46 - Ganz nah bei dir

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⊱─ ⋯ ─⊰ TAG 9 ⊱─ ⋯ ─⊰

[Samstag Nacht]

𝕐𝕠𝕠𝕟𝕘𝕚

"Klar", sage ich schneller, als ich denken kann, "Ich helfe dir. Pass ... pass auf, wenn du jetzt aufstehst."

Ich lasse Jimin keine Millisekunde aus den Augen, als er langsam aufsteht, und halte ihn dabei vorsichtig fest, damit er bloß nicht umkippt.

"Geht's?", frage ich besorgt, als wir Richtung Badezimmer gehen, und kaum kommen wir da an, frage ich mich, was er jetzt von mir erwartet. Ich kann schlecht mit reingehen. Ne. Also warte ich davor?

Fragend sehe ich Jimin an, als ich ihn ins Bad manövriert habe.

  
  
ʝιɱιɳ

Yoongi stellt mich neben dem Klo am Waschbecken ab und wirkt nicht nur besorgt sondern auch sehr verunsichert.
"Danke, jetzt schaff ich das schon. Bleibst du in Hörweite?"
Yoongi nickt bedröbbelt, geht raus und lehnt die Tür nur an. Ich wurschtele mich aus meiner Hose und bereue nun doch, dass ich nicht gleich den Schlafanzug angezogen habe.

Ich kann mich wirklich kaum noch auf den Beinen halten, als ich schließlich Yoongi wieder reinrufe. Gemeinsam gehen wir den Flur runter zu meinem Zimmer. Yoongi muss in der Zwischenzeit mein Bett aufgeschüttelt haben. Wie süß! Er lässt mich auf die Bettkante gleiten und hilft mir, das Hemd gegen mein Schlaf-T-Shirt auszutauschen. Ich kann kaum noch mithelfen, kaum noch die Augen offen halten.

Unendliche Erleichterung macht sich in mir breit, als ich mich hinlegen kann und Yoongi mich fürsorglich zudeckt.
"Danke sehr, du Lieber. Du bist einfach immer für mich da. Das tut so gut!"

 
  
𝕐𝕠𝕠𝕟𝕘𝕚

In Jimins Zimmer angekommen, dirigiere ich ihn zum Bett. Er lässt sich erschöpft darauf plumpsen und macht keine Anstalten, sich auszuziehen. Erst nach ein paar Sekunden fängt er an, sein Hemd aufzuknöpfen, aber das eher schlecht als Recht. Ich schlucke. Allein der Gedanke, dass er gleich oberkörperfrei vor mir sitzt, macht mich irgendwie nervös. Das sollte es nicht. Reiß dich zusammen, Yoongi!

Jimin hat es wirklich schwer, sich aus seinem Hemd zu befreien. Also versuche ich möglichst desinteressiert zu schauen, während ich mich vor ihn hocke und langsam die restlichen Knöpfe öffne. Mir wird warm. Und schwindelig. Und ... seltsam. Ich hätte niemals gedacht, dass es solche Gefühle in mir auslösen würde. Ich streife Jimin das Hemd vorsichtig von seinen Schultern und allein bei diesen Berührungen setzt mein Verstand vollkommen aus. Seine Haut ist weich und hat eine unnatürlich starke Anziehungskraft auf mich.

Ich schlucke, als ich Jimin endlich aus seinem Hemd befreit habe und ihm helfe, sein Shirt überzuziehen. Schnell wende ich meinen Blick ab, damit ich nicht zu sehr starre, aber mir ist sehr wohl aufgefallen, wie durchtrainiert Jimins Oberkörper ist, obwohl er trotz allem noch sehr schlank ist. Kurz gesagt: Perfekt.
Zum Glück bedeckt Jimin jetzt wieder etwas Stoff, denn dadurch kann ich zumindest wieder ein bisschen denken. Ich sehe wie er sich in sein Bett nach hinten fallen lässt und dabei völlig entspannt aussieht. Beinahe so, als würde jeder Muskel in seinem Körper endlich wieder Ruhe finden können. Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht, als ich sehe, dass er einfach wie platt da liegt und sich anscheinend keinen Millimeter mehr bewegen kann. Also schnappe ich mir seine Decke und lege sie behutsam über ihn.

"Ich ... gerne. Ruh dich schön aus, du siehst echt fertig aus."

Mit diesen Worten tapse ich zu seinem Fenster, lasse die Jalousien runter und lösche das Licht. Das bisschen Licht, das jetzt noch aus dem Flur ins Schlafzimmer dringt, reicht, um mich in seinem Zimmer zurecht zu finden. Ich setze mich in der Höhe seines Bauches auf sein Bett und sehe, wie ihm immer wieder die Augen zufallen. Meine Hand findet von ganz allein ihren Weg in sein Haar, das ich ihm vorsichtig aus dem Gesicht streiche. Diesen Moment möchte ich bitte für immer festhalten.

  
 
ʝιɱιɳ

Yoongi löscht das Licht, lässt die Jalousien runter und hockt sich im Dunklen neben mich auf mein Bett. Meine Augen fallen immer wieder zu. Dass Yoongi noch da ist, merke ich eher am Absenken meiner Matraze, als dass ich es sehen oder hören könnte. Sehr saft fährt er mir mit seinen langen, schlanken Fingern durch meine Haare, und das fühlt sich einfach wunderbar an.

Ich bin schon halb weg, als ich kapiere, dass er dann wohl gehen will, wenn ich schlafe. Und dass sich das kalt und falsch anfühlt.
"Yoongi? Könntest du ... kannst du ... heute Nacht ... bei mir bleiben?"
Ich kriege kaum noch die Worte sortiert. Ich weiß auch gar nicht, wie ich mir das vorstelle. Ich weiß nur noch: ich möchte nicht, dass Yoongi gleich aus diesem Zimmer geht. Unsicher suche ich im Dunklen nach seinem Blick.

  
  
𝕐𝕠𝕠𝕟𝕘𝕚

Jimins Frage holt mich sehr plötzlich wieder aus meiner verliebt-verträumten kunterbunten Seifenblase. Ich bin mir sicher, dass mein Herz in genau diesem Moment kurzzeitig aussetzt. Meint er das ernst? Also ... nicht, dass ich nicht will. Aber so nah bei ihm zu sein, nein. Die VORSTELLUNG davon, so nah bei ihm zu sein, macht mich schon fix und fertig. Ich weiß nicht, ob im positiven oder negativen Sinne. Aber gleichzeitig steht meine Antwort schon längst fest. Niemals könnte ich jetzt einfach gehen. Auch wenn ich nicht weiß, wie sich das alles entwickelt und wie genau ich mich verhalten soll.

"Wenn du das willst, ja", antworte ich daher, wobei meine Stimme kaum mehr als ein unsicheres Flüstern ist.

  
  
ʝιɱιɳ

"Danke, du bist ein Schatz. Ich habe mich noch nie in meinem Leben SO schwach und SO hilflos gefühlt. Ich werde wahrscheinlich nur schlafen wie ein Stein. Aber wenn da doch nochmal was ist - dann kriegt es sonst keiner mit."

Langsam, Jimin, langsam. Erst wieder Gedanken sortieren, bevor du weiter redest. Außerdem kann ich mich noch weniger konzentrieren, wenn Yoongis Finger so vorsichtig durch meine Haare gleiten. Es ist verrückt. Eigentlich bin ich hier derjenige, der schonmal eine Beziehung hatte und deshalb eine Vorstellung davon haben sollte, wie schön es ist, sich nahe zu sein. Und wenn ich das richtig verstanden habe, ist Yoongi sozusagen blutiger Anfänger und hat das alles noch nie erlebt. Trotzdem weiß er verdammt genau, welche Knöpfe er bei mir drücken muss.

