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Jungkook

Ich öffne die Tür zu meinem Zimmer und trete ein, sodass Vernon neugierig von seinem Buch aufsieht. "Hast du kein anderes Leben, als die Seiten, zwischen die du deine Nase ständig steckst?", ziehe ich den Jüngeren schmunzelnd auf, während ich aus dem Schrank meine Sporttasche hervorkrame und Jimin den Raum ebenfalls langsam betritt.

Vernon schnaubt nur abfällig. "Bücher sind gut für die Bildung, Hyung. Mir gefallen sie und ausserdem habe ich tatsächlich noch ein anderes Leben. Ich gehe heute mit Dino ins Kino!"

Ich nicke und lache leicht. "Um den Film von irgendeinem Buch zu sehen?", hake ich nach und im nächsten Moment spüre ich das weiche Material eines Kissens an meinem Hinterkopf. "Hyung!", beschwert der Jüngere sich.

Jimin macht daraufhin mit einem kleinen Lachen auf sich aufmerksam, was uns beide zu ihm sehen lässt. Der Schwarzhaarige sieht uns amüsiert an. "Was ist so lustig?", will ich wissen, während Vernon ihn genau unter die Lupe nimmt. "Es ist ungewohnt, zu hören, wie dich jemand Hyung nennt. Und es ist lustig, euch zuzuhören", meint Jimin schulterzuckend, woraufhin ich leise seufze und nicke. Hyung wurde ich bis jetzt nur von Vernon genannt, sonst von niemanden, ich war immer einer der Jüngeren und in unserer Gruppe war ich sowieso der Maknae, es gab niemanden, der mich hätte Hyung nennen können.

Bevor ich jedoch antworten kann, meldet Vernon sich bereits zu Wort: "Du bist doch einer von Kooks Hyungs!", seine Augen beginnen zu strahlen und ein breites Lächeln schleicht sich auf seine Lippen, als Jimin schliesslich langsam nickt, "Ich wusste, dass es eine gute Idee war, dich zu bestärken, Kook!", lacht der Braunhaarige, wofür ich ihm ein kleinen Grinsen schenke. "Jaja, du bist der Beste, Bücherwurm", necke ich ihn. Vernon zieht eine Schnute, die allerdings nicht sonderlich lange währt, bevor er seine Fragen neugierig fortsetzt.

"Und jetzt sucht ihr noch den Rest?", will er aufgeregt wissen und ich kann förmlich spüren, wie sein Blick sich in meinen Rücken bohrt. "Ja", antworte ich geduldig. Ich kann den Jüngeren zufrieden in die Hände klatschen hören. "Das wird bestimmt super! Ich wünschte, ich könnte dabei sein", seufzt er. Jimin schnaubt nur.

"Oder auch nicht, wenn es scheitert", murmelt er. Ich schenke dem Schwarzhaarigen einen missbilligenden Blick, den er schulterzuckend erwidert. "Ich muss los", informiert er mich, "Morgen um Acht, wie besprochen", meint er dann. Ich nicke mit einem kleinen Lächeln. "Verschlaf nicht, Hyung!", erwidere ich, als er sich zum Gehen wendet.

Jimin Hyung schnaubt nur noch, dann verlässt er das Zimmer. Erst herrscht Stille zwischen Vernon und mir, denn er liest weiter und ich stopfe einige Klamotten in die Sporttasche, die ich morgen mitnehme. Dann allerdings räuspert der Jüngere sich etwas. "Ihr geht Morgen schon los?"

Ich nicke mit einem kleinen Brummen. Je früher desto eher, so lautet meine Einstellung zu der verrückten Idee und Jimin hat schulterzuckend zugestimmt, also wieso sollten wir das noch herauszögern? Das wäre dämlich.

"Ich hoffe, dass das gut geht", bemerkt Vernon und ich seufze tief und nicke. Ich hoffe das genauso. Ich würde alles dafür tun, meine Hyungs wieder zusammenzubringen, wenn ich auf Knien darum flehen muss, dann werde ich das tun. Aber ich will nicht, dass alles so aufhört, wie wir auseinander gegangen sind. Das ist nicht richtig.

Als ich das wichtigste an Kleidung in meine Sporttasche gestopft habe, schliesse ich diese und stelle sie sorgfältig neben mein Nachttisch, bevor ich mich hinknie und unter das Bett greife. Wie vor einigen Tagen schon, hole ich wieder den Schuhkarton darunter hervor.

Ich öffne die Kartonschachtel, mustere die vielen Fotos darin und obendrauf den kleinen, einfachen Ring. Ich schnappe mir das Schmuckstück und schiebe es mir konzentriert auf den Daumen, wo es eigentlich schon die ganze Zeit hingehört. Ich habe es lange genug versteckt und verdrängt. Alleine, dass ich all diese Dinge nicht bei meinen Eltern Zuhause gelassen oder ganz weggeworfen habe, zeigt, dass ich nie wirklich etwas verdrängen oder vergessen wollte, von dem, was passiert ist.

Dafür sind mir diese Erinnerungen zu wichtig. Dafür sind mir meine Hyung zu wichtig.

Mit einem Lächeln mustere ich das silberne Metall an meinem Finger, dass ich zuvor nur zum Duschen abgenommen habe. Es ist echtes Silber und Jimin und Taehyung haben ihr Geld zusammengelegt, um ihn mir zu kaufen. Obwohl Jimin das hart bestreitet und darauf insistiert, dass es alleine Taehyungs Geld war, der Ältere hat mir dabei schon längst erzählt, dass er ohne Jimins Aushilfe den Ring nicht rechtzeitig zu meinem Geburtstag hätte kaufen können.

Der Ring ist nicht gross besonders, doch für mich ist er unfassbar wertvoll, immerhin war es ein Geschenk von Taehyung und wie könnte das nicht wertvoll sein?

Langsam drehe ich das Accessoire an meinem Daumen, bevor ich einen Stapel Fotos herauskrame und sie aufmerksam durchsehe. Schliesslich finde ich auch das eine, welches ich suche. Es ist ein kleines Polaroid, auf dem wir alle gemeinsam zu sehen sind. Wir sehen nicht in die Kamera, sondern stehen mit dem Rücken zu ihr, es dämmert auf der Abbildung bereits und man erkennt den Mond am Himmel, während vor uns sich die Stadt erstreckt. Ich erinnere mich gern an diesen Abend. Wir waren die ganze Nacht draussen, erst im Sechs Uhr Morgens hat Taehyung mich nach Hause gebracht. Die Stimmung war ausgelassen, wir haben uns mit Snacks aus dem Supermarkt und Fast Food versorgt und ich wollte nicht, dass der Morgen anbricht.

Mit einem Lächeln stecke ich das kleine Foto ein und lege den Rest zurück in die Kiste. Doch diesmal schiebe ich sie nicht wieder unter das Bett, sondern stelle sie auf den Schreibtisch.

Schöne Dinge sollte man nicht verstecken. Und besondere Erinnerungen erst recht nicht.

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