Kapitel 33 - Instinkte

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Xenias p.o.v.

Mein Wecker klingelte und riss mich aus einem wunderschönen Traum.
Ich hatte geträumt, dass Kilian und ich ein perfektes Date hatten, tief im Wald bei einem Bach, wo wir uns lachend gejagt hatten und dann nah aneinander dasaßen....
Mit einem Ruck setzte ich mich auf, als die Erkenntnis über mich hereinbrach: das war gar kein Traum gewesen.
Es war Realität.

Bei diesem Gedanken kroch ein strahlendes Lächeln auf mein Gesicht.
Bis mir klar wurde, dass ich das schnell unterdrücken musste, bevor ich nach unten zum Frühstück ging.
Meine Eltern würden sich bestimmt Sorgen machen, wenn ich früh morgens gut gelaunt und lächelnd auftauchte.

Also versuchte ich mein Bestes, ein müdes, ernstes Gesicht zu machen, zog mich an und tapste nach unten.
Ich hoffte nur, dass man mir wirklich nichts anmerkte.
Denn obwohl gestern nicht viel oder besonderes passiert war, schien tief in mir drin doch etwas wärmer und gelöster zu sein.
Als wäre mein Herz durch die Sonne ersetzt worden. Das musste man mir doch sofort anmerken, oder?
Denn gestern mochte nichts besonderes passiert sein...aber irgendwie doch. Denn alles mit Kilian schien außergewöhnlich schön.
Okay, okay, vielleicht waren das auch nur erste Anzeichen von verrückter Verliebtheit. Aber ganz ehrlich?
Im Moment war mir das egal.
Denn dafür fühlte es sich einfach zu schön an.
Über die Konsequenzen konnte ich ja noch später nachdenken.

Am Frühstückstisch angekommen, bemerkte ich Aramis, der gerade ein Brötchen in seinen Mund stopfte.
Bestimmt war er mal wieder zu spät...

"Hey, Xenia, denk dran, heute früh heimzukommen", meinte er mit vollem Mund zu mir.
Dann schluckte er und sagte:
"Heute ist wieder Hexenkreis. Vergiss das nicht."

Gleich danach ging er auch schon nach oben, um sich schnell fertig zu machen.
Während ich wie erstarrt dastand.
Hexenkreis. Das hatte ich ja vollkommen vergessen.
Der Hexenkreis war immer einmal im Monat, wo wir alle in dieser Stadt und Umkreis zusammenkamen. Manchmal wurden auch Verwandte eingeladen.
Wir sprachen einfach und verbrachten einen schönen Nachmittag, nachdem wir Probleme angesprochen hatten.

Na toll. Darauf hatte ich überhaupt keine Lust. Am liebsten hätte ich wieder den Tag mit Kilian verbracht, so wie gestern.
Aber daraus wurde wohl nichts.
Was sollte ich denn sagen:
Sorry, ich kann nicht, denn ich hab ein Date mit meinem Werwolfsfreund?

Nope, das wäre wohl keine so gute Idee...

Nun etwas weniger fröhlich frühstückte ich, machte mich für die Schule fertig und auf den Weg. Diesmal allerdings früher als gestern, sodass ich mich nicht sonderlich anstrengen musste, pünktlich zu sein.

Vor der Schule angekommen, waren da nur ein paar Schüler und irgendjemand stand vor dem Schultor...einen Moment....war das etwa Kilian?
Verblüfft ging ich näher ran.
Und tatsächlich, Kilian ging auf mich zu.
Plötzlich leicht nervös, aber auch irgendwie vorfreudig lächelte ich ihn an und als wir uns dann gegenüberstanden...wie sollte ich mich verhalten?
Wir hatten und bisher nur ein Mal auf den Mund geküsst, aber zwei Mal beinahe.
Da wäre ein Kuss jetzt vielleicht zu viel?
Aber was war mit einem Küsschen auf die Wange? Oder...?
Bevor ich mir noch weiter groß Gedanken darum und mich wahrscheinlich lächerlich machen konnte, schloss Kilian die letzten Zentimeter zwischen uns und drückte mich fest an sich.

Wenn mir vorher kalt gewesen wäre, wäre mir spätestens jetzt warm geworden.
Als wäre ich nur Wachs und er die Flamme, schmolz ich geradezu in seinen Armen und schmiegte mich an ihn, mit seinem wunderbaren Geruch nach Sommer und Sonne in der Nase.
Kilian verstärkte die Umarmung leicht und vergrub seine Nase in meinen Haaren.
Gänsehaut breitete sich auf meinem Hals aus. Am liebsten würde ich...

Bevor ich den Gedanken zu Ende formulieren konnte, spannte Kilian sich plötzlich an.
Und dann ließ er mich abrupt los, als hätte er sich an mir verbrannt. Schnell brachte er ein paar Zentimeter Abstand zwischen uns.
Verwirrt blinzelte ich ihn an.
Was war das denn gewesen?

