45 - Dinner for two

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⊱─ ⋯ ─⊰ TAG 9 ⊱─ ⋯ ─⊰

[Freitag abends]
    

𝕐𝕠𝕠𝕟𝕘𝕚

Jimin scheint sich wirklich zu freuen. Zumindest denke ich das, bis er anfängt zu lachen.
Ist es so blöd? Ich muss ziemlich geknickt aussehen, denn Jimin kommt daraufhin sofort zu mir, zieht mich in eine Umarmung und erklärt seinen Lachflash. Ich genieße einen Moment seine Nähe, ehe auch ich anfange, vor mich hin zu grinsen. Es scheint doch nicht so blöd zu sein, denn in Jimins Augen kann ich aufrichtige Freude erkennen. Und seine nächsten Worte sorgen sogar dafür, dass ich verlegen werde.

DU bist toll - das sagt genau der richtige. Wenn einer toll ist, dann Jimin. Sein Lachen, seine Leichtigkeit, seine Emotionen, ich glaube es gibt nichts an ihm, was ich nicht perfekt finde. Auch wenn er meint, dass zu einem Streit immer zwei gehören. Ich weiß jetzt, dass ich Fehler gemacht habe, dass ICH das Problem war. Da kann er sagen, was er will. Aber nochmal werde ich diesen Fehler nicht begehen. Ich habe jetzt auch zum Glück einen Menschen an meiner Seite, der sehr geduldig ist und der mir dabei hilft, mich zu bessern.

"Dann ... guten Appetit, Dornröschen", antworte ich, wobei ich mir den sonderbaren Kosenamen nicht verkneifen kann. Ein Lachen huscht nicht nur über sein Gesicht sondern auch über meins. Tut DAS gut. Diese Leichtigkeit erfüllt den gesamten Raum - oder eher: Die gesamte WG. Dadurch schmeckt nicht nur das Essen besser, das alles fühlt sich besser an. Richtiger. Echter. Und lebendiger.

Gut, dass wir im letzten Moment doch noch die Kurve gekriegt haben und jetzt ein neues Kapitel in unserem Leben starten können. Gemeinsam. Ich glaube, es gibt nichts, was ich mir gerade noch wünschen könnte. Das hier. Das ist einfach perfekt.

  
  
ʝιɱιɳ

Damit mein Magen endlich Ruhe gibt, esse ich als erstes mal schnell die Suppe. Yoongi räumt die Schüsselchen weg. Jetzt stehen da die größeren Schalen für den bunten Reis. Wir bedienen uns und fangen an zu essen.
Und die ganze Zeit ist so eine schwebende, leichte und entspannte Stimmung zwischen uns. Mal begegnen sich unsere Augen, mal hab ich Schmetterlingsparty im Bauch, wenn ich sein Lächeln sehe, mal berühren sich unsere Hände. Dann wieder essen wir schweigend, und es ist das tollste Schweigen, das ich je erlebt habe. Zufrieden, gefühlssatt und glücklich.

Zwischen Reis und Bulgogi-Wraps stelle ich dann doch eine neugierige Frage.
"Es tut mir leid, ich hab noch gar nicht gefragt. Wie lief denn deine Song-Präsentation gestern? Waren die Profs zufrieden?"

   
   

𝕐𝕠𝕠𝕟𝕘𝕚

Ich halte augenblicklich in meiner Bewegung inne, als ich Jimins Frage höre. Das ist definitiv die falsche Frage. Zumindest um die Uhrzeit, nach so einem Tag und wenn man gerade eine glückselige Leichtigkeit spürt, die man so noch nie gespürt hat. Sofort fängt es wieder an in meinem Kopf zu rattern.

Tja. Wie ist es gelaufen? Das ist eine gute Frage und nicht so einfach zu beantworten. Es hat mich weitergebracht. Es hat mir in dem Moment aber auch den Boden unter den Füßen weggezogen.

"Das ... ähm ... ist nicht so leicht zu beantworten. Es war okay. Also kompositorisch und von der Aufnahmetechnik her. Aber ihnen hat ... das Gefühl gefehlt. Zufrieden waren sie nicht. Und ... aber eigentlich haben sie Recht. Ich habe vorhin den Unterschied gespürt, wenn du ... einfach du bist. Und singst, während ich nicht daneben sitze und dich kritisiere. Das ... war auf der einen Seite echt hart. Auf der anderen Seite bin ich froh, denn dadurch ... ach ich weiß nicht, wie ich das sagen soll. Das war, als hätte es bei mir Klick gemacht."

Ich schaffe es nicht, Jimin dabei in die Augen zu sehen, sondern starre auf eines der wenigen Reiskörner auf meinem Teller, die übrig geblieben sind.

  
  
ʝιɱιɳ

"Das ... klingt ziemlich durchwachsen. Entschuldige, dass ich gefragt habe. Das ist nicht so schön für dich. Aber ich bin echt erleichtert, dass du das doch für dich annehmen kannst. Das ... war einer der Gründe, warum es mir so wichtig war, dass du heute kommst. Ich habe von Anfang an so viel gefühlt bei dem Song, und ich wollte so gerne genau das singen.

Wenn du selbst den Unterschied jetzt gehört hast, dann passiert uns das so nicht wieder. Ich bin echt stolz auf dich! Und ich habe ja trotzdem eine ganze Menge dabei gelernt. Ich hab mit meinen tausend Fragen und meinem Mangel an Erfahrung bestimmt ganz schön deine Geduld strapaziert.

Ich ... war so verunsichert, dass ich mehrfach in dieser Woche mit Jeongkwon gesprochen habe. Und er hat mir ganz klar gemacht, dass es nicht um meine Gefühle und um meine Version geht. Es ist DEIN Prüfungssong, und darum musste ich ohne das ganze Gezicke das tun, was DU brauchtest. DU musstest damit in eine Prüfung, nicht ich.

Und ich habe dadurch gleich auch noch gelernt, gleichzeitig zu singen und zu tanzen. Das hätte ich mir ohne den Knatsch nämlich gar nicht zugetraut."

Yoongi schaut mir noch immer nicht in die Augen. Das tut mir richtig weh für ihn.
"Yoongi? ... Könntest ... du mich bitte ansehen? Sonst siehst du nämlich nicht, wie ich DICH anschaue.

Wir haben einen unglaublichen Senkrechtstart hingelegt, sind dabei über unsere eigenen Füße gestolpert, haben beide ganz viel gelernt - und jetzt sitzen wir hier! Zusammen. Wir haben uns lieb gewonnen, und wir passen gut aufeinander auf. Das fühlt sich so gut an, so geborgen, so geliebt.
Ich bin verliebt in dich. Du bist mir wichtig. Bitte sei nicht traurig. Und dann lass uns das Thema wechseln."


Zwischen den ganzen Tellern, Gläsern und Schüsseln hindurch strecke ich meine Hand nach Yoongi aus und hoffe, dass er sie annimmt. Ich will einfach nicht, dass er so schlecht von sich selbst denkt.

  
    
𝕐𝕠𝕠𝕟𝕘𝕚

Bei Jimins letzten Worten traue ich mich tatsächlich, den Kopf zu heben und ihn anzusehen. Unsere Blicke treffen aufeinander, und für einige Sekunden verharren wir einfach in diesem stillen Moment. In seinen Augen spiegelt sich ganz viel Wohlwollen wider, ganz viel Verständnis und Dankbarkeit. Und Liebe. Mir wird wieder ganz warm ums Herz, weil ich weiß, dass Jimin das ernst meint. Er kann seine Gefühle nicht verbergen, und das muss er jetzt auch nie wieder. Nicht bei mir. Ich möchte bitte immer diesen ehrlichen, aufrichtigen Jimin an meiner Seite haben.

Ich schenke Jimin ein dankbares Lächeln, ehe ich den Blick wieder löse. Es gibt so vieles, was ich ihm noch sagen möchte, aber das kann warten. Er hat vorgeschlagen, das Thema damit zu beenden, und ich halte das für sinnvoll. Wir haben von jetzt an ganz viel Zeit zusammen, ganz viel Gelegenheit, miteinander zu reden. Und dieses schwere Thema passt nicht zu einem eigentlich leichten Abend.

"Irgendwann ist der richtige Zeitpunkt, um weiter darüber zu reden. Aber du hast recht. Nicht mehr heute. Heute möchte ich einfach genießen, dass wir es bis hierher geschafft haben. Ich will die Zeit mit dir genießen."

Zaghaft strecke ich die Hand nach Jimin aus und schenke ihm ein weiteres Lächeln, als sich unsere Finger berühren. Es fühlt sich so gut an. Dabei bin ich nie der Mensch gewesen, der sonderlich viel Nähe sucht. Nur jetzt, da ist es wie eine Droge. Ich möchte Jimin einfach so nah sein wie möglich.

   
  
ʝιɱιɳ

Was bin ich froh, dass Yoongi darauf eingeht! Wir schauen uns in die Augen, und ich kann sehen, wie Yoongi allmählich entspannt. Erleichterung huscht über sein Gesicht - und macht sich auch in mir breit. Ich drücke seine Hand einmal fest und lasse dann los, um mir ein Bulgogi-Wrap zu nehmen.
"Ich will das auch. Ich bin bis auf eine Woche um Ostern die ganzen Semesterferien hier. Da haben wir ganz viel Zeit füreinander."