Das verrückte schmetterlings-flatterige Gefühl macht mich noch mal ein bisschen wach. Dieser Yoongi, dieser einfühlsame, sanfte, zugewandte Mann ist ein völlig neuer Mensch. Vielleicht sitzt er sogar selbst jetzt da und fragt sich, wer er ist. Für mich ist es neu, dass ich mich in einen Mann verliebt habe. Aber nicht schlimm oder falsch sondern einfach fremd. Ich bin neugierig auf diese Erfahrung, auf diesen wunderbaren Menschen, auf unser ganz besonderes Zuhause.

Für ihn scheint das gesamte Konzept "Liebe" neu zu sein. Ich muss mir Mühe geben, mich zu erinnern, wie es bei mir war, als ich mit Eun-Mi zusammen gekommen bin. Und ich auch noch das Gefühl hatte, ich als der "Mann" in der Beziehung müsste nun ja wohl die Initiative ergreifen. Hoffentlich schaffen wir es ganz viel, über all das zu reden und uns auszuprobieren. Und rauszufinden, womit wir uns wohl fühlen. Einen Vorteil könnte das jedenfalls haben - es gibt hier nicht Mann und Frau, Herr und Dienerin, oder was auch immer da in den Köpfen der Männer rumspukt. Wir beide haben das Privileg, dass jeder darf, aber keiner muss. Dass wir ganz individuell herausfinden können, was uns mehr liegt. Ui, jetzt freue ich mich noch mehr darauf!

"Fühlst du dich wohl mit dem Gedanken? Ich möchte dich nicht überfahren. Wir waren uns vorhin im Theater einig, dass wir uns Zeit lassen und gut aufeinander achten wollen. Das hier ist nur - ich glaub, ich hab jetzt doch ein bisschen Schiss vorm Alleinsein."

  
  
𝕐𝕠𝕠𝕟𝕘𝕚

Es war so klar, dass Jimin vor allem wieder an mich denkt und ob er mich mit seiner Bitte nicht doch überrumpelt. Und obwohl es dunkel ist, lächel ich ihn verliebt an.

"Ach Jiminie. Mach dir nicht so viele Gedanken, bitte", sage ich leise und kraule weiterhin durch sein Haar. Es scheint ihm zu gefallen, zumindest scheint es ihn nicht zu stören, und solange er mich nicht bittet aufzuhören, werde ich weitermachen. Ich beuge mich etwas zu ihm runter und suche nach seinem Blick.
"Weißt du. Ich bin nicht so der Mensch, der gerne kuschelt oder so. Nähe war immer ... sie hat sich immer einengend angefühlt. Ich mochte das als Kind schon nicht. Nur bei dir ist es ... anders. Deine Nähe ist warm. Sie fühlt sich geborgen an. Ich fühle mich mit deiner Nähe freier, als ohne. Also ja, Jiminie. Ich fühle mich sogar sehr wohl bei dem Gedanken, auch wenn ... das alles neu ist."

Meine Gedanken auszusprechen, tut gut. Das gibt mir selbst etwas mehr Sicherheit. Und auch Jimin scheint es nicht unangenehm zu sein, zumindest wirkt es so auf mich. Wir verharren einen stillen Augenblick in der trauten Zweisamkeit, und ich koste das Gefühl voll aus. Ich merke gar nicht, wie ich Jimin noch ein Stück näher komme. Es ist wie ein unsichtbares Band, das mich immer näher zu ihm zieht.

  
  
ʝιɱιɳ

Immer noch kraulen Yoongis sanfte Finger durch mein Haar, und es ist grade das schönste Gefühl, das ich mir vorstellen kann. Ein Glücksknubbel in meinem Bauch sprüht Regenbögen. Er hat gesagt, dass er sich in meiner Nähe wohl und geborgen fühlt. Nicht eingeengt! Und mir geht es ja genau so. Er ist mir so nahe, und im Moment bin ich ja eher ein Grashalm, leicht umzupusten. Aber ich fühle mich nicht bedrängt. Ich fühle mich gehalten und geliebt. Und noch mehr.

Angestrengt starre ich ins Fastdunkel, um Yoongis Gesicht erkennen zu können. Das Flurlicht zeigt mir seine Silhouette, ganz in meiner Nähe. Ich liege hier, eingekuschelt in meine Decke, beschützt von meinem Freund und kann gar nicht anders. Auch ich strecke meine Hand aus, um ihn im Nacken zu streicheln. Er hat ungewöhnlich feine Haare, die weicher sind als das Fell einer Katze. Zufrieden seufze ich einmal leise.

  
  
𝕐𝕠𝕠𝕟𝕘𝕚

Als Jimin seine Hand in meinen Nacken legt, jagen abertausende kleine Blitze durch meinen Körper. Gleichzeitig fängt mein Herz an noch schneller zu schlagen, als es ohnehin schon tut. Mein Verstand hat sich längst verabschiedet. Das einzige, das mich jetzt noch handeln lässt, ist mein Bauchgefühl. Und das sagt mir, es ist okay.

Ich bin furchtbar aufgeregt, als ich mich noch ein Stück zu ihm runterbeuge, aber gleichzeitig war ich mir nie sicherer, das richtige zu tun, als jetzt. Unsere Lippen finden wie von selbst zueinander, als wäre es schon immer so vorbestimmt gewesen, dass wir das tun. Es fühlt sich so unglaublich an, so surreal, und trotzdem so echt wie nichts jemals zuvor. Ich versuche gar nicht erst, wieder Herr über meine Gefühle zu werden, sondern übe ganz vorsichtig leichten Druck aus. Jimin folgt mir, geht auf mich ein, wie ich auf ihn eingehe. Es gibt kein Du und Ich mehr, nur noch ein Wir.

Ich fühle mich wie auf Drogen, als ich mich wieder von Jimin löse.

  
  
ʝιɱιɳ

Yoongis Augen schimmern im Flurlicht, als er sich noch weiter zu mir runterbeugt. Ich kann meinen Blick nicht davon abwenden. Schlagartig weicht die entspannt-erschöpft-zufriedene Stimmung etwas ganz anderem. Aufregung, Neugierde, Vorfreude - und Genuss. Denn kaum berühren wir einander zum Kuss, explodiert der Glücksknubbel in meinem Bauch in tausend Farben. Dieser wundervolle erste Kuss ist zugleich zart und wild, suchend und wissend, eine Mischung aus Sehnsucht und Verlangen. Und das Schönste, das ich je erlebt habe. Yoongi nimmt ein bisschen Abstand und schaut mich stumm an. Sein Glück leuchtet im Dunkeln und schickt seine Funken zu meinem Regenbogenfeuerwerk. Es fühlt sich atemberaubend wundervoll an!

"Danke, du wundervoller Mensch! Yoongi? Magst ... du dich auch umziehen und dann mit deinem Bettzeug wiederkommen? Das sieht ziemlich unbequem aus, wie du da so verdreht auf der Bettkante hockst. Das war der längst überfällige Dornröschen-wach-auf-Kuss. Und dann brauch ich ja auch noch einen Gute-Nacht-Kuss."
Schade. Als Yoongi aufsteht, verschwindet seine Hand aus meinen Haaren, und das fühlt sich sofort so leer an.

  
 
𝕐𝕠𝕠𝕟𝕘𝕚

Ich bin noch völlig von dem Kuss benebelt. Jimin dagegen scheint sich etwas schneller wieder zu fangen. Aber ich bin froh, dass es so ist. So weiß ich wenigstens, was ich machen muss und wie ich mich verhalten soll. Antworten kann ich trotzdem nicht, nur ein leichtes Nicken schaffe ich. Dabei fällt mir aber auf, dass ich gar nicht weiß, wie Jimin das meinte mit dem ... gute Nacht Kuss. Wenn ich wieder da bin? Jetzt?

Ich stehe etwas unbeholfen auf und versuche, mir meine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Aber Fakt ist, dass mich allein der Gedanke daran, Jimin gleich nochmal küssen zu dürfen, total nervös macht. So übertrieben nervös.

Ich weiß nicht, wie ich in mein Zimmer gelangt bin, aber irgendwie hab ich den Weg dahin wohl alleine gefunden. Und schon grinse ich wieder breit. Hilfe, das ist wirklich ein sehr bunter Gefühlscocktail. Aber mir wird jetzt erst so richtig klar, dass Jimin und ich ... uns wirklich geküsst haben. Und wir nochmal ...

Nicht drüber nachdenken. Decke schnappen und wieder rüberwackeln. Klingt doch gar nicht so schwer. Problematisch wird das nur, wenn die Hände blank liegen und die Nerven zittern. Oder andersrum ...?

Es ist echt gar nicht so leicht, sich umzuziehen, eben schnell ins Bad zu verschwinden und Zähne zu putzen, wenn man gedanklich ganz woanders ist. Zum Glück schaffe ich es dann trotzdem kurze Zeit später, umgezogen und mitsamt Decke wieder an Jimins Zimmer anzukommen. Es ist so still. Ist er schon eingeschlafen?

Ich versuche leise zu sein, als ich mich in sein Zimmer schleiche.

"Jiminie? Bist du noch wach?"

  
  
ʝιɱιɳ

Gute Frage. Mit gutem Gewissen kann ich dazu nicht ja sagen. Aber ganz weg bin ich auch noch nicht. Ich hab mich amüsiert über die Geräusche, die Yoongi auf dem Flur und im Bad gemacht hat. Mann, hatte der das eilig, wieder zu mir zu kommen! Ich habe glaube ich auch darüber nachgedacht, ob ich jetzt an der Wand oder an der Kante schlafen will. Dann hab ich mich für die Wand entschieden, damit Yoongi nicht klettern muss, und bin mitsamt Kissen und Decke zur Seite gerutscht.

Jetzt zupfe ich Yoongi sein Kissen aus der Hand und lege es neben meines.
"Wach genug, um zu merken, dass du da bist. Komm her, hier ist viel zu viel Platz für mich alleine.
Und dann muss ich dir noch was verraten, bevor wir endlich schlafen."

 
 
𝕐𝕠𝕠𝕟𝕘𝕚

Jimin ist also doch noch wach. Okay, ganz ruhig. Ich habe das Licht im Flur ausgemacht, und so sehe ich jetzt wirklich kaum noch was. Ich taste mich daher langsam in Jimins Richtung vor, bis ich schemenhaft das Bett erkennen kann. Jimins Augen scheinen sich schon an die Dunkelheit gewöhnt zu haben, denn er schnappt sich mein Kissen und legt es neben sich. Ich lege meine Decke aufs Bett und setze mich dann vorsichtig auf die Bettkante. Mein Herz rast dabei, als wäre ich grade eben schnell noch einen Marathon gelaufen. Ob man sich daran irgendwann gewöhnt? Ob es irgendwann nachlässt? Oder wird mich Jimins Nähe auch in zwei Jahren noch so aus dem Konzept bringen?

Etwas unbeholfen krabbel ich dann auch ins Bett und weiß im ersten Moment gar nicht, wie ich liegen soll. Aber Jimin ist da. Seine Nähe beruhigt mich immer mehr, bis ich mich endlich entspannt auf die Seite rolle. Ich versuche sein Gesicht in der Dunkelheit auszumachen, erkenne es aber nur sehr schemenhaft.

"Was ... willst du mir denn verraten?", frage ich aufgeregt neugierig und suche irgendwas, woran ich mich festhalten kann. Ich finde gerade im richtigen Moment Jimins Hand neben seinem Kopf und verschränke unsere Finger ineinander.

  
  
ʝιɱιɳ

Unsere Hände fühlen sich gut an, so - richtig. Am richtigen Platz - nämlich beieinander.

"Ganz viel durcheinander. Ich bin glücklich, dass wir uns gefunden haben. Ich bin aufgeregt, weil auch ich absolutes Neuland betrete. Ich finde es cool, denn da wir uns so außerhalb jeder Norm bewegen, müssen wir uns auch an keine Norm halten. Das bedeutet auch, dass wir keine Angst haben müssen, irgendwas falsch zu machen. Jenseits der Norm gibt es nämlich kein falsch und richtig.
Ich finde dich sehr, sehr mutig, denn du springst grade dauernd über deinen Schatten, vermute ich. Das war der schönste Kuss, den ich je erleben durfte. Du hast dich mir geschenkt. Und: ich hab das noch nicht gesagt, weil ich das erst warmfühlen wollte. Aber - ich glaube, ich liebe dich. Mit Haut und Haaren und allem, was du bist und hast."

  
  
𝕐𝕠𝕠𝕟𝕘𝕚

Aufmerksam höre ich Jimin zu und mit jedem weiteren Wort verstärkt sich das Brausepulvergefühl in meinem Bauch. Es schäumt diesmal noch viel stärker auf als die letzten Male. Jimin schafft es wirklich, das noch zu toppen. Bis ich sein Geständnis höre. Das, was diese Worte in mir auslösen, ist mit keinem Wort der Welt mehr zu beschreiben. Das Gefühl ist so intensiv, dass mir kurz die Sicht verschwimmt, so als wäre mein Kopf grade abgestürzt. Ich brauche bestimmt einige Sekunden, bis meine Systeme nach dem Neustart wieder funktionieren und ich reagieren kann.

"Jiminie ...", wispere ich, wobei ich sofort merke, dass meine Stimme nicht mehr so funktioniert, wie sie sollte. Generell scheint alles nicht mehr ganz akkurat zu laufen. Zum Glück ist mein Bauchgefühl ein eigenständiges System, das nichts abbekommen hat, denn es mischt sich wieder ein. Ich folge ihm, ohne es zu hinterfragen, ziehe Jimin zu mir und küsse ihn. Ich kann mich erst wieder von ihm lösen, als ich mir sicher bin, wieder einigermaßen sprechen zu können.

"Ich hätte niemals gedacht, dass ich das mal sage. Aber ... Jiminie, ich ... liebe dich auch. Du bist der perfekteste Mensch, den ich kenne und ..."
Ich verstumme, mitten im Satz. Aber so ist das wohl, wenn man endlich verstanden hat, dass es nicht darum geht, was man sagt, sondern welches Gefühl dahinter steckt. Und es gibt keinen Zweifel. Ich bin das erste Mal so richtig verliebt.

   
  
ʝιɱιɳ

Der zweite Kuss ist fast noch schöner als der erste. Leiser, zärtlicher, intensiver. Dafür, dass ich vorhin in der Küche fast wieder zusammen geklappt bin, halte ich jetzt doch ganz schön lange durch.
"Hast du eine Vorstellung, WIE schön es für mich klingt, wenn du 'Jiminie' sagst? Aber ich glaube, wir sollten jetzt echt schlafen, auch wenn es für dich noch total früh ist."

Mit meiner freien Hand greife ich mir wieder Yoongis Kopf und ziehe ihn zu mir. Während meine Finger mit seinem feinen Haar spielen, küsse ich ihn erst auf die Nasenspitze, dann auf ein Ohr, schließlich wandere ich zu seinem Mund. Wir lassen unsere Lippen tanzen, bis wir beinahe platzen vor Glück.

"Gute Nacht, Yoongi. Schlaf gut, mein edler Ritter."

  
  
𝕐𝕠𝕠𝕟𝕘𝕚

Ich weiß nicht, was ich mehr genieße. Jimins Berührungen, seine Worte oder einfach seine Nähe. Ja, das hier ist richtig. Für uns. Diese Woche war wirklich turbulent. Aber im Endeffekt war sie genau richtig, mit allen Höhen und Tiefen. Es ist schon ein ziemliches Kunststück, dass wir es bis hierher geschafft haben. Zusammen. Der nächste Kuss ist getränkt von Glück. Von Vorfreude auf unsere gemeinsame Zukunft.

"Gute Nacht, Dornröschen." 

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3.8.2021

Soifz - das wars.
Aber: nicht vergessen!
Ende der Woche
kommt das Making Of.

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