5. Man kann beides haben?

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Ich ließ den Blick im Spiegel nochmal schnell über mich wandern. Ich trug eine kurze schwarze Hose, ein camouflagefarbiges Shirt und halbhohe Schuhe. Ich fühlte mich wohl. Einmal tief durchatmen und schon lief ich zur Tür. Ich öffnete sie und stand Aidan gegenüber. Mein Blick flog kurz über ihn. Er trug eine dunkle Jeans und ein weißes Hemd. Er wirkte, als wäre er sich nicht sicher gewesen, wie formell das Essen sein würde. Nur knapp konnte ich mir ein Kichern unterdrücken. „Hey." sagte ich stattdessen nur. Das Hemd stand ihm eigentlich recht gut. Es wirkte nur etwas zu förmlich. Lag wohl daran, dass er es bis oben hin zugeknöpft hatte. Ohne darüber nachzudenken griff ich nach ihm und machte die oberen beiden Knöpfe auf. „Hey. Besser so?" kam seine Antwort und ließ mich leicht erröten.

„Viel besser. Larissa hätte sicher die Augenverdreht, wenn du so förmlich aufgetaucht wärst." meinte Helin an meiner Stelle und schob mich sanft aus dem Zimmer. „Mein Schlüssel!" rief ich noch aus, doch da hatte sie schon hinter mir abgeschlossen. Natürlich. Helin ging wahrscheinlich davon aus, dass ich bei unseren Alphas übernachten würde. „Ähm... soll ich warten, bis sie sie dir gibt?" fragte mein Mate etwas zurückhaltend und starrte auf die verriegelte Tür. „Nein. Lass uns gehen. Larissa und Calum werden darauf bestehen, dass ich über Nacht bleibe." erwiderte ich seufzend und ging voraus in Richtung des Gebäudeausganges. „Du siehst wunderschön aus, meine Mate." meinte Aidan dann und griff nach meinem Arm, um mich bei sich unterzuhaken.

„Ich muss zugeben, dass du auch nicht grade schlecht aussiehst. Das Hemd steht dir." erwiderte ich und spürte, wie sich ein wohliges Kribbeln von Aidans Berührung ausbreitete. „Solch ein Kompliment aus deinem Mund. Ich fühle mich geehrt." meinte mein Seelengefährte grinsend und zog mich noch etwas näher zu sich, bevor wir aus dem Gebäude in die frische Abendluft traten. Schnell musste ich mich wieder konzentrieren, um meine Instinkte zu unterdrücken. Ich sollte heute Abend einen kühlen Kopf bewahren. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, um mich langsam an unsere Verbindung heran zu tasten. Ich musste viel mehr einige andere Fragen klären. Danach würde ich immer noch entsprechend langsam diese Verbindung austesten. „Wir sollten uns beeilen." sagte ich also nur, löste mich von Aidan und lief schneller.

Natürlich beschleunigte nun auch er und griff wieder nach mir. Nach einem warnenden Blick meinerseits ließ er allerdings wieder von mir ab. Er respektierte, dass ich meinen Freiraum benötigte. So schwiegen wir auch, bis wir vor der Tür des Gästehauses meines Rudels ankamen. „Ich möchte, dass du weißt, dass ich alles versuchen werde, um dich für mich zu gewinnen." erklärte Aidan dann, bevor er an der Tür klopfte und mich lächelnd betrachtete. „Bitte nicht, Aidan. Ich habe diesem Essen nur wegen meiner Alphas zugestimmt." erklärte ich und starrte stur auf die Türe, bevor Larissa sie öffnete. „Willkommen, meine Lieben. Kommt rein. Das Essen ist gleich fertig." erklärte sie und strahlte und an. Irgendwie wirkte sie etwas zu fröhlich.

Skeptisch folgte ich meiner Luna und hielt dabei demonstrativ etwas mehr Abstand zu Aidan als nötig. Er sollte sich keine allzu großen Hoffnungen machen. Zwar war ich neugierig, wie sich eine Mate-Verbindung anfühlte, doch konnte ich auch nicht riskieren, Aidan zu nah an mich heran zu lassen. Ich war eine Tika und das wollte ich auch bleiben. „Ich habe mich wirklich über die Einladung gefreut, Tika-Luna. Ich würde gerne diese Chance nutzen, um mit Avalon und Ihrer Hilfe eine Lösung zu finden, mit welcher wir alle zufrieden sind." meinte mein Mate da diplomatisch und sah leider ziemlich entschlossen aus. Ich seufzte. „Das ist auch, was wir möchten, Aidan. Und mir wäre es recht, wenn wir uns duzen." erklärte da Calum, der schon am Tisch saß und ungeduldig auf das Essen wartete.

„Das finde ich gut." meinte mein Seelengefährte lächelnd und zog dann einen Stuhl zurück. Er sah mich auffordernd an und deutete leicht auf den Platz. Ich rollte mit den Augen, setzte mich aber brav, nachdem ich den warnenden Blick Larissas gesehen hatte. Aidan schob mich sanft an den Tisch und setzte sich dann neben mich. „Jetzt sollten wir aber auch erstmal etwas essen. Avalon ist viel zu dünn geworden." meinte dann Larissa, wobei sie den zweiten Satz eher vor sich hinmurmelte. Natürlich hatten wir es aber alle ohne Probleme verstanden. Von mir bekam sie einen genervten Blick, während Aidan mich kritisch musterte. „Ich finde sie perfekt, so wie sie ist. Aber auch ein wenig mehr auf den Hüften würde nichts daran ändern." erklärte er dann und strich mir in einer schnellen Bewegung über die Wange. „Deine Schmeicheleien kannst du dir sparen." knurrte ich und kniff die Augen zu Schlitzen zusammen.

Da kam von Calum ein kehliges Lachen, bevor er seine Mate liebevoll musterte. „Ich weiß noch genau, wie kratzbürstig du damals auch warst." sagte er und zog sie für einen Kuss an sich. „Ich musste dich ja ein wenig testen." erwiderte sie danach kichernd und knuffte den Alpha in die Seite. Aidan schien mehr als überrascht von dem lockeren Umgang der Tika-Alphas. „Wir sind nicht wie ihr. Ich möchte diese Verbindung nicht!" erklärte ich leicht wütend und sah dann weg. Es regte mich seltsamerweise total auf, dass sie sich vor Aidan nicht etwas mehr verschlossen. Es wirkte beinahe, als hätten sie ihn sofort als Teil meines Lebens vorgesehen. „Ich bin sicher, dieses Abendessen könnte etwas an deiner Einstellung ändern. Du musst dieser Verbindung ein wenig offener gegenübertreten." meinte Larissa da auch schon.

„Ich denke, es ist letztendlich Avalons Entscheidung, aber natürlich hoffe ich, du gibst mir heute Abend eine Chance." entschärfte Aidan die Situation ein wenig, indem er erst zu den Alphas und dann zu mir sprach. Meine Alphas sahen mich mit einem Blick an, der sagte: ‚Sieh, wie sehr er sich bemüht'.Ich atmete tief durch und rang mir dann ein lächeln ab. „Ich kann zumindest versuchen, jetzt mit Pläne zu schmieden. Die Umsetzung ist eine andere Sache." willigte ich ein und spürte sofort, wie ich mich noch im selben Moment entspannte. Meine Instinkte schienen diese Idee zu unterstützen, da sie mich meinem Mate näher bringen konnten. „Dann lasst uns essen und reden." meinte Larissa und stellte eine lecker riechenden Auflauf aus dem Herd und auf den Tisch.

Ich nahm mir eine große Portion und sah mich dann auch veranlasst, als erstes etwas zu sagen. „Das größte Problem, das ich mit dieser Verbindung habe, ist, dass ich mich zwischen Tika und Aev entscheiden müsste. Und die Tika würden jedesmal gewinnen. Sie sind meine Familie." erklärte ich und erntete einen erstaunten Blick von Aidan, der wahrscheinlich gedacht hatte, dass das Problem hauptsächlich bei ihm lag. Das ließen meine Instinkte jedoch nicht zu. Ich spürte selbst, wie ich mich ihm annähern wollte. „Das ist gar kein so großes Hindernis, Avalon. Zwar ist es nicht... die herkömmliche Methode, aber du kannst beides haben. Du wärst als Luna der Aev zwar nicht mehr bei Rudelversammlungen und sowas dabei, aber du kannst nach unserer einmaligen Zustimmung jeder Zeit über unsere Grenzen und zu uns. Wir können dich als temporäres Rudelmitglied annehmen." meinte da Calum und wechselte einen bedeutenden Blick mit Larissa.

„Was? Man kann beides haben? Das alte und das neue Rudel?" fragte ich, schockiert darüber, diese Option noch nie vorher gehört zu haben. „Ja. Allerdings wird das nur sehr selten gemacht, da deine Loyalität irgendwann nur noch deinem neuen Rudel gehören könnte. Es ist sehr riskant." erklärte Larissa, wirkte aber dennoch aufgeschlossen gegenüber dieser neuen Chance für mich. Mein Blick flitzte zwischen meinen Alphas hin und her. „Und ihr würdet für mich dieses Risiko eingehen?" hakte ich erstaunt nach und schob mir etwas von dem Auflauf in den Mund. Larissa und Calum nickten. „Natürlich würden sie das. Ich kenne niemanden, der seinem Rudel gegenüber so Loyal ist, wie du. Du würdest immer das Wohlergehen der Tika im Sinn haben. Selbst wenn du meine Luna werden würdest." meinte Aidan vollkommen davon überzeugt, dass dies der Wahrheit entsprach.

