Old Friends

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Wie jeden Tag saß er im Gras unter der großen Eiche am Waldrand und las ein Buch. Die Eiche spendete genug Schatten, damit die Sonne ihn nicht blendete, ihn aber trotzdem eine angenehme wärme umfing. Er könnte jetzt genauso gut im Freibad liegen, oder etwas mit Freunden unternehmen. Nur mit Freunden war das so eine Sache. Nach dem Umzug hatte er keinen Anschluss mehr gefunden. Es war schwer in ein bestehendes Geflecht aus Freundschaften rein zu kommen. Sie redeten zwar ab und zu mit ihm, aber wirklich oft auch nicht. Meist sogar nur, wenn sie wirklich mussten. Er vermisste seine alten Freunde, aber der Kontakt war schon lange abgebrochen. Klar, wenn man sich einmal im Jahr trifft, verliert man sich schnell aus den Augen. Der Kontakt geht flöten, wie man so schön sagen würde. Am meisten vermisste er seinen besten Freund, was ja irgendwie logisch ist. Früher waren die Beiden unzertrennlich, doch das hatte sich geändert. Selbst die beste Freundschaft hatte das nicht überlebt. Er wünschte sich einfach nichts sehnlicher, als seinen Freund wieder in die Arme zu schließen. Den es war keine normale Freundschaft. Zumindest seinerseits waren da Gefühl, die dort eigentlich nicht sein sollten. An sich wäre ein Treffen einfach, aber es ging einfach nicht. Die Entfernung schien wie eine unüberwindbare Baiere. Der Titel des Buch, welches er las, passte so gut zu ihm und seiner Situation. „ Das Leben ist ein mieser Verräter." Damals, als die Freundschaft endgültig zerbrach, hatte er sich zurück gezogen. Er hatte mit niemandem gesprochen und war in Selbstmitleid versunken. Er konnte diesen Abschnitt seines Lebens nicht loslassen, wollte all die schönen Erinnerungen nicht einfach mit der Luft fortwehen lassen. Er konnte und wollte es nicht, dafür waren sie zu wertvoll. Gerne hätte er ihn angeschrieben, aber durch ein Missgeschick, welches seine Schusseligkeit unter Beweis stellte, hatte er sein Handy geschrotet und so jeden Kontakt verloren. Er hätte ihn anschreiben müssen, aber er selbst hatte ja eine neue Nummer. Von seinem Freund wusste er, dass er ebenfalls umgezogen war, nur wohin nicht. Sein Freund müsste ihn suchen, aber er tat es nicht. Er wollte wohl einfach nichts mehr von ihm wissen. Die Frage war, wie lange würde er noch durchhalten, ohne zusammen zu brechen? Wie lange würde er den Druck aushalten, bevor es ihn erdrückte? Bevor er sich selbst aufgab? Es war nicht das erste Mal, dass er sich wünschte, einfach vom Erdboden zu verschwinden und so all der Trauer und dem Schmerz zu entgehen. Er wollte etwas tun, aber hatte keine Kraft mehr. Würde er jemals wieder ein normales Leben führen können? Würde er je wieder unbeschwert lachen können? Warum konnte es sein Leben nicht einmal gut mit ihm meinen? Es tat verdammt weh, zu zu sehen, wie keiner ihm half, obwohl viele seine Situation kannten. Vielleicht taten sie es auch, nur er merkte es nicht. Ihm konnte gerade wirklich nur einer helfen und der war hunderte Kilometer von ihm entfernt und interessierte sich einen scheiß für ihn, für seinen besten Freund. Er wollte schreien, all seine Wut raus lassen, aber er blieb stumm. Er wollte weinen, aber er hatte bereits zu viele Tränen vergossen. Er war wie in einer starren gefangen, dachte einfach nur nach, während am Himmel die Sonne unterging. Sie tauchte diesen in schöne, helle Farben. Farben die Hoffnung ausstrahlten. Es legte sich ein Schatten über sein Sichtfeld, holte ihn so in die wirklich zurück. „ Hey du." Es waren zwei einfache knappe Worte, aber sie brachten ihn seit langer Zeit mal wieder zum Lächeln. Gleichzeitig weinte er, aber die