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,,Hey! Hey, jetzt chill mal 'ne Runde!'' Noch bevor mich der erste Schlag treffen konnte, ging Alex dazwischen und drückte Bryan von mir weg. Erleichtert atmete ich aus, denn ich hatte mich in der nächsten Sekunde schon im Krankenhaus gesehen.
Falls ich den ganzen Geschichten von Ronny Glauben schenken konnte, war mit Bryan überhaupt nicht zu spaßen. Denn im Gegensatz zu dieser Lauchstange hatte er keine Angst davor, jemandem eine zu verpassen.
Ich konnte von Glück reden, dass Alex in keine Schockstarre verfallen war, sondern sofort gehandelt hatte. Ich wüsste nicht, ob ich mich tatsächlich zur Wehr gesetzt hätte, geschweige es denn könnte.

,,Ich sollen chillen?!'', blaffte Bryan Alex direkt von der Seite an und schlug ihre Hand, die sie auf seine pochende Brust gelegt hatte, von sich herunter.
,,Dieser Penner hat nichts Besseres zutun, als irgendeine Scheiße über sich zu verbreiten! Kümmere dich um deinen eigenen Kram!'', keifte er mich wütend an.
,,Was willst du überhaupt hier?! Musst du nicht bei dem Verräter der Nation sein und irgendwelche Dinge für ihn erledigen, du Wichser!''

Bryan formte die Augen zu Schlitzen, während ich nicht mehr machen konnte, als mir schuldbewusst auf die Unterlippe zu beißen. Es war wirklich eine dumme Idee meiner besten Freundin sowas über Bryan zu erzählen.
Das hatte hier doch gar nichts verloren. Bryan war nur hier um etwas für seinen Vater abzuholen und nicht, um mich zu verprügeln. Natürlich war das, was er machte nicht in Ordnung und irgendwo ist es auch wichtig, das zu wissen.
Es war auch kein großartiges Geheimnis, trotzdem hatte ich nicht so über ihn zu urteilen. Schließlich wollte ich auch nicht, dass Alex ihm davon erzählte, dass ich von der Schule geflogen bin, weil ich so oft geschwänzt hatte.

,,Kannst du mir mal erklären, was die Scheiße soll und warum du sowas sagst?! Digga, ich bin nicht hier, um irgendwelche Geschäfte abzuziehen. Ich bin hier für meinen Vater!'', fragte mich Bryan immer noch wütend und verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Ich... Ähm...'', bekam ich nur heraus und fühlte mich total eingeschüchtert. Warum hatte ich das getan? Hatte ich heute nicht schon genug dumme Entscheidungen getroffen?
,,Ja, ich höre!'', erwiderte Bryan zickig und legte seine Hand an sein Ohr. Er kam näher auf mich zu und musterte mich erwartungsvoll.
,,Das könnt' ihr alle. Große Klappe haben, aber wenn man euch darauf anspricht, seid ihr so klein mit Hut. Ihr seid doch alle gleich!'', meckerte er, nachdem ich noch immer nichts gesagt hatte und schüttelte verständnislos mit dem Kopf.

,,Bryan, Timi hat dich nicht verraten, nur damit wir nicht mehr mit deinem Vater zusammenarbeiten.'', mischte sich Alex etwas unsicher ein und stellte sich vorsichtshalber wieder zwischen uns.
,,Sondern?'', blaffte er fragend zurück und seine Halsschlagader pulsierte.
,,Du sollst ihm helfen.'', erwiderte Alex und fuhr sich durch die Haare. Warte... Er sollte was tun?
,,Ich soll was?!''
,,Ihm helfen.'', wiederholte meine beste Freundin ihre Worte.
,,Ich? Ihm helfen? Wobei das denn bitte?!'' Bryan musterte sie mit irritierten Augen und warf einmal einen abfälligen Blick zu mir.
,,Sag' mal, kann Ronny dir nicht helfen, oder was für eine Scheiße geht hier gerade ab?! Seid ihr alle komplett wahnsinnig?!'' Bryan verstand gar nicht was abging und ich ebenso.