Ich nickte nur und aß etwas in Gedanken versunken weiter. „Wir sollten deshalb aber auch über unser weiteres Vorgehen beraten. Nimm es mir nicht übel, Aidan, aber wir möchten dann nicht deinen Vater als Alpha der Aev. Wir befürchten, er könnte sonst versuchen, Avalon für seine Zwecke zu verwenden." fuhr Calum das Gespräch fort, als hätte er mir gerade nicht eine Lösung für mein größtes Problem geboten. Vielleicht würde ich Aidan doch näher kommen, ohne um meine Verbindung zu den Tika zu fürchten. „Natürlich. Wie ich gesagt habe, werde ich meinen Vater herausfordern. Es ist das Richtige, denke ich." erwiderte Aidan, wobei ich mich vor schreck verschluckte. Er wollte Alistair tatsächlich herausfordern?! „Nein!" sagte ich eisig, nachdem ich aufhören konnte zu husten.

Jetzt hatte ich die ungeteilte Aufmerksamkeit der anderen drei. Ich räusperte mich und nahm einen Schluck Wasser. „Alistair ist viel zu stark, Aidan. Du kannst ihn nicht einfach herausfordern. Dein Rudel zählt darauf, dass du ihn besiegst und dafür musst du vorher trainieren." erklärte ich meine Bestürzung und spürte, wie mich auch unsere Mate-Verbindung dazu antrieb, das zu sagen. Calum nickte bedächtig. „Damit hast du wohl recht, Avalon. Ich werde mit ihm trainieren, wenn er das möchte." bot er an und erreichte, dass ich erleichtert aufatmete und weiter aß. „Wann soll ich die Zeit für ein Training haben? Mein Vater lässt mich rund um die Uhr überwachen." schritt mein Seelengefährte da allerdings ein und seufzte leicht genervt. Ich runzelte die Stirn.

„Ich könnte als deine Ausrede fungieren. Ich kann dich immer abholen und zu einem Treffpunkt mit Calum bringen. Jeder wird denken, dass wir als Mate andere Dinge treiben und etwas weniger herumschnüffeln." schlug ich nach kurzem Schweigen vor und starrte aus dem Fenster. Es fühlte sich richtig an, ihm das anzubieten. Wir taten das aus den richtigen Gründen. Erstaunt musterte Aidan mich, bevor sich ein Grinsen auf seine Lippen stahl. „Ich bin mit einer wirklich schlauen Mate gesegnet." meinte er und zog mich unerwartet plötzlich fest zu sich. Schnell umarmte er mich, bevor er wieder abließ und ich die Gelegenheit bekam, ihn weg zu stoßen. Ich warf ihm einen strafenden Blick zu, bevor ich mir ein kleines Schmunzeln nicht mehr verkneifen konnte und schnell weiter aß, damit Aidan es nicht sah.

Calum und Larissa kicherten leise bei meinem kindischen Verhalten. „Ich finde die Idee auch gut. Lasst uns das so machen. Avalon bringt Aidan jeden Tag nach dem Unterricht hier her. Dann verschwindet ihr ein bisschen in eines der Zimmer und wenn wir keine Verfolger mehr wahrnehmen gehen wir drei in den Keller und trainieren. Avalon kann das auch vertragen." meinte Calum dann und bekam von seiner Frau ein zustimmendes Nicken. Aidan aß jetzt auch langsam etwas und musterte mich dann neugierig von der Seite. Sicher war er verwirrt, warum ich mich jetzt doch mit seiner Nähe einverstanden erklärte. „Okay. Dann wäre das vorerst geklärt. Können wir das Thema jetzt lassen und einfach in Ruhe essen?" fragte ich und starrte auf meinen Teller.

„Ja, aber dann wäre es gut, wenn ihr beide später oben weiter Details besprecht und über Nacht bleibt, wenn ihr wollt. Schließlich müssen alle glauben, dass ihr euch angenähert habt. Auch die Tika. Niemand darf von dem Training erfahren. Auch nicht Helin oder James." erwiderte Larissa und nannte sowohl meinen wie auch Aidans wichtigsten Vertrauten. So geheim musste das alles sein? Ich nickte einfach nur, was Aidan mit einem kurzen Blick zu mir nachahmte. Wieder grinsten meine Alphas verschwörerisch. Mir war klar, dass sie hofften, ich würde mich Aidan annähern. Natürlich war ich mir aber noch nicht sicher, ob das eine gute Idee war. Er war kein besonders netter Wolf. Ich hatte gesehen, was er mit James getan hatte, allerdings hatte ich auch seine Schrammen gesehen, als er sich gegen seinen Vater stellte. Jetzt würden wir aber erstmal essen. Ich würde später mit ihm sprechen.

Knapp eine Stunde später stiegen Aidan und ich endlich die Treppen zum Obergeschoss hoch. Larissa hatte wirklich viel gekocht und mich die ganze Zeit über meine Leistungen im Internat befragt. Glücklicherweise wurde der Vorfall mit Naomi nicht erwähnt. Oben angekommen steuerte ich direkt auf das größte Zimmer zu. Die Alphas hatten sich unten ein Zimmer genommen und wenn ich mit Aidan in den größten Raum ging, konnte ich ihm etwas aus dem Weg gehen. Er folgte mir einfach und sah sich um, als wir in den Raum traten. Die Wand war voll mit deckenhohen Schränken. Dort befanden sich die Habseligkeiten der Rudelmitglieder für einen Besuch und einige Gesellschaftsspiele. Außerdem gab es zwei große Betten mit frischer Bettwäsche und ein kleines Sofa mit einem Fernseher gegenüber. Normalerweise waren in diesem Zimmer noch zwei Schreibtische mit Stuhl, aber die waren bei dem letzten Besuch hier kaputt gegangen. Auch Tika waren mal impulsiv.

