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So wie die nächsten zwei Tage verging auch der dritte relativ schnell und reibungslos - was für einen Freitag eigentlich nicht möglich zu sein scheint. Und schon klingelte die Schulklingel und der Lehrer verabschiedete uns ins wohlverdiente Wochenende. Mühevoll erhob ich mich von meinem Stuhl, erwiderte den Abschiedsgruß von meinem Banknachbarn und packte meine Sachen ein.
Mit dem Rucksack halb auf dem Rücken hängend schlenderte ich zu den Spinten die sich über all an den Wänden im Gang auftürmten, um meine Jacke zu hohlen und ein paar unnötige Bücher darin zu verstauen.

»Hey Kay«, begrüßte mich plötzlich eine an die Spinte gelehnte Pippa, was mich so ziemlich verdutzte.
»Hast du nicht noch eine Stunde?«, fragte ich verwirrt und schloss meinen Spint auf.
»Wie wärs erstmal mit einem ›Hi Pippa allerbeste Freundin, toll dass du Unterricht schwänzt um mich zu verabschieden und mir ein schönes Wochenende zu wünschen!‹«
Lachend schnaubte ich auf und rollte mit den Augen.
»Jetzt übertreib mal nicht gleich. Aber genau, was machst du hier? Hast du dem Lehrer schon wieder erzählt, du hättest zu viel getrunken?«
Grinsend sah sie mich an und zog die Augenbrauen hoch.
»Nö ich doch nicht! Na gut, gewissermaßen musste ich ihm erzählen, dass ich meine Tage habe.«
Sie zuckte nur mit den Schultern und grinste weiter, ihr war aber auch wirklich absolut nichts peinlich.
Bei der Vorstellung wie Pippa mit ihrem Lehrer über Mädchenprobleme diskutierte, war schon sehr abstrakt. Der Lehrer konnte einem leid tun.

»Ich müsste dann auch wieder rein, I mean niemand braucht fünf Stunden um ein Tampon zu wechseln.«

Schnell umarmte sie mich und verschwand in Richtung Chemiezimmer.
Und mal wieder ließ sie mich kopfschüttelnd zurück.
»Typisch Pippa.« Mehr konnte man dazu einfach nicht sagen.
Ich zog mir meine Jacke über, schloss den Spint wieder zu und begab mich auf den Weg nach Hause. Leider konnte ich wieder nicht mit meinem Freund Max zusammen laufen, da er wie Pippa eine Stunde länger als ich Unterricht hatte.
Aber hoffentlich können wir uns am Wochenende sehen, ich hatte ihn in den letzten zwei Tagen auch nur in der Schule gesehen, was mich traurig machte.
Ich vermisse ihn. 

Und dann fing es auch noch an zu regnen, doch zu meinen Glück war ich vier Minuten später daheim im trockenen. Ich streifte mir die klatschnasse Jacke von Körper, hing sie über eine Heizung und eilte sofort in mein Zimmer um mir neue Klamotten zu holen.
»Kay, bist du's?«, vernahm ich die Stimme meines Vaters aus der Küche.
»Nee ich bin der Weihnachtsmann«, entgegnete ich schnaubend und wanderte ins Badezimmer. Dort drehte ich das Radio laut auf und duschte mich warm ab, ehe ich mir die trockenen Sachen überzog.

Mit Jogginghose und rotem Hoodie am Leib verließ ich zehn Minuten später das Bad wieder und gesellte mich zu meinem Vater in die Küche, der soeben das Mittagessen fertig gekocht hatte. Ich deckte für uns beide den Tisch und setzte mich auf meinen Platz. Ein Schnurren durchbrach meine Gedanken und ich griff nach dem Kater der mir um meine Beine schlich.

Als mein Vater jedoch das Essen servierte, schubste ich Simba von meinem Schoß herunter, was ihm sichtlich missfiel. Aber Tiere gehören beim Essen nun mal nicht an den Tisch - das war schon immer so und blieb auch so. 
Während des Mittagessens unterhielten mein Vater und ich uns ein wenig über die Schule und dies und das. Das erinnerte mich auch wieder daran, dass ich bis nächste Woche Dienstag meinen Vortrag in Kunst über Picasso vorbereiten und lernen musste. 
Na super, dann hatte ich anscheinend doch kein so entspanntes Wochenende. 

