Kapitel 10

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Heute war einer der wärmeren Tage, weshalb ich statt dem Auto heute das Rad nahm. Schon früher hatte ich es geliebt durch Woodshill zu fahren und einfach nur die Ruhe und die Sonne auf meiner Haut zu genießen. Zudem war es auch noch viel besser für die Umwelt.

Ich schwang mich vom Rad und stellte es an das Geländer von Zacks Veranda.

Das ich hier stand, konnte ich immer noch nicht fassen.  Vor nicht weniger als vor drei Wochen, war das hier undenkbar. Zack und ich haben an einander vorbei gelebt, lediglich ein Hallo wurde mal über die Straße gerufen, wenn man sich sah. Mehr nicht. Und jetzt stand ich hier.

Ich betrat den Flur und rief seinen Namen. Zwar hatte ich mich daran gewöhnt einfach einzutreten, da die Tür offen stand, jedoch war es immer noch ein leicht befremdliches Gefühl einfach durch die Wohnung zu streifen, ohne sich anzukündigen.

Die Tür des Bades wurde förmlich aufgerissen und ich starrte in seine eisblauen Augen, die mir einen Schauer über den Rücken jagten. Damit war kein positiver gemeint, den ich früher immer verspürt hatte, wenn Zack mir auf dem Schulhof zugelächelt hatte.

Nein, diesmal war es anders. Zacks Augen waren aufgerissen und in seinen Augenwinkel hatten sich Tränen gesammelt, aber nicht aus dem Grund, weil er geweint hatte.

Sein Atem ging schnell und ruckartig, während seine Augen hektisch über mich flogen, als hätte er vergessen, dass wir heute verabredet waren. Zack sah erbärmlich aus.

Seine Haut war blasser als sonst, was mir nur Schlussfolgerungen daraus ziehen ließ, was er da im Bad getan hatte.

,,Hast du dir einen Infekt zu gezogen? Soll ich dir einen Tee kochen?", begann ich sofort und ließ meine Tasche achtlos auf den Boden neben mich fallen.

Ich streifte mir die Schuhe von meinen Füßen und kickte sie neben die Garderobe, da ich in die Küche eilen wollte, um Teewasser aufzusetzen.

,,Ella...", krächzte Zack und ich zuckte bei seiner Stimme zusammen. Alles in mir drin zog sich zusammen, so als würde sich mein Körper darauf bereitmachen, was hier wirklich vor geht. Das hier war kein Infekt, was ich von vornherein geahnt hatte. Das hier war ein verdammter Rückfall.

,,Zack", erwiderte ich und ging einen Schritt auf ihn zu. Sofort zuckte er zusammen und ging einen Schritt zurück, als könnte er meine Nähe nicht ertragen.

Ich schluckte, da ich wusste, so weh diese Reaktion auch tat, dass es normal war...das ich eben keine Vertraute war, sondern einfach nur...einfach nur Ella.

,,Es tut mir leid", hauchte er und ich nickte langsam. So gerne ich ihm auch helfen wollte, so sehr wusste ich auch, dass er meine Hilfe nicht haben wollte.

Ich machte mich schon darauf bereit, dass er mich fortschickt, damit er allein war. Allein schon das ich hier stand und ihn so sah, musste ihn innerlich aufwühlen.

,,Ich...ich sollte gehen", begann ich und schluckte, bevor ich meine Tasche mechanisch nach meiner Tasche griff.

Danach sah ich wieder zu ihm hoch und dieser Anblick zerriss mich. Seine Augen sahen glanzlos im Raum herum, als suchte er nach irgendetwas, während seine Hände leicht zitterten.

Ich wollte ihn nicht so sehen, denn das war nicht der Zack, den ich kennengelernt hatte. Vor mir stand nur eine leblose Hülle, die von einem dunklen Loch gefangen gehalten wurde. Was war passiert, dass er so zusammen gebrochen war?

Gestern hatte er doch noch gute Laune gehabt...hat gescherzt und gelächelt und heute...heute erkannte ich ihn nicht wieder.

Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, den ich vergebens versuchte herunter zu schlucken. Ohne viel darüber nachzudenken, fiel die Tasche wieder mit einem stumpfen Knall auf den Boden und ich überbrückte die Distanz zwischen uns, um meine Arme um seinen Bauch zu schlingen.

Sein Körper war kalt und zitterte in meiner Umarmung, aber das war mir egal. Er erwiderte diese Geste nicht, schob mich jedoch auch nicht weg. Wobei ich nicht wusste, ob das jetzt gut oder schlecht war.

