte ausschließlich STRG Z gedrückt, weil überhaupt nicht zustande kam. Ständig hatten sich meine Ankerpunkte verschoben und auch die Linien wurden nicht so, wie es mir gewünscht hatte.
Ich wollte wieder zum Bleistift greifen, aber dann hatte mich der Ehrgeiz gepackt. Ich wollte unbedingt irgendwas vor Feierabend fertigkriegen. Auch wenn es nur eine einzige Linie geworden wäre, wollte ich etwas haben, was ich Alina stolz präsentieren konnte. 

Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich die Zeichnung musterte, die ich sogar mit Farbe geschmückt hatte. Noch vor einigen Monaten hätte ich nach dieser Stunde aufgegeben und einfach wieder nach Zettel und Stift gegriffen.
Doch der neue Tim wollte sich nicht so schnell unterkriegen lassen. Ich wollte das digitale Zeichnen unbedingt lernen. Und das ging natürlich nur, wenn ich mich mit dem Programm auseinandersetze und herumprobierte.
Ich bin wirklich stolz darauf, es durchgezogen zu haben. Dass Alina mich jetzt auch noch lobte, machte mich total glücklich. Genau so wie diese Zeichnung zu sehen, die nicht da wäre, wenn ich schon vorher aufgegeben hätte.

,,Super Timi, dann kannst du da morgen weitermachen, oder dir was Neues überlegen. Im Internet gibt's ja auch genug Tutorials, vielleicht findest du da was, was du gerne nachmachen möchtest.'', schlug Alina grinsend vor.
,,Ich guck' mal, ob ich was finde.'', erwiderte ich lächelnd.
,,Dann kannst du von mir aus Feierabend machen. Wirklich schön, was du heute geschafft hast. Da kannst du dir einmal auf die Schulter klopfen.'', strahlte Alina und erhob sich vom Stuhl.
,,Wenn du es ausgedruckt haben willst, dann sag' Bescheid, dann kriegst du das gute Papier. Ansonsten wünsche ich dir einen schönen Nachmittag.''
,,Dankeschön! Ich wünsche dir viel Spaß bei deiner Lesung später.'', winkte ich ihr grinsend zu und kurz darauf saß ich alleine im Keller.

Ich setzte mich auf den Schreibtischstuhl, musterte meine Zeichnung erneut und speicherte sie als PDF ab, um sie mir als E-Mail zu schicken, weil ich meiner Mama und meinem Freund unbedingt zeigen wollte, was ich heute gemacht hatte.
Das Lächeln auf meinen Lippen wurde sofort breiter, als ich an Lukas dachte, der in nicht einmal zwanzig Minuten Schulschluss haben würde. Ich freute mich wie ein Ast auf ihn und musste aufpassen, nicht in Tränen auszubrechen.
Dank Bryan konnte ich ihn endlich wieder von der Schule abholen. Ich konnte immer noch nicht in Worte fassen, wie glücklich es mich machte, durch ihn wieder ein halbwegs normales Leben führen zu können.

Am Samstag hatten wir nochmal telefoniert und alle Einzelheiten besprochen, damit seine Aufpasser wussten, wann und wo sie sein sollten, um uns zu beschützen und rechtzeitig eingreifen zu können.
Trotz der Freude, hatte ich mich auch etwas unwohl gefühlt. Schließlich brauchten nur irgendwelche Weltstars so eine Art von Schutz und keine normalen, durchschnittlichen Jungs wie Lukas und ich.
Doch im Laufe des Gespräch konnte ich diese Unsicherheit ablegen, obwohl ich den Gedanken immer noch etwas merkwürdig fand, dass mich auf dem Weg zu Lukas jemand beobachten würde.

Aber ich bin froh, dass es diese Möglichkeit überhaupt gab und Bryan uns half. Obwohl ich noch immer verdammt aufgeregt bin wegen Mittwoch. Ich hatte wirklich Bedenken und hoffte, auf den allerletzten Metern in keine Falle getappt zu sein.
Aber das konnte ich mir nicht vorstellen. Bryan ist das totale Gegenteil von Ronny, zumindest machte es den Anschein. Sie hassten sich bis auf den Tod und würden sich wegen mir niemals verbündet haben.
Es würde schon alles gut werden. Ich würde Bryan alle Fragen beantworten, die er hatte. Meine Hoffnung lag einzig und allein' darin, dass er irgendeine Lösung hatte, um Ronny für immer aus unserem Leben zu verbannen.

