✾91✾

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Jimin

Erst Stunden später, als bereits die Sonne ihren Weg hinter den Horizont gefunden und der Mond nun voll und prächtig über den Wolken schaukelte, betrat ich wieder mein Zimmer. Es war dunkel und kühl, schließlich hatte Mom über die Tage meine Heizung komplett runtergedreht, doch ich freute mich irgendwie wieder hier zu sein, wirklich zu spüren, dass dieser Ort ganz allein nur mir gehörte.

Und trotzdem hatte ich das Gefühl irgendwas würde fehlen. Nein, nicht nur irgendwas, sondern ein ganz bestimmter irgendwer. Die letzten Stunden war ich soweit mit Mom beschäftigt gewesen- hatte ihr von dem Urlaub und den wunderschönen Bergen erzählt, hatte mit ihr einfach nur entspannt geredet, während ein Tee vor unserer Nase dampfte und einen süßlichen Geruch verströmte und zum Abend hin hatten wir die Chance ergriffen und einfach zusammen gekocht. Es war unheimlich toll gewesen so normal miteinander umzugehen, zu reden, zuzuhören und schlicht beieinander zu sein- es hatte mir das gegeben, was sonst nur Yoongi mir geben konnte- das Gefühl geliebt und geachtet zu werden.

Aber jetzt, hier hinter der verschlossenen Tür meines Zimmers, konfrontiert mit einer dunklen, jedoch keinesfalls bösen Stille, kehrten meine Gedanken sofort wieder zu ihm zurück. Nie zuvor hätte ich geglaubt, dass Liebe sich auch so anfühlen konnte- so rein und warm, verlässlich und immerwährend. Egal, wie lang unser Abschied heute Nachmittag gedauert hatte, wie viele Küsse und Zärtlichkeiten wir noch ausgetauscht hatten, es fühlte sich an als wäre das vor Tagen passiert, nicht erst wenige Stunden zuvor.

Ich vermisste ihn, vermisste den Gedanken nur meinen Kopf drehen oder in das nebenliegende Zimmer schauen zu müssen, um sein weiches Antlitz bewundern zu können, vermisste die Sicherheit, die mich in seinem haltgebenden Griff immer ereilte, vermisste diese tiefbraunen Augen, in denen sich meine gesamte Welt widerspiegelte.

Seufzend ließ ich die noch immer an meiner Schulter baumelnde Tasche darüber gleiten und hörte noch das bestätigende Plumpsen als diese zu Boden sank, bevor ich mit wenigen Schritten mein kühles Bett erreichte und mich müde darauf fallen ließ. Selbst das kleine Licht auf meinen Nachtschrank anzuschalten, kostete mich auf einmal enorm viel Überwindung. Doch die Müdigkeit war nur körperlicher Natur, denn mein Kopf und mein Herz standen niemals still. Und wie als hätten sie sich abgesprochen, konnten sich beide nur noch auf diese gewisse karamellblonde Person mit diesem unheimlich süßen Lächeln und den funkelnden Augen konzentrieren.

Eine Weile lang ließ ich diese Gedanken einfach zu- weil es schöne Erinnerungen waren, Erinnerungen an Situationen, in denen wir zusammen gelacht, zusammen geweint, zusammen geliebt hatten. Mein Herz sprang dabei in wilden Kreisen, hüpfte und klopfte als würde es die zwar gering erscheinende und doch wahnsinnig große Entfernung zu ihm spüren.

Lächelnd legte ich meine Hand auf meine Brust, erfühlte das kräftige Wummern darunter und schwelgte gradezu in meinen Gefühlen. Es machte mich glücklich zu wissen, dass er da war.... vielleicht nicht hier in diesem Haus, in diesem Zimmer oder in diesem Bett direkt neben wir, wo ich meine Arme fest um ihn schlingen konnte, aber er war da.... genau in diesem nun schnell zuckenden Muskel.