Für einen kurzen Moment überließ ich uns dem Schweigen, das uns umhüllte wie ein Monster, was nur auf den nächsten Angriff wartete.

Meine Hände krallten sich in sein Oberteil und ich musste mir ein Schluchzen verkneifen. Wir haben die letzten zwei Jahre die Augen davor verschlossen...wir alle.

Das soll keine Ausrede sein, dass wir es nicht wussten. Ich wusste davon. Owen und Ava auch. Aber wir haben nur zugeschaut, weil wir wussten wir konnten nichts ausrichten. Aber wir hätten was tuen sollen und genau diese Erkenntnis, riss mir den Boden unter den Füßen weg.

Egal, was ich für Gefühle für diesen Mann gehegt hatte, egal was ich dachte zu wissen...ich hätte nicht tatenlos die Rezepte ausdrucken dürfen und sie ihm stumm geben sollen. Ich hab es gewusst und nichts getan.

,,Ella", seine Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich sah zu ihm hoch. Mein Blick war verschleiert und ich fühlte mich sofort total fehl am Platz. Er legte eine Hand an meine Wange und sah mich etwas unbeholfen an.

,,Tee?", fragte er und ich nickte, bevor ich mich von ihm löste und peinlich berührt meine Tränen wegwischte. Ich hätte es ahnen sollen, als ich ihn vor einigen Tagen geweckt hatte...als er auf dem Bett saß und mich genau mit dem selben hilflosen Blick angesehen hatte. Aber ich habe geschwiegen, weil ich dachte es ginge mich nichts an.

Zack reichte mir eine Tasse Tee und schwieg, während er mich immer noch total ratlos ansah. Meine Hände schloss ich um die dampfende Teetasse und seufzte. so ein unbehagliches Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr verspürt.

,,Es tut mir leid. Ich hätte nicht so reagieren dürfen, das war falsch...", versuchte ich meine Reaktion irgendwie zu rechtfertigen, was aber nicht mal ansatzweise einfach war.

,,Du musst dich dafür nicht entschuldigen...wirklich nicht", ich sah zu ihm hoch und schluckte wieder.

Wenigstens hatte sein Gesicht wieder etwas Farbe bekommen, jedoch konnte ich ihm ansehen, dass er innerlich mit sich kämpfte, als wüsste er selbst nicht was er sagen sollte.

Er humpelte in den Flur, nur um kurz darauf wieder zu kommen und mir einen Brief auf den Arbeitsfläche vor mir zulegen.

,,Deswegen", kommentierte er ihn. Mehr nicht. Nur ein Wort. Ich griff nach dem weißen Umschlag, der ziemlich mitgenommen aussah und zog das Briefpapier heraus.

Meine Augen überflogen die feinsäuberlich getippten Wörter und der Kloß in meinem Hals wurde nur noch größer. Eine Einladung zu einem Ehemaligen Treffen der kanadischen Army.

,,Zack...du", begann ich vorsichtig und sah zu ihm. Er hatte die ganze Zeit neben mir gestanden und mich dabei beobachtet, wie ich den Brief gelesen hatte.

,,Ich möchte nicht darüber reden", unterbrach er mich, bevor er mir direkt in die Augen sah ,,Bitte."

Ich nickte wieder langsam und steckte die Einladung zurück in den Umschlag, um meinen Händen eine Beschäftigung zu geben.

,,Können wir so tuen als wäre das hier nicht passiert? Und einfach dazu übergehen, wieso du hier bist. Außer natürlich du willst nach Hause, was ich verstehe", hinterfragte er zögerlich.

,,Wo ist das Schachspiel?", stellte ich sofort die Gegenfrage und Zacks Schultern sackten nach unten vor Erleichterung. Wie viele Menschen hatten ihn so schon gesehen? Bei wie vielen Menschen  ließ Zack solch einen Einblick überhaupt zu?

Naja, dass ich ihn so gesehen hatte, war auch nicht ganz freiwillig gewesen...aber er ließ es zu. Zumindest so weit, dass er mich nicht von sich gestoßen hatte.

Die Stimmung für diesen Abend war hin. Wir spielten zwar Schach und hier und da hielten wir etwas Smalltalk, aber diese ganze Situation stand zwischen uns. Wer hätte dies auch verübeln können?

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Vergiss das ☆ nicht, wenn dir das Kapitel gefallen hat^^

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