Kapitel 18,Flashback Min Yoongi [end of year chicken Part 2, Neujahr 2011]

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Kapitel 18

Flashback Min Yoongi, Seoul, Gangnam-gu, 03.08.2020 [end of year chicken Part 2, Neujahr 2011]

Hallo meine Lieben,

weiter geht es mit Hobi und Yoongi, die ein tolles gemeinsames Silvester verbringen. Ich hoffe euch gefällt der Flashback und gibt euch ein paar schöne Vibes.

Lg Nick [Hobi]

______________________________________________

Min Yoongi [Flashback]:

Okay, mit dieser heftigen Reaktion habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Hoseok schreckt auf - das habe ich erwartet. Aber das er schreit, wie ein Mädchen und seine Augen beinahe auf das doppelte ihrer normalen Größe anwachsen? Damit nicht.

Ich zucke selbst zurück, verliere den Halt und plumpse schlicht auf meinen Hosenboden. Ich starre ihn an, er zurück. Er schaut mich an, als wäre ich ein Geist oder so. Wow okay, da habe ich wohl gerade etwas sehr Entscheidendes gelernt. Hoseok ist verdammt schreckhaft. Ich starre noch einen Moment, dann beginne ich zu lachen. Einfach frei herauszulachen.

„Gott Junge, du solltest dich sehen. Scheiße ist das gut", kommt es aus mir heraus und es scheint, als würde das den Bann brechen. Hoseoks Augen werden klarer, sein Gehirn arbeitet und endlich erkennt er mich. Und dann lächelt er. Lächelt so unverschämt groß, dass sein Mund auf einmal nicht mehr in sein Gesicht passt. Es ist einfach so typisch Hoseok, dass auch ich nur lächeln kann. Ehrlich dieser Kerl braucht einen Waffenschein für dieses Lächeln. Es ist beinahe unheimlich, wie wirkungsvoll er damit ist. Selbst Surpreme Boi, der diese Woche einen richtig miesen Tag gehabt hat, hat er damit gekriegt.

Hoseok fragt mich, was ich hier mache. Nun das ist eine gute Frage und ich habe mit ihr gerechnet. Doch bevor ich auf sie antworten kann, packt er mich am Handgelenk und zerrt mich nach vorne. Seine Arme schlingen sich um mich und ich werde in eine verdammt feste Umarmung gezogen. Die Überraschung besiegt den Impuls Hoseok von mir wegzudrücken. Okay, das ist jetzt schon irgendwie... komisch. Ich kenne diesen Kerl keine ganze Woche und er umarmt mich wie seinen besten Freund oder noch schlimmer seine Frau. Ich gebe ein dumpfes Geräusch von mir, als ich sehe, wie er auch noch eine Träne vergießt. Echt jetzt? Sein Ernst?

Und doch - ich kann ihm nicht böse sein. Echt nicht. Einfach weil es Hoseok ist. Der Neue, der Jüngste aktuell. Und eben einfach weil er er ist. Ich hab von Tag eins an einen Softspot für ihn. Für sein dummes Grinsen auf dem viel zu langen Gesicht. Und es rührt mich. Denn er freut sich echt mich zu sehen. Nicht wie mein Vater. Es wird mir jetzt erst bewusst. Er hat mich akzeptiert, doch wirklich gefreut hat er sich nicht. Irgendwie... tut es weh und irgendwie auch nicht. Vielleicht ist es das gewesen, was mich sofort wieder hierher gezogen hat, kaum hatte ich das Telefonat beendet. Ich lasse es noch einen Moment zu, doch dann schlage ich ihm sanft auf den Rücken.

„Okay, ist ja echt nett, dass du dich so freust. Aber, du kannst mich jetzt loslassen", brumme ich mit einem Grinsen und löse mich dann von ihm. „Außerdem habe ich was mitgebracht. Haste noch Hunger?", frage ich und deute auf die beiden Pappschachteln mit dem Chicken. Ich rieche es jetzt noch intensiver. Und ja ich habe echt Hunger. Die lange Autofahrt sicherlich.

Ohne weitere Worte lasse ich mich neben Hoseok auf das Sofa plumpsen und ziehe eine Schachtel heran und eine Bierdose. Wir sind beide noch minderjährig, doch gerade ist es mir echt egal. Es ist Neujahr und wir können noch ein wenig feiern. Ist zumindest meine Meinung.

