Kapitel 17,Flashback Min Yoongi [end of year chicken Part 1, Neujahr 2011]

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Kapitel 17

Flashback Min Yoongi, Seoul, Gangnam-gu, 03.08.2020 [end of year chicken Part 1, Neujahr 2011]

Hallo meine lieben Leser:innen,

und weiter geht es mit einem Flashback über Hobi und Yoongis Beziehung zueinander. Zwischen den beiden herrscht von Beginn an ein sehr starkes Band, was mit Sicherheit auch durch dieses Ereignis verstärkt wurde.

Viel Spaß

Lg Nick [Hobi]

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『end of year chicken』| BTS Dorm |31.12-1.1.2011

【Hanryupia2014 March Issue】

J-HOPE: 「I got caught?(laughs) One more, I can remember clearly about the 『end of year chicken』. At the end of that year, the other trainees went back home and I was the only one in the dormitory to celebrate the new year. And Suga called to ask if I was fine. I replied saying that I'm bored because I'm all alone and then after a while, Suga came to the dormitory with chicken in his hand! I was so touched at the time I fell for him without even realizing it. If I was a girl, I would definitely fall in love!」

SUGA: 「His condition wasn'tgood. He just came to the dormitory and he couldn't get used to the practice so he was really stressed out. Once, you got up and didn't you say that you felt dizzy. I was aware of that so I went back to the dormitory earlier than I've planned. J-Hope looks bright, likes to joke around and he's pretty delicate? In another word, he's vulnerable to stress. He suffered from stress-induced enteritis, so I often took him to the hospital to get an injection.」


Min Yoongi [Flashback]:

Es ist der 31.12.2010. Ich bin vor zwei Tagen bei meiner Familie angekommen und irgendwie ist es besser als ich es erwartet habe. Ich glaube, wenn ich wieder zurück nach Seoul gehe, kann ich dahin rollen, so sehr will meine Mutter mich mästen. Sie hat mich natürlich sehr vermisst, denn es ist lange her, dass wir uns gesehen haben. „Du bist viel zu dünn, Yoongi-yah", hat sie gemeckert, kaum bin ich aus dem Zug gestiegen. Ich liebe sie. Ich liebe sie wirklich und es ist schön Zuhause in ihr Gesicht zu sehen. Das letzte Mal hat sie geweint. Es ist mein erster Besuch, seit ich nach Seoul gegangen bin. Und selbst davor haben wir uns Monate nicht gesehen. Es war hart für sie, als ich und mein Vater den Streit hatten. Wir haben uns angeschrien und als ihm letztendlich die Hand ausgerutscht ist, habe ich meine Sachen gepackt und bin gegangen. Man mag es kaum glauben, doch es ist einfach in derselben Stadt zu bleiben, ohne gesehen zu werden. Denn wenn man nicht gesehen werden will, bietet selbst Daegu genug Möglichkeiten sich aus dem Weg zu gehen.

Doch darüber möchte ich nun nicht mehr nachdenken, sondern es einfach genießen Zuhause zu sein. denn ich muss mich nicht länger schämen und irgendwie ist es eine große Genugtuung meinem Vater ins Gesicht zu sehen und ihn anzugrinsen mit dem Wissen, dass ich mehr aus mir gemacht habe, als er es für möglich gehalten hat. Ich habe einen Vertrag mit einer Agentur. Und das ist es was zählt. Es wird vielleicht nie wieder wie früher sein, aber ich sehe den Respekt in seinen Augen, die Reue und selbst wenn er mich nicht umarmt. Ich weiß, dass es ihm leidtut, und das reicht mir.

Geumjae ist auch da und das ist wohl das schönste Geschenk für mich. Mein Bruder war der Einzige, mit dem ich die ganze Zeit in Kontakt stehe. Selbst als ich nicht wusste ob ich das Geld für ein Busticket oder aber etwas zu Essen ausgeben sollte, war er immer irgendwie da.

Jetzt chillen wir auf dem Sofa, zwei Stunden bevor es Mitternacht schlagen wird. Unsere Bäuche sind voll mit dem Essen, welches unsere Mutter uns serviert hat. Irgendeine belanglose Show läuft im Fernseher. Ein Countdown für das neue Jahr, selbst wenn das Neujahr in Korea erst im Februar offiziell gefeiert wird. Es ist der Einfluss aus dem Westen, der auch hier langsam angekommen ist und nun werden auch hier die letzten Stunden beinahe glorifizierend gefeiert. Nicht in den Familien, nein. Jahreswende ist hier so etwas wie das Weihnachtsfest im Westen. Während an diesen Tagen dort alle Familien zusammenrücken, bedeutet Weihnachten hier nur Abhängen mit Freunden oder Arbeitskollegen. Vielleicht eine kleine Feier, ein gemeinsames Trinkengehen. Es ist der Jahreswechsel der traditionell mit der Familie verbracht wird, ein Tempelbesuch am Neujahrstag, viel Essen und dann faules Rumliegen.

