𝐉𝐄𝐎𝐍𝐆𝐆𝐔𝐊

,,Ich geh dann jetzt, Jeonggukiee~"

,,Okay, Baby. Pass auf dich auf ja? Und schreib mir wenn du angekommen bist."

,,Jahaaa...Gott Jeongguk...du bist ja schlimmer als Eomma", kicherte Jimin, bevor er mir einen Kuss gab und winkend die Wohnung verließ. Jimin verbrachte den heutigen Tag wieder mit seiner Familie, da seine Eltern bald wieder zurückfliegen würden. Bis dahin war er bei ihnen und verbrachte noch solange Zeit mit ihnen.

Während er weg war, wollte ich mich um dieses Fenster kümmern und hatte erstmal nicht vor, die Polizei miteinzuschalten.

,,Wer macht sowas bitte..."

,,Wieso gibst du mir nicht Bescheid, Jeongguk?"

,,Kannst du bitte aufhören einfach so in meine Wohnung zu kommen und mich zu erschrecken?! Ich lasse gleich die Schlösser mit wechseln!"

,,Du weißt doch, dass ich jedes Schloss knacken kann, Bruderherz."

,,Nenn mich nicht so."

,,Jeongguk...komm schon...ich bin nur noch heute und morgen da. Ich möchte mit dir reden und alles klären...wir sind Brüder, wir müssen zusammenhalten."

,,Wärst du mein Bruder, hättest du mich erstens nicht einer fremden Frau vorgezogen und zweitens, mir geglaubt und zwar von Anfang an."

,,Du bist doch auch verliebt, du weißt wie man dann drauf ist. Das kannst du mir nicht ewig vorenthalten und dass mit Kang tut mir-"

,,Nenn nicht seinen Namen!!", knurrte ich sauer und fuhr mir durch die Haare, bevor ich zum Fenster lief und aus diesem sah.

Büsche...na super...

,,Lass mich dir wenigstens hierbei helfen. Gibt es jemanden, der dich hasst?"

,,Nein. Aber ich hasse eine Menge Leute und du bist einer davon", nahm ich mein Handy zur Hand und suchte nach Kameras.

,,Willst du eine Kamera installieren??"

,,Hast du eigentlich nichts besseres zu tun? Nerv mich nicht."

,,Komm schon."

,,Nein."

,,Jeongguk."

,,Hör auf."

,,Gukg-"

,,Wag. Es. Nicht."

Seufzend ließ er sich auf einen Barhocker fallen und stützte sein Gesicht auf seiner Hand ab, das auf seinem Ellenbogen gestützt war. Ich spürte seinen Blick förmlich und hasste ihn für diese Aufdringlichkeit, die ihm angeboren war.

,,Komm schon...ich bin schon vierzig... was ist wenn mir etwas zustößt?"

,,Du hast eine Frau, die Ärztin ist. Genauso wie du Arzt bist. Die wird dich schon retten."

Ich bestellte diese Kameras, bevor ich einen Handwerker anrief, um meine Fenster machen zu lassen.

,,Ja, hallo. Jeon mein Name. Mein Fenster wurde eingeschlagen, ich würde es gerne reparieren lassen..nein ich habe nicht der Polizei Bescheid gegeben...nein, ich habe keine Versicherung..das...woher soll ich wissen, dass es in Amerika sowas nicht gibt. Machen Sie jetzt mein Fenster oder nicht?...aha....mhm...okay", gab ich ihm genervt die Adresse durch und notierte mir schnell die Uhrzeit, zu der dieser kommen würde, bevor ich nach dem Preis fragte und auflegte.

,,Lass mich die Kosten übernehmen."

,,Ich kann schon selber zahlen."

,,Ach und woher das Geld?"

,,Geht dich nichts an.."

,,Ist es Jimin?! Ist er etwa reich? Oh..bestimmt."

Ich war so kurz davor auszurasten, so kurz davor und es würde schlecht ausgehen für ihn.

,,Ich sage es nicht noch einmal. Raus aus der Wohnung."

,,Jeongguk. Gib mir bitte Zeit mit dir zu reden. Es ist einiges passiert, auch in meinem Leben. Ich möchte meinen Bruder nicht verlieren, bitte", flehte er mich leise an. Ich drehte mich zu ihm um, war kurz davor nachzugeben, damit er mich einfach nicht mehr nervte.

,,Ich gebe dir zehn Minuten. Sag was du sagen willst und geh dann."

,,Danke Jeongguk...", richtete er sich auf dem Hocker auf und deutete auf den Barhocker neben sich. Ich holte lieber zwei Gläser und eine Flasche harten Alkohol, da ich das wohl ohne nicht verkraften konnte. Ich, der keinen Alkohol trank... Ich schenkte uns beiden etwas ein, bevor ich mein Glas schon leerte.

,,Also?!"

,,Ehm...ich... ahh ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll..."

,,Ernsthaft jetzt?", hob ich die Braue und musste darauf noch einen trinken.

,,Jeongguk! Trink nicht so viel! Du verträgst das nicht.."

,,Weißt du doch gar nicht. Fang schon an...was wolltest du mir erzählen und wehe es kommt eine dreckige Entschuldigung. Ich nehme sie sowieso nicht an, also versuch es erst gar nicht und wehe du kommst mir mit diesem Drecks Geschehen von vor Jahren an!!"

,,Ich habe mich scheiden lassen."

,,Was?!?"

Junghyun seufzte und fuhr sich durch seine Haare, bevor auch er sein Glas leerte und sich erneut etwas Alkohol einschenkte.

,,Eulri hat mir das Sorgerecht von Seongyeoul entzogen und hat nun das alleinige Sorgerecht. Ich sehe sie alle zwei Wochen einmal. Ich habe niemanden mehr, Jeongguk."