Aidan schmiss sich auf das Sofa und lächelte mich dann an. „Du bist wunderschön." meinte er, ohne konkreten Kontext und musterte mich von oben bis unten. Ich rollte nur mit den Augen. „Wir müssen über wichtigere Dinge sprechen." erklärte ich und ließ mich auf eines der Betten fallen. Ich hörte meinen Mate genervt aufstöhnen. „Dann rede." erwiderte er und setzte sich auf. „Was war das mit James? Warum hast du ihn geschlagen?" fragte ich sofort, was mir leichter fiel und starrte an die Decke. „Er hat dich festgehalten und niemand darf das ohne meine oder deine Einwilligung tun." meinte mein Seelengefährte mit einem trotzigen Ton in der Stimme und fixierte mich. „Das ist kein richtiger Grund, Aidan. Du kannst deinen zukünftigen Beta nicht so behandeln. Er unterstützt dich." erklärte ich sanft und setzte mich jetzt auch auf, um ihn bei seiner Reaktion zu betrachten.

Seine Augen glühten kurz silbern auf, bevor er sich wieder unter Kontrolle hatte. „Er hat mich sicher nicht unterstützt. Was wollte er überhaupt von dir?" grummelte er und starrte mir in die Augen. „Er hat dir helfen wollen. Er wollte mir klar machen, dass ich dich als meinen Mate anerkennen muss." erklärte ich und erwiderte den bösen Blick, den er auf mich gerichtet hatte. Sofort entspannte er sich ein bisschen und nickte verstehend. „Ich werde niemanden mehr ohne Grund verletzen, aber wer es wagt, dich zu berühren muss sich danach bei mir rechtfertigen." sagte er nach kurzem Zögern und stand auf. „Es ist meine Entscheidung, wer mich berühren darf, Aidan. Nicht deine." erklärte ich nun leicht sauer und verschränkte die Arme vor der Brust.

Schneller als ich reagieren konnte, war er bei mir, schubste mich sanft aufs Bett und positionierte sich dann über mich. „Darf ich dich denn berühren, Avalon?" schnurrte er beinahe und strich mir liebevoll über die Wange. Augenblicklich begann mein ganzer Körper erwartungsvoll zu kribbeln und ich erstarrte, bis sich ein Knurren aus meiner Kehle befreite. „Runter von mir!" kreischte ich wütend und stieß ihn mit all meiner neu gewonnenen Kraft von mir. Er flog durch das halbe Zimmer, kicherte aber unverschämt belustigt. Ihm war mein Zögern sicher aufgefallen. „Ich bekomme dich schon noch." meinte er und grinste breit. „Geh bloß nicht davon aus. Du musst mir noch erklären, was das mit Naomi soll!" erwiderte ich gereizt.

Sofort rappelte er sich auf und kam wieder auf mich zu. „Das war ein Fehler, mehr nicht." meinte er und setzte sich vor mich auf den Teppichboden. „Da ist sie aber ganz anderer Meinung." gab ich zurück und setzte mich auch wieder auf. „Was hat sie erzählt? Es stimmt sicher nicht!" meinte mein Mate und wirkte leicht bestürzt, als ob sie mir etwas Verheerendes gesagt haben könnte. „Was befürchtest du denn, dass sie gesagt hat?" wollte ich wissen und musterte ihn kritisch. Sofort bemerkte er, dass er jetzt in der Patsche saß und fuhr sich gestresst durch die Haare. „Lass es mich erklären." bat er und ich glaubte in seinen silbern aufblitzenden Augen etwas wie Verzweiflung zu erkennen. „Ich warte." erwiderte ich nur und starrte auf ihn hinunter. Sofort hellte sich sein Gesicht wieder auf.

„Ich dachte, du würdest mich sowieso nie wieder beachten. Wegen meinem Vater und allem. Wenn ich gewusst hätte, dass ich noch eine Chance bei dir habe, hätte ich nie auch nur ein anderes Mädchen angesehen. Außerdem waren die Küsse nicht mal gut und es hat sich einfach nur falsch angefühlt. Alles in mir schreit danach, dich zu küssen. Immer. Jetzt auch." erklärte mein Seelengefährte und sah mich mal wieder so intensiv an, dass ich auf dem ganzen Körper Gänsehaut bekam. „Ich habe das nicht." behauptete ich, doch ein Ziehen in meiner Brust strafte mich lügen. Zwar unterdrückte ich den Zwang der Mate-Verbindung, doch ich war mir ihrer bewusst. Allerdings würde ich Aidan das sicher nicht verraten. Ich war noch zu schockiert über seine Untreue.