Sein Kiefer war angespannt und fahrig fuhr er sich mit der Hand durch das Haar, wobei er mir ein halb entschuldigendes und halb gequältes Lächeln zuwarf.
"Sorry, ich....", er räusperte sich, 
"Ich...es ist besser, wenn wir jetzt reingehen."

Er sah an mir vorbei und seine eine Hand ballte sich zur Faust. Als wollte er sich an etwas hindern, sich beherrschen,.... vielleicht hatten Werwölfe den Drang, Hexen zu verletzen und er wehrte sich jetzt dagegen? Aber nein, das waren nur wieder die Vorurteile, die aus mir sprachen. Oder?
Leicht verunsichert lief ich ein paar Schritte in Richtung Schuleingang. Nachdem er aber nicht an meiner Seite erschien, blickte ich mich zu ihm um. Er hatte sich nicht von der Stelle gerührt.
Schließlich fasste ich mir ein Herz. Denn wenn das hier zwischen uns funktionieren sollte, mussten wir ehrlich zueinander sein. Ehrlich und offen.
Also verschränkte ich die Arme und fragte ihn:
"Was ist los?"

Er wandte den Kopf ab und ich sah seinen Kiefermuskel arbeiten.
Es kam keine Antwort.
Also versuchte ich es anders, sanfter.
"Du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst, oder? Ich werde nicht schreiend vor dir davonrennen. Über diesen Punkt bin ich hinaus. Aber du musst mit mir sprechen, sonst können wir..."

Ich stockte. Keine gescheite Liebesbeziehung führen, wollte ich sagen. Aber waren wir das? Waren wir ein Paar? Ich hatte ihm eine Chance gegeben, wir hatten ein Date gehabt, aber...na ja, das zwischen uns war alles so kompliziert. Und diese Verbindung zwischen uns...ich konnte es nicht beschreiben. Also schwieg ich. Und wartete ab.
Kilian hatte mir im Laufe meiner Rede wieder den Kopf zugewandt und unter seinem intensivem Blick errötete ich leicht.
Schließlich sagte er leise:
"Ich will nicht, dass du Angst vor mir hast."

"Warum sollte ich?", fragte ich neugierig und wachsam. Hatte er mir etwas verschwiegen? Etwas Essentielles, Wichtiges, das meine Meinung ändern könnte?
Kilian musste mir mein Misstrauen angesehen haben, denn er seufzte tief und blickte auf den Boden, während er vor sich hinmurmelte:
"Wir Werwölfe spüren die Seelenverbindung verstärkt. In Kombination mit manchen Instinkten, die unserer anderen Hälfte zugrunde liegen, kann es manchmal sehr schwer sein, sich….. zusammenzureißen."

Ich runzelte die Stirn. Komischerweise musste ich zuerst an Bella und Edward aus Twilight denken und daran, wie der Vampir Edward Bellas Blut unwiderstehlich fand und sich zusammenreißen musste, es nicht zu trinken.
Konnte das hier eine ähnliche Situation sein? Irgendwie konnte ich mir das nicht vorstellen. Aber besser war es wohl,  wenn ich nachfragte.
"Welche Instinkte?"

Kilians Kiefermuskel zuckte, dann atmete er tief durch und sah mich an, mir geradewegs in die Augen, während er antwortete:
"Zum Beispiel der Paarungsinstinkt."
Dabei blickte er mich wachsam an, als fürchtete er, dass ich vor Schreck wegsprang.
Stattdessen lief ich nur rot an und ohne dass ich es wollte, fuhr mein Blick zu seinen Lippen.
Mit wurde warm, als ich daran denken musste, wie sie sich an meinen anfühlten, weich und gleichzeitig auch fest und…

Bevor ich mich weiter in Gedanken an Kilian verlieren konnte, unterbrach ein Motorengeräusch die plötzlich elektrische Spannung zwischen uns.
Ich sah auf.
Und erkannte Max, der auf seinem Moped auf den Parkplatz fuhr und geradewegs auf uns zuzusteuern schien.
Na toll.
Was für ein mieses Timing er doch hatte.

Kilian vor mir spannte sich an.
Und im nächsten Moment fand ich mich plötzlich an seiner Seite gepresst wieder, seinen Arm um meine Taille.
"Ein anderer Instinkt ist der Beschützerinstinkt", knurrte Kilian gefährlich leise, ganz auf Max fokussiert, als wäre der ein Konkurrent, ein Gegner.
Irgendwie bekam ich es nun doch mit der Angst zu tun. Aber nicht vor Kilian, sondern vor dem, was Max ihm antun oder Kilian enthüllen könnte.
Ich wollte ihn gerade am Arm ins Schulgebäude ziehen, als Max schon vor uns anhielt und mich - wie er bestimmt dachte - charmant angrinste.
"Na, Süße, wie geht's dir? Wartest du schon lange auf mich?" Pure Arroganz sprach aus seinen Worten und seiner ganzen Haltung. Es hätte mich wütend gemacht, wäre mir nicht bewusst gewesen, wie sehr sich Kilian neben mir versteifte.

Und so machte ich mir Sorgen.
Denn irgendwie ahnte ich, dass das hier nicht gut ausgehen würde.

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