,,Wieso hast du dich scheiden lassen?"

,,Sie hat mich betrogen. Und ich habe sie betrogen."

,,WAS?!?", stand ich aprubt auf und schlug mit meiner Faust wütend auf den Tisch. Wie konnte man nur so sein...

,,Jeongguk...ich weiß nicht was ich machen soll. Ich brauche dich, ich habe nur dich...bitte...", kamen ihm auch noch die Tränen, was mich nur noch wütender machte.

,,Jetzt wo Appa und Eomma gestorben sind kommst du also zu mir?!"

,,Jeongguk. Hör auf damit. Du weißt, dass ich vorher auch schon versucht habe dich zu kontaktieren. Du hast mir kein einziges Mal geantwortet."

,,Wie lange ist es her? Wann hast du dich scheiden lassen.."

,,Erst ein paar Monate. Eulri hat mich betrogen, das seit zwei Jahren, obwohl unsere Seongyeoul gerade einmal vier ist...Ich war so sauer, habe das vor einem halben Jahr erfahren und habe mit einer der Ärzteassistentinnen geschlafen...Jeongguk. Ich kann einfach nicht mehr...ich kann nicht mehr zur Arbeit, ich kann nirgends hin.. und seit Jahren habe ich Schuldgefühle. Ich bereue die Sache mit Kang. Ich hätte dir zuhören und dir glauben sollen aber was sollte ich tun...ich war gerade mal in meinen Zwanzigern, Jeongguk. Ich war doch selber mit meinen Angelegenheiten beschäftigt und Hals über Kopf verliebt."

,,Okay okay...sei mal kurz still", rieb ich mir über die Schläfen und nahm die ganze Flasche in die Hand, um erstmal das alles wegzutrinken.

,,Jeongguk...du kannst doch nicht die Flasche exen..."

,,Siehst du doch. Geht", nuckelte ich an dieser und trank die Hälfte aus, bevor ich mich wieder setzte und kurz das Gesicht verzog.

,,Aaaaalso...du willst jetzt...was genau von mir? Dass ich dir verzeihe? Dass ich zurückkomme? Dass ich dir helfe deine Ehe wieder aufzubauen?"

,,Ich will, dass du mir verzeihst. Nicht mehr und nicht weniger. Meine Ehe will ich nicht wieder aufbauen. Eulri und ich sind Geschichte und solange ich Seongyeoul noch sehen kann, ist mir das egal. Ich brauche nur dich wieder, meinen kleinen Bruder. Ich habe so viel von deinem Leben verpasst und ich habe mich geschämt, persönlich zu kommen."

,,Du nervst mich so sehr, Hyung", rutschte es mir heraus, doch ich bemerkte das kaum. Der Alkohol zeigte so langsam seine Wirkung und ich trank die Flasche bis zum letzten Tropfen aus. Ich war so überfordert...was sollte ich tun. Ihm verzeihen? Weiterhin sauer sein?

,,Jeongguk, du hast die ganze Flasche ausgetrunken...innerhalb von zehn Minuten.."

,,Oohhhaa...ahaha...zehn Minuten? Ich sagte du hast zehn Minuten", lallte ich lachend und rieb über meine Augen.

,,Wieso bist du nicht früher gekommen Hyung? Ich war so alleine...", kamen die Worte einfach so über meine Lippen, ohne dass ich groß darüber nachdachte.

,,Jeongguk? Ich...du wolltest mich nicht bei dir haben..."

,,Ich war alleine Hyung... so lange alleine. Und dann kam Jimin. Ich habe ihn so verletzt...verletzt wie alle mich verletzt hatten. Ich war so ein Monster aber er hat mich nicht losgelassen. Wieso hast du losgelassen Hyung? Wieso hast du mich nicht gezwungen bei dir zu bleiben?"

,,Jeongguk", zog er mich plötzlich in seine Arme. Ich war so betrunken, dass ich es einfach zuließ. Es fühlte sich nichtmal schlimm an, es war genauso wie damals. Als ich klein war und Hyung auf mich aufpasste. So angenehm warm...

,,Du..du hast mir nicht geglaubt", lallte ich.

,,Hyung..."

,,Jeongguk. Es tut mir leid. Alles tut mir leid..ich will neu anfangen. Bitte...bitte verzeih mir, Gukgie. Bitte..."

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,,Hyung? Ich kann nicht schlafen..."

,,Ach Gukgie...na komm. Schlaf bei mir."

Der Kleine tapste in die Arme seines Bruders und kuschelte sich an seine Brust, bevor er ihn mit großen Augen ansah.

,,Hattest du schlecht geträumt?"

,,Nein...da war ein Monster unter meinem Bett glaube ich..."

,,Soll ich mal nachsehen."

,,Nein! Er hat gesagt, ich soll heute bei dir schlafen, Hyung und morgen zieht er weiter."

,,Was...Gukgie", lachte der Ältere und strich ihm die Haare zurück.

,,Na gut. Dann schläfst du heute hier und morgen wieder in deinem Bett ja?"

,,Okay Hyung. Ich hab dich ganz dolle lieb."

,,Ich dich auch Gukgie. Schlaf gut, kleiner Flitzer."

,,Flitzer, hihihi.."

,,Das gefällt dir wieder hm?"

,,Ja! Ich flitze! Wie ein Forsch."

,,Ein Porsche?"

,,Ja!! FORSCH!!"

,,Ach Gukgie...schlaf jetzt lieber", lachte der Ältere erneut leise auf und deckte die zwei gut zu.

,,Gute Nacht Hyung!"

,,Nacht, Gukgie", küsste Junghyun seine Stirn noch einmal, bevor er ihn gänzlich in seine Arme zog.

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