Dennoch vermisste ich ihn und vor allem die Nähe der letzten Tage. Ich hätte es vorher nie vermutet, aber jeden Morgen neben diesem einen Menschen aufzuwachen, seinen Körper direkt neben einem zu spüren und schon nach dem ersten Blinzeln dieses schöne Gesicht erblicken zu können, war die wohl erfüllendste Empfindung, die man erfahren konnte. Es ließ das Morgenlicht der Sonne einfach noch heller strahlen, ließ die entsandte Wärme noch viel wärmer erscheinen, ließ einfach all die Probleme in den Hintergrund treten. In diesem Augenblick könnte nichts perfekter sein.

Es war genau diese Sehnsucht, die mich ergriff, wenn ich an unsere gemeinsamen Morgen dachte, die mich schlussendlich nach meinem Handy tasten ließ. Ich brauchte nicht lange, um seine Nummer in meiner Kontaktliste zu finden; sie stand ganz oben- mit einem Stern als Favorit und einem Herz meinerseits markiert. Lächelnd tippte ich kurzerhand darauf, führte meine nun etwas schwitzige Hand zu meinem Ohr und lauschte dem leeren Tuten mit pochendem Herz und einem dämlichen Grinsen im Gesicht, das augenblicklich nur noch breiter wurde, als seine Stimme klar und deutlich zu mir drang.

„Jimin? Alles okay? Ist etwas passiert? Soll ich dich irgendwo abholen?" Er klang gestresst, hektisch und wenn ich mich nicht täuschte war es das unterschwellige Rascheln seiner dicken Winterjacke, das nur kurz darauf erklang. Ich lachte allerdings nur befreit und fuhr mit meinen Fingern von meinem klopfenden Herzen zu der Wärme, die meinen Bauch füllte.

„Alles ist gut Yoongi, du kannst deine Jacke wieder ausziehen." Kurzes Schweigen, dann ein gestresstes Seufzen und ein erneutes Rascheln.

„Oh mann, bitte erschreck mich nicht so, ich dachte schon es wäre irgendwas passiert..."

Unwillkürlich legte sich meine anfängliche Euphorie- die Wärme in meinem Bauch drückte auf einmal unangenehm und selbst auf meiner Brust schien nun ein unsichtbares Gewicht zu liegen, während meine Mundwinkel wie von selbst langsam nach unten sanken.

„Tut mir leid, das wollte ich nicht.", meinte ich daher leise und resigniert, durch die Leitung bestimmt schon fast unhörbar.

„Schon gut Jiminie, mach dir darüber keinen Kopf. Ich glaub ich hab nur irgendwie die ganze Zeit erwartet, dass du anrufst und als du es dann wirklich getan hast, hab ich Panik bekommen..."

„Tut mir leid.", wiederholte ich ein weiteres Mal, diesmal noch kleinlauter, während mein Blick wie automatisch zu der großen hellen Kugel vor dem Fenster schweifte.

„Warum entschuldigst du dich deswegen? Es ist doch nicht deine Schuld, dass ich lieber in unnötige Panik verfalle, anstatt erstmal meinen gesunden Menschenverstand zu benutzen." Er seufzte- tief und..... irgendwie traurig, was mich sofort die Augen aufreißen ließ und meine Muskeln erstarrten.

„Aber du musst dir dafür auch keine Schuld geben! Ich..... ich finde es sogar sehr schön zu wissen, dass du dich so um mich sorgst, dass du gleich alles stehen und liegen lassen würdest, nur um mich von sonst wo abzuholen..."

Jetzt auf einmal nervös zupfte ich mit den Fingerspitzen an der mittlerweile angenehm warmen Bettwäsche.

„Ich wollte eigentlich nur deine Stimme hören, deswegen hab ich dich angerufen..."

Es dauerte vielleicht drei volle Sekunden, die Yoongi wohl brauchte, um meine Worte wirklich zu verstehen, bevor ein amüsiertes Schnauben durch den Hörer zu mir drang.