Und obwohl ich der Show nicht viel Interesse beibringe, ist es Geumjae, der mich nun danach fragt wie das Leben als Trainee ist.

„Anstrengend", murmle ich und nippe an dem billigen Bier, welches immer noch nach Zuhause schmeckt. Meine Familie ist arm... nun nicht so arm, dass wir uns kein richtiges Heim leisten können, aber auch nicht wohlhabend. Allenfalls reicht es für das Nötigste. Das ich nun als Trainee angenommen wurde ist eine Erleichterung für meine Eltern. Auch wenn mein Vater noch immer der Meinung ist als Rapper würde man nichts verdienen, ist er doch recht zufrieden. Ich dagegen, weiß noch nicht so recht, was ich von allem halten soll.

Klar habe ich nicht einen Moment gezögert, als ich mich für die Audition entschieden habe, denn Namjoon ist echt wahnsinnig beeindruckend und auch Iron hat es echt drauf. Selbst mit Ikje komm ich jetzt recht gut klar, auch wenn es mich tierisch gewurmt hat, im Battle gegen ihn verloren zu haben. Und Surpreme Boy... nun er hat auch was echt Cooles an sich. Ich mag die Jungs echt, das Zusammenleben ist auch okay, aber das ganze Training ist echt fordernd. Und dann ist da jetzt noch der Neue. Hoseok-ah. Er ist bisher der Jüngste in unserem Dorm und grade mal eine Woche da. Ein echt netter Kerl, vielleicht etwas verpeilt und noch deutlich überfordert mit der Situation. Er ist es nicht gewohnt, obwohl er bereits unter einem anderen Label unter Vertrag gewesen ist. Und tanzen kann er. Ehrlich ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der so sehr seine Knochen verbiegen kann. Manchmal frage ich mich, ob er ein Schlangenmensch ist.

Mich wundert es noch immer, dass er von JYP zu BigHit gewechselt ist. JYP ist einer der großen 3 Namen. Während BigHit noch ein Nichts ist. Das wird sich ändern, da bin ich mir verdammt sicher. Und irgendwie ist es auch verdammt cool ein Teil von sowas Neuen zu sein. Nur manchmal ist es echt verdammt anstrengend und unser Essen besteht oft nur aus irgendwelchen Ramyeon.

Hmm... was Hoseok-ah wohl gerade macht? Er ist der Einzige, der im Dorm geblieben ist. Alle anderen sind nach Hause gefahren. Ich richte mich auf, was schlagartig Geumjaes Aufmerksamkeit von der Girlband, die gerade im TV ihre kurzen Röckchen schwingt, zu mir gleiten lässt.

„Was ist?", fragt er und ich winke ab.

„Ich geh nur mal kurz telefonieren", sage ich und verlasse den Raum. In meinem eignen kleinen Reich werfe ich mich aufs Bett, starre noch kurz auf die alten Poster meiner Idole, ehe ich das Handy herauskrame und die Nummer von Hoseok wähle. Wir bekommen unsere Handys nur, wenn wir Urlaub haben oder zu unseren Familien fahren. Zuviel Ablenkung, sagt Bang PD immer. Stört mich auch wenig, ehrlich gesagt. Es klingelt ein paar Mal, ehe Hoseok herangeht.

„Hey Hoseokie! Wie geht's dir? Wie isses allein im Dorm?", frage ich, denn irgendwie kümmert es mich schon, was er so macht und wie er sich fühlt.

Jung Hoseok [Flashback]:

Ein schriller, doch recht erschrockener Aufschrei verlässt meine Kehle, als auf einmal mein Handy beginnt zu klingeln. Es ist so leise in diesem Domizil, obwohl der Fernseher die ganze Zeit leise im Hintergrund läuft. Ich bin noch nicht lange hier, vielleicht eine Woche und doch vermisse ich die vielen Menschen um mich herum. Es ist Silvester. Ich bin allein hier und es ist unsagbar langweilig hier ohne diese Vollkatastrophen von Trainees. Ich bin absolut nicht gerne allein. Ich mag Gesellschaft, verlange und fordere sie auch ein, doch ich konnte die anderen nicht davon abhalten zu ihren Familien zu fahren. Welches Recht hätte ich auch schon dazu? Genau gar keins. Deswegen sitze ich hier nun allein und erschrecke mich zu Tode, weil mein Handy begonnen hat zu klingeln. Es ist kein Geräusch, welches ich oft vernehme, denn eigentlich rufe ich an und werde nicht oft angerufen, da meine Freunde und meine Familie nie wissen, wann ich wirklich Zeit habe oder eben mein Handy überhaupt am Start habe.