Mein Blick fällt auf das Wrap in meiner Hand, und ich erinnere mich. Das war ein komischer Tag. Yoongi ging es nicht gut am Sonntag, aber gegessen hat er dann doch. Und der Sonntag Nachmittag war dann voller intensiver Gespräche.

Ich beiße herzhaft in mein Wrap und spüre dabei Yoongis Blick auf mir. Also schaue ich ihn an, während ich genüsslich loskaue.
"Alles o.k.? Warum isst du nicht? Bist du schon satt?"
Ähm - ab 20 Gramm wirds undeutlich, Jimin ... Die Dinger schmecken aber auch richtig gut!

   
   
𝕐𝕠𝕠𝕟𝕘𝕚

Ich kann meinen Blick nicht von Jimin lösen. Ich schaue zu, wie er sich einen Wrap nimmt und da genüsslich reinbeißt und erkenne, wie sich sein Blick verändert. Das ist das, wovon ich niemals genug kriegen werde. Er kann einfach nicht verbergen, wie er sich gerade fühlt, was er denkt und ob ihm das Essen schmeckt oder nicht. Ich vergesse darüber sogar, mir selbst einen Wrap zu nehmen. Trotzdem breitet sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus.

Erst Jimins Frage holt mich wieder ins Diesseits.

"Ähh ... ja. Also nein. Ich war nur ... abgelenkt."

Schnell greife auch ich nach einer der Bulgogivariationen und beiße hinein, das Grinsen verschwindet aber auch dann nicht.

"Da fällt mir ein, du hast Sekt in den Kühlschrank gestellt, oder? War der für was bestimmtes? Oder wollen wir den gleich vielleicht gemeinsam trinken? So zum krönenden Abschluss?"

  
  
ʝιɱιɳ

Soso. Er war abgelenkt. Und hat dabei die ganze Zeit mich angesehen und schließlich gegrinst.
"Soso. Was hat dich denn abgelenkt - von mir?"
Yoongis entsetztes Gesicht spricht Bände, weshalb ich spontan ein "bisschen" laut auflachen muss.
"Keine Sorge. Wenn ich dich so anschaue, kann dich grade NICHTS von mir ablenken. ... "
Ich werde ganz leise, weil sich das so besonders anfühlt.

"Und das ist ein einzigartiges Geschenk an mich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich Vokabeln wie Fürsorge, Verwöhnen, aufeinander achten und sowas für dich relativ fremd anhören müssen. Aber nicht, weil du das nicht willst, sondern weil, warum auch immer, du das wohl so noch nie erlebt hast. Eines Tages wirst du es mir erzählen. Und bis dahin genieße ich in vollen Zügen, dass es dir für mich überhaupt nicht schwer zu fallen scheint, einfach weil es dir ein Bedürfnis ist, auf mich aufzupassen. Ich kann kaum in Worte fassen, wie geliebt und verwöhnt und beschützt ich mich dadurch fühle. Wirklich! Du bist ein einziges riesengroßes Geschenk an mich."

    
    
𝕐𝕠𝕠𝕟𝕘𝕚

"Ich werde es dir irgendwann erzählen. Alles. Ich will keine Geheimnisse vor dir haben, nur, ich brauche Zeit."

Jimin scheint mit der Antwort zufrieden zu sein, und bevor die Stimmung wieder kippen kann, antwortet er auf meine Frage bezüglich des Sekts.

   
   
ʝιɱιɳ

Moment, Er hat ja noch eine Frage gestellt.
"Ach, und der Piccolo ist mir am Donnerstag in den Einkaufskorb gehüpft, weil ich mir so sehr gewünscht habe, dass wir uns wieder zusammenraufen und auf eine gute Note für unseren Song anstoßen können. Lass uns den jetzt köpfen. Einen schöneren Grund als uns zwei UND unseren tollen Song kann es gar nicht geben."

Au Mann. Ich bin gespannt, wie lange es dauern wird, bis Yoongi nicht mehr von ALLEM, was ich sage, überfordert ist ... Und auch, wer dann wohl zum Vorschein kommen wird ...

𝕐𝕠𝕠𝕟𝕘𝕚

Jimin hat den Sekt also für uns gekauft? Ist das süß!
Ich kann mir so gerade eben verkneifen, meine Gedanken laut auszusprechen. Bedanken will ich mich aber trotzdem.

"Das ist so lieb von dir, Jimin. Ich hatte schon überlegt, ob du den vielleicht gekauft hast, um mit deinen Freunden anzustoßen. Aber ... dass der für uns gedacht war, gefällt mir definitiv besser."

Ich stehe auf, während ich das sage und streiche mit meiner Hand ein paar Mal dankbar über Jimins Schulter. Natürlich kribbelt es wieder überall, und das Grinsen wird heute wahrscheinlich auch nicht mehr aus meinem Gesicht verschwinden. Ich zwinkere ihm zu (das ist definitiv den vielen Glücksgefühlen zu verdanken, denn sowas mache ich sonst nie!) und gehe dann eiligen Schrittes zum Kühlschrank. Ich hole den Piccolo und zwei Gläser, stelle sie auf die Arbeitsplatte und verteile den Sekt gleichmäßig auf die Gläser. Ich reiche Jimin sein Glas, setze mich aber nicht wieder auf meinen Platz, sondern bleibe neben ihm stehen. Unsere Blicke treffen erneut aufeinander, während der Sekt munter vor sich hinblubbert. Irgendwas hat dieser Moment an sich. Es fühlt sich beinahe so an, als würde ich Jimin jetzt mit anderen Augen sehen. Als hätte er mich irgendwie verzaubert. Okay, Nein. Er hat mich verzaubert.

"Dann ähm ... auf uns", sage ich leise, hebe mein Glas und warte, dass Jimin anstößt. Meinen Blick kann ich dabei aber trotzdem nicht lösen.

  
  
ʝιɱιɳ

Als Yoongi mir mein Sektglas reicht und dann bei mir stehen bleibt, erhebe ich mich auch. Wir stehen ganz nah. Ich spüre seine Ausstrahlung, alles kribbelt in mir, unsere Blicke verhaken sich ineinander und ich fühle mich so glücklich, dass es beinahe weh tut.
"Auf uns. Und auf unsere Filter, die wir nicht mehr brauchen, unsere Brillen, die wir absetzen dürfen. Auf unser Vertrauen und unsere Freundschaft und unser Zuhause hier."
Leise klirren die Gläser aneinander, und die Magie des Augenblicks versprüht pures Glück. Wir trinken beide einen Schluck und strahlen uns immer weiter an.

Ich muss mich echt zusammenreißen, um wieder in der Gegenwart anzukommen. Ich setze mich, stelle mein Glas ab und nehme mir ein bisschen vom Nachtisch. Aber dann wird mir auf einmal richtig schwindelig, als ich meinen Kopf nochmal zu Yoongi drehe. Ich fasse mir an den Kopf und schließe die Augen. Ruhig atmen, Jimin. Einmal umkippen am Tag reicht.

  
  
𝕐𝕠𝕠𝕟𝕘𝕚

Jimin steht ebenfalls auf und plötzlich ist er mir so unglaublich nah, dass ich nicht mehr denken kann. Ich höre seine Worte, und ich weiß, dass sie wie immer toll gewählt sind, aber ich kriege sie nur so halb mit, weil mein Kopf sich anfühlt, als wäre er in Watte gepackt. Dieser ... dieser Mann ist einfach ... wow. Wie soll ich mich denn so wieder von seinem Anblick losreißen können? Und vor allem: Was ist das für ein immenses Verlangen in mir, ihm noch viel näher zu kommen?

Es dauert einen Moment, bis mein unzureichender Kopf begreift, was los ist. Ich ... würde Jimin so gerne küssen. Aber ich kann nicht. Ich fühle mich einfach nicht sicher genug, dabei sollte ich das wohl sein, oder? Aber irgendwas hindert mich, also bleibt es ein geheimes Verlangen, dem ich nicht nachgebe.

Und dann ist dieser Moment schon wieder vorbei. Jimin setzt sich und ich will es ihm gleichtun. Bevor es aber dazu kommt, sehe ich, dass er sich an den Kopf fasst und gar nicht so gut aussieht.
"Jimin? Alles okay?", frage ich besorgt, gehe gleichzeitig noch ein kleines Stück auf ihn zu und hocke mich schließlich direkt vor ihn. Schnell greife ich nach seiner Hand und sehe zu ihm hoch. Das war wohl alles etwas viel.

  
  
ʝιɱιɳ

"Ne, leider nicht. Keine Ahnung, ob das der Sekt ist, oder ob mein Körper jetzt einfach seine Ruhe haben will. Mir ist auf einmal furchtbar schwindelig. Ich glaube, ich sollte jetzt endgültig ins Bett gehen."
Vor meinen Augen dreht sich alles.
"Hilfst du mir? Ich würde gerne noch auf Toilette gehen und dann ganz schnell in die Waagerechte kommen."

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2.8.2021

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