„Und ach - kam so über mich. Irgendwie konnte ich dich nicht allein hier rumsitzen lassen. Zuhause war gut, aber naja egal. Jetzt bin ich hier", sage ich, während ich die billigen Holzstäbchen zerbreche und nicht lange warte um mir das erste Stück Hühnchen zwischen die Lippen zu schieben. Dann öffne ich die Bierdose und halte sie Hoseok entgegen.

„Kein Wort zu irgendwem, okay? Sonst ist es das letzte Mal, dass ich sowas mache. Komm stoßen wir auf das neue Jahr an!"

Jung Hoseok [Flashback]:

Dass er sich wegen meiner Reaktion selbst erschreckt und dabei auf den Boden plumpst, fällt mir gar nicht auf, weil ich noch viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt bin. Dass er mich dann aber auslacht, kränkt mich ein wenig. Ich verziehe deswegen den Mund und deute ein Schmollen an. Ich verschränke sogar kurzweilig meine Arme vor der Brust, weil mich die Reaktion doch ein wenig verletzt. Woher habe Yoongi es wissen sollen? Noch hat keiner von ihnen mitbekommen, wie schreckhaft ich bin. Oder was für ein verdammter Angsthase ich bin. Geister, Nadeln und Schlangen sind das Schlimmste. Dicht gefolgt von dem Verlust der Kontrolle. Ich hasse es keinen Boden unter den Füßen zu haben. Das macht mir eine Scheiß Angst, weil ich dann nicht mehr derjenige bin, der die Kontrolle innehat.

Ich habe mich kurz darauf aber auch wieder beruhigt, weswegen ich endlich begreife, dass das die Realität ist und so stelle ich die Fragen aller Fragen. Was macht er hier? Trotzdem beginne ich zu strahlen, weil ich mich einfach freue, dass er hier ist. Dass ich ihn damit derart anstecke, ahne ich nicht. Ich meine - natürlich weiß ich, dass mein Lächeln ansteckend ist und dass ich eine gewisse Wirkung auf die Menschen in meinem Umfeld habe, aber dass ich ihn damit so überwältige, habe ich nicht gedacht.

Yoongi jedoch lächelt zurück, was mich nur noch breiter strahlen lässt. Ich kann meinen Drang aber auch nicht länger unterdrücken und muss Yoongi in eine schraubstockartige Umarmung ziehen. Es geht einfach nicht anders. Ich brauche diese Nähe und ich nehme sie mir. Zwar habe ich keine Ahnung, ob Yoongi das wirklich will, aber das ist mir in diesem Moment wirklich total egal. Vielleicht lerne ich irgendwann, dass ich den Rapper nicht mit meinen Umarmungen überfallen sollte, doch jetzt habe ich noch keine Ahnung was ich darf und was nicht. Da sich Yoongi aber auch nicht wehrt, genieße ich diese Umarmung.

Das Tränchen habe ich allerdings völlig ignoriert. Manche Sachen kann man nicht steuern und Tränen schon gar nicht. Erst als Yoongi mir sanft auf den Rücken schlägt und diese Worte zu mir sagt, löse ich meine Arme von ihm und lasse ihn frei. Ich sehe und höre das Grinsen, welches er mir trotz der eher harschen Worte zeigt, dass es doch gar nicht so schlimm gewesen ist und ich es vielleicht sogar wiederholen könnte, wenn mich der Drang überrollt. Und das wird er. Das weiß ich. Ich brauche diese körperliche Nähe, aber sie ist wirklich rein platonisch. Trotzdem nuschele ich ein „Entschuldigung, Hyung" in seine Richtung und bin tatsächlich ein wenig verlegen. Ich beginne wieder zu grinsen und sehe danach auf das Essen und das Bier. Meine Augen werden groß und fangen an zu leuchten. Yoongi hat einfach an alles gedacht, weswegen ich ihn wieder nur breit angrinsen und anstrahlen kann.

"Hyung du bist der Beste. Echt jetzt", freue ich mich wirklich sehr über diesen wirklich traditionellen Snack. Ich sehe ihm einen Moment zu und fange bei seinen Worten an zu lachen. Wie niedlich war das denn bitte?