Langsam habe ich mich von dem Schock erholt und so greife ich nach dem Ding, welches immer noch fröhlich vor sich hin klingelt. Wer konnte das sein? Ich nahm es in die Hand und sah auf den Display, wobei sich meine Miene direkt erhellt. Yoongi Hyung ruft an. Ein breites Lächeln legt sich auf meine Lippen und ich nehme das Gespräch mit einem freudigen „Hyung" an. Die Frage, die er mir stellt, führt mir direkt wieder vor Augen wie einsam ich mich fühle und wie gelangweilt ich bin. Ich selbst kann über die Feiertage nicht zu meinen Eltern, weil ich einfach nicht das Geld und die Zeit habe zu ihnen zu fahren. Es ist zu weit von Seoul entfernt, weswegen ich eben ganz allein in dem noch ziemlich fremden Dorm zurückbleibe. Es ist komisch und doch fühle ich mich hier irgendwie wohl, dank dieser wundervollen Menschen, die diesen bewohnen.

"Aish... es ist so langweilig, weil Niemand hier ist", versuche ich herunterzuspielen, dass ich fast vor Langweile krepiere und auch nicht trainieren kann - also tanzen kann. Ich meine klar, ich könnte die Möbel beiseiteschieben und einfach tanzen, doch hier im Dorm ist kaum Platz. Alles ist total vollgestellt und ich wüsste auch gar nicht wohin ich die Möbel überhaupt schieben soll. Kurz fahre ich mir mit meiner Hand durch mein Haar und lache etwas unbeholfen.

"Aber mir geht es gut Yoongi-hyung. Und dir? Wie ist es bei deiner Familie? Was gab es zu essen?", frage ich, da ich es wirklich genieße seine Stimme zu hören. Sie lässt mich nicht mehr so einsam sein. Es fühlt sich gut an. Ich ziehe meine Beine an meinen Körper und schlinge meinen freien Arm um sie, um dann mein Kinn auf meine angezogenen Knie abzulegen. Innerlich freue ich mich wie ein kleines Kind, dass Yoongi mich anruft und tatsächlich überhaupt einen Gedanken an mich verschwendet, um überhaupt auf diese Idee gekommen zu sein. Mein Herz wird ganz weich. Es macht mich sehr glücklich.

Min Yoongi [Flashback]:

Ich grinse sofort, als ich Hoseoks Stimme höre. Er ist überrascht, dass ich ihn anrufe. Das höre ich allein an diesem einen Wort, welches er mir entgegenbringt. Dieses einfache Hyung, welches eine Frage und Begrüßung zugleich ist. Irgendwie tut es auch gut ihn zu hören. Sicher, er ist seit einer Woche da, nicht einmal ganz, wenn ich bedenke, dass ich vor zwei Tagen schon gegangen bin. Und doch hat er was an sich, was mich sofort dazu gebracht hat ihn zu mögen. Ich schwöre, dass ich geglaubt habe zu erblinden, als sein Lichtstrahl mich getroffen hat, kaum ist er durch die Tür gekommen. Es ist natürlich übertrieben, doch Hoseok hat eine Ausstrahlung, wie ich sie selten zuvor bei einer Person gesehen habe. Und selbst jetzt als er meine einfache Frage beantwortet, glaube ich die Wärme zu spüren, die er im Stande ist auszustrahlen. Doch sie ist getrübt. Ich kann es mir vorstellen, wie es ihm geht. Er ist kaum eine Woche da und schon allein in einer vollkommen fremden Umgebung. Zugegeben es wundert mich immer noch, wieso er gewechselt ist. Aber das wird er mir sicher noch irgendwann erzählen. Jetzt nicke ich nur, bis mir klar wird, dass Hoseok es nicht sehen kann.

„Kann ich mir vorstellen. Wobei ich hätte immer was zu tun." Ob er schon weiß worauf ich anspiele? Sicher. Auch ich bin noch nicht lange dabei. Kam nur gut einen Monat vor ihm in den Dorm und doch bin ich mir sicher, dass die anderen sofort wüssten, was ich meine. Ich liebe es zu komponieren und auch wenn der alte Laptop sicherlich bald den Geist aufgeben wird, ist er noch immer das Kostbarste, was ich habe. Selbst zu meinen Eltern habe ich ihn mitgenommen, genauso wie das abgegriffene schwarze Notizbuch, welches ich immer mit mir herumschleppe. Ich muss es immer zur Hand haben, wenn mir etwas einfällt, damit ich meine Gedanken sofort aufschreiben kann. Musik machen, Texte schreiben, das ist es, womit ich mich 24 Stunden beschäftigen kann. Ich brauche nicht ständig Menschen um mich herum. Das haben die anderen recht schnell kapiert und sie akzeptieren es, denn sie wissen, wie wichtig mir die Musik ist. Namjoon war der Erste, dem ich ein paar Tracks vorgespielt habe und allein zu sehen wie beeindruckt er war, hat mein Ego gepusht und bewiesen, wie richtig mein Weg ist, den ich eingeschlagen habe. Selbst Bang PD ist von meinen Kompositionen sehr angetan. Es macht mich stolz.

Hoseoks Fragen sind es, die mich zurückholen.

„Uhm... ganz gut denke ich. Naja, ich glaube ich rolle zurück nach Seoul. Meine Mutter übertreibt es echt, aber ohne Scheiß sie kocht das beste Essen. Und mein Bruder ist hier. Es ist ganz cool. Und heute gab es Bulgogi und ein paar andere Sachen. Ich bringe euch Kimchi mit. Mums Kimchi ist so verdammt gut!" Gott er liebt ihr Essen wirklich. Und die Jungs würden es auch lieben. Es war auf jeden Fall mal was anderes als Ramyeon und Hähnchenbrust.

„Aber für heute ist es echt ruhig. Mein Bruder und ich chillen auf dem Sofa und warten nur auf Mitternacht. Dann feiern wir vielleicht etwas und das wars auch schon. Alles echt voll entspannt. Morgen der obligatorische Besuch im Tempel. Und hast du was zu tun für heute? Eine Idee, was du machen willst morgen?" Irgendwie war es mir einfach ein Bedürfnis für Hoseok da zu sein. Einfach weil er so neu ist.

Ich will noch etwas sagen, doch dann ist es die Stimme meiner Mutter, die mich ruft.

„Yoongi-yah! Kommst du? Es gibt noch etwas Kuchen!" Ohh Kuchen? Woher die Ehre?

„Uhhh... sorry Hoseokie. Ich muss leider wieder los. Meine Mum und uhm ja... lass es dir gut gehen okay? Und wenn was ist... zögere nicht mich anzurufen. Bis dann!" Und schon lege ich auf. Doch... irgendwas ist da, als ich zurück zu meiner Familie gehe. Es ist, als gehöre ich nicht ganz hier her. Nicht im Moment. Mein Vater sieht mich an und er scheint es zu sehen. Es ist okay zwischen uns, aber irgendwie.

„Uhh... das kommt jetzt vielleicht etwas plötzlich. Aber... ich muss zurück nach Seoul. Ist was passiert. Unser CEO will, das wir so schnell wie möglich zurückkommen." Es ist eine Lüge. Natürlich. Und ich sehe, wie ich meiner Mutter wieder einmal wehtue. Sie ist entsetzt.

„Was? Aber es ist mitten in der Nacht. Morgen gehen wir zum Tempel und..."

„Es ist okay, Minji. Es ist nun sein Job. Und der geht vor", sagt mein Vater und ich sehe den Ernst in seinen Augen. Natürlich. Die Arbeit geht immer vor. Damals habe ich diesen Leitsatz gehasst, heute kann ich ihn irgendwie verstehen. Er nickt und ich nicke zurück. Geumjae schaut zwischen uns hin und her und steht auf.

„Heute kriegst du keinen Zug mehr. Komm ich fahre dich." Wir sind alle überrascht. Ich am Allermeisten.

„Hyung! Das sind drei Stunden Fahrt!"

„Und? Wenn du dich beeilst mit packen bin ich morgen früh wieder hier und kann mit Mum und Dad zum Tempel gehen." Er grinst und ich weiß, dass er weiß, was los ist.

Ich nicke, packe in aller Hast meinen Kram zurück in meine Tasche, die ich nicht einmal komplett ausgepackt habe, so als habe ich geahnt, was auf mich zukommt. Es dauert nur zehn Minuten und meine Mutter fällt mir um den Hals. Sie ist traurig und irgendwie tut es mir ebenso weh. Aber ich muss gehen. Ich weiß es.

Geumjae verabschiedet sich und sagt zum Frühstück sei er wieder da. Dann sitzen wir im Auto und er sieht mich nur fragend an. Ich erwidere den Blick, sage nur, dass ich es nicht erklären kann. Er scheint es dennoch zu verstehen.

Es ist beinahe drei Uhr morgens, als ich mit samt meinem Gepäck und zwei vollen Schachteln Fried Chicken und zwei Bierdosen vor unserem Dorm stehe und den Code eintippe. Es gibt ein lautes Piepsen, was mich beinahe etwas erschreckt. Hm, ob Hoseok überhaupt noch wach ist?

Ist er nicht, wie ich kurz darauf feststelle, als ich den Gemeinschaftsraum betrete. Meine Tasche habe ich einfach in dem engen Flur abgestellt, auf dem Chaos an Schuhen was hier immer herumsteht. Selbst wenn kaum einer da ist. Das Licht vom Flur dringt bis in den Wohnraum vor. Ich würde niemals auf die Idee kommen im Dunkeln ohne Licht auch nur einen Fuß durch diese Tretmienen und Stolperfallen zu setzen. Die Wahrscheinlichkeit sich die Beine zu brechen ist einfach viel zu hoch.

Nun jedenfalls liegt Hoseok auf der Couch und das in einer Pose, bei der ich mir das Lachen echt verkneifen muss. Eines seiner Beine hängt über der Lehne, das andere über dem gepolsterten Arm. Er ist vollkommen verrenkt und ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Pose gesund oder gar bequem ist. Er wäre sicher irgendwann in der Nacht von der Couch gefallen oder aber mit furchtbaren Rücken- und Nackenschmerzen aufgewacht. Sein Kopf hängt bereits halb herunter und sein Mund ist so weit offen, dass ein paar Speichelfäden über seine Mundwinkel laufen. Er schnarcht und irgendwie ist es einfach nur niedlich.

Mit einem Grinsen stelle ich die Fried Chicken auf dem Tisch ab, der wie alles andere ziemlich überladen ist mit irgendwelchem Plunder der Jungs. Aber wie soll man auch Ordnung halten, wenn 5 junge Männer auf nur knapp 70 Quadratmetern wohnen und es nur einen Schlafraum gibt. Das ist genauso unmöglich wie die Weite des Universums zu berechnen.

Ich schiebe den Tisch aus Vorsicht etwas weg, ehe ich mich vor Hoseok hocke und ihm ein lautes "BUH" ins Ohr rufe. Sofort zucke ich zurück, denn ich habe wenig Interesse daran, dass er mir gleich seinen Kopf vor die Nase knallt.

Jung Hoseok [Flashback]:

Die Antwort meines Kollegen lässt mich schmunzeln. Natürlich weiß ich, worauf er anspielt, denn das ist einfach nicht zu übersehen. Wenn Yoongi sich nicht zurückgezogen hat, sieht man ihn häufig schweigend auf der Couch sitzen. Oder am Küchentisch. Er schreibt viel und das bewundere ich sehr. Namjoon und Yoongi sind wirklich große Vorbilder für mich. Ich hoffe wirklich, dass ich in den nächsten Wochen und Monaten viel von ihnen lernen kann. Jedenfalls habe ich selbst ja doch ziemlich großen Respekt davor, vor allem, weil ich nicht wirklich rappen kann, geschweige denn singen. Ich habe zwar ein ziemlich gutes Rhythmusgefühl und ich kann auch wirklich gut Beatboxen, aber wirklich rappen? Na ja. Ich bin ein verdammt guter Tänzer und dadurch kennen mich schon viele Menschen in Korea. Meine Fanbase ist die größte von allen, nur weil ich meinen Körper bewegen kann wie eine Schlange. Tanzen ist meine Leidenschaft. Meine Liebe und mein Lebenselixier. Beim Tanzen kann ich abschalten und bin ich selbst.

Scheinbar reiße ich Yoongi mit meinen Fragen aus seinen Gedanken, denn er reagiert etwas überrascht. Ich lausche aufmerksam seinen Worten. Ich mag seine Stimme. Sie hat eine beruhigende und leicht einlullende Wirkung auf mich. Sie verleitet mich zusätzlich dazu mich mit dem Älteren auf einer ganz anderen Ebene zu unterhalten, wie ich es mit den Anderen tue.