Ich seufzte leise, fuhr mir durch die Haare und schaltete den PC aus, um mich langsam auf den Weg zu Lukas zu machen. Nachdem wir alles mit Bryan besprochen hatten, hatten wir die vollkommen aufgelöste Maria angerufen.
Sofort hatten wir ihr versichert, dass es uns den Umständen entsprechend ging und waren zu mir nach Hause gefahren, wo sie mit Tränen in den Augen bereits im Vorgarten stand und Lukas fast zerquetscht hatte.
Nach einer kurzen Ansage an ihren besten Freund, dass er ihr niemals wieder so einen Schrecken einjagen sollte, hatten wir ihr alles erzählt. Natürlich war Maria geschockt und konnte es kaum glauben.

Doch dann wären ihr im nächsten Augenblick fast die Augen aus dem Kopf gefallen, als wir ihr erklärt hatten, dass wir eine Lösung gefunden haben. Sie hatte sich riesig für uns gefreut und wäre beinahe wieder in Tränen ausgebrochen.
Wir hatten noch den ganzen Abend miteinander verbracht, über alles geredet und darauf angestoßen, dass wir vorerst einen Weg gefunden hatten. Die Sicherheit war nicht zu hundert Prozent gewährleistet, aber immerhin mussten wir da nicht mehr alleine durch.
Ich hegte großes Vertrauen in Bryans Jungs. Ich wusste, dass sie alles daran setzten, damit Ronny uns nicht zu nahe kommen konnte. Falls er es trotzdem versuchen sollte, würden sie ihn sofort packen und ins Krankenhaus prügeln.

Ich lachte über diesen Gedanken, räumte meinen Arbeitsplatz auf und erhob mich daraufhin vom Stuhl. Ich schulterte mir meinen Rucksack über und kurz darauf lief ich die Treppen nach oben, um das Theater zu verlassen.
Ich schluckte einmal schwer, als ich den ersten Schritt nach draußen setzte, denn trotz des Schutzes fühlte es sich total ungewohnt an, wieder auf freiem Fuß zu sein. Viel zu lange bin ich diesen Weg nicht mehr alleine gegangen.
Ich sah mich einmal in der Gegend um, versuchte meinen Herzschlag zu normalisieren und mich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass hier irgendwo in der Nähe jemand war, der auf mich aufpasste.

Ich atmete einmal tief durch, hielt an einer Ampel und wartete etwas zu ungeduldig darauf, dass sie endlich grün würde. Timi, es ist alles gut, du bist in Sicherheit, niemand kann dir etwas antun...
Ich lief über die Straße und belendete den Gedanken aus. Stattdessen dachte ich darüber nach, was Lukas und ich heute Nachmittag alles machen könnten. Wir hatten jetzt wieder viel mehr Möglichkeiten, wo wir uns nicht mehr Zuhause verschanzen mussten.
Nicht, dass ich es schlimm fand, mit ihm Zuhause sein. Jedoch hatte es mir gefehlt, einfach mal herauszukommen. Sei es beim Imbiss was Essen oder im REWE um die Ecke eine Kleinigkeit einkaufen zu gehen.

Es ist schon krass, wie sehr Ronny unser Leben eingeschränkt hatte. Wir hatten nur noch zwischen unseren eigenen vier Wänden funktioniert und ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob unsere Beziehung das noch länger durchgehalten hätte.
So sehr ich es auch liebte mit ihm im Bett zu liegen und nichts zu machen, mochte ich es auch, etwas mit ihm zu unternehmen. Selbst wenn nur irgendwelche belanglosen Dinge waren, holten sie mich aus dem Alltag heraus und ließen mich alles vergessen.
Umso glücklich bin ich also, dass Bryan bei Alex im Büro aufgetaucht ist. Zum Glück hatte ich mich unfreiwillig von meiner besten Freundin und Lukas dazu überreden lassen, ins Studio zu fahren. Als wäre es Schicksal, dass genau das passiert ist.

