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„Feline? Könnte ich dich kurz sprechen?", fragt Niall leise, nachdem wir gegessen und aufgeräumt haben.
Ich nicke langsam und etwas skeptisch, folge dem Iren dann aber doch in einen der Proberäume.
„Ich habe eben mit den anderen gesprochen", sagt er, und obwohl er keine Namen sagt, weiß ich sofort, wer gemeint ist.
„Ich habe ihnen nichts von dir gesagt und sie wissen auch nichts von dir, Simon hat uns verboten, X-Factor zu schauen, weil wir unvoreingenommen sein sollten", beruhigt er mich.
„Aber?", frage ich, ohne auf irgendetwas einzugehen.
Die Zeit, die ich mit den Jungs verbracht habe, hat mir beigebracht, jegliche dramatischen Dinge, die sie mir nicht direkt sagen wollten, sofort zu spüren.
„Aber sie werden dich in den nächsten Tagen früher oder später zu Gesicht bekommen, da wir jetzt weiterhin ab und an als Gastjuroren dabei sein werden, und ich dachte, es wäre vielleicht schlauer, sie darauf vorzubereiten", meint Niall und ich bin kurz erstaunt, wie ernst er in dem Zusammenhang sein kann. Früher hätte er erst im Nachhinein daran gedacht, was passieren könnte – Also dann, wenn es sowieso viel zu spät gewesen war.
„Was würdest du sagen?", frage ich leise.
„Ich bin dafür, dass wir dich offen unterstützen", sagt Niall direkt.
Er merkt wohl, dass ich nicht in Ratelaune bin.
„Nein", antworte ich nüchtern, „Ich will es selbst schaffen. Ich habe keine Lust darauf, dass später alle sagen, ich wäre nur wegen euch weitergekommen."
Niall nickt nachdenklich.
„MX", sagt er dann und ich schließe die Augen, bete quasi, dass er es nicht so meint, wie ich denke.
„Du willst ihnen sagen, dass ich MX bin?", hake ich nach.
„Ich meinte eher, dass ich den anderen sage, dass du dabei bist", fängt der Ire an und ich schaue ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Und dass wir offiziell niemanden unterstützen. Jedenfalls nicht direkt. Wir feuern einfach MX an, die dabei ist. Niemand wird wissen, wer du bist, bis zum Finale, oder wann auch immer", beruhigt er mich und ich schaue ihn verständnislos an.
„Du willst posten und tweeten, dass MX dabei ist und ihr sie unterstützt?", vergewissere ich mich noch mal.
„Genau. Ohne zu verraten, wer MX ist. Wann wir das auflösen, liegt bei dir", meint Niall mit einem leichten Lächeln.
Es fühlt sich immer noch gut an, ihn zu sehen, mit ihm zu reden, aber es ist anders.
Ich kann spüren, dass er sich verändert hat, dass ich mich verändert habe.
Er wirkt reservierter, fast so wie damals, kurz nachdem wir uns kennengelernt haben.
Nur, dass ich ihn eigentlich besser kenne als manch anderer.
Wahrscheinlich hat er einfach nur gelernt, skeptisch zu sein, gegenüber jedem, der ihm in die Quere kommt.
Oder er ist erwachsen geworden.
Auch wenn ich mir das nicht vorstellen kann, weder bei ihm noch bei einem der anderen Jungs.
Sie werden für mich immer die verhaltensgestörten Teenager bleiben, die für ihr Alter gleichzeitig zu unreif und zu reif sind.
„Überlege es dir, ja? Morgen sind wir erst mal wieder weg, aber ich glaube, demnächst dürfen wir euch bewerten oder sonst was. Warte, ich kann dir meine Nummer geben", meint er und mein Herz schlägt ein wenig schneller, als er das sagt.
Nicht etwa, weil ich aufgeregt bin, dass mir ein Weltstar seine Handynummer gibt.
Eher, weil er mir noch vertraut und das mit dieser kleinen Geste zeigt.
Ich könnte die Zahlenkette auch einfach posten und ihn somit dazu zwingen, ein neues Handy zu kaufen – Was an sich ja nicht schlimm wäre, würde er nicht tausende Kontakte, darunter Berühmtheiten wie Beyoncé, neu eintragen müssen.
„Niall?", frage ich leise, während er konzentriert schreibt.
Sein Gesichtsausdruck dabei hat sich nicht geändert, was mich erleichtert.
„Ja?"
„Danke."


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