"Ich bin ein wenig eifersüchtig, aber ich freue mich wirklich für dich", lächle ich. Ich kann nicht anders. Es freut mich wirklich unheimlich, dass es meinem Hyung so gut geht und er sich derart den Bauch vollschlagen kann. Yoongi ist schon sehr dünn, weswegen es ihm sicher gut tut sich von seiner Mutter mit Essen verwöhnen zu lassen.

"Das wäre toll", strahle ich über beide Ohren. Ich habe wirklich nichts dagegen einzuwenden endlich wieder richtiges Kimchi zu essen. Ich liebe selbstgemachten eingelegten Kohl. Ich höre ihm weiter zu und lasse mich dabei zur Seite fallen. Ich schließe kurz meine Augen und gebe ein lang gezogenes Seufzen von mir.

"Ich werde meine Familie anrufen und morgen - ich habe keine Ahnung. Vielleicht gehe ich was spazieren und lasse mich zum Streetdance verleiten. Ich denke ich lasse mich einfach ein wenig treiben", sage ich nachdenklich, doch dann werden wir von seiner Mutter unterbrochen. Zumindest ist das meine Vermutung. Er verabschiedet sich etwas hastig von mir, weswegen ich mich etwas verwirrt aufsetze und mir mit meiner Hand über das Gesicht fahre.

"Okay, Hyung..." Zu mehr komme ich nicht mehr, weil mir da schon das Tuten entgegen schreit. Ich jaule theatralisch auf und werfe mein Handy einfach neben mich auf die Couch. Ich lasse mich zurück sinken und gebe ein quietschendes Geräusch von mir, so als würde ich in der Couch versinken. Ich seufze und denke ein wenig über das Gespräch nach, bevor ich dann doch wieder nach meinem Handy greife und meine Mama anrufe. Wir unterhalten uns ausgiebig bis Mitternacht, feiern zusammen ein wenig das neue Jahr, bevor wir uns dann aber auch verabschieden, nachdem ich natürlich auch noch mit meiner Schwester Dawon und meinen Vater gesprochen habe. Es tut gut ihre Stimmen zu hören, aber es macht mich ebenso etwas traurig sie nicht sehen zu können. Letztendlich bleibe ich trotzdem auf der Couch, schaue fern und schlafe irgendwann einfach ein.

Ich weiß tatsächlich nicht, wie es mich in diese wirklich äußerst unbequeme Pose gezogen hat, in der mich Yoongi vorfindet, aber ehrlich gesagt ist mir das ziemlich egal. Yoongi reißt mich mit einem 'BUH' aus dem Schlaf, wobei ich hochschrecke und dabei wie am Spieß schreie. Mein Körper ist dabei ganz fürchterlich zusammengezuckt, denn ich bin übertrieben schreckhaft. Also wirklich so richtig krass. Ich kann das nicht kontrollieren. Ich erschrecke mich wirklich wegen jeden Scheiß, egal ob ich weiß dass es passiert oder nicht. Ich bin einfach nicht darauf vorbereitet. Ich finde es wirklich extrem unmännlich, aber ich kann es nicht abstellen, weswegen mir jetzt auch das Herz bis zum Hals schlägt. Meine Hand liegt auf meiner bebenden Brust, während ich Yoongi aus völlig verstörten und aufgerissenen Augen anblicke. Ich kann nicht fassen was ich sehe, weswegen ich wirklich einen ganzen Moment brauche, um überhaupt zu verstehen, dass ich wach bin und dass Yoongi tatsächlich hier ist.

Als ich es verstehe, stiehlt sich direkt ein überdimensionales Lächeln auf meine Lippen. Meine Augen strahlen und ich fühle mich direkt so viel wohler endlich wieder Gesellschaft zu haben.

"Hyung? Was machst du denn hier?", frage ich völlig überwältigt von seinem plötzlichen Erscheinen. War er nicht eben noch in Daegu gewesen? Ich patschte dann aber auch nach seinem Handgelenk und ziehe ihn an mich heran, um meine Arme um ihn zu legen und ihn eng an mich zu ziehen. Ja so gehört sich das und so fühlt es sich gut an. Dieser Mann hat sich gerade sehr tief in mein Herz geschlichen und ich kann das Tränchen nicht unterdrücken, welches sich aus meinem Auge schleicht. Es ist mir egal. Ich bin so gerührt und so glücklich, weswegen ich Yoongi eine ganze Weile einfach nur festhalte, und seine Nähe genieße.


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