Ich lächelte und bei Lukas' Schule angekommen, sah ich mich auf dem Gelände trotzdem nochmal um, ob hier nicht irgendjemand von Ronnys Leuten stand, denn ich konnte mir vorstellen, dass er mit allen Mitteln versuchte, irgendwie an Lukas zu kommen.
Erleichtert atmete ich aus, als ich kein bekanntes Gesicht sah und zündete mir eine Kippe an. Ich lehnte mich gegen den Baum und als ich fast aufgeraucht hatte, ertönte endlich die Klingel, die ich schon so lange nicht mehr gehört hatte.
Kurz darauf sprangen die Türen auf und die ersten Schüler verließen den Schulhof. Augenblicklich schnipste ich meine Kippe weg, als ich Lukas mit Maria zusammen die Treppen heruntergehen sah.

,,Hallo, schöner Mann...'', begrüßte ich ihn lächelnd und lief ihm geradewegs in die Arme.
,,Timi!'', strahlte Lukas und blieb einmal stehen.
,,Das fühlt sich irgendwie so surreal an...'', gab er lachend zu, öffnete seine Arme und sofort ließ ich mich in diese fallen.
Ich schlang die Arme um ihn, drückte mich an seine Brust und atmete seinen wunderschönen Duft ein, der mein Hirn komplett vernebelte.
,,Es ist schön, dich mal wieder abholen zu können.'', strahlte ich, strich ihm einige verirrte Strähnen hinter die Ohren und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.
,,Mehr als das...'', grinste Lukas und streichelte mir über die Seiten. ,,Ich habe es so vermisst!''

Wir unterhielten uns noch kurz mit Maria, ehe wir uns voneinander verabschiedeten und den Schulhof verließen. ,,Das ist wirklich krass... Ich kann es nicht glauben...'', ergriff Lukas auf halbem Weg das Wort.
,,Was? Dass wir mal wieder zum Imbiss gehen?'', fragte ich grinsend nach und war seit seiner Anwesenheit wesentlich entspannter. Dass Lukas ebenfalls so viel Vertrauen in Bryan hatte, gab mir ein unglaublich gutes Gefühl.
,,Ja... Also allgemein so, dass das Alles funktioniert. Ich hab' mich heute auf dem Schulhof nicht einmal beobachtet gefühlt, obwohl ich ja weiß, dass da jemand ist.'', erklärte Lukas und grinste mich von der Seite an.
,,Aber nicht in diesem negativen Sinne, weil ich mir klar ist, dass das für meinen Schutz ist. Das fühlt sich total schön an, wieder so frei zu sein.''

,,Ich hab' auch gemerkt, dass Maria deutlich entspannter ist. Sie hat mich aus Gewohnheit trotzdem von der Bushaltestelle abgeholt, aber nicht einmal hat sie sich in der Gegend umgesehen oder so gewirkt, als hätte sie Angst.'', strahlte Lukas.
,,Das kann ich mir vorstellen, dass sie auch erleichtert darüber ist, dass der Spuck erstmal vorbei ist.'', erwiderte ich seufzend, denn Lukas hatte mir am Freitagabend gebeichtet, wie sehr seine beste Freundin unter der Situation zu leiden hatte.
Natürlich hatte Maria alleine die Entscheidung getroffen, für uns da zu sein. Jedoch hatte sie immer wieder die Angst beschlichen, dass sie bei dem kleinsten Fehler alles kaputtmachen könnte, was wir uns aufgebaut hatten.

Sie wollte rechtzeitig reagieren können, weswegen sie sich am Freitag total schlecht gefühlt hatte, nicht früher gemerkt zu haben, dass mit Lukas irgendwas nicht stimmte und er sich gerade in Gefahr brachte.
Wir hatten sie sofort beruhigt, denn niemand konnte so etwas ahnen. Außerdem konnte sie Lukas auch nicht 24/7 beschützen und Maria hatte richtig gehandelt, in dem sie bei mir aufgekreuzt ist.
Ich lächelte, denn es freute mich, dass wir ihr damit eine riesige Last von den Schultern nehmen konnten. Es war niemals mein Ziel, dass auch sie komplett durchdrehte und sich unwohl in der Gegenwart ihres besten Freundes fühlte. Zum Glück ist das erstmal vorbei...

