Chapter 87

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(Bild: Hogwarts)

Sirius Black P.o.V.:

Bevor der April in den Mai übergeht und die unnatürlich stille Prüfungszeit beginnt, findet das Quidditchspiel Gryffindor gegen Ravenclaw statt. Normalerweise haben die letzten beiden Teams Glück, und das Pokalspiel startet bei strahlendem Sonnenschein, doch in diesem Jahr regnet es in Ströhmen als wir am Morgen in unseren Quiddichuniformen zum Frühstück marschieren. James ist deswegen unglaublich gereizt und Sel schaut die ganze Zeit so besorgt, dass ich mich verpflichtet fühle, sie in die Seite zu piecksen. 
Sie quietscht auf und blickt mich finster an. "Hör auf damit! Ich warne dich, Sirius!", da ihre Mundwinkel nach dieser Drohung minimal zucken, kann ich sie nicht ernst nehmen und muss einfach den Finger heben, um ihr einen Stupser gegen die Nasenspitze zu verpassen. 

Sel kneift die Augen zusammen, aber bevor sie meine Nase piksen kann - und ich sehe ihr ganz genau an, dass sie das vorhat - ergreift James das Wort: "Ja, lass das Team in Ruhe essen, Padfoot!", verlangt er gestresst. Doch er selbst stochert nur in seinem Haferbrei herum und scheint keinen Bissen hinunterzuwürgen können. 

"Ich seh schon, ich muss härtere Bandagen anlegen.", sage ich dramatisch seufzend, ehe ich erst auf die Bank und dann auf den Tisch springe. Augenblicklich drehen sich immer mehr Köpfe in meine Richtung. Die Halle, die gefüllt ist mit begeisterten Quidditchzuschauern, ist gespannt, was sie heute von mir zu sehen bekommen. Trotz meiner stets aufrechten Maske aus Lässigkeit, werden auch meine Hände schwitzig, als ich so in die Runde blicke. Aber ich habe schon vor langer Zeit entdeckt, dass ich nur einmal tief einatmen und ein Lächeln auf meine Lippen pflastern muss, damit die Nervosität nachlässt. 

"Guten Morgen.", wünsche ich mit einem Nicken in die Runde und erhobener Stimme, die von den Wänden der Halle wiederhallt. Professor McGonagall steht mit vor Entsetzten geöffnetem Mund auf, wie ich aus dem Augenwinkel sehe, aber ich kümmere mich erst einmal um das größere Problem. James, das Nervenbündel.
"Ich habe da mal eine kleine Bitte an alle Gryffindor-Fans. Könntet ihr alle kurz aufstehen und unseren Kapitän anfeuern, er macht sich wieder einmal viel zu viele Sorgen und braucht ne kleine Erinnerung daran, dass er es drauf hat und uns ein bisschen Regen und Wind nichts ausmacht. Also, auf die Beine, auf die Beine, Leute, ich will euch brüllen hören." 
Ich vollführe eine große Geste mit den Hände und das Gryffindor-Quidditchteam springt in einem Sekundenbruchteil von ihren Plätzen. Alle außer James, der mich erst einmal wie Remus ungläubig anstarrt, bevor er einen Moment lang das Gesicht in den Händen vergräbt.

Während die Leute um mich herum wild in die Hände klatschen und wie die Irren johlen, schließen sich ihnen immer mehr Gryffindors an. Am Ende der fünfminütigen Ovation stehen auch viele der Hufflepuffs - und nicht wenige der Applaudierenden sind im Laufe der Zeit von den Bänken auf die Tische gewechselt, wo sie zwischen Haferbrei und Obstschale stehen und versuchen, nicht volle Kanne in die nächste Müslischüssel zu treten. 

Die Professoren am Lehrertisch sehen alle aus, als könnten sie sich nicht zwischen Beifall und Schimpftirade entscheiden und die Slyhterins und Ravenclaws erinnern mich an verdutzte Affen, die mit offenem Mund durch den Zoo glotzen, neugierige Besucher angaffen und jeden Moment in Affenlaute ausbrechen. 

Ab diesem Zeitpunkt ist James deutlich besserer Laune. Doch auch wenn er mich innerlich feiert - da bin ich mir sicher - verflucht er mich auf dem Weg zu den Umkleiden, weil ich Gryffindor fünfzig Hauspunkte gekostet habe. Aber was solls? Wir werden dieses Spiel gewinnen und dabei mehr als fünfmal so viele Rubine in den unteren Behälter unseres Stundenglases befördern. Zumindest hoffe ich das. Wir haben so viel trainiert, uns bei jedem Wetter die Hintern wund geflogen - den Sieg hätten wir uns wirklich verdient. 

"Und hier laufen unsere diesjährigen Favoriten ein. Austin Walker, der wohl hervorragendsten Sucher Hogwarts', Charlotte Smith, Teamkapitänin und nebenbei Torhüterin der fantastischen Ravenclaws. Es folgt das Jäger-Dreamteam....", die weiteren Worte des natürlich vollkommen unparteiischen Stadionsprechers rauschen an mir vorbei wie der Wind, der die kontrollierte Unordnung auf meinem Kopf - auch Haare genannt - durcheinander bringt. 
Ich habe mir schon längst angewöhnt außer meinem Schlagholz, den Klatschern und meinem Team nur dem Punktestand Beachtung zu schenken. Was bringt es mir zu wissen, mit wem der Jäger-Ersatzspieler der Ravenclaws vor zwei Monaten in Hogsmeade gesichtet wurde? Richtig, so viel wie einem ausgewachsenem Nilpferd der lose Faden meiner neuen Strickjacke interessiert! 

Parker gelingt es gleich nach dem Anpfiff einen der beiden Klatscher dem Ravenclaw-Jäger in Quaffelbesitz hinterher zu schicken und somit Vorarbeit für James' erstes Tor zu leisten. Die Gryffindors brüllen vor Freude und rufen James' Namen ohne Rücksicht auf die vielleicht daraus resultierende Heiserkeit am nächsten Morgen. Das Stadium explodiert förmlich, so laut brüllen unsere Fans. James dreht sich einige Male um sich selbst, die Hände in Siegerpose nach oben gestreckt und breiter grinsend denn je.

Ich fliege näher an James heran, der von sämtlichen Ravenclaws finster beäugt wird. Und dann passiert genau das, was ich befürchtet habe: Ein rasend schneller Klatscher saust auf James Oberkörper zu - was mein bester Freund allerdings gar nicht mitbekommt, da er dem Klatscher in dem Moment den Rücken zudreht und die Menge dirigiert. Verdammt, ich sollte endlich meinen Job machen! Doch ich bin mir nicht sicher, ob ich rechtzeitig bei ihm bin, es ist ein gut geschlagener Klatscher und James posiert wie auf einem Präsentierteller. 

Ich bremse stark neben James ab und bringe meinen Arm mit dem Schlagholz gerade in die richtige Position, dass der Klatscher mir nicht den Arm ausreißt. Ich schaffe es nicht, den Klatscher gezielt wegzuschlagen, aber immerhin kann ich ihn ablenken, sodass er jetzt auf die Ravenclaw-Zuschauerränge zurauscht. Auf einer Seite ist lautes Kreischen  die Antwort auf meine Tat, auf der anderen Jubelrufe und James erschrockenes nach Luft schnappen. Im nächsten Augenblick hat er mich freundschaftlich in den Schwitzkasten genommen, um mir einen Kuss aufs Haar zu drücken. Ich verziehe den Mund und James lacht laut, vollkommen dem Adrenalinrausch ausgeliefert. Aber als ein Raunen durch die Menge geht und wir den Quaffel in gegnerischer Hand entdecken, ist es genug mit der Alberei und wir sind wieder auf unseren Positionen. 

Geschlagene sieben Stunden später im eisigen Wind und mit schmerzendem Arm und Hintern bin ich noch immer auf dem Quidditchfeld. Ich bezweifle ernsthaft, dass jemals ein Spiel in Hogwarts so lange gedauert hat wie das heutige. Gryffindor hat inzwischen 750 Punkte geworfen, während Ravenclaw um die 800 hat. Ein Punktestand, der das ganze Team unter den gegebenen Umständen auf Höchstleistungen trimmt. Wir sind allesamt erschöpft und sehnen uns nach dem Ende, aber wir reißen uns zusammen und geben unser bestes. Quidditch ist nun einmal ein Ausdauersport. Die Jubel- und Buhrufe der Menge sind um einiges leiser geworden. So quidditchfanatisch ganz Hogwarts auch ist, langsam sollte es zu einer Entscheidung kommen. 

Aber möglicherweise steht diese kurz bevor. Ich behalte meine Augen auf Celia gerichtet, die mit ihrem roten Umhang im Wind peitschend, nur noch knappe fünf Meter vom Schnatz entfernt ist. Der Ravenclaw-Sucher ist direkt hinter ihr, mit einem so verbissenem Gesichtsausdruck als würde er jeden Moment Celias Besenschweif packen. 
Aber das ist nicht meine Sache, meine Sache sind die Klatscher, von denen sich einer gerade auf Kollisionskurs mit dem Ravenclaw-Treiber befindet. Ich packe mein Schlagholz fester und steuere meinen Donnervogel so, dass ich zwischen Celia und dem Treiber fliege. Der braunhaarige Junge, der in eben diesem Moment den Klatscher auf mich zuschlägt, hat mich gar nicht gesehen und vierzieht jetzt unzufrieden den Mund, als ich den aggressiven Ball direkt zu Parker weiterspiele, der ihn dem Ravenclaw-Sucher Austin Walker auf den Hals schickt. Austin wird an der Schulter seines dominanten Armes getroffen und ich glaube, es knacksen zu hören, doch er fliegt tapfer weiter. Auch wenn er durch die kleine Kollision um einiges langsamer geworden ist. Celia hat jetzt einen gewaltigen Vorsprung. 

Ich werfe einen Blick zu Parker, um ihm zuzunicken, aber der beachtet mich gar nicht. Er hat die Augen auf den anderen Klatscher gerichtet, der offensichtlich gleich an ihm vorbei und auf Selena zurauschen wird. Er fliegt viel zu spät los und ich sehe schon den Klatscher in Selenas Magen krachen, die den Quaffel unter dem einen Arm hält und nur die Torringe fokussiert. 
Dann ist Ezra plötzlich da, der Sel am Ellenbogen aus der Schusslinie zieht. Dabei gerät sie ins schwanken, doch Ezra kann sie auf dem Besen halten bis sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hat und dabei sogar den Quaffel vor einem der Ravenclaw-Jäger retten. Ezra übernimmt Selenas Wurf und schafft es, zehn Punkte zu holen, weil Charlotte Smith, die Hüterin, abtaucht, anstatt den mittleren Torring zu schützen.

Ich will mich gerade auf die Suche nach dem anderen Klatscher machen, als mir Parkers Blick auf Ezra auffällt. Er freut sich nicht, dass er Sel beschützt und ein Tor geworfen hat, im Gegenteil. Er sieht aus, als würde er Ezra gleich an die Gurgel gehen. 
Ich richte meine Augen gerade auf Sel - aus reinem Instinkt, ob sie auch ja genug Abstand zu Parker hat - als eindeutige Jubelschreie das Stadium erfüllen. 
Das Spiel ist aus. 
Jemand hat den Schnatz gefangen. 
Ich wirble herum. Celia schwebt nicht weit von den Gryffindor-Torringen entfernt in der Luft, die Hand weit in die Luft gestreckt und ein untrübbares Grinsen auf den Lippen. Wir haben gewonnen! Gryffindor hat den Quidditchpokal gewonnen! Die Blacks werden sowas von ausrasten! 

Ich kann mich nicht erinnern, James' Augen jemals so strahlen gesehen zu haben. Seine Wangen glühen förmlich und sein Grinsen ist fast schon gruselig breit. Er drückt Sel, die eine der ersten ist, die ihm um den Hals fällt, einen dicken Kuss auf die Nase, wobei er abrutscht und ihr Auge erwischt. Aber das kümmert ihn nicht im geringsten. Er wendet sich einfach an den nächsten in Reichweite und zieht Parker in eine knochenbrecherische Umarmung. Beinahe habe ich Angst, mich ihm zu nähern, so überwältigt scheint er von seinen Gefühlen zu sein. 

Erst als wir in völligem Durcheinander aus Umhängen, Armen und Besen neben Dumbledore landen, der den Quidditchpokal übergabebereit in den Händen hält, hören James' Liebesbekundungen auf. Aber meinen Oberarm, den er seit Minuten schmerzhaft fest umklammert, lässt er nicht los. Ich habe die Vermutung, dass er kurz vorm Umkippen ist. Da mir aber genauso das Herz flattert, bin ich ganz froh, ihn neben mir zu wissen. 
Sel landet auf meiner anderen Seite, das Haar zerzaust vom Wind und mit Tränen in den Augen, aber so unglaublich glücklich, dass sie kaum stehen kann. Ich lege ihr den Arm um die Schultern und ziehe sie zu Dumbledore, der erst unseren Kapitän und dann uns andere lächelnd beäugt. Professor McGonagall steht hinter ihm, ein schottengemustertes Taschentuch an die Nase gepresst und mit vor Freude ganz schmalen Lippen. 

Manchmal frage ich mich, ob sie, wenn sie uns bei Streichen erwischt, vielleicht eher positiv als negativ eingestellt ist. Immerhin hat sie da immer den gleichen schmalen Strich als Lippen. Wir sollten uns öfter erwischen lassen, um ihr eine Freude zu bereiten, sie blickt immer viel zu ernst.

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(Bildquelle: https://i.pinimg.com/564x/84/c1/56/84c156a7dd06f4725890bd23544ad6d3.jpg)

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