,,Wollen wir uns vielleicht setzen? Dann kann dir Timi alles erklären...'', fragte Alex ungewohnt schüchtern nach und wirkte mit der Situation ähnlich überfordert wie ich. Oh Gott, konnte es noch schlimmer werden?
Ich hatte absolut keine Ahnung, was meine beste Freundin vorhatte. Geschweige denn verstand ich immer noch nicht, wieso sie Bryan überhaupt auf seine Tätigkeiten einfach so angesprochen hatte.
Ich hatte ihr das im Vertrauen erzählt. Ich wollte eigentlich nicht, dass sie das vor ihm auspackte. Es ergab sowieso keinen Sinn, denn normalerweise ist Alex nicht so. Sie würde mich niemals ans offene Messer liefern.

Was hatte sie auch davon, es ihm zu verraten? Ich hätte beinahe einen Krankenhausaufenthalt kassiert und das war wahrscheinlich nicht die Reaktion, die sich meine beste Freundin vorgestellt hatte.
Sie hätte mich auch ruhig vorwarnen können. Beziehungsweise, wenn sie aufgrund der Tatsachen nichts mehr mit Bryan zu tun haben wollte, hätte sie einfach ignorieren können, das hätte ihm sicherlich nichts ausgemacht.
Ich seufzte leise, zitterte stark und hoffte, dass das Alles gleich ganz schnell vorbei sein würde. Da hatten Lukas und ich schon gedacht, dass wir erstmal in Sicherheit sein würden und dann sowas.

,,Digga Alex, ist das gerade dein scheiß Ernst?! Warum zum Fick soll ich mich mit dem an einen Tisch setzen?! Ich hänge nicht mit Verrätern rum!'' Bryan wirkte nicht sonderlich begeistert von der Idee und wurde immer wütender. Konnte er nicht einfach gehen?
,,Könnt' ihr beide mal für eine Minute das Kriegsbeil begraben und euch hinsetzen?'', fragte sie stattdessen und sah uns mit bittenden Augen an. Bryan verdrehte die Augen und warf einen Blick Richtung Monitor.
,,Fünf Minuten hast du noch, dann ist der Stick fertig. Dann haue ich ab, falls nichts Gescheites bei herumkommt.'', willigte Bryan schlussendlich genervt ein, kehrte uns den Rücken zu und setzte sich an den Tisch.

Meine beste Freundin lächelte zufrieden, griff nach meiner zitternden Hand und führte mich ebenfalls Richtung Tisch. Am liebsten wollte ich mich von ihr losreißen und wegrennen. Egal wohin, Hauptsache weg von meinen Problemen.
Ich ließ mich neben Lukas nieder, der mit großen Augen und einem viel zu schnellen Herzschlag das Geschehen beobachtete und natürlich keine Ahnung davon hatte, was hier schon wieder abging.
Ich streichelte ihm beruhigend über das Knie, obwohl ich selbst vollkommen angespannt war und hoffte, dass der grüne Balken in Blitzgeschwindigkeit am Ende ankommen würde, damit ich mich nicht mit Bryan unterhalten musste.

Ich verstand sowieso nicht, was Alex damit bezwecken wollte. Sie musste mit Bryan jetzt kein aufklärendes Gespräch darüber führen, wie schlimm die Sachen sind die er machte, denn das wusste er sicherlich selber.
Auch hatte ich kein Interesse daran, mich in irgendeiner Art und Weise mit ihm auszutauschen. Ich hatte meine beste Freundin darum gebeten, sich in diese Thematik nicht einzumischen und das hatte auch einen guten Grund.
Dass sie es aber doch getan und mich in eine weitere ausweglos Lage gebracht hatte, machte mich wirklich wütend. Ich liebe Alex, aber für diese Aktion hatte sie eigentlich einen Freifahrtschein Richtung Mond verdient.

