-~17~- Grenzen Sie nicht die Unendlichkeit des Universums ein, Sherlock

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Der Detektiv öffnete mir die Tür zum Konzertsaal, als wir in der Royal Albert Hall angekommen waren. Vor weniger als einem halben Jahr war ich hier noch regelmäßig gewesen und doch beeindruckte mich der Saal jedes Mal. Die vielen leeren, mit rotem Samt überzogenen Stühle strahlten eine unglaubliche Ruhe aus und die runden, an der Decke unregelmäßig im Kreis angeordneten, weißen Lampen waren ausgeschaltet, sodass der Raum in dem schummrigen Licht der Notbeleuchtung lag. Es roch angenehm nach altem Holz und ein wenig Putzmittel und es war einfach nur still.

Wir gingen ein Stück die Treppe zwischen den Besuchersitzplätzen herunter. Unsere Schritte waren die einzigen Geräusche und sie schallten von den Wänden des Saals wieder.

Der Detektiv setzte sich in eine der Sitzreihen und ich setzte mich neben ihn.
,,Warum wollten Sie hierher kommen?", fragte ich ihn leise, da ich befürchtete, die Ruhe zerstören zu können.
Er sah mir in die Augen. Durch die Dunkelheit waren seine Pupillen geweitet und ich konnte kaum seine Augenfarbe erkennen. Auf seinem Gesicht lag ein roter Schimmer von einer der Signallampen an einer Säule, die direkt hinter uns die Decke stabilisierte.
Er senkte seinen Blick auf seine Hände, die in seinem Schoß lagen und atmete dann tief ein.
,,Ich war hier früher oft mit meinen Eltern...", antwortete er ebenso leise wie ich. Seine Stimme war auf einmal ganz rau und ich hatte das Gefühl, dass sie noch tiefer als sonst war.

Ich musterte ihn nachdenklich.
,,Es tut mir leid, dass ich Sie vorhin so bedrängt habe. Ich hatte nicht in Erwegung gezogen, dass Sie vielleicht... dass Sie normal sein möchten."
Er schüttelte den Kopf und sah dann wieder zu mir. ,,Ich schätze, ich habe mich in den letzten 41 Stunden genug ausgeruht. Sie hatten Recht. Versuchen wir es."
Ich sah ihn etwas überrascht an und suchte dann nach Worten.
Ich ließ meinen Blick durch den Saal schweifen, über die vielen leeren Reihen und blieb an der Bühne in der Mitte des Raumes hängen. ,,Erinnern Sie sich an etwas?"
Ich drehte mich wieder zu ihm und unsere Blicke trafen sich.
,,Mein Bruder wollte nie hierher kommen", begann er leise. ,,Er hat die emotionalen Ausbrüche unserer Eltern nie ertragen können."
Ich lachte gedämpft. ,,Aber Sie?"
,,Ich konnte es immer einigermaßen  ausblenden. Mich haben die Violonisten interessiert und die Tänzer..."
,,Ich mag das Tanzen", erwiderte ich leise. ,,All die Körperkontrolle der Tänzer. Die Kraft, kombiniert mit der Grazilität und der Musik... Leider habe ich nie Tanzen gelernt."

Wir schwiegen eine Weile und sahen uns weiter in der Halle um. Ich entdeckte immer mehr Scheinwerfer, ausgerichtet auf die Bühne, ausgeschaltet, wartend, bis sie irgendwann wieder zum Einsatz kommen würden.

,,Was machen wir hier wirklich, Mr. Holmes?", fragte ich ihn und er schenkte mir einen fragenden Blick. ,,Warum haben Sie gerade dieses Kulturhaus ausgewählt? Sie hätten jede glückliche Erinnerung auswählen können", erklärte ich mich weiter.
,,Ich schätze ich... Sie sind eine sehr faszinierende Persönlichkeit... Damit meine ich nicht einfach nur auf romantische Weise, ich meine Ihre Ansichten. Ich hätte gerne alle Erinnerungen an Sie wieder", erwiderte er.
Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, weswegen ich schlichtweg schwieg, doch meine Gedanken rasten.

