Die Wahrheit durch Amortentia

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Die Tage vergingen. Ich war nach langen Überlegungen tatsächlich beim der Auswahl der Jäger mitgeflogen, aber ich bekam eine Absage. Ich hatte den Verdacht, dass dahinter hauptsächlich Blaise Zabini steckte. Von Draco hielt ich mich fern, aber ich konnte es einfach nicht verhindern, dass meine Gedanken und Blicke immer wieder zu ihm schweiften. 

Mal wieder in Gedanken versunken lief ich durch die Gänge auf den Weg zu Zaubertränke bei Slughorn. Ich konnte diesen schleimigen Typen nicht leiden, denn er schien eine Abneigung gegen mich zu haben, weil ich ein Werwolf war und er mir deswegen keine atemberaubende Karriere vorhersagte. Dafür war Harry Potter sein Lieblingsschüler. Ich wollte, dass Snape wieder Zaubertränke unterrichtete. In diesem Punkt stimmte ich mit den anderen Slytherins ausnahmsweise überein. 

Auf einmal prahlte ich gegen Jemanden, der mir entgegen kam. Ich stolperte zurück und klammerte mich schnell an diesen Jemand. Ich sah auf. Direkt in klare, sturmgraue Augen, die meinen Blick ausdruckslos erwiderten. "Machst du das öfters?", fragte Draco, während ich ihn schnell wieder los lies. "Was?", erkundigte ich mich und versuchte meine plötzliche Unsicherheit zu verbergen. "Andere fast umlaufen", antwortete Draco schmunzelnd und ich war überrascht über sein plötzliches, leichtes Lächeln. Fast hätte  ich das Lächeln erwidert, aber im letzten Moment konnte ich mich stoppen. 

Erst jetzt fiel mir auf, wie dicht ich vor Draco stand. Ich konnte tief seinen Geruch nach frischen, grünen Apfel einatmen und wenn ich aufschaute konnte ich die feinen Züge seines Gesichts erkennen. Ein warmes Gefühl verbreitete sich in mir und mein Herz begann vor Aufregung schneller zu klopfen. Wie jedes mal, wenn ich in letzter Zeit Draco auch nur aus der Ferne sah. Um mich nicht weiter einschüchtern zu lassen machte ich schnell einen Schritt rückwärts. "Ich muss gehen", sagte ich und drängte mich an ihm vorbei, "Und solltest eigentlich auch bei Slughorn sein" Draco lachte höhnisch auf: "Um zu sehen, wie er sich bei Potter einschleimt und nicht einmal die gute Qualität eines Trankes erkennen kann." Ich seufzte. "Ich hätte auch wieder gerne Snape als Zaubertranklehrer", murmelte ich mehr zu mir selbst und eilte weiter.

Wenig später erreichte ich das Klassenzimmer für Zaubertränke. Ich schob langsam die Tür auf und schlüpfte in den Raum. Schimmernde Dämpfe glitten durch das Klassenzimmer und verströmten angenehme Düfte nach Zimt und noch etwas anderen, das ich  nicht genau deuten konnte. Die meisten Schüler standen schon in einer Reihe vor verschiedenen Kesseln in denen es brodelte. Slughorn wuchtete gerade seinen dicken Körper auf einen Stuhl und lächelte Harry Potter zwinkernd zu. Ich verdrehte genervt die Augen und stellte mich zu den anderen Schülern. Luna machte nicht mit Zaubertränken weiter. Sie hatte die vorgegebenen Leistungen knapp verfehlt. 

Zu meinem Erstaunen kam auch Draco noch, obwohl es vorher eher so aussah, als ob er schwänzen möchte. Allerdings zehn Minuten zu spät. Slughorn, der uns gerade den 'Den Trank der Lebenden Toten' erklärte sah gereizt auf. "Warum sind Sie zu spät, Mr. Malfoy?", fragte er streng. Draco warf ihm nur einen abschätzigen Blick. "Ich hatte besseres zu tun, Sir", antwortete er knapp und ich war unwillkürlich von seiner ruhigen, kalten Art beindruckt. Slughorn runzelte die Stirn. "Gut, ist egal", verzeihte Slughorn ihm hoheitsvoll, "Schließlich kannte ich Ihren Großvater." Auf Dracos Gesicht breitete sich ein kurzes, triumphierendes Lächeln aus, aber es verschwand genauso schnell wieder, wie es gekommen war. Er gesellte sich zu Blaise Zabini, der ihn breit grinsend ansah. 

"Schön, da jetzt alle anwesend sind", Slughorn warf Draco einen strengen Blick zu, der das nicht mal zu bemerken schien, "Können wir jetzt weiter machen." Slughorn deutete auf einen Trank, der direkt neben mir stand und aus dem duftende Dämpfe aufstiegen. Er schimmerte hell und sein Rauch stieg in Spiralen auf. "Wer kann mir sagen, welcher Trank das ist?", fragte Slughorn. Sofort schoss Hermine Grangers Hand in die Höhe. Slughorn sah sie erfreut an. "Ja, Miss Granger?" Sofort sprudelte Hermine los: "Das ist Amortentia, ein sehr starker Liebestrank." Slughorn nickte. "Ja, ich nehme an Sie haben ihn an dem typischen Perlmuttschimmer erkannt?", erkundigte er sich. Hermine nickte eifrig: "Genau und an den Rauch der in Spiralen aufsteigt und der anscheinend für jeden anders riecht, je nach dem was er anziehend findet. Ich zum Beispiel rieche frisch gemähtes Gras, ein neues Pergament und,..." Sie brach errötend ab. Ein paar Schüler kicherten. Aber Slughorn tat, als hätte er Hermines Verlegenheit nicht bemerkt und wandte sich mir zu. "Und Sie, Miss Sky, was riechen Sie?", wollte er gut gelaunt wissen. Zabini kicherte. "Die findet doch gar nichts anziehend", lästerte er. Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu: "Nur, weil ich dich nicht daten wollte." Zabini verstummte augenblicklich. Draco musterte mich amüsiert. Ich spürte wie ich verlegen wurde. Schnell drehte ich mich von ihnen weg.

Ich schloss die Augen und sog tief den Duft ein. Es schmeckte nach blutigen Stake und ich schämte mich jetzt schon, das zu sagen. Allerdings roch ich noch etwas anderes. Ein frischer Geruch nach grünen Apfel. Ich erstarrte. Dieser Geruch kam mir bekannt vor. Zu bekannt. Mein Blick schweifte kurz und unauffällig zu Draco. Das konnte nicht sein. Wir hatten nicht gerade viel miteinander zu tun. Wie konnte ich dann...? Ich konnte nicht weiterdenken. Eine eiskalte Hand umschloss mein Herz. Ich war gefährlich. Ich konnte mich niemals auf eine Beziehung einlassen. Draco konnte sowieso keine Interesse an mir haben. Er konnte locker jede Slytherin haben. Die standen ja eh schon Schlange. Ich versuchte mein panisch rasendes Herz zu beruhigen. Aber es wollte mir nicht gelingen. "Was riechen Sie?", unterbrach Slughorn meinen Gedankenfluss. 

"Das geht sie nichts an, Sir", rief ich beinahe schon panisch. Slughorn sah mich besorgt an. "Geht es Ihnen nicht gut?", fragte er. Ich antwortete nicht. Die verwirrten Blicke meiner Mitschüler gaben mir den Rest. Wenn die wüssten... Schnell hastete ich durch den Raum, riss die Tür auf und flüchtete planlos durch die Gänge. Die Gedanken schwirrten wie wütende Bienen durch meinen Kopf. Schließlich blieb ich stehen und lehnte mich gegen die kalte Steinmauer. Die Tränen brannten in meinen Augen. Ich hatte es vorher schon geahnt, aber der Beweis war ein Schlag in die Magengrube. Das hätte mir auch früher auffallen können. 

Wieso konnte ich kein normales Leben führen?  

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