,,Also ich weiß, dass du ein Problem mit Ronny hast.'', fing Alex mit dem Gespräch an und legte ihre Hände auf dem Tisch ab, um sich einmal leicht nach vorne zu beugen.
,,Na das fängt ja schon mal super an... Sag' mal, hast du ihr meine komplette Polizeiakte vorgelesen, du Arschgesicht?!'', erwiderte Bryan sauer und verdrehte erneut die Augen.
,,Bin ich jetzt hier beim Verhör, oder was ist das Ziel?! Ja, ich habe ein Problem mit Ronny und Scheiße gebaut! Na und?! Wenigstens bin ich kein Verräter!''

Ich krallte mich an den Lehnen des Stuhls fest, denn wenn Alex jetzt nicht zum Punkt kam, würde ich hochkant aus dem Fenster fliegen. Denn anstatt die Situation herunterzufahren, sorgte sie gerade dafür, dass es noch mehr eskalierte.
Die Luft in diesem Raum wurde immer dicker. Man konnte sie mit einer Schere zerschneiden, oder sie würde mich irgendwann so sehr auffressen, dass sie sich um meinen Hals schlang und erstickte.
Obwohl mir zugegebenermaßen alles lieber wäre, als mit Bryan irgendein Gespräch zu führen, von dem ich nicht wusste, wohin es führen sollte. Er sollte sich schließlich nicht für seine Taten rechtfertigen, denn es war mir egal, so lange sie nichts mit mir zu tun hatten.

,,Alex, du hast noch zwei Minuten. Also wenn du nicht gleich zu Potte kommst, bin ich weg und für immer sauer auf Timi.'' Bryan lehnte sich auf dem Stuhl zurück, wippte ungeduldig mit den Füßen und musterte meine beste Freundin auffordernd.
,,Also... Timi ist nicht mehr bei der Gang und hat deswegen nichts mehr mit Ronny zu tun.'', klärte Alex ihn auf und warf einen Blick über ihre Schulter, um mich unsicher anzulächeln. Oh wow, offenbare ihm doch noch mehr, wie wehrlos ich bin...
,,Ja schön für ihn. Und was rechtfertigt das jetzt, irgendwelche Dinge über mich zu verbreiten?!'', erwiderte Bryan zickig und wirkte mit der Erklärung immer noch nicht zufrieden. Ich ehrlich gesagt auch nicht und am liebsten wollte ich Alex den Mund zu kleben, weil sie es immer schlimmer machte.

,,Gar nichts...'', antwortete Alex und atmete einmal tief durch.
,,Du und Ronny seid doch Feinde, oder? Also ihr mögt euch überhaupt nicht, wenn ich das richtig verstanden habe.'', harkte meine beste Freundin nach.
,,Richtig.'', erwiderte Bryan knapp und sah zum Bildschirm. ,,Eine Minute hast du noch.''
,,Ronny und Timi können sich auch nicht mehr ausstehen.''
,,Schön für ihn, aber das juckt mich nicht.'', unterbrach Bryan sie zickig.

,,Ich will mit solchen Menschen nichts zu tun haben. Ist mir egal, ob du noch in der Gang bist, oder nicht. Du hast nicht irgendwelche Sachen über mich zu verraten, nur um mich schlechter dastehen zu lassen.'', meckerte er und erhob sich vom Stuhl.
,,Der Stick ist fertig und ich geh' jetzt. Sorry Alex, aber geh' mir mit dem Thema nicht mehr auf die Eier, das hat hier nichts verloren. Ich bin nicht hier, um mich für irgendwas zu rechtfertigen oder mich mit Timi auszutauschen.''
Bryan schnappte sich seine Jacke, zog sich diese über und zog den Stick aus dem Rechner, um diesen in seine Tasche wandern zu lassen. ,,Du kannst von Glück reden, mich am einem guten Tag erwischt zu haben!''