Wissen zu sammeln und aufzubewahren war für ihn immer eine Passion gewesen. Nur Mithilfe des allumfassenden Wissen konnte er seine Maske aufrechterhalten. Die Kälte und die Arroganz stützten sich auf die nahezue Unerreichbarkeit seiner Intelligenz.
Doch jetzt hatte er diesen Grundpfeiler nicht mehr und wollte ihn auch nicht mehr so schnell wieder aufbauen.
Vielleicht war viel Wissen, zu viel Wissen, letztendlich ein Fluch, dem man nicht mehr entkommen konnte, wenn man einmal mit ihm belegt wurde. Trotzdem wollte er sich an mich erinnern. Mich, die er erst seit etwas mehr als zwei Wochen kannte.

,,Ich...", begann er, doch sprach seinen Satz nicht weiter.

Er war dem Fluch entkommen.
Er hatte das Unmögliche geschafft und doch traf er wieder nur auf Unverständnis. Denn wer konnte schon nachvollziehen, dass jemand nicht mehr so intelligent sein wollte?

Er räusperte sich und lehnte sich wieder ein Stück von mir weg. Ich hatte nicht bemerkt, wie nah er mir gekommen war. ,,Haben Sie ihren Laptop mitgebracht?", fragte er dann mit fester Stimme.
Ich erwachte aus meinem Gedankenstrudel und kramte in meiner Tasche nach dem schwarzen Gerät. ,,Ja, habe ich", erwiderte ich knapp, legte den Laptop dann auf meinem Schoß ab und klappte ihn auf. Das Licht strahlte uns grell entgegen und ich stellte zuerst die Helligkeit etwas zurück.
,,Was möchten Sie wissen?", fragte ich ihn.
,,Alle Informationen, die wir bis jetzt über den Fall gesammelt haben", erwiderte er.

_______

Nach einer guten dreiviertel Stunde hatten wir alle Notizen, Fotos und Akten, die uns zur Verfügung standen, durchgesehen. Der Detektiv hatte unverändert schnell begriffen und war zu einer Schlussfolgerung gekommen: ,,Ich muss in Owens Hotelzimmer. Es geht nicht anders. Wir brauchen Beweise und die finde ich nur dort."
Ich seufzte und musterte ihn eine Weile.
,,Er wird nichts davon mitbekommen?", wollte ich wissen.
,,Nichts", versicherte er mir und ich nickte langsam.
,,In Ordnung. Wir werden hineingehen, holen, was Sie brauchen und dann wieder verschwinden. Keine Darbietung Ihrer Überlegenheit und keine Inszenierung unnötiger Schwierigkeiten", legte ich fest.
,,Wie Sie wollen", erwiderte er lächelnd.

______

Auf der Fahrt zum Kensington Hotel in der Nähe von Ascot, schickte der Detektiv seinem Mitbewohner eine Nachricht.
John sollte auch zu dem Gebäude kommen, hauptsächlich um uns Rückendeckung zu geben, da der Consulting Detective nicht auf ihn warten wollte.

Die Rezeptionistin kannte Johns Blog und war völlig hin und weg von dem Lockenkopf, sodass er sie überzeugen konnte, uns Owens Zimmernummer zu geben. Sie begleitete uns sogar noch bis vor die Tür und öffnete sie mit einer Generalkarte. Die Tür öffnete sich danach automatisch. Der Detektiv vermied jedoch mit einem schnippischen Kommentar, dass sie uns auch noch in das Hotelzimmer folgte und wies sie nochmal deutlich darauf hin, dass niemand von unserem Besuch erfahren sollte.
Daraufhin nickte sie heftig und beeilte sich, wieder wegzukommen.

Ich zog die Tür hinter uns ins Schloss und schaltete das Licht ein, bevor wir uns in dem Zimmer umsahen. Es waren zwei Räume, ein Wohnzimmer mit einer großen, weißledernen Couch und einem überdimensionierten Fernseher und ein Schlafzimmer mit einem Doppelbett, einigen Regalen und einem angrenzenden Bad.
In dem Wohnzimmer waren zwei Fenster, doch die Aussicht war durch eine Feuerleiter und das gegenüberliegende, hohe und grässlich gelbe Gebäude blockiert.

Ich kannte das Hotel. Hier wurden oft Gäste von Ascot einquartiert. Wirklich hiergewesen war ich allerdings noch nie, da es Lesleys Aufgabe war, sich um die Unterkünfte unserer Kunden zu kümmern.