Worte machten ihn auch zum Glücklichsten Menschen der Welt. Er konnte es immer noch nicht fassen. Es wirkt so unwirklich. War das alles wirklich, oder spielte ihm sein Gehirn gerade einen Streich. Er wollte aufstehen, ihn umarmen und am liebsten  nie wieder los lassen, als ihm ein Gedanke kam. Wie lange würde er bleiben und würde der Kontakt danach wieder da sein oder würde er ihn wieder vergessen? Wenn er ihm jetzt verzeihen würde, würde er dann womöglich einen weiteren Verlust durchhalten? Er konnte nicht, wusste er würde es nicht verkraften, sich verletzen, sich selbst ein Ende bereiten. Er wand den Blick ab, wischte sich ein mal über das feuchte Gesicht und las einfach weiter. Sein Herz schrie, er solle seinem Freund verzeihen, doch sein verstand sagte, er soll ihn links liegen lassen, genau so wie er ihn. „ Schon verstanden, ich bin hier nicht erwünscht. Aber glaub nicht, ich wüsste nicht, wie du dich fühlst, mir geht es nicht anders. Ich könnte es dir jetzt erklären, aber ich weiß, dass du das nicht willst. Eins muss ich dich aber wissen lassen, es tut mir so unendlich leid, es war nicht meine Absicht. Es ging nun mal nicht anders. Tut mir leid." Er wand sich ab, wollte gehen, doch eine leise brüchige Stimme hielt ihn zurück. Eine Stimme die ihm selbst so fremd vorkam, die er selbst seit Monaten nicht mehr gehört hatte. „ Was meinst du mit ' Es war nicht deine Absicht' Erklär es mir gefälligst!" Er wollte eine Antwort, wollte, dass er sein bescheuertes Verhalten rechtfertigt. „ Ich weiß, dass du mir nicht glauben wirst, aber bitte lass mich ausreden." Sein Freund kannte ihn einfach zu gut. „ Zuerst musst du wissen, dass ich versucht habe, zu dir Kontakt auf zu bauen, aber deine Nummer gab es nicht mehr. Außerdem hat mir mein Vater jeglichen Kontakt zu dir verboten. Er meinte, du seist nicht gut für mich. Ich hab wirklich alles probiert, aber es hat nichts geklappt." „ Und wie bist du dann hier her gekommen?" schrie er. Seine Lügen konnte er sich sparen, er merkte es, wenn sein ehemaliger Freund lügt. Er wollte das Kapitel seines Lebens einfach schnell beenden. Er stand auf, drehte sich um und wollte weg rennen, doch sein Freund hielt ihn ab. „ Ich war noch nicht fertig. Ich hab meine Sachen gepackt und bin von zuhause abgehauen. Da ich volljährig bin, konnte ich auch alleine eine Wohnung mieten. Neben dem studieren zu arbeiten ist zwar nicht leicht, aber es funktioniert so halbwegs. Ich wollte erstmal meine Finanzielle Lage stabilisieren, bevor ich dich aufsuche. Ist garnicht so einfach, wenn man keine Adresse hat. Ich hab in der Zeit so sehr gelitten, weil du nicht da warst. Ich bin alleine durch die Hölle gegangen. Dafür." Er brach ab. Zu Tränen gerührt schloss er seinen Freund in die Arme. Er lies seinen Tränen freien Lauf, wie er es so oft getan hatte. „ Shhhhh es ist alles gut, beruhig dich. Ich bin ja jetzt da." „ Warum hättest du nicht früher kommen können. Ich hab all die Jahre den ganzen Kummer in mich rein gefressen. Ich hätte dich gebraucht, mehr als alles andere. Immer allein zu sein und zu zusehen, wie alles um einen zusammenbricht und jeder dich nur verachtet, auf dich herunter schaut, dich ärgert. Ich hab wirklich darüber nachgedacht, mir das Leben zu nehmen und das nicht nur ein mal. Ich kann einfach nicht mehr." „ Es tut mir so unendlich leid Maurice. Ich verspreche dir, dass ich ab jetzt immer für dich da bin." „ Wehe wen nicht Micha, sonst kannst du was erleben." lachte er. „ Ich weiß und dafür liebe ich dich." lächelte Micha. „ Ich dich auch." flüsterte Maurice und drückte seine Lippen auf die seines Freundes.

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