Ich seufzte und starrte an die Decke. „Ich... Willst du es trotzdem versuchen?" meinte mein Mate dann und rutschte dichter an das Bett heran. Natürlich war ich aber so in Gedanken, dass ich nicht ganz verstand, was er meinte. „Was versuchen?" erkundigte ich mich also und musterte ihn neugierig. Wenn ich ihm so nah war, schwappte mir sein Duft in Wellen entgegen. Es war eine Mischung aus Wald und Zitrone und irgendeiner Blume. Dieser Duft ließ meine Sinne verrücktspielen und ich war zu eingenommen davon, um seine nächsten Worte zu realisieren. „Ich rede vom Küssen. Darf ich dich küssen?" hörte ich Aidans Stimme und nickte nur leicht benommen.

Erst einen Moment später realisierte ich, was mein Mate da gefragt hatte und riss die Augen auf. Da war es allerdings schon zu spät. Aidans Lippen trafen sanft auf meine. Ich spürte wie die imaginäre Leine riss, mit der ich meinen inneren Wolf von Aidan ferngehalten hatte. Sofort übernahmen meine Instinkte das Steuer und mein Körper schmiegte sich perfekt an Aidans. Seit wann standen wir? Ich spürte, wie meine Lippen den Kuss gierig erwiderten. Es fühlte sich so gut an, doch ich wusste, dass es das nicht sollte. Ich wollte Aidan nicht als meinen Mate. Ich brauchte keinen Mate! Dennoch konnte ich mich nicht überwinden, den Kuss zu unterbrechen. Aidan seufzte und zog mich näher an sich. Die eine Hand hatte er in meine Haare vergraben und die andere lag leicht auf meinen Hüften.

Ich fühlte mich so geborgen in diesem Moment. Ein leises Schnurren entkam meiner Kehle und ich intensivierte den Kuss ein wenig. Mein Mate reagierte sofort und presste mich an eine Wand, bevor er anfing, mich sanft zu streicheln und kurze kleine Küsse auf meinem Gesicht und meinem Hals zu verteilen. Ich seufzte leise und reckte mich ihm entgegen, bevor ich einen kurzen klaren Moment hatte. Das durfte Aidan nicht mit mir tun! „Nein!" knurrte ich mit wölfisch dunkler Stimme und drückte ihn mit all meiner Konzentration von mir weg. Wenn er so weiter machte, würden wir nur etwas tun, das unsere Verbindung bestätigte und dann hatte ich keine Wahl mehr. Ich atmete zittrig ein und legte meine Finger auf meine leicht geschwollenen Lippen. „Mehr!" sagte der Aev-Alphas Sohn da mit silbern glühenden Augen und zog mich fest zu sich. Er war wohl noch ziemlich von seinen Instinkten gelenkt.

Ich seufzte und erwiderte den Blick meines Mates. „Ich glaube, das war genug Reden für heute. Lass uns schlafen gehen." schlug ich vor und schob ihn wieder von mir weg. Langsam kämpfte er sich aus seinen Instinkten heraus und machte ein paar schnelle Schritte von mir weg. „Du hast wohl recht. Immerhin habe ich bekommen, was ich wollte." erwiderte er und grinste mich spitzbübisch an. Na wunderbar. Jetzt würde ich darauf achten müssen, dass er mir nicht wieder zu nahekam. Er würde jede Situation nutzen, um mich mit einem Kuss überrumpeln zu können. Was hatte ich nur angestellt?! Ich hätte ihn direkt abweisen sollen! „Sei nicht so selbstgefällig." grummelte ich und öffnete gezielt einen der Schränke.

Ich nahm für Aidan und mich ein paar Klamotten heraus. Der Alphas Sohn hatte aufgehört so selbstgerecht zu grinsen. „Hier. Im Raum gegenüber ist ein Badezimmer. Dort gehe ich jetzt hin und wenn ich zurück bin, wäre es gut, wenn du in ein anderes Zimmer verschwunden bist." erklärte ich und drückte ihm die Klamotten in die Hand. „Natürlich, meine wundervolle Mate." schleimte er und zwinkerte mich an, bevor ich mich abwandte. Ohne ein weiteres Wort ging ich ins Bad und nach kurzer Überlegung stellte ich die Dusche an und stellte mich unter den kalten Strahl. Ich würde nicht schlafen können, wenn ich so in Aufruhr war. Der Kuss brachte mich mehr aus dem Konzept, als ich es wollte. Nach der kalten Dusche schlich ich zurück ins Zimmer und legte mich schlafen. Aidan war tatsächlich nicht mehr im Zimmer.

Als ich am nächsten Morgen erwachte, stieg mir ein vertrauter Geruch in die Nase und ich riss die Augen auf. Mein Kopf ruhte auf einer nackten, aber sehr muskulösen Brust. Ich wusste genau, zu wem sie gehörte und spürte, wie mein Blut in Wallungen geriet. Ob vor Wut oder Verlangen war mir im Moment allerdings noch nicht klar. Der Kuss brachte meine Empfindungen immer noch mächtig durcheinander. „Guten Morgen, meine Mate." sagte Aidan mit rauer Morgenstimme und strich sanft durch meine Haare. Ich räusperte mich, bevor ich sprach, da ich mir meiner Stimme nicht so sicher war. „Was machst du hier, Aidan? Ich hatte gesagt, du sollst in ein anderes Zimmer." erklärte ich, klang aber nicht ganz so abweisend, wie ich es vorhatte. „Ich konnte nicht schlafen. Du hast mir gefehlt. Mit dir an meiner Seite kann ich viel besser schlafen." behauptete er und strich weiter geistesabwesend durch mein Haar.