Der Detektiv begann im Schlafzimmer die Regale zu durchwühlen, achtete jedoch peinlich genau darauf, dass jeder Gegenstand nach seiner Razzia wieder an seinem Ort zurückkehrte. Ich sah mich derweile weiter in dem Raum um.
Mr. Owens war augenscheinlich kein ordentlicher Mensch. Er war seit etwas über zwei Wochen in London und hatte noch nicht einmal seinen Koffer ausgeräumt. Lediglich seine benutzte Kleidung lag verteilt über einen Stuhl in der Ecke des Raumes. Morgen würde er wieder abreisen und das Hotelzimmer sah nahezu verwüstet aus. Die Minibar war geplündert, all die Verpackungen und Glasflaschen standen oder lagen achtlos auf dem Boden und es sah nicht danach aus, als hätte er jemals zugelassen, dass der Putzdienst in sein Zimmer kam.

Je länger der Detektiv brauchte, desto öfter fragte ich mich, was er da eigentlich tat und wann Mr. Owens wiederkommen würde. War John überhaupt schon im Hotel angekommen? Wusste er wo wir waren und kam er an der redseligen Rezeptionistin vorbei?

,,Denken Sie, John hat es geschafft, herzukommen?", fragte ich den Detektiv.
Er schaute auf sein Handy und wandte mich mir zu.
,,Laut meinen Berechnungen ist er vor etwa 250 Sekunden angekommen."
,,Wird er es schaffen, uns rechtzeitig zu warnen oder Mr. Owens aufzuhalten?", wollte ich weiterhin wissen. Ich musterte einige Zigarettenstummel in dem Aschenbecher auf einem der Fensterbretter. Es waren viele, teilweise nur halb aufgeraucht und verschiedene Sorten. Daneben stand eine noch halb gefüllte Teetasse.
,,John ist nur dafür da, uns Zeit zu verschaffen. Zeit, bis mein Bruder mitbekommt, was ich gerade mache", erklärte er und holte dann aus einem der Schubfächer einer Kommode einen sehr kleinen, silbernen Computer heraus. Die Größe und Form erinnerte an eine alte Nintendo DS Konsole, jedoch gab es kein Bedienfeld, sondern eine einklappbare Tastatur. Es war der einzige Gegenstand, der versteckt worden war und nicht offen zugänglich im Raum herumlag.

Es dauerte nicht lang, bis der Detektiv das Passwort geknackt hatte und ich trat interessiert neben ihn, um zu schauen, was er gefunden hatte.
Auf den ersten Blick war es ein normaler Laptop. Es gab einige Anwendungen, auch die App von Ascot darauf und auch sonst konnte ich nichts unauffälliges erkennen.
Der Lockenkopf klickte sich durch einige Einstellungen, bevor wir von draußen einen schrillen Pfiff vernahmen. Sofort schnellte der Kopf des Detektivs hoch und sah zur Tür des Hotelzimmers.
Hektisch fuhr er das Gerät in seinen Händen herunter und verstaute es wieder in der Schublade.
,,War das Johns Warnung?", wollte ich wissen, doch er antwortete mir nicht.
Ich hörte Schritte auf dem Flur.

Panik stieg in mir auf. Die Schritte kamen immer näher und wir hatten keinen, für mich so schnell erkennbaren Fluchtweg.
Mr. Holmes öffnete ein Fenster und deutete mir, leise, aber dennoch schnell zu ihm zu kommen.
Ich folgte seiner Anweisung lautlos und beobachtete ihn dabei, wie er aus dem Fenster kletterte.
,,Kommen Sie auf die Feuertreppe", flüsterte er mir zu und hielt mir eine Hand entgegen, die mir wohl helfen sollte, durch das Fenster zu steigen. Panisch sah ich zurück zur Tür, die sich bis jetzt noch nicht geöffnet hatte, und dann wieder zurück zu Mr. Holmes.
,,Ich kann nicht", flüsterte ich zurück, doch er lehnte sich nur noch ein Stück weiter vor, durch das Fenster und griff nach meiner Hand. Was hatte ich mir nur dabei gedacht, mit ihm in ein Hotelzimmer einzubrechen? Der Schreck saß mir in den Gliedern und ich war nur eine Last.

In diesem Moment gingen das Licht in dem Zimmer aus und wir standen im Dunkeln.

Mycroft sei Dank!