,,Warte Bryan! Kannst du Timi nicht helfen? Bitte hör' mir einmal kurz zu, was ich zu sagen habe! Es gar nicht so schlecht, dass er mir diese Sache über dich verraten hat.'' Ich wollte schon erleichtert aufatmen, da hielt Alex ihn am Handgelenk fest. Was ist bloß falsch mit ihr?
,,Was soll diese verdammte Zeitverschwendung?! Warum soll ich ihm denn helfen?!'', keifte Bryan, ließ die Türklinke los und verschränkte immer genervter die Arme vor der Brust.
,,Timi ist erst vor kurzem aus der Gang ausgetreten und Ronny verfolgt ihn jetzt, weil er ihn nicht gehenlassen möchte. Er und sein Freund werden bedroht, geschlagen und finden keinen Ausweg, weil zur Polizei gehen nichts bringt.'', klärte Alex ihn unsicher auf.
,,Na und, ist das mein Problem?! Selber Schuld, wenn du dich auf diesen Hurensohn einlässt! Jetzt hast du deine Strafe bekommen!'', antwortete Bryan vorwurfsvoll in meine Richtung.
,,Kannst du ihm nicht helfen, damit Ronny ihn in Ruhe lässt? Scheinbar hat er ja voll Angst vor dir...'' Meine beste Freundin wirkte sichtlich verzweifelt, stellte sich vor die Bürotür und sah ihn mit bettelnden Augen an.

Lukas und ich warfen uns gegenseitig einen irritierten Blick zu, setzten uns etwas auf und verstanden nicht, warum Alex so sehr darauf beharrte, dass ausgerechnet Bryan uns helfen sollte.
Natürlich hatte Ronny totalen Respekt vor ihm und würde in Höchstgeschwindigkeit die Straßenseite beziehungsweise den gesamten Bezirk wechseln, wenn er Bryan begegnete. Aber warum sollte er gerade uns helfen?
Er hatte seine Kontakte, aber Ronny hatte diese auch. Bryan hatte Geld und Macht, genau wie Ronny. Es würde doch zu nichts führen, außer zu einem Wettrüsten, wo man nur noch mehr Angst haben musste. Alex sollte ihn einfach gehen lassen...

,,Warum zum Fick sollte ich ihm helfen?! Er hat sich sein Schicksal selber ausgesucht! Ronny ist ein Arschloch, mehr nicht. Ich hole kein ehemaliges Mitglied von der Gang aus der Scheiße! Haste halt Pech!'', zickte Bryan und wollte nach der Türklinke greifen.
,,Willst du Geld?'', fragte Alex vollkommen hilflos nach.
,,Was? Ich will kein Geld!'', schüttelte Bryan den Kopf.
,,Was können wir denn machen, damit du uns hilfst?''
,,Nichts könnt' ihr machen, weil ich ihm nicht helfen werde! Ich will nichts mit solchen Menschen zu tun haben! Versteh' das!'' Er wurde immer wütender.
,,Außerdem... Woher soll ich wissen, dass ihr nicht zusammen unter einer Decke steckt und mich an ihn ausliefern wollt'?!'' Bryan verschränkte die Arme vor der Brust und zog die Augenbrauen nach oben.
,,Vertrau' mir, Timi ist nicht mehr in der Gang. Er ist auf der Flucht vor Ronny.'', versicherte ihm Alex und musterte ihn mit ernsten Augen.

Bryan warf einen Blick zu mir und mir gefror der Atem. Immer wieder öffnete ich den Mund, um etwas zu sagen, aber es kam nicht heraus. Ich wollte ihm unbedingt sagen, dass er sich verpissen und mich in Ruhe lassen sollte.
Gleichzeitig wollte ich ihn aber auch nicht gehenlassen, denn mich traf der Geistesblitz wie ein Schlag in die Fresse. Ist es... Aber das konnte doch nicht möglich sein, oder? Bin ich verrückt, dass ich so etwas dachte?
Total von meinen Gedanken eingenommen, schob ich den Stuhl nach hinten und ging auf die beiden zu. Bryan und Alex musterten mich verwirrt. Keine Ahnung, was ich tat, aber ich musste einfach zu ihm gehen. Es ist meine einzige Chance!

