Kapitel 5

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Mitten in der Nacht ging Darien durch den Wald. Er spürte, dass Jodelle darin war. Immer wenn sie dort hineinging, schienen die Gänseblümchen unter seinen Füßen zu tanzen. Die Blumen dufteten süßer.

Er fand sie schlafend auf der Wiese liegen. Orange Chrysanthemen lagen neben ihr. Sie erinnerten ihn an ihre Augen, die geschloßen waren.

In ihrem Gesicht waren getrocknete Tränen, die Wangen gerötet und Flecken an ihrem Hals.

Darien hob ihre Haar an. Sie hatte seit Langem wieder blaue Flecken. Es waren Fingerspuren einer großen Hand an ihrer Haut. Sein Hals schnürte sich zusammen.

Mit einer Handbewegung erschienen Blätter über ihr, die ihren Körper bedeckten und sie wie eine Decke wärmen sollten.

Neben ihr nahm er Platz und beobachtete sie dabei, wie sie schlief. Sie wirkte so friedlich auf ihn.

Darien begann sich zu fragen, wie der Tag ohne Jodelle wäre. Eins war ihm klar, dass er auf sie warten würde. Doch dieses Mal schien es deutlich, dass Jodelle nicht mehr kommen würde.

Er konnte nicht anders, als sich zu fragen, warum Menschen so grausam waren, und ihr schaden wollten. Sie hatte ihm so viel gegeben und das nicht nur durch die Geschenke.

Jodelle hat ihm vor Augen geführt, dass er mehr ist als nur der Wald ist. Für sie war er jemand.

Plötzlich wurden seine Augen dunkler. Jemand Fremdes war in den Wald getreten. Ein beißender Geruch bedrängte die Luft. Es roch säuerlich.

Darien ließ seine Hand ins Gras gleiten. Die Bäume rückten näher zusammen. Weitere schossen still empor. Der Wald verdichtete sich.

Jodelle sollte nicht gefunden werden, denn die Eindringlinge suchten nach ihr.

Dariens Augen glühten hopfengrün auf, als er spürte, wie nah die eindringenden Männer waren. Sie sprachen darüber, wie Jodelle ihn für einen Preis ehelichen würde. Sie wurde wie ein Objekt verkauft. Genau wie ihre ältere Schwester, die sich das Leben genommen hatte.

Er konnte sich noch gut an den Tag erinnern, an dem Jodelle als kleines Mädchen im Wald herumirrte. Ihre ältere Schwester war anfangs bei ihr. Sie war genauso alt wie Jodelle jetzt. Die Ältere verlor absichtlich ihre kleine Schwester. Aus der Ferne beobachtete sie, wie Jodelle verzweifelt versuchte, einen Weg nach Hause zu finden. Die ältere Schwester wollte sicherstellen, dass Jodelle nicht zurückfand und auch nicht gefunden wurde. Das begriff er erst später. Zu der Zeit verstand er nicht, warum sie das tat. Menschen schienen im sonderbar.

Erst im Nachhinein erkannte er, dass die Schwester das aus dem Grund tat, damit Jodelle nicht dasselbe Schicksal erleiden musste. Deswegen fragte sich Darien, ob die Hochzeit nicht unvermeidbar war. Er überlegte, ob es nicht anders kommen könnte.

Aus irgendeinem Grund legte Darien sich hin. Ihm war es einfach danach, seinen Kopf an ihre Schulter zu lehnen. So wie Jodelle es immer tat.

Seine Finger glitten auf ihre. Sie waren kühl.

Im Wald wurde es ganz still. Die Männer waren verschwunden, weil sie die Suche nach Jodelle aufgegeben hatten. Sie waren sich sicher, dass sie von allein zurückkehren würde. Was blieb ihr denn auch anderes übrig.

Gleichzeitig fürchteten sich die Männer in der Dunkelheit des Waldes. Jeder tat es. Nein, nur Jodelle nicht.

Dariens Augen schweiften zu Jodelle, die neben ihm lag. Er wusste, dass er nicht schlafen konnte. All die Jahre war er wach gewesen und hatte sich nie gefragt, wie es war. Aber diesmal schloss er die Augen und tat so, als ob es möglich wäre.

Und dann ließ er sich einfach zwischen den Blättern treiben.


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