,,Kommen Sie. Solange der Stromausfall andauert, kann er nicht durch die Tür, aber wir sollten uns trotzdem schleunigst von hier entfernen", sagte Mr. Holmes, immer noch mit einer gedämpften Tonlage und zog sanft an meiner Hand.
,,Okay, okay", erwiderte ich leise. Langsam stieg ich durch das Fenster. Doch bevor ich meinen Fuß auf das Metallgitter setzte, das freien Blick auf den Fußweg und die Straße unter uns gewährte, atmete ich zitternd aus. ,,Es wäre wohl gut zu erwähnen, dass ich eine furchtbare Höhenangst besitze."
Er festigte als Antwort nur seinen Griff und legte seine andere Hand auf meine Schulter. Sanft zog er mich weiter aus dem Fenster, bis ich vor ihm stand.

Ich musste ihn ansehen, jedes Detail seines Gesichtes brannte sich in meinen Geist ein. Jede Unregelmäßigkeit seiner Haut, die Form seiner Augen, die nicht zuordnungsbare Farbe seiner Iris.
Wenn ich weggesehen hätte, hätte ich mich nicht mehr bewegen können. Wir waren im achten Stock, mindestens achtzehn Meter über dem Boden und normalerweise traute ich mich nicht auf Höhen über zwei Metern hinaus, besonders nicht, wenn man, wie hier, in die Tiefe sehen konnte.
Mein Atem zitterte, ich sah ihn an und er hielt mich fest, doch nichts auf der Welt hätte meinen panischen Verstand festhalten können.

,,Konzentrieren Sie sich auf mich, Liv. Sehen Sie nicht nach unten", hörte ich ihn sagen, auch wenn seine Stimme von einem bedrückenden Rauschen fast übertönt wurde.

,,Wirklich? Ich dachte immer, dass man nach unten schauen sollte, wenn man an Akrophobie leidet." Meine Stimme zitterte. Ich konnte den Sarkasmus nicht zurückhalten, doch er beschützte mich auch etwas vor der verängstigend hohen Realität.

Und da passierte es: er lachte. Sherlock Holmes lachte. Es war das erste Mal, dass ich ihn befreit lachen sah. Kleine Fältchen bildeten sich um seine Augen. Es war ein tiefes Lachen, ansteckend und leise, damit wir die einzigen waren, die es hören konnten. Letzteres war höchstwahrscheinlich dem nahezu lächerlichen Umstand geschuldet, dass wir gerade eingebrochen waren, auch wenn sich das Ausbrechen nun als wesentlich schwieriger herausstellte.
Er lachte noch immer, vermutlich um mich zu beruhigen und ging dann langsam auf der Plattform rückwärts. Er zog mich mit sich und mein eigenes Lächeln verschwand augenblicklich.

Wir waren nur wenige Minuten, vielleicht sogar nur Sekunden hier, in dieser Höhe, doch für mich fühlte es sich an wie Stunden. Mein ganzer Körper versteifte sich und doch zwang ich mich dazu, einen Schritt nach vorn zu machen, dann noch einen und noch einen.
Kurz vor der ersten Treppe, die wir vor uns hatten, blieben wir stehen und er löste seine Hand von meiner Schulter und nahm stattdessen meine andere Hand. Seine Miene war plötzlich wieder ernst und er sah mich eindringlich an.
,,Schließen Sie die Augen", sagte er und ich tat es, da ich sonst keine andere Lösung finden konnte, auch wenn das Verschließen der Augen die Angst nur geringfügig abschwächte.
,,Vor uns liegen dreizehn Stufen, dann gehen wir zwei Schritte nach rechts, drehen uns, dann vier Schritte geradeaus, noch einmal drehen und dann gehen wieder dreizehn Stufen nach unten. Zählen Sie mit. Das ganze wiederholt sich vier mal. Verstehen Sie mich? Lassen Sie Ihre Augen geschlossen."
Ich nickte knapp, presste meine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen und ließ mich von ihm vorsichtig in Bewegung bringen. Ein Schritt nach dem anderen.

Tatsächlich klappte unsere Zusammenarbeit auf der ersten Treppe sehr gut, auch die zweite schien kein Problem zu sein, doch gerade als wir auf der sechsten Stufe der dritten Treppe standen, ließ der Detektiv plötzlich wortlos meine Hände los.
Scharf sog ich die Luft ein und öffnete reflexartig meine Augen. Sofort überkam mich der Schwindel und ich wagte kaum, mich nach Mr. Holmes umzusehen.
,,Was machen Sie?", fragte ich mit zusammengebissenen Zähnen, doch er antwortete nicht. Meine Hände suchten das Geländer neben mir und ich krallte mich daran fest. Wo war er nur?