,,Hmmm... Wie war denn die Schule heute?'', fragte ich Lukas mit vollem Mund, als wir uns in unserem Stammlokal an einem Tisch niedergelassen hatten.
,,Ach, wie immer...'', antwortete mein Freund knapp und ertränkte seine Pommes in der Mayo. ,,Ich hab' nur Ärger fürs Verpassen des Tests und fürs Schwänzen bekommen.''
,,Scheiße stimmt, du hattest ja eine Arbeit geschrieben...'', seufzte ich mitleidig und sah ihn entschuldigt an.
,,Ja...'', sagte Lukas unsicher und biss sich auf die Unterlippe.
,,Kriegst du jetzt eine sechs?''
,,Jein, also Maria hat sich irgendeine Ausrede einfallen lassen, dass mir plötzlich total schlecht wurde und wir vergessen haben, Bescheid zu sagen. Sie hat ja ebenfalls nicht mitgeschrieben, weil sie zu dir ist.'', erklärte Lukas und musste dann grinsen.
,,Die haben uns das wirklich abgekauft. Wir schwänzen ja eigentlich auch nicht, deswegen haben die daran auch nicht gezweifelt. Na ja, auf jeden Fall dürfen wir den Test am Freitag nachholen und das wird dann mit der sechs subtrahiert.'', lächelte Lukas und nahm einen Bissen.

,,Ähm...du meinst wohl eher, dass die Noten zusammen addiert werden.'', korrigierte ich ihn lachend und verschluckte mich fast an der Pommes. Lukas ist, was Mathe anging, einfach so verpeilt...
,,Hä? Nein, die werden subtrahiert!'', widersprach mein Freund mir direkt und schüttelte mit dem Kopf.
,,Was heißt denn subtrahiert?'', fragte ich interessiert nach und beugte mich über den Tisch.
,,Na, dass die Noten zusammengerechnet werden. Also Plus.'' Ich spuckte meine Cola fast in sein Gesicht.
,,Was lachst du denn jetzt so blöd?'', fragte Lukas etwas beleidigt nach, während ich mich kaum noch ein bekam.
,,Ohje, wie wenig Ahnung kann ein Mensch von Mathe haben?!'', lachte ich und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
,,Hä?''

,,Lukas Schatz, subtrahieren ist minus und addieren ist plus. Ey, das lernt man in der Grundschule und wenn das dein Freund ohne Schulabschluss weiß, dann würde mir das zu denken geben.'', grinste ich und kam aus dem Lachen nicht mehr heraus.
,,Oh...'', machte mein Freund mit großen Augen und wurde einige Nuancen dunkler. ,,Das ist schon so lange her, das kann man auch mal vergessen!'', verteidigte er sich.
,,Na ja, bei den Begriffen kann dir der Taschenrechner nicht helfen.'', ärgerte ich ihn weiterhin und bekam dafür einen Tritt gegen das Schienbein.
,,Iss' deine Pommes, bevor sie noch kalt werden!'', zog Lukas einen Schmollmund.
,,Ach krass, zwischen kalt und warm kannst du also unterscheiden. Es gibt also noch Hoffnung für dich - ein Glück.''
,,Ich sorg' gleich dafür, dass unser Bodyguard dich verprügelt.'', drohte mir Lukas mit beleidigter Miene.

,,Ach, Baby...'', lachte ich, tätschelte leicht seine Wange und beugte mich über den Tisch, um unsere Lippen miteinander zu vereinen. ,,Entschuldigung, ich wollte nicht so gemein zu dir sein...''
,,Jeder von uns hat seine Macken. Deswegen rechne ich im Supermarkt auch immer alles zusammen, damit wir nicht zu viel bezahlen.'' Mein Freund verdrehte die Augen, warf mich mit einer Pommes ab, aber konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
,,Du bist so ein Idiot...'' Lukas nahm einen Schluck seiner Cola und schüttelte mit dem Kopf. ,,Aber es ist schön, endlich wieder mit dir rumalbern zu können. Auch wenn ich dir manchmal den Hals umdrehen möchte.'', strahlte er und küsste mich erneut. 

,,Wie lief es bei der Arbeit? Heute hattest du ja kein Homeoffice mehr.'', drehte Lukas den Spieß um, nachdem wir unsere Burger in binnen weniger Minuten verschlungen hatten, weil wir beide so einen Hunger hatten.
,,Sehr toll! Ich hab' was ganz Neues gemacht, weil Alina und das Theater momentan keine Aufträge haben.'', antwortete ich lächelnd und holte mein Handy heraus.
,,Das habe ich heute gemacht.'' Vollkommen stolz streckte ich ihm mein Handy entgegen, auf dem meine Zeichnung geöffnet war.
,,Wow...'', begangen Lukas' Augen zu funkeln.
,,Ist das digital?'', harkte er nach und ich nickte.
,,Krass, ich wusste gar nicht, dass du sowas auch kannst.'', sagte mein Freund erstaunt und konnte die Augen nicht von der Zeichnung lassen.
,,Ich hab's auch heute erst gelernt.'', zuckte ich mit den Schultern und Lukas entglitt mit einem Mal alles aus dem Gesicht.
,,Warte... Du hast das heute gelernt und dann sowas gezeichnet? Wie... Wie geht sowas?''
,,Tja, ich bin halt ein Naturtalent.'', erwiderte ich lachend und warf meine nicht vorhandenen langen Haare nach hinten.
,,Stimmt, die Hände können so einiges anstellen.'', grinste Lukas dreckig und nahm einmal den Strohhalm zwischen seine Lippen, saugte stark an diesem und sah mir dabei tief in die Augen.
,,Mal sehen, was die heute Nachmittag noch so vorhaben.'', hauchte ich ihm in heiserer Stimmlage entgegen und legte meine Hand auf sein Knie.

Lukas' Augen strahlten noch mehr, während ich kaum in Worte fassen konnte, wie glücklich es mich machte, normal mit ihm reden zu können. Wir konnten uns endlich wieder auf uns konzentrieren und hatten nicht mehr die Gang im Hinterkopf.
Es machte so viel Spaß hier mit ihm zu sitzen, ihn beim Essen zu beobachten, mit ihm herumzualbern und zu wissen, dass uns nichts und niemand etwas antun konnte. Wir konnten einfach wir selbst sein, ohne Angst zu haben.
Diese Freiheit, nach der ich mich schon so lange gesehnt hatte. Wir waren noch lange nicht an unserem Ziel angekommen, doch der kleine Vorschmack auf unsere gemeinsame Zukunft, machte Lust auf mehr.

Als wir aufgegessen hatten, bezahlten wir unser Essen und verließen daraufhin den Imbiss. Wir liefen Richtung U-Bahn-Station und mein Herz setzte einmal aus, als Lukas meine Hand leicht streifte.
Schüchtern lächelte er mich von der Seite an. Ich erwiderte sein Lächeln sah mich einmal um und griff dann fest entschlossen nach seiner Hand. Ich verschränkte unsere Finger miteinander und hauchte ihm einen Kuss auf den Handrücken.
Mein kompletter Arm kribbelte, denn es fühlte sich so verdammt richtig an. Es ist so schön, der Welt endlich zeigen zu können, dass ich diesen wundervollen Menschen, als meinen festen Freund bezeichnen durfte.

Wir kamen an der Station an, stiegen ein und die ganze Fahrt über, ließ ich seine Hand nicht los. Lukas und ich hatten schon oft Händchen gehalten, aber nie in Gegenden, in denen Ronny jeden Augenblick auftauchen könnte.
Aber jetzt saßen wir hier - in einer Bahn, in die Ronny einfach so einsteigen und mich mit Lukas zusammen erwischen könnte. Doch anders als die anderen Male, beunruhigte mich der Fakt kein bisschen.
Viel eher machte es mich glücklich zu wissen, dass ich ihn mit dieser simplen Geste auf die Palme bringen konnte. Es tat unglaublich gut, zu mir zu stehen und zu wissen, dass die Gefühle für Lukas nicht falsch sind.

Ich lächelte meinen Freund von der Seite an, sah auf unsere ineinander verschlungenen Hände und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Die komplette Fahrt knutschten wir durch, ignorierten alle um uns herum und verpassten fast unsere Haltstelle.
Rechtzeitig stiegen wir noch aus, liefen Händchen haltend zu mir nach Hause, zogen uns die Schuhe aus und nahmen sofort die Treppen nach oben, weil wir keine kostbare Zeit verschwenden wollten.
Kaum hatte ich die Zimmertür abgeschlossen, lagen Lukas' Lippen wieder auf meinen. Im Sekundentakt verloren wir all unsere Klamotten, ehe wir auf dem Bett landeten und unsere Zweisamkeit in vollsten Zügen ausnutzten.

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