Nach dem Essen kümmerte ich mich um den Abwasch während mein Vater sich für die Arbeit fertig machte. 
Als dies erledigt war und ich unsere Wohnungstür ins Schloss fallen hörte, tapste ich in mein Zimmer und checkte sofort mein Handy ab in der Hoffnung, Max hätte mir geschrieben. 
Doch Fehlanzeige. 
Die einzige Person die mir geschrieben hatte, war Pippa. Ich wollte schon eigentlich ihr Nachricht nicht lesen, doch da sie meine beste Freundin war hatte ich ja wohl keine andere Wahl. 

Ich entsperrte mein Handy und lies mich auf mein Bett in meine weichen Kissen fallen. Dann öffnete ich Pippas Nachricht und hatte mit was komplett anderem gerechnet. Aber definitiv nicht damit.

›Pippa: Hey Süße, wir müssen uns definitiv mal am Wochenende treffen. Ich muss dir was dringendes erzählen. SEHR WICHTIG!‹

Irritiert zog ich die Augenbrauen kraus. Hoffentlich hatte es nichts mit diesem dämlichen Ball zu tun, darauf hatte ich echt keine Lust. Und wenn sie deswegen solch eine Nachricht schrieb, beende ich die Freundschaft. 
Also tippte ich schnell eine Antwort:
›Ich: Sag mit BITTE dass es nichts mit dem beschissenen Ball zu tun hat..‹
in sekundenschnelle kam ihre Antwort eingetrudelt:
›Pippa: Nein um Gottes Willen, hat nix mit dem Ball zu tun. Morgen 10 Uhr bei mir.‹

Da war ich ja jetzt aber beruhigt. Vielleicht hatte sie ja jemanden vorhin kennengelernt mit dem sie sich eine Beziehung vorstellen konnte? Wäre eine nicht auszuschließende Möglichkeit. 
Ich antwortete ihr noch kurz dann schaltete ich meine Lieblings-Playlist an und drehte die Musik laut auf. 
Laut mitsingend und tanzend bewegte ich mich in meinem Zimmer umher und störte wahrscheinlich die anwohnenden Nachbarn, doch ich war in Gedanken ganz wo anders. 

Bei seinem Lächeln.
Bei seiner kraftvollen Stimme.
Bei seinem makellosem Aussehen. 

Plötzlich ertönte unsere Klingel. Schnell schaltete ich die Musik aus und flitzte zu unserer Wohnungstür, vor der Simba schon platz genommen hatte und abwartend hinauf sah. 
»Geh mal bei Seite«, befahl ich ihm und öffnete die Tür. Mein Kater gehorchte mir Miauend und ließ sich in seinem Körbchen im Flur nieder, immer noch die Szene beobachtend. 
»Hallo! Was willst du denn hier?«, fragte ich verdutzt meine dreizehn Jährige Nachbarin namens Lotte und musterte sie von oben bis unten. »Hast du deinen Schlüssel vergessen? Sind deine Brüder nicht da?«
Sanft schüttelte sie den Kopf und knetete ihre Hände.
»Nein also ... ich wollte mit dir worüber reden. Darf ich rein kommen?«, bat sie zögerlich und ich nickte, natürlich durfte sie. 

Sie zog sich ihre Schuhe aus, stellte sie zu meinen und gemeinsam begaben wir uns in mein gemütliches Zimmer. Lotte nahm auf meinem Bett platz und ich ihr gegenüber auf meinem Schreibtischstuhl. Dann verschränkte ich meine Hände im Schoß und sah sie fragend an.
»Also was wolltest du mich fragen? Haben deine Brüder dich wieder geärgert?«
Wenn es um ihre Brüder ging, würde ich höchst persönlich mit den fünfzehnjährigen Zwillingen reden, denn was sie ihrer Schwester manchmal für Streiche spielten war nicht ganz ungefährlich.

»Nein«, begann sie zu sprechen, »meine Brüder haben diesmal nichts getan. Ich wollte dich was fragen ... bezüglich Jungs.« Errötet wendete sie ihren Blick zu Boden und wartete angespannt auf meine Antwort. Ich jedoch war komplett überrascht. 
»Hey alles gut, du darfst mich alles Fragen bezüglich Jungs«, zwinkerte ich ihr grinsend zu. 
»Okay also da gibt es jemanden in meiner Klasse und ...«
Dann erzählte Lotte mir ihre ganze Geschichte und ich half und machte ihr Mut so gut ich kann. Erst als meine Mutter von der Arbeit heim kam, hatten wir alles geklärt und Lotte ging wieder hoch zu sich.

»Was wollte Lotte denn hier?«, fragte meine Mutter interessiert und linste in mein Zimmer. 
»Ach«, sagte ich breit grinsend. »Mädchenprobleme.« 


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