Nach einigen Sekunden erschien er plötzlich wieder am unteren Ende der Treppe und sah zu mir hinauf.
,,Kommen Sie schon", forderte er mich auf.
,,Nein. Nein!" Ich wurde unabsichtlich lauter, was nicht unwesentlich an meiner Panik lag. ,,Das ist kein Experiment, wie bei John und seinem Gehstock! Ich kann es nicht vergessen, nicht einfach ausschalten. Ich kann mich nicht bewegen!"

Warum musste er gerade jetzt so ein Experiment durchführen? Es hatte doch funktioniert!
,,Jetzt... Bitte! Helfen Sie mir doch einfach weiter", flehte ich förmlich. Ich hasste es, so die Kontrolle zu verlieren, aber ich sah keinen anderen Ausweg.

Er kam mir wieder entgegen und ich atmete erleichtert aus. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich vorher die Luft angehalten hatte. Seine Hände versuchten vorsichtig, meine von dem Geländer zu lösen, auch wenn ich es ihm ungewollt schwer machte, da meine Finger so verkrampft waren.
,,Danke", flüsterte ich erleichtert und schloss die Augen erneut, um mich von ihm die restlichen Stufen, bis zur nächsten Plattform, herunterführen zu lassen.

Auch die restlichen Treppen liefen wir nun ohne weitere Probleme hinunter, bis Sherlock Entwarnung gab und ich die Augen öffnen konnte, da wir die letzte Treppe erreicht hatten, die nicht mehr all zu hoch über dem Boden schwebte. Ich stürzte förmlich die letzten Stufen hinunter und ich war unglaublich erleichtert, wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren.

,,Ich danke Ihnen", lachte ich erleichtert auf. ,,Aber das mit dem Experiment-"
,,Mein Bruder scheint doch mehr, als nur diesen Häuserkomplex stillgelegt zu haben", merkte der Detektiv an, deutete auf die umliegenden Häuser und unterbrach mich damit.
Ich folgte seiner Geste und sah, dass der Stromausfall noch weitere Häuser in der Umgebung betraf, um genau zu sein alle, die ich sehen konnte.
,,Wir sollten jetzt gehen. Er wird die Lichter sicherlich bald wieder einschalten", sagte er dann und ging an mir vorbei, raus aus der Gasse, in der wir standen.

Ich folgte ihm, sodass wir bald nebeneinander durch die dunklen Straßen zurück zu John gingen.
,,Sehen Sie mal, man kann heute die Sterne sehen. Es gibt keine Lichtverschmutzung", merkte ich an und sah hinauf zum dunklen Himmelszelt, das von tausenden Sternen übersät war.
,,Sterne waren noch nie meine Stärke", erwiderte er, was mir ein Schmunzeln entlockte, da er meine Worte gestohlen hatte. Er hatte sich erinnert.
,,Aber der Fall mit dem Gemälde mit der Van-Buuren-Supernova war reinste Genialität", merkte ich an. ,,Die Sache mit dem Golem..."
,,John übertreibt in seinen Erzählungen meistens", erwiderte er.
,,Oh, in Ordnung Sherlock, Sie haben recht. Dann nehme ich jetzt mal die Worte von John: Wenn man es genau nimmt, mussten es drei Sekunden gewesen sein, in denen Sie mit dieser Frau gesprochen haben, die das angebliche Bild wiedergefunden hatte. Wie hieß sie noch gleich? Wenceslas?
Vier Sekunden, in denen Sie herumgeprahlt haben und eine, um wirklich sicherzugehen, dass es das Kind am anderen Ende der Leitung überlebt. Es waren also... Zwei Sekunden, in denen Sie den Fehler auf dem Gemälde entdeckt haben, wenn Sie nicht gerade einen Zeitstein oder ähnliches besitzen, um die Zeit anzuhalten zumindest", lachte ich.
Er erwiderte darauf nichts, sah mich nur kurze Zeit an, in der ich wohl etwas Überraschung von seinem Gesicht lesen konnte, bevor er sich wieder von mir abwandte.

,,Letzteres gibt es nicht", sagte er kurz angebunden und nun war ich es, die ihn erstaunt ansah.
,,Grenzen Sie nicht die Unendlichkeit des Universums ein, Sherlock Holmes."

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