„Du hast mich und meine Stimme also so dolle vermisst, dass du mich nach nicht mal vier Stunden anrufen musst, ja?" Er lachte und als wäre es nur dieses Geräusch, welches ich hatte hören wollen, kam die vorige Euphorie wie auf einen Schlag wieder zurück- nur noch viel intensiver. Meine Mundwinkel zogen sich sogar so weit nach oben, dass es beinahe schmerzte, doch das war okay- es war angenehm.

„Jaaaaa~", nengelte ich daher leise, ließ meine Freude einfach ungefiltert heraus. „Vier Stunden sind auch echt zu lange. Hätte meine Mom mich in dieser Zeit nicht vollkommen beschlagnahmt, hätte ich vielleicht schon nach einer angerufen, nur um dich lächeln zu hören..."

„Lächeln hören? Wie stellst du dir das denn bitte vor?", lachte Yoongi, während ich aufgrund seines Unglaubens die Unterlippe nach vorne schob und mich in meinem Bett so drehte, dass die Kissen darauf mich fast erdrückten. Aber es war warm und weich, fest- fast schon als wäre Yoongi wirklich hier.

„Na genauso wie ich es gesagt habe. Kennst du es denn nicht, wenn du mit jemandem telefonierst und du das Lächeln eigentlich schon aus der Stimme erkennen kannst? Also ich höre es immer, wenn jemand am Telefon lächelt und genau das wollte ich von dir auch hören..."

„Du bist verrückt, Jimin.", lachte Yoongi nun lauthals, das Knistern in der Leitung verriet mir, wie er sich dabei auf seinem Sofa oder auch wie ich in seinem Bett rekelte, weil ihm die Vorstellung so suspekt vorkam. „Du kannst doch nicht hören, wenn jemand lächelt, ohne ihn dabei zu sehen."

„Oh doch das geht! Und ich verrate dir eins...", mit Absicht machte ich eine Pause, ließ die recht laut gerufenen Worte verhallen, bis ich mit sanfter Stimme fortfuhr: „...es ist mit das schönste, was man erleben kann, wenn einem die Person viel bedeutet."

Stille, nur das unterschwellige Rascheln an meinem Ohr verriet mir, dass Yoongi überhaupt noch dran war. Dann.... ein leises Seufzen.

„Das klingt zwar echt abgedreht, aber irgendwie.... irgendwie kann ich mir das auch vorstellen." Ich nickte energisch, war mittlerweile soweit in unserem Gespräch vertieft, dass ich schon gar nicht mehr realisierte, dass Yoongi das eigentlich überhaupt nicht mitbekam. Aber für mich existierte grade nur er und das tiefe Hauchen so dicht an meinem Ohr, dass es eigentlich schon eine Gänsehaut verursachte. Wir waren grade in unserer eigenen, kleinen Welt, so versunken in der akustischen Wahrnehmung des anderen, dass ich vergaß, dass er eigentlich gar nicht hier war, dass er mein Nicken gar nicht hatte sehen können.

„Ich vermisse dich.", sprach ich daher meinen einzigen verbliebenen Gedanken aus, seufzte so tief, dass ich das Vibrieren meiner Lunge noch lange in mir spürte.

„Ich dich auch, Jimin. Es sind zwar nur vier Stunden vergangen, aber die letzten Tage waren wir so oft beinander, eigentlich immer, dass es sich jetzt irgendwie komisch anfühlt dich nicht in der Nähe zu haben..."

„Ja, mir gehts ganz genauso..." Sehnsuchtsvoll streifte mein Blick wieder zum Fenster, hin zum Mond, der wie eine ewige Konstante in dem dunklen Blau des Nachthimmels badete und mich an so vieles erinnerte, aber vor allem an Yoongi und die gedankliche Nähe zu ihm.