Ich seufzte und zog seine Hand von meinem Kopf, bevor ich mich aufsetzte. „So funktioniert das nicht, Aidan. Ich kann akzeptieren, dass wir den anderen etwas vorspielen müssen, aber es wird nichts echt sein zwischen uns." erklärte ich und stand auf. Ich musste eine klare Grenze ziehen, damit er verstand, wo ich gerade stand. Ich wollte nicht seine Mate sein. Will es immer noch nicht. „Und der Kuss gestern? Der hat sich ziemlich echt angefühlt. Du hast das auch gefühlt. Ich weiß es." zischte mein Seelengefährte zurück. Er war sofort wütend und seine blauen Augen nahmen ein silbernes Glühen an. Ich musste mich zusammenreißen, um diese Wut nicht zu erwidern. Ich musste neutral wirken, auch wenn in mir tausend Gefühle explodierten. „Das war ein Missverständnis und wird nie wieder vorkommen." erwiderte ich recht einfallslos und schnappte mir ein paar Klamotten.

„Das glaube ich dir nicht!" knurrte Aidan und folgte mir zum Badezimmer, wo ich mich für den Schultag fertig machen wollte. „Glaub es ruhig." erwiderte ich und wollte ihm die Tür vor der Nase zuknallen, aber er war schneller und schob einen Fuß dazwischen. „Ich werde dich kriegen, Avalon! Und du wirst es wollen!" prophezeite er mit grollend tiefer Stimme und griff fest nach meinem Arm. Ich knurrte ihn an und starrte aus glühend silbernen Augen auf seine Hand an meinem Oberarm. „Verschwinde, bevor ich selbst dafür sorge!" drohte ich und schubste meinen Mate wieder aus der Tür heraus. Er starrte noch einen Moment wütend zurück, bevor er sich abwandte und ging. Endlich konnte ich mich umziehen und ignorierte das Stechen in meiner Brust, das mein Streit mit Aidan hervorgerufen hatte.

Ich war gestern schwach geworden, weil ich Hoffnung hatte, beiden Rudeln angehören zu können. Dennoch wollte ich nicht das Rudel wechseln. Ich wäre keine vollwertige Tika mehr und die anderen würden stets Bedenken über meine Loyalität haben. Ich wollte nur zu den Tika gehören. Das Aev-Rudel konnte sich um sich selbst kümmern, sobald Aidan nur Alpha war. Zumindest hoffte ich es. Ich war mir nicht ganz sicher, ob Aidan besser sein würde als sein Vater, aber er hatte James. Sein Beta wird stets zu Gunsten des Rudels beraten. Das hatte er schon in manchen Situationen bewiesen. Ich trat aus dem Badezimmer und lief beinahe in Aidan hinein, der mit verschränkten Armen davorstand. Ich knurrte genervt und machte einen Bogen um ihn. Immerhin hatte er sich wieder ein Shirt angezogen.

„Hey! Lass uns nicht streiten, okay?" meinte mein Mate und nahm meine Hand in seine. Ich musterte ihn mit gerunzelter Stirn. Ich wurde einfach nicht schlau aus ihm. Aus mir selbst aber auch nicht mehr. In meinem Inneren war alles in Aufruhr. Nicht erst seit gestern, wie ich jetzt erkannte, sondern schon, seit ich Aidan als meinen Mate erkannt hatte. Ich starrte hinunter auf unsere verschränkten Hände. „Ich weiß nicht, ob es das ist, was ich will. Der Streit macht es leichter." gestand ich und wandte meinen Blick ab. Ich fühlte mich verloren zwischen dem, was ich wollte und dem, was meine Instinkte mir befahlen zu wollen. Ich wusste nicht, ob sich diese zwei Dinge an einem Punkt treffen konnten oder ob es unmöglich war sie zu vereinen. Ich war verwirrt.

Aidan hob sanft mein Kinn an, sodass ich ihn ansah. Er lächelte schwach und wirkte seltsam ruhig. „Es wird alles gut, meine Mate." erklärte er und kam mir langsam näher. Mein Blick huschte zu seinen Lippen. Er wollte mich wieder küssen! Das konnte ich nicht zulassen. Es würde mich nur noch mehr durcheinanderbringen. „Du darfst mich nicht küssen, Aidan." sagte ich, wandte mein Gesicht ab und schob meinen Seelengefährte von mir weg. Er seufzte und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. „Ich kann mich nicht von dir fernhalten, Avalon. Das weißt du selbst. Aber ich kann... also, wenn du nicht willst, dass ich dich jetzt küsse, respektiere ich das. Ich werde aber nicht jedes Mal zögern und auf dein Einverständnis warten. Ich will dich küssen." hauchte mein Mate in mein Haar, bevor er sich von mir löste und zur Treppe lief, die ins Erdgeschoss führte.

Ich blieb noch kurz wie versteinert stehen, bevor ich ihm langsam folgte und unten in die Küche ging. Larissa stand am Herd und briet etwas Speck und Rühreier, während Aidan und Calum am Tisch saßen und leise miteinander flüsterten. An Calums Blick erkannte ich, dass es um mich ging. „Guten Morgen." begrüßte ich meine Alphas. „Hallo, Avalon. Wie hast du geschlafen? Setzt dich. Das Frühstück ist gleich fertig." erwiderte Larissa und verteilte die Rühreier auf vier Teller. „Geschlafen habe ich ganz gut. Nur mein Erwachen war etwas... unerwartet." erklärte ich mit bösem Blick auf Aidan. Die Luna meines Rudels kicherte leise vor sich hin, während ihr Mann nun das Gespräch an sich riss. „Wie wollen wir wegen dem Training verfahren?" erkundigte er sich und ließ seinen Blick zwischen Aidan und mir wandern.

Ich seufzte und starrte dann auf den Tisch. Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, als würde mich das interessieren. Glücklicherweise übernahm Aidan aber das Antworten. „Ich dachte, wenn Avalon sich in den Pausen zu meinem Rudel setzt und wir allgemein häufig gesehen werden, würde es am unauffälligsten sein, wenn wir mal zusammen verschwinden." meinte mein Mate und warf mir einen kurzen Seitenblick zu. Als ob ich hier etwas mitentscheiden konnte! Alle trafen wichtige Entscheidungen über meinen Kopf hinweg. Da erwartete ich auch jetzt nicht wirklich etwas anderes. Aidan aber anscheinend schon. „Oder wie siehst du das, meine Mate? Würdest du ein anderes Vorgehen vorziehen?" erkundigte er sich nach meiner Meinung und fing sich so einen genervten Blick von mir ein.

Allerdings sahen meine Alphas mich jetzt erwartungsvoll an, weshalb ich zu einer richtigen Antwort genötigt war. „Von mir aus." brummelte ich und schnappte mir ein Brötchen aus dem Korb, den Larissa in diesen Moment auf den Tisch stellte. Schnell nahm ich einen Bissen, damit ich mich nicht weiter an dem Gespräch beteiligen musste. Aidan neben mir seufzte leise und starrte seinerseits auf den Tisch. Was hatte er denn jetzt?! Ich stimme ihm doch zu! Da hat er keinen Grund, sich zu beschweren. „Ich finde auch, dass das eine gute Idee ist, wenn ihr viel Zeit verbringt, aber ich denke, ihr solltet euch auch tatsächlich etwas annähern. Eure Vertrauten werden es sonst merken, dass da was nicht stimmt." mischte Calum sich jetzt ein und beobachtete meine Reaktion genau.

Ich wusste es doch! Sie wollten, dass ich Aidan näherkam, obwohl ich mehrmals schon betont hatte, dass ich ihn nicht anerkennen will. Allerdings waren sie meine Alphas und ich konnte mich ihnen nicht einfach widersetzen, wenn ich weiter im Rudel bleiben wollte. Ich schluckte, bevor ich eine Antwort hervorbrachte. „Wenn es sein muss, aber nur unter Protest. Ich will schließlich nur das Beste für unser Rudel." grummelte ich und spürte wie meine Augen begannen silbern zu glühen. Schnell sah ich wieder auf den Tisch, damit es niemand bemerkte. Irgendwie war ich heute etwas reizbarer als sonst. „Ich werde nichts tun, was du nicht möchtest, Avalon. Vielleicht sollten wir einfach etwas reden. Uns kennenlernen. Mehr nicht. Reiner Informationsaustausch, wenn du es so möchtest." schlug da der Aev-Alphas Sohn vermittelnd vor und mir wurde klar, dass er das silberne Aufblitzen gesehen haben muss.

Ich warf ihm einen kurzen Blick zu, bevor ich nickte und Larissa endlich das Restliche Frühstück vor uns stellte. So konnte ich essen und danach endlich zum Unterricht. „Ich möchte noch etwas mit euch besprechen." begann dann allerdings schon Calum und schob sich etwas Rührei in den Mund. Ich sah ihn auffordernd an und wartete mit dem Essen, bis er weitersprach. „Es geht um Alistair. Ich glaube, ich sollte ihm offiziell den Vorschlag machen, dass Aidan und du etwas mehr Zeit miteinander verbringt. Natürlich nur unter der Lüge, dass du seinem Sohn gegenüber gefügiger wirst als seine Mate. Er soll denken, er kann dich durch Aidan kontrollieren. Das würde uns Chancen geben, ihn auszuspionieren. Natürlich nur, damit Aidan bald seine Position übernehmen kann." ratterte mein Alpha seinen Vorschlag herunter und ließ seinen Blick zu seiner Mate wandern. Offensichtlich hatte er das nicht mit ihr besprochen.