"Du bist süß", entkommt es mir, weil ich die Worte einfach nicht unterdrücken kann. Ich finde es halt unheimlich niedlich, dass er sich solche Sorgen um mich macht, obwohl wir uns nicht mal eine ganze Woche kennen. Ich bin krass beeindruckt von ihm und echt gerührt. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einen Zusammenhalt in einer noch nicht wirklich feststehenden Gruppe geben kann. Es fasziniert mich, wenn ich ehrlich bin. Und es rührt mich wirklich sehr. Vielleicht liegt es auch nur an diesen wunderbaren Menschen, die hier zusammenkommen und etwas wirklich wunderbares versuchen auf die Beine zu stellen.

Ich sehe Yoongi an, beobachte ihn dabei, wie er die Stäbchen bricht und sich ein Stück Hühnchen zwischen die Lippen schiebt. Ich grinse immer noch, strahle über das ganze Gesicht und dann hält er mir die offene Bierdose hin. Ehrlich gesagt, habe ich gedacht, dass er das Bier nur obligatorisch mitgebracht hat, doch er meint es ernst. Etwas zögernd nehme ich die Dose entgegen. Ich bin 16 und das hier wird mein erstes Mal sein, dass ich etwas Alkoholisches trinke. Bier.

Ich schluckte, beiße mir kurz auf die Unterlippe, bevor ich leicht nicke und dann klirren die beiden Alubehälter aneinander. Ich grinse ihn wieder an, nehme dann einen Schluck und verziehe etwas angewidert das Gesicht. Es hat einen leicht bitteren Geschmack und das ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Trotzdem nehme ich noch einen Schluck, stelle die Dose zurück auf den Tisch und nehme mir das zweite paar Stäbchen. Ich reibe das Paar aneinander und breche es dann, um ebenfalls mit dem Essen zu beginnen.

Wir essen und trinken in aller Ruhe, bis mir der Alkohol in den Kopf steigt. Ich merke es deutlich, weil mir leicht schummrig wird, aber ich ignoriere es eher. Viel lieber albere ich mit meinem Kollegen und neuen Freund herum. Wir lachen in dieser Nacht unglaublich viel. Erzählen uns viele kleine dumme Geschichten und kommen uns wirklich nah - nicht im romantischen Sinne natürlich. Wir haben einfach unglaublich viel Spaß zusammen und fühlen uns gut dabei. Sicher. Geborgen. Wir verbringen einfach eine wundervolle Nacht zusammen, bevor wir völlig tot ins Bett fallen und bis in den Mittag hinein schlafen.

Gegen 13:00 Uhr am Mittag stehen wir gemeinsam in der Küche und kochen unser Frühstück, wofür wir allerdings erst einmal etwas Ordnung in dieses Chaos bringen müssen. Jungs sind einfach unglaublich chaotisch und genauso sieht es hier auch aus.

"Hyung?", frage ich, während ich gerade mit den Stäbchen in dem Essen herumrühre, welches vor sich hin köchelt.

"Hast du jetzt eigentlich Kimchi mitgebracht, oder hast du das für mich stehen lassen?", frage ich mit einer Mischung aus Schmollen und Belustigung.

Min Yoongi [Flashback]:

Dieser Junge ist echt etwas zu viel. Erst die Umarmung, dann die Träne und jetzt dieser Satz.

Du bist süß. Wow! Wie kann er sowas einfach sagen? Zu einem anderen Jungen? Ich frage mich, ob er sich Gedanken darüber macht, wie es womöglich rüberkommt. Wie ich es auffassen könnte? Nun, ich bin nicht wirklich begeistert. Aber ehrlich, wer möchte schon als süß betitelt werden. Süß sind Mädchen, wenn sie Lächeln. Wenn sie rote Wangen kriegen, weil man ihnen ein großartiges Kompliment gemacht hat. Oder wenn man zaghaft nach ihrer Hand greift und sie unauffällig festhält, verdeckt vor anderen Augen. Doch Jungs? Jungs sind nicht süß. Sollten es nicht sein, wenn es nach dieser Gesellschaft geht. Ich schüttle den Kopf und schnippe Hoseok gegen die Stirn.

„Ich bin nicht süß!", murre ich und doch. Ich kann ihm nicht böse sein. Und hey, eigentlich stört es mich nicht wirklich. Aber es geht hier um was. Etwas, was Hoseok besser schnell lernt. Ich habe keinen Plan wer er ist. Wir kennen uns eigentlich nur fünf Tage und die meiste Konversation war unsere Diskussion über seinen Schlafplatz und ein paar Wortwechsel zwischen den Traningssessions oder beim gemeinsamen Essen.

Hier ist es immer Laut. Immerhin sind wir 6 junge Männer, die den meisten Teil des Tages zusammen verbringen. Klar die meisten von uns gehen alle noch zur Schule. Daher nimmt das schon den halben Tag ein. Danach Unterricht und verschiedene Aufgaben. Es geht hier immerhin um was. Und dann hocken wir zusammen, bis wir ins Bett fallen. Wenn 6 Kerle dauernd aufeinander hocken, ist es laut und naja... eben auch ziemlich stereotyp. Ich bin noch nicht viel länger hier als Hoseok und doch. Er ist noch furchtbar naiv und offen. Einfach verdammt jung.

„Hoseok-ah...", beginne ich und obwohl ich die Stimmung nicht zerstören will, ist meine Stimme nun etwas ernster. „Mich stört das nicht, echt nicht. Aber pass ein bisschen auf, was du sagst, okay? Umarmungen sind okay, aber nenn andere Jungs nicht süß. Die meisten fassen das vielleicht nicht so gut auf", gebe ich ihm einen Rat. Kurz sehe ich ihm noch ernst in die Augen, bevor ich wieder grinse. Wie gesagt ist es nicht mein Ansporn das hier kaputtzumachen. Wahrscheinlich wäre ich an seiner Stelle auch etwas daneben. Immerhin habe ich für ihn die paar Tage geopfert, die ich mit meiner Familie hätte verbringen können. Niemand weiß, wann ich sie wieder sehen kann. Daegu ist immerhin auch nicht direkt um die nächste Ecke und ein Zugticket teuer. Das alles hier ist teuer und das weiß ich. Egal wie locker die Company mit uns noch umgeht. Der ganze Kram kostet echt viel Kohle und sollten wir es nicht bringen, müssen wir es irgendwann zurückzahlen. So ist das in der Entertainmentindustrie.

Um den letzten Hauch von Schwere zu vertreiben, greife ich schließlich nach der ersten Schachtel. Chicken schmeckt immerhin heiß am besten und es ist sicher schon etwas abgekühlt. Dazu öffne ich die Bierdosen und schiebe ihm eine rüber. Mir ist klar, was ich hier tue. Dass ich grade eine echt heikle Regel breche. Aber was solls? Es ist niemand hier außer uns beiden und Hoseok wird nicht so dumm sein was zu sagen. Ich will das einfach mit ihm genießen.

Ich sehe sein Zögern. Er überlegt, ob er die Dose annehmen soll, sowas gewagtes machen und Alkohol trinken. Es ist nur ein verdammtes Bier, aber hey er ist 16. Vielleicht ist es sogar sein erstes? Ich hätte es ihm nicht übelgenommen, wenn er abgelehnt hätte. Doch dann greift er zu und ich grinse breiter. Na also. Geht doch.

Wir stoßen an und ich nehme einen ziemlich großen Schluck. Für mich ist Alkohol nichts Neues mehr, vor allem kein billiges Bier. Ich habe schon wesentlich härteren Kram getrunken. Richtigen Schnaps. Teuren Whisky sogar. Und ehrlich, wenn man einmal den auf der Zunge geschmeckt hat, ist Bier echt gar nichts mehr. Niemand hier weiß was davon. Und erst mal wird es auch noch eine ganze Weile so bleiben.

Wir essen und trinken und als die Dosen leer sind bin ich mir sicher, dass es seine erste war. Entweder das oder aber er verträgt einfach gar nichts. Es ist lustig. Seine Wangen sind schon leicht rot und er plappert noch mehr als ohnehin schon. Ehrlich er redet fast ununterbrochen zwischen dem Essen und ich lasse mich drauf ein. Ich gebe sicherlich nicht mal ein Drittel von dem von mir, was er redet. Aber es ist wirklich schön. Wir lachen viel, tauschen ein paar alte Geschichten aus. Ich erzähle von meiner Zeit im Untergrundrap in Daegu. Von meinen Jungs, von den Gigs. Er scheint beeindruckt davon. Und er erzählt mir von seiner Tanzgruppe und mir fällt wieder ein, was er für den morgigen Tag geplant hat. Streetdance, huh? Klingt eigentlich ziemlich cool. Tanzen ist nicht so meins. Ich finde es cool, wenn andere es tun und Hoseok ist echt verdammt gut. Ich dagegen krieg ein bisschen was hin. Aber ich bin dann doch mehr beim Rap. Wir reden auch darüber und bald steht fest, dass ich ihn morgen begleiten werde. Seoul hat da einiges zu bieten, soviel weiß ich.

Irgendwann dann sind die Schachteln leer, die Dosen auch und wir einfach nur müde.

Es ist noch dunkel draußen, als wir ins Bett fallen, aber die Uhr zeigt bereits fünf Uhr an. Höchste Zeit.

Wir schlafen lange und es ist geil einfach mal auszuschlafen. Mehr oder weniger. Um elf bin ich wach, bereits geduscht als Hoseok aufwacht und wir uns daran machen etwas zu kochen. Ich kann das ziemlich gut. Etwas Ordnung mussten wir machen, ist aber auch ganz normal. Dann fragt er mich nach dem Kimchi und ich grinse. Klar daran habe ich gedacht. Ich gehe zu dem großen Kühlschrank und ziehe eine von 4 Plastikboxen raus.

„Was denkst du denn? Ich lass doch nicht das Beste stehen", entkommt es mir und ich hole zudem noch ein paar Eier aus dem Kühlschrank. „Wie siehts aus? Bock auf Kimchipfannkuchen?" Die gehen recht schnell und sind echt verdammt lecker. Meine Mutter hat die schon gemacht, als ich ein Kind war. Mit acht konnte ich sie selbst machen. Immer dann, wenn weder Mutter noch Vater da waren und Geumjae länger Schule hatte.

Hoseok rührt noch in der einfachen Suppe herum, die es dazu geben wird. Eine einfache japanische Misosuppe. Ich öffne die Schüssel und schlage drei Eier dazu. Mit den Stäbchen vermenge ich alles, bis es gut gebunden ist. Dann haue ich einen Teil der Masse in eine Pfanne, in der das Öl bereits blasen schlägt. Wichtig ist es die Hitze niedrig zu halten, bis die Masse angedickt ist. Zu viel Hitze würde die Oberfläche verbrennen und die Mitte roh lassen.

„Also Hoseok-ah. Wo willst du heute genau hin? Hongdae?" Denn dort gibt es die beste Möglichkeit für Tänzer. Soweit ich es zumindest weiß.

Jung Hoseok [Flashback]:

Ich nehme seinen Ratschlag natürlich an und bin deswegen etwas verlegen, weil es mir halt irgendwie einfach herausgerutscht ist und ich mir keine großen Gedanken darüber gemacht habe. Bis jetzt habe ich auch noch nie das Bedürfnis gehabt so etwas zu sagen. Bis jetzt war noch niemand so nett zu mir gewesen. Nicht so wie Yoongi und es war eben irgendwie total süß. Natürlich hat auch Yoongi sich dagegen gewehrt, aber es war halbherzig gewesen. Nur ein kurzer vager Aufschrei. Irgendwie wird mir bewusst, dass ich auch auf Yoongi eine gewisse Wirkung haben muss und wohl einen Weg in sein Herz gefunden habe. Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein, aber das was er für mich gerade tut, ist unglaublich. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass er es aus purem Eigennutz getan hat. Nein das glaube ich nicht und deswegen genieße ich diesen Abend auch so. Er ist etwas Besonderes. Ich bin zwar der Hauptentertainer, aber das stört mich nicht. Das Einzige, was zählt ist, dass wir beide uns wohlfühlen. Dass wir frei sein können. Das hier ist auf jeden Fall der beste Start ins neue Jahr, den ich mir hätte vorstellen können. Ich bin glücklich und so schlafe ich auch mit einem äußerst breiten Lächeln ein.