„Wüsste ich nicht wie dermaßen dumm es wäre, würde ich mir jetzt einfach meine Jacke und Schlüssel schnappen und dich einfach zu mir holen." Er atmete tief ein, bevor die Luft wieder schwer über seine Lippen glitt. „Geht es dir denn gut, gab es irgendwelche Probleme?" Ich schüttelte den Kopf, schon wieder war der Fakt, dass er das eigentlich nicht sehen konnte, vollkommen vergessen.

„Nein, alles gut. Es war alles ruhig und ich hab die letzten Stunden auch nur mit meiner Mom verbracht. Wir haben so lange einfach nur geredet bis es Zeit fürs Abendessen wurde und dann haben wir noch zusammen gekocht." Bei der Erinnerung huschte mir erneut automatisch ein Lächeln über die Lippen.

„Es war eigentlich sogar ziemlich schön. Es... es hat mir gezeigt, dass meine Entscheidung nicht falsch war, dass da noch ein bisschen Hoffnung ist."

Einen kurzen Moment blieb Yoongi vollkommen still, als wäre er selbst so sehr in Gedanken versunken, dass er alles um sich herum vergaß- selbst mich. Dann hörte ich wie er tief durchatmete.

„Das freut mich wirklich sehr für dich Jimin, aber..."

„Aber du bist dir immer noch unsicher, nicht wahr?", fragte ich leise, jedoch ohne jegliche Wertung. Ich konnte ihn verstehen, wusste ja selbst, dass ich mich nicht allein auf einen Funken verlassen durfte. Doch ich würde es zumindest versuchen, das war ich meinen Eltern irgendwie schuldig.

„Um ehrlich zu sein, ja... Ich hab einfach Angst um dich, Jimin. Wir haben jetzt mittlerweile schon so viel durchgemacht, du mehr als ich und trotzdem hat es sich bei jeder deiner Tränen so angefühlt, als wären es meine eigenen. Ich möchte einfach nicht, dass du noch weiter verletzt wirst."

Obwohl ich es eigentlich nicht wollte, sammelten sich bei seinen Worten sofort Tränen in meinen Augen. Sie waren kein Ergebnis der schmerzhaften Erinnerungen, die er in mir wachrief oder der Schuld, dass ich ihn damit so unheimlich dolle verletzt hatte... es waren kleine salzige Tropfen der Rührung, der Zuneigung, der Liebe, die er mir grade bewies. Leise schniefte ich, wischte mir kurz über die Augen, bevor ich mich wieder auf Yoongi konzentrierte.

„Ich weiß Yoongi, aber ich glaube diesmal wird das nicht passieren. Und weißt du auch wieso?" Ich machte eine kleine Pause, grademal so lang, um tief durchzuatmen, bevor ich meine Frage selbst beantwortete:

„Weil ich dich an meiner Seite hab und weil ich weiß, dass deine Liebe stärker ist als all das."


~~~

Ich hab das Gefühl meine Kapitel werden von Zeit zu Zeit auch iwie immer länger 😂 Grade eben erst hab ich eins mit fast 3000 Wörtern beendet, an dem ich jetzt ne Woche dran gearbeitet habe 😂 Aber ich liebe die momentane Stimmung in der Story, so ganz fluffy und lieb, das ist iwie richtig schön beim Schreiben da kommt man glatt ins Träumen 😍

Und Leute.... ich weiß nicht, ob euch solche Nachrichten stören, aber gleichzeitig will ich auch nicht total undankbar rüberkommen oder als wäre es mir komplett egal. Mirror hat nämlich grade eben die 5k Reads geknackt und das macht mich schon echt sprachlos und vor allem.... dankbar! Ohne euch wäre es nie so weit gekommen und dafür will ich einfach meine Dankbarkeit zeigen!

Also wie gesagt, wie ich weiß nicht, ob euch sowas nervt, wenn ja, sagt es mir einfach bitte 🙈 Ich möchte nur wirklich nicht rüberkommen als wäre es mir gleich wie sehr ihr mich unterstützt, indem ihr meine Worte lest. Deshalb nochmal Danke! 💜

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro