26

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

„Ich fasse es nicht. Wie konnte ich denken, dass du deine Zukunft schon genau geplant hast? Du wirfst hier gerade alles, was ich von dir dachte, über den Haufen."
Lea sieht mich kopfschüttelnd an.
Ich habe den Vertrag, welcher mich zur Reitlehrerin gemacht hat, vor zwei Jahren unterschrieben, und bin für den Hof bei Turnieren angetreten.
Doch vor ein paar Monaten hat meine Mutter mir endlich von meinem Vater erzählt – und das hat mein Weltbild auf den Kopf gestellt.
„Glaub mir, mir geht es ganz genauso", seufze ich und starre die E-Mail an, welche ich eben bekommen habe.
„Dir ist bewusst, dass du Simon sehen wirst? Er könnte dein Coach sein."
„Wenn ich angenommen werde. Das hier ist nur die gröbste Vorauswahl."
Meine Worte bringen Lea dazu, über mein Bett zu kriechen und mich in die Seite zu boxen.
„Hast du dich mal singen gehört? Du hast dich in den letzten Jahren zu einem wahren Engel entwickelt! Und wenn du eins deiner Lieder singst, nimmt dich Cowell sofort unter Vertrag", ruft sie.
Wäre ich nicht vor einem Jahr mit ihr in eine WG gezogen, würde ich ihr jetzt die Hand vor den Mund halten, damit meine Mutter nichts mitbekommt.
Sie wäre die Einzige, die sich gegen meinen Plan stellen würde – wenn sie denn von ihm wüsste.
Ein weiterer Vorteil davon, dass ich nun über achtzehn bin, ist nämlich, dass sie nicht damit einverstanden sein muss, wenn ich beim X-Factor teilnehmen will.
Eine Weile lang liegen wir schweigend da, starren die E-Mail an, in welcher ich zu dem Massencasting eingeladen werde, weil ich ein Video eingesendet habe.
Es ist, als würde sie verschwinden, wenn man nur blinzelt, so unwirklich.
„Was passiert, wenn die Jungs dich sehen?"
„Das ist das Einzige, wovor ich wirklich Angst habe", seufze ich.
Dass ich keinen Kontakt mehr zu ihnen habe, hat mir in den letzten Jahren unglaublich geholfen, über sie hinwegzukommen, doch so kann ich sie nun auch nicht mehr davor warnen, dass sie mich beim X-Factor sehen könnten.
„Wahrscheinlich haben sie sowieso keine Zeit, um das zu schauen", meint Lea schulterzuckend.
„Simon ist immer noch ihr Manager. Vielleicht werden sie dabei auch nostalgisch und schauen es deswegen immer zusammen."
Wieder boxt Lea mir in die Seite.
„Du weißt genau wie ich, dass sie gerade eine Pause machen und es wahrscheinlich nicht zusammen schauen würden."
Ich verdrehe die Augen.
„Vor allem weiß ich das wegen dir."
Lea ist fast zusammengebrochen, als sie davon erfahren hat, und ich musste sie trösten, wobei meine eigentlich so gut verheilten Wunden neu aufrissen, weil sie Anekdoten aus Videos erzählt hat, als wäre sie dabei gewesen.
Nicht, dass ich ihr Vorwürfe machen würde.
Ich weiß selbst, wie es sich anfühlt, die Jungs zu verlieren.
„Musst du was Bestimmtes singen?", fragt Lea dann auf einmal.
„Bei der Audition morgen?"
„Insgesamt."
„Morgen nicht. Aber wie ich das von den Jungs mitbekommen habe, suchen die Juroren gerne die Lieder aus, wenn man dann in den Gruppen ist."
Ich kann beinahe spüren, dass Lea mir vorschlagen will, morgen eines der Lieder zu singen, welche ich für One Direction geschrieben habe, doch sie sagt nichts.
„Wenn jemand will, dass ich ein Lied von einer gewissen Boyband singe, protestiere ich. Ich will nicht gewinnen, weil rauskommt, dass ich ihnen die ersten zwei Alben geschrieben habe", erkläre ich.
„Eigentlich willst du überhaupt nicht gewinnen. Du bist nur ein unglaublich mutiger Idiot, der endlich seinen Vater kennenlernen will", korrigiert mich Lea.
„Da hast du Recht", meine ich mit einem schiefen Grinsen.
Meine beste Freundin sieht mich lange an, bevor sie wieder etwas sagt: „Ich glaube ja, dass du tief in deinem Herzen auch wieder auf die Jungs aufpassen willst."

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro