7. {Die Legende des blauen Diamanten}

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Abgabe für den Schreibwettbewerb von Sonnenstrahl-11

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Die Legende des blauen Diamanten

Vor vielen vielen Jahren, als die Zeitrechnungen noch verrückt spielten, bekam der damalige König eine Tochter.

Ihr Haar war haselnussbraun, gespickt mit weißen Strähnen, erinnert an das Fell eines jungen Rehkitz. Ihre Augen waren so hellblau wie ein Sommerhimmel, mit nur wenigen, watteweichen weißen Wolken.

Ganz Nionargion war von ihr verzaubert: Von ihrem Charme, ihrem hübschen Aussehen, ihrem engelhaften Gang.

Nena, so war ihr Name, wuchs in dem schneeweißen Schloss auf, hatte ein angenehmes Leben.

Doch eines Tages bemerkte sie etwas – es schneite, die Luft war eisig kalt.

Zuerst fror sie noch erbärmlich, ihren anthrazitfarenen Mantel hatte sie vergessen, die Kälte hatte sie überraschend eingehüllt.

Als der Wunsch, nicht mehr zu frieren, sich allerdings in ihrem Kopf ausbreitete wurde ihr plötzlich wärmer.

Sie schritt barfuß durch den Schnee, die Leute sahen ihr ungläubig nach, aber Nena begriff schnell, wozu sie fähig war.

Das Mädchen, das eigentlich schon alles hatte, begann noch mehr zu wollen.

Das Manipulieren wurde zu ihrer neuen Lieblingsbeschäftigung – die Leute lächelten ihr weiterhin zu, lobten sie wie eine Göttin, während Nenas Seele dunkler und dunkler wurde.

Ihre Wünsche wurden stärker, und tiefer: Bis sie mit wenigen Worten, nur gesprochen in ihrem Kopf, ihre Zofe umbrachte.

Nena langweiligte sich schnell, ließ die Wälder brennen, schäumte die Ozeane auf.

Niemand wusste, was plötzlich in Nionargion los war. Selbst die, die Vermutungen hatten, zogen nicht einmal ansatzweise in Betracht, dass Nena etwas damit zu tun haben könnte.

Dann wurde die Magierin auf die Geschehnisse aufmerksam.

Die Kristallkugel auf ihrem Tisch flackerte unheilvoll: Sie wusste, wenn sie das, was all das verursachte nicht aufhielt, würde langsam alles zerstört werden.

Also sammelte sie ihre Kräfte, reiste nur mithilfe ihres Geistes durch das Königreich. Sie sah die Wiesen, voller blauer und rosafarbener Blumen, sie sah tanzende Kinder in hellgrauen Gewändern.

Aber sie sah auch brennende Wälder, hörte das Kreischen von Falken, sah Elfen, die ihre Häuser, ihre Kinder und Familien bewachten.

Das Gefühl der Angst, das von all dem ausging erfüllte die Magierin, sie fürchtete, zu spät gekommen zu sein.

Doch dann entdeckte sie Nena, spürte die Energie, die von der anscheinend so perfekten Tochter des Königs ausging.

Ihr wurde klar, dass sie etwas dagegen unternehmen musste um Nionargion und vielleicht sogar ganz Arèdor vor dem Untergang zu bewahren.

Die Magierin dachte, gemessen nach ihrer Zeitrechnung zwei Tage und zwei Stunden lang über die verschiedensten Möglichkeiten nach.

Ein Attentat kam nicht infrage, sie wollte schließlich nicht, dass das Reich von noch mehr Todesfällen erschüttert wurde.

Als sie schließlich an ihrem hölzernen Schreibtisch saß, fiel ein Buch aus einem ihrer vielen Regale – überrascht beobachtete die Magierin, wie es sich selbst aufschlug.

Es wollte ihr anscheinend helfen.

Für sie war das nicht unbedingt etwas ungewöhnliches, aber das Buch, das nun aufgeschlagen vor ihr lag, hatte sie bisher noch nie unterstützen können.

Es erzählte von der Unzerstörbarkeit eines Diamanten – wenn sie es schaffte, Nenas Magie dort einzusperren, würde diese nichts mehr dagegen unternehmen können.

Also reiste die Magierin, dieses mal nicht getrennt von ihrem Geist, wieder durch das Königreich, bis hin zum Schloss, legte den ausgewählten Edelstein in die Gemächer der Prinzessin.

Dann setzte sie sich vor das schmale Fenster und wartete.

Sie wartete nicht sehr lange, schon bald tanzte Nena in ihr Zimmer, das hübsche Gesicht zufrieden verzogen ließ sie sich in das prachtvolle Himmelbett fallen.

Die Muskeln der Magierin spannten sich an – Nena musste ihre Magie auslösen, dann würde der Diamant sie aufsaugen wie ein Schwamm den Regen.

Die Stunden vergingen, die Prinzessin kämmte sich ihr schimmerndes Haar, ruhte sich aus, während die Magierin anfing sich Sorgen zu machen.

Was, wenn nie jemand kommen würde?

Wenn der Diamant gar nichts bringen würde?

Doch die Rettung nahte: Die Köchin betrat das Zimmer, in den Händen ein Tablett, voll beladen mit allen möglichen Speisen.

Ich hätte ja lieber Suppe statt Reis.", meinte die Prinzessin naserümpfend.

Die Magierin beobachtete gespannt den Diamanten. Hatte Nena schon ihre Magie angewendet?

Doch nichts geschah ... die Köchin entschuldigte sich, blieb aber hart: Sie hatte keine Suppe.

Nenas Augen blitzen wütend, sie sprach diegleichen Worte ein zweites mal, aber dieses mal mit magischem Unterton.

Es passierte alles ganz schnell. Es plingte leise, als der Diamant sich selbst aktivierte, dann rauschte es so lange, bis jegliche Magie aus Nenas Körper entschwunden war.

Die Prinzessin schrie erschrocken auf, aber der Diamant stoppte erst, als jedes Körnchen Magie aus dem Mädchen entfert war.

Er fing an, blau zu glänzen.

Nena begriff schnell, was dort vor ihr lag, hob den Diamanten, der nun gefüllt war mit ihrer blau schimmernden magischen Seele und warf ihn voller Zorn aus dem Fenster.

Der blaue Diamant ward von nun an verschollen und nie wieder gesehen.

Aber gesagt wurde, dass jeder der ihn anfasste von Nenas Seele verflucht wurde – ob das stimmt ist unklar, aber jede Magierin und jeder Magier in Nionargion hält sich vorsichtshalber von allen blauen Diamanten fern.

(Wörter: 779)


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