,,Ich bin nicht mehr in der Gang.'', war das Erste, was ich zu ihm sagte. ,,Ich hab' Ronny heute verprügelt und ihm eine Ansage gemacht. Er ist total wütend auf mich, weil ich nicht auf ihn höre.''
,,Okay...'', erwiderte Bryan unbeeindruckt.
,,Nenn' mir aber mal einen plausiblem Grund, warum ich dir deswegen helfen sollte. Selbst Schuld, wenn du dich nicht verteidigen kannst.'', zuckte er gleichgültig mit den Schultern.
,,Ich verrate dir alles, was du über Ronny wissen willst.'', sagte ich vollkommen hastig, weil ich Angst davor hatte, dass die Chance auf seine Hilfe schon längst verspielt ist.
,,WAS?!'' Bryan entglitt mit einem Mal alles aus dem Gesicht. Er löste sich sofort von der Bürotür und kam auf mich zu.
,,Was hast du da gerade gesagt?'' Er kam mir so nah, dass ich seinen warmen Atem an meinen Wangen spüren konnte und beugte sich zu mir herunter.
,,Ich verrate dir alles, was du über Ronny wissen willst. Im Gegenzug hilfst du mir aber dafür, von ihm wegzukommen.'', wiederholte ich meine Worte etwas langsamer.

Es klang verrückt, aber eventuell ist Bryan der lösende Schlüssel für all unsere Probleme. Durch Ronnys Erzählungen wusste ich, dass er ihn schon seit Jahren suchte, um sich für diesen einen Vorfall, der sie auseinandergetrieben hatte, zu rächen.
Jedoch ließ sich Ronny von jedermann beschützen, hielt sich nicht an Orten auf, wo er Bryan vermutete und sorgte dafür, dass ihn jemand im Auge behielt, damit sie sich nicht zufällig in die Quere kamen.
Jetzt hatte er aber mich, der ihm alles sagen konnte. Es ist verrückt und riskant. Vielleicht stürzte ich mich damit in das nächste Chaos, aber es ist eine Chance wert, um endlich wieder ein normales Leben führen zu können.

,,Nettes Angebot...'', begann Bryan zu grinsen und musterte mich. ,,Und du verarscht mich auch nicht?''
,,Ich schwöre auf alles, was ich hab', dass ich das Ernst meine.'', versicherte ich ihm mit einem sicheren Nicken.
,,Das ist 'ne Ansage.'', erwiderte Bryan nachdenklich und sah sich einmal im Büro um. ,,Aber was habe ich davon, wenn du mir alles über ihn verrätst?'''
,,Ich weiß von Ronny, dass ihr euch zerstritten habt und du auf der Suche nach ihm bist. Ich kann dir alle Informationen geben, um ihn ausfindig zu machen.'', erklärte ich ihm.
,,Im Gegenzug möchten Lukas und ich aber vor dir beschützt werden, damit Ronny uns nichts antun kann. Ansonsten kriegst du nichts.''

,,Wow, da hat aber einer 'ne ganz schön große Klappe und viele Ansprüche...'' Bryan schüttelte mit dem Kopf, stellte sich auf und fuhr sich einmal durch die wenigen Haare. Sofort spannte ich mich an und hoffte, es auf den letzten Metern nicht vermasselt zu haben.
,,Du gefällst mir, Timi. Du weißt, was du willst und wie du es kriegen kannst.''. grinste er mich an und klopfte mir einmal auf die Schulter. ,,Vor allem wenn man weiß, für wen du das eigentlich macht.'' Er sah zu Lukas und strahlte mich an.
,,Auch wenn ich dir gerade den Kopf abschlachten und dich zum Mond schießen wollte, bin ich dabei.'', stimmte Bryan nach einer kurzen Überlegung zu und reichte mir seine Hand. Meine Augen weiteten sich und mein Herz blieb stehen.
,,Jetzt echt?''

Bryan nickte und lächelte mich an, während ich mit ihm einschlug und es einfach nicht fassen konnte. Falls mein Plan wirklich aufgehen sollte, würden Lukas und ich in geraumer Zeit endlich wieder ein normales Leben führen können.
Ein breites Lächeln legte sich auf meine Lippen und am liebsten wollte ich ihm in die Arme fallen, weil er sich nicht vorstellen konnte, wie glücklich es mich machte, eine Lösung gefunden zu haben, die vorerst nicht ins Leere führte.
Natürlich gab es keine hundertprozentige Sicherheit. Es konnte immer noch alles schief gehen. Doch für diesen Augenblick war ich unglaublich positiv gestimmt und konnte es kaum noch erwarten, mit Bryan zu verhandeln.

,,Pass' auf, Timi, ich hab' nächste Woche Mittwoch Zeit und dann besprechen wir alles. Ich überleg' mir in der Zwischenzeit schon mal was...'', sagte Bryan und holte sein Handy aus der Jackentasche.
,,Gib' mir deine Nummer und dann schicke ich dir alles. Du musst mir aber versprechen, dass du es wirklich Ernst meinst. Wenn nicht, dann beschützt dich keiner.'' Er drückte mir sein Handy in die Hand und sah mich warnend an.
Ich nickte stumm, gab meine Nummer ein und konnte nicht fassen, dass ich das wirklich machte. Aber es fühlte sich total gut an nicht mehr dieses beklemmende Gefühl zu haben, dass es für uns keinen Ausweg gab.

 ,,Gut, dann mach' ich mich auf den Weg und melde mich nochmal. Euch noch einen schönen Tag.'' Bryan steckte sein Handy ein, klatschte in die Hände und ging Richtung Bürotür.
,,Ähm... Warte kurz!'', hielt ich ihn noch rechtzeitig auf.
,,Was denn noch?'', fragte er und drehte sich wieder um.
,,Ähm... Das ist vielleicht zu viel verlangt, aber Ronny verfolgt mich und Lukas jetzt schon.'' Nervös kratzte ich mich am Hinterkopf und biss mir auf die Unterlippe. Jetzt bloß keinen Fehler machen...
,,Gibt es eine Möglichkeit uns jetzt schon beschützen zu können? Ich weiß, ich habe dir noch keine Informationen gegeben, aber wir wollen uns nicht mehr verstecken. Bis Mittwoch kann noch so vieles passieren.''
,,Du stellst aber Ansprüche, Timi...'', lachte Bryan und legte den Arm um meine Schulter. ,,Aber da lässt sich bestimmt was organisieren.''

Ich fiel fast vom Glauben ab und musste mir erstmal in den Arm kneifen, weil ich niemals damit gerechnet hätte, dass nach all den schrecklichen Stunden so etwas passieren könnte. Es gab also doch noch Wunder...
Bryan und ich klärten ab, was genau wir uns unter dem vorzeitigen Schutz eigentlich vorgestellt hatten. Er blieb etwas länger als geplant, telefonierte mit einigen Leuten, während ich fast in Tränen ausbrach, als er mir zusicherte, dass sich jemand gefunden hatte.
Lukas und ich sollten zwar weiterhin vorsichtig bleiben, aber würde ab jetzt immer jemand in der Nähe sein, um zu zu beschützen. Ich konnte nicht in Worte beschreiben, wie glücklich es mich machte, wieder mit Lukas auf die Straße gehen zu können.

Auch wenn es total verrückt ist, dass so normale Menschen wie wir einen Bodyguard brauchten, konnte ich Bryan nicht oft genug dafür danken, dass er dem Ganzen sofort zugestimmt hatte und uns half.
Schließlich konnte ich mein Angebot immer noch zurückziehen. Doch auf diese Idee würde ich nicht mal im Traum kommen und es brauchte auch etwas Überzeugungsarbeit a lá, dass ich bis Mittwoch ja heile bei ihm ankommen musste, um den Ganzen einzuwilligen.
Als wir soweit alles abgeklärt hatten, verließ Bryan das riesige Gebäudekomplex und sofort fiel mir Lukas heulend in die Arme. Ich nahm sein wunderschönes Gesicht zwischen meine Hände, strich ihm die Tränen weg und küsste ihn, denn endlich hatten wir eine Lösung gefunden.

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