Mein Blick ging ebenfalls zu Larissa, bis Aidan einschritt und ich ihn fassungslos anstarrte. „Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist. Avalon ist wirklich eigensinnig und ich will nicht, dass sie vor dem Rudel das Gesicht verliert. Sie schätzen ihre Unabhängigkeit und ihren Mut, das Wort zu erheben." meinte er und erwiderte meinen Blick dann. Irgendwie wirkte er seltsam stolz. Fast als würde er mich für die angesprochenen Dinge bewundern. „Ich denke, es wäre es wert. Wenn du dich endlich mal gegen deinen Vater positionierst, kann ich wohl ein paarmal mit dir einer Meinung sein und die brave Mate spielen. Natürlich nur bei ein paar kleinen Belanglosigkeiten." entgegnete ich dann nachdenklich und erntete nun drei verwirrte Blicke. Als ob sie damit gerechnet hätten, ich würde jetzt vollkommen ausrasten, aber ich fand die Idee eigentlich ganz gut. Es würde meinem Rudel helfen zu spionieren.

„Okay. Dann rede ich mal mit Alistair. Ich hoffe, ihr schaffte es, ihn zu täuschen." meinte Calum dann nach einiger Zeit und wir aßen alle langsam weiter. Dann stand der Plan jetzt wohl. Ich warf Aidan einen kurzen Blick zu. Er wirkte seltsam konzentriert und der ernste Ausdruck in seinen blauen Augen ließ mich nicht länger an ihm zweifeln. Er wollte sein Rudel schützen. Selbst, wenn es bedeutete, seinen Vater zu stürzen. Ich überwand mich also und lächelte ihn schwach an. „Wir schaffen das schon, Aidan." sagte ich in der Hoffnung, ihm Mut zuzusprechen, bevor ich weiter aß. „Ich hoffe es zumindest." bildete ich mir ein, ihn erwidern zu hören, doch es war so leise, dass ich mir seine Stimme auch einfach nur einbilden konnte. Allerdings lächelte er nun auch und wirkte fest entschlossen.

Nach dem Essen schnappte ich mir noch schnell einen Block und Stifte, bevor ich mit Aidan aus dem Haus lief und auf das Schulgebäude zuhielt. Diesmal allerdings in menschlicher Gestalt. Ich wollte nicht riskieren, dass jemand meine wirren Gedanken hörte. „Denkst du wirklich, ich könnte gewinnen?" fragte mein Mate, als wir außer Hörweite meiner Alphas waren und musterte mich forschend. Es war komisch, ihn so verletzlich zu sehen, aber für ihn war ich seine Luna, der er anscheinend näherkommen wollte. Ich konnte ihm nicht übelnehmen, dass er das Bedürfnis hatte, sich mir anzuvertrauen. Es waren unsere Instinkte, die das von uns wollten. Ich musterte ihn meinerseits prüfend. „Ich weiß es nicht, aber wenn nicht du, wer denn dann?" erwiderte ich ehrlich.

Das war anscheinend nicht das, was er hören wollte. Seine Mundwinkel zogen sich nach unten. „Vielleicht sollten wir unsere Verbindung dann lieber trennen. Komplett. Die Tika-Alphas haben recht damit, dass es dich zerstören könnte, wenn ich es nicht schaffe." meinte er, doch ich sah ein silbernes Funkeln in seinen Augen. Er wollte mir diesen Ausweg jetzt doch bieten? Gerade, wo ich erfahren hatte, dass ich auch beide Rudel haben konnte? Bevor ich über eine Antwort richtig nachdenken konnte, verselbstständigte sich mein Mund schon. „Ich werde das nicht tun. Du brauchst mich dafür. Außerdem helfe ich den Tika auch damit. Calum glaubt an dich. Du könntest unseren Rudeln endlich Frieden bringen." erwiderte ich also automatisch und erkannte dann, dass ich eigentlich auch gar nicht wollte, dass unsere Verbindung getrennt wurde. Zumindest noch nicht.

Ein Lächeln trat auf die Lippen des Aev-Alphas Sohnes. „Also hat mein Kuss dich umgestimmt? Willst du doch meine Luna sein?" neckte er mich und sofort war die entspannte Stimmung zwischen uns wieder zerstört. „Vergiss es, Aidan! Ich will keine Aev werden." knurrte ich und fixierte ihn mit meinem wütenden Blick. Natürlich erwiderte er darauf ein belustigtes Grinsen. „Du bist so eine Kämpferin! Lass uns nicht streiten, meine Mate. Ich krieg dich sowieso irgendwann. Bis dahin müssen wir den anderen etwas vorspielen. Du willst doch nicht, dass wir auffliegen, oder?" Verdammt! Da hatte Aidan wohl noch eine Schwachstelle entdeckt, die er schamlos ausnutzen würde. „Wag es nicht, mich damit manipulieren zu wollen. Selbst dann werde ich dich nicht nochmal küssen." murrte ich als Antwort, doch mir war klar, dass er es dennoch versuchen würde. 

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