Der nächste Tag kommt dann aber auch schnell und so stehen wir gemeinsam in der Küche. Auf meine Frage hin, präsentiert Suga mir das Kimchi und dann schlägt er vor Kimchipfannkuchen zu machen. Sofort strahle ich, grinse über beide Ohren und nicke eifrig. Natürlich. Das war das beste Frühstück der Welt. Ich sehe ihm dabei zu, wie er die Pfannkuchen zubereitet, während ich immer wieder in der Suppe herumrühre. Der erste Teig landet dann aber auch in der Pfanne. Während dieser vor sich hin brät, lenkt Yoongi die Aufmerksamkeit auf sich. Ich sehe ihn an, wiege den Kopf leicht hin und her und zucke dann mit den Schulter.

"Ich lasse mich gerne einfach treiben, aber an sich klingt Hongdae gut. Da ist eigentlich immer was los", lächle ich und fahre mir mit meinen Fingern durch mein Haar. Ich lehne mich gegen die Arbeitsplatte und mustere Yoongi einen Moment schweigend. Er sieht wirklich konzentriert aus, wie er die Pfannkuchen brät. Scheinbar ist er wirklich talentiert darin.

"Die Suppe ist fertig. Ich geh mich schnell duschen", erkläre ich ihm kurz, lege den Deckel auf den Topf und stelle die Herdplatte herunter. Ich lasse sie auf niedrigster Stufe stehen und hoffe einfach, dass Yoongi ein paar Mal darin herumrührt. Lange werde ich eh nicht brauchen, weswegen ich mit einem 'wusch' auf den Lippen Richtung Bad abdüse. Ich mache gerne Soundeffekte. Das mache ich unterbewusst, vor allem wenn es still ist. Ich mag Stille nicht. Ich erwische mich sogar dabei, wie ich den letzten Weg robotermäßig tanze und dann im Bad verschwinde. Ich steige unter die Dusche, nachdem ich mich flink ausgezogen habe und meine Wäsche in den dafür vorgesehenen Wäschekorb geworfen habe, und dusche mich ab.

Fünf Minuten später verlasse ich die Dusche wieder. Ich trockne mich ab und gehe mit dem Handtuch um die Hüfte in das Ankleidezimmer, in dem sich die Kleidung von viel zu vielen verschiedenen Kerlen türmen. Schnell sind frische Klamotten herausgesucht und anschließend angezogen.

Im groben wartet Yoongi vielleicht eine Viertelstunde auf mich und als ich wieder komme, können wir auch essen. Ich wünsche ihm einen 'guten Appetit', bevor wir beginnen in aller Ruhe zu essen. Wir lassen uns Zeit, reden ein wenig dabei, wobei ich natürlich wieder merke, dass Yoongi nicht so viel zu erzählen hat. Vielleicht weil er nicht will, oder einfach, weil er nichts zu erzählen hat. Wenn ich ehrlich bin, glaube ich nicht, dass er nichts zu berichten hat. Dafür schreibt er viel zu viel. Er hat viel zu erzählen, nur nicht in einem Gespräch. Yoongi drückt wahrscheinlich seine Gefühle am liebsten in seinen Songs aus, während ich dafür tanze. Mein ganzer Körper beginnt dann zu sprechen, denn alles worüber wir reden, ist ziemlich oberflächlich. Wirklich in die Tiefe gehen unsere Gespräche nicht. Vielleicht werden sie das nie, aber vielleicht sprechen wir auch irgendwann ganz ehrlich und offen über unsere Ängste und Gefühle.

Jetzt jedenfalls vernichten wir unser Frühstück, räumen noch auf und machen uns dann auf den Weg nach Hongdae. Wir schlendern die Wege entlang und irgendwann bleibe ich stehen. Ich sehe mich um, lächle breit und nehme dann mein Handy in die Hand. Ich schließe es an die kleine Lautsprecherbox an, die ich mitgenommen habe und drücke beides in Yoongis Hände, nachdem ich ein Lied ausgewählt habe. Natürlich wärme ich mich erst einmal auf. Aufwärmen ist wichtig, vor allem wenn es arschkalt draußen ist, aber das ist mir egal. Ich will tanzen. Mich einfach gehen lassen und dann beginne ich mich zu dem Rhythmus des Liedes zu bewegen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro