4. Dezember

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Schon die ganze Woche hatte ich voller Vorfreude auf den Freitagnachmittag gewartet. Aber mit jedem Tag mischte sich mehr und mehr Nervosität zu meinen Gefühlen. Und mit der Nervosität kam die Angst.

Angst, das Falsche zu sagen. Angst, das Falsche zu tun. Angst, überhaupt kein Wort herauszubringen. Angst, mich zu blamieren. Und die Angst wurde im Laufe der Woche zu Gewissheit. Gewissheit darüber, dass ein Mädchen wie Alexandra sowieso nichts von einem Jungen wie mir wollen würde. Ich steigerte mich so sehr hinein, dass ich Freitagvormittag am liebsten alles abgesagt hätte. Nur meinem besten Kumpel Michael habe ich es zu verdanken, dass ich die Sache durchzog. Obwohl er eigentlich schuld daran hatte, dass ich mich überhaupt erst in dieser Situation befand.

„Schreib ihr", hatte er gesagt und mir das weiße Papier und einen Kugelschreiber vor die Nase gelegt. „Schreib ihr, dass du sie zu einer heißen Schokolade auf den Weihnachtsmarkt einlädst." Michael war ein guter Motivator, und so hatte ich mich schließlich überreden lassen, ihr den Brief am Tag der heiligen Barbara - dem vierten Dezember und dem Tag, an dem jedes Jahr ein Aktionstag an unserer Schule stattfand - zusammen mit einer Fair-Trade-Rose aus Afrika zukommen zu lassen.Diese Woche war einerseits viel zu langsam und andererseits viel zu schnell vergangen. In der Schule hatte mir Alex ein paar Mal zugelächelt, aber sich nie die Mühe gemacht zu mir herzukommen oder gar mit mir zu reden. Aber sie hatte zugesagt und so waren wir Freitag um siebzehn Uhr an der Bushaltestelle vor dem Weihnachtsmarkt verabredet.Ich würde die Sache durchziehen. Ich hatte den ersten Schritt gewagt - ich würde den nächsten auch noch schaffen. Irgendwie.Endlich war der Freitagmittag erreicht und die vorletzte Schulwoche vor den Weihnachtsferien vorüber. Sie hatte sich gezogen wie Kaugummi. Jeder Tag war mir gefühlt so lange wie zehn Schulwochen vorgekommen. Jeder Lehrer hatte beschlossen, wie toll es doch sei, wenn wir jeden Tag einen Test, dazu noch drei Klassenarbeiten schrieben und so war ich beinahe wieder froh, dass es doch endlich Freitag war. Die Arbeiten hatte ich in den Sand gesetzt, und das Date würde ich mit Sicherheit auch verbocken.„Mum, ich gehe nachher noch mit Michi und Paula auf den Weihnachtsmarkt", hatte ich meine Mutter informiert, und entschuldigend meinen kaum angerührten Teller Fischstäbchen mit Kartoffeln in die Küche getragen. „Ich esse dort was." Ich hatte keinen Appetit und es war nur halb eine Lüge. Michi und seine Freundin würden auch dort sein, um mir moralisch aus der Ferne beizustehen und damit ich sie im Notfall zu Hilfe holen konnte, falls alles – wie von mir befürchtet – schiefging. Bevor meine Mutter irgendetwas erwidern konnte, auf weitere Fragen hatte ich keinen Bock, war ich schon halb die Treppe oben und einen kurzen Augenblick später in meinem Zimmer verschwunden. Ich duschte und zog mich um – drei Mal – bis ich mit einem Outfit zufrieden war. Letztendlich entschied ich mich für eine einfache Jeans, weil ich mich halbwegs cool darin fühlte, und einen bequemen Hoodie, um gewappnet zu sein, falls es anfangen sollte zu schneien. So schlecht sah ich eigentlich gar nicht aus. Dunkelbraune Haare, mit deren Styling ich mir heute extra Mühe gegeben hatte, braune Augen, Durchschnittsgesicht. Durchschnittstyp. Meine einzige Schwachstelle, war mein mangelndes Selbstvertrauen, und meine Beinprothese. KO-Kriterium eines Teenagers und meine Chancen bei einem coolen Mädchen wie Alex damit gleich bei null. Wahrscheinlich hatte sie längst kapiert, dass ich auf sie stand, wenn es sogar Michi mitbekommen hatte. Tja, die ständigen Blicke, die ich ihr in der Schule bei jeder sich bietenden Gelegenheit heimlich zuwarf, waren wohl doch nicht so unbemerkt geblieben, wie ich gedacht hatte.Mit Sicherheit würde sie mich abblitzen lassen. Aber dann hatte ich es immerhin versucht und konnte beginnen, sie mir aus dem Kopf zu schlagen. Sie würde mir nichts vormachen, dazu war sie viel zu direkt – viel zu ehrlich. Eigentlich war sie das genaue Gegenteil von mir. Sie redete immer, war ganz schön vorlaut, brachte jeden zum Lachen und war mit ihrer guten Laune einfach ansteckend. Ein Mädchen, das man nicht übersehen konnte und ein Junge, der sich am liebsten unsichtbar machte. Konnte nicht gut gehen, aber trotzdem war sie das Gegenteil, das mich geradezu anzog.Es dämmerte bereits als ich unser Haus verließ, und der Gehweg war in das orangegelbe Licht der Straßenlaternen getaucht. Pünktlich um halb fünf stand ich an der Bushaltestelle, bereit einen Bus früher zu nehmen, um ja nicht Gefahr zu laufen, ihn zu verpassen oder mich zu verspäten.Meine Befürchtung, der Bus könnte ausgerechnet an diesem Freitag ausfallen, wegen einer Reifenpanne, eines Unfalls, einer gesperrten Straße, eines umgekippten LKWs –hatte ich alles schon erlebt – wurde nicht wahr, und der Linienbus bog pünktlich um die Ecke. Ich ließ mich in einen der vorderen Sitze fallen. Um diese Uhrzeit waren die Busse in Richtung Stadtmitte fast leer. Hinten saßen ein paar Typen, Studenten der Hochschule, die ein paar Bushaltestellen vor mir zustiegen, aber ansonsten hatte ich den Bus für mich und meine Gedanken.Wie sollte ich sie begrüßen? Ich wusste es noch immer nicht. Ich würde mich einfach überraschen lassen und am Ende blöd dastehen, egal wie ich mich entschied. Eigentlich konnte es mir egal sein, ich würde es eh vermasseln und mehr würde nie zwischen uns sein. Kein Grund, sich dermaßen in die Sache rein zu steigern. „Chill einfach und sei du selbst", lautete Michis Ansage. Wobei er ziemlich schnell gemerkt hatte, dass ich selbst sein, sich in meinem Fall vielleicht als ein wenig kontraproduktiv erweisen könnte. „Sei einfach mal ein bisschen lockerer als sonst", hatte er ergänzt.Viel zu schnell steuerte der Bus auf die Haltestelle am Rathaus zu. Normalerweise zog sich die Fahrt endlos in die Länge und jede Ampel schaltete auf Rot, ehe der Bus rumpelnd seine Fahrt fortsetzen konnte und bei jedem Stopp stieg mindestens eine Mutter mit Kinderwagen oder eine Oma mit Rollator zu. Dieses Mal nicht. Wir hielten, ohne dass ich mit dem Problem, wie ich sie begrüßen sollte auch nur einen Schritt weiter war, und ich erhob mich und wandte mich dem hinteren Ausstieg zu.Meine Hand griff nach der Haltestange an der Tür, während ich mich behutsam daran machte, die Stufe zu überwinden. Ein blödes Gefühl, auch nach fünf Jahren mit Prothese, wenn man den Boden unter dem Fuß nicht spüren konnte. Erst nachdem ich sicher war, Halt gefunden zu haben, ließ ich los und zog den gesunden Fuß nach. Ein Grund, warum ich früher losgefahren war. Ich hatte unbedingt vor Alex hier sein wollen. Ich schaute mich um. Ein paar dick vermummte Gestalten eilten in Richtung des Weihnachtsmarktes. Einige hatten den Besuch schon hinter sich und warteten mit ihren Einkäufen auf den Bus. Alex war nirgends zu sehen. Ich lehnte mich in einer Pose, die lässig aussehen sollte und von der ich hoffte, dass sie es auch war, an die Rathauswand und wartete. Sie kam aus der anderen Richtung und der Bus ihrer Linie traf immer ein paar Minuten nach meinem ein. Vielleicht würde sie mich versetzen und gar nicht erst auftauchen. Mein Herz setzte einen Takt aus. Sie würde kommen. Sie war keines dieser feigen Mädchen, das im letzten Moment einen Rückzieher machte. In diesem Augenblick piepste mein Handy. Ich zog es aus meiner Jackentasche.„Bin gleich da. Freue mich schon! A. " Sie hatte mir geschrieben. Mein Herz beschleunigte sein Tempo. Die ganze Woche hatte ich überlegt, Nachrichten entworfen, einmal sogar begonnen zu tippen, aber mich dann doch nicht getraut und den Text wieder gelöscht. Und sie hatte es einfach getan. So leicht war es also.Sie war das komplette Gegenteil von mir. Ich würde sie mit Sicherheit langweilen. Dann bog der Bus der Linie 17 um die Ecke, steuerte die Haltestelle an und hielt. Drei Personen stiegen aus, zwei ältere Damen und Alexandra. Lange rote Haare, die unter einer schwarzen Beanie hervorlugten, senfgelber Schal, dessen Enden über ihre schwarze Jacke fielen. Ihre langen Beine steckten in einer engen Jeans und mündeten in kniehohen schwarzen Stiefeln. Sie sah klasse aus wie immer. Lässig und cool. Hoffentlich sah ich auch ein wenig cool aus, wie ich mich gegen die Wand lehnte. Dann erkannte sie mich und winkte mir zu. Ein Lächeln trat auf ihr Gesicht und sie steuerte auf mich zu. Ich löste mich von der Wand und machte ein paar Schritte auf sie zu. Sollte ich sie zur Begrüßung umarmen? Was sollte ich sagen? Ich wusste es noch immer nicht. Aber Alexandra nahm mir die Entscheidung ab. Ehe ich mich zu irgendwas entschließen konnte, hatte sie mich umarmt, mir links und rechts ein Küsschen auf die Wange gehaucht und in ihrer gewohnt lässigen Art die Begrüßung durchgeführt. „Hey David, na dann lass uns mal den Weihnachtsmarkt unsicher machen." Es war so einfach mit ihr. Sie wusste immer, was sie sagen und tun sollte. Ob sie während der Busfahrt darüber nachgedacht hatte? Wohl eher nicht, sie gehörte zu der Sorte Mensch, der nicht nachdachte, sondern einfach loslegte. Eine Eigenschaft, um die ich sie bewunderte und beneidete.Während ich noch irgendeine lahme Erwiderung nuschelte, hakte sie sich bei mir unter. Einfach so, und redete darauf los. „Ich liebe Weihnachtsmärkte. Was willst du zuerst machen?"Ich überlegte, während wir Arm in Arm in die Straße zum Marktplatz einbogen. Im Dezember waren überall an den Straßenlaternen große Lichterketten in Engelsgestalt angebracht und tauchten die Straßen in ein zauberhaftes Lichtermeer. Aus der Ferne tönten die ersten weihnachtlichen Lieder zu uns herüber. Der süße Duft nach frisch gebackenen Waffeln strömte von einem der ersten Stände auf uns ein. „Mir egal. Durch die Stände bummeln. Danach lad ich dich zum Essen ein. Willst du irgendwas Bestimmtes?", gab ich die Frage an sie zurück. Ich weiß nicht, ob es an der weihnachtlichen Atmosphäre oder ihrer Anwesenheit lag und daran, die erste Hürde erfolgreich genommen zu haben, aber mit einem Mal wurde ich ruhiger, und fühlte mich fast schon entspannt. Ich spürte, wie der Stress der vergangenen Woche endlich von mir abfiel und ich frei durchatmen konnte. Sie hatte zugesagt, so schlimm würde es schon nicht werden. Mit einem Mal wusste ich nicht mehr, wovor ich eigentlich Angst gehabt hatte.„Lass uns erst mal schauen, was es alles gibt." Wir bogen nach rechts, in die weniger überfüllte Gasse ein. Der Weihnachtsmarkt erstreckte sich über den Marktplatz unseres barocken Städtchens und entlang der Seitenstraßen hinter der Kirche. „Ich war dieses Jahr noch gar nicht hier, weil ich immer so viel für die Schule tun musste. Bin richtig froh, dass du mich gefragt hast." Sie grinste mich an und ich grinste zurück. Eine ihrer langen roten Haarsträhnen hatte sich verirrt und fiel ihr ins Gesicht. „Dann bin ich ja froh, dass ich dich gefragt habe." Lahm, einfach nur lahm. Aber mir fiel nichts Besseres ein. Sie zog mich auf einen der Stände zu. „Schau mal, die ganzen bunten Lichterketten." Sie begutachtete begeistert die Auslage. „So eine suche ich schon lange für mein Zimmer."„Was ist deine Lieblingsfarbe?", fragte sie mich. Vor uns blinkten die Lichtschläuche in allen Farben des Regenbogens. Ich bevorzugte warme Farben. „Ich mag gelb", antwortete ich. „Dann nehme ich die in Gelb", beschloss Alex und bezahlte.Sie verstaute die zusammengerollte Lichterkette in ihrer Umhängetasche und hakte sich erneut bei mir unter. Zum Glück war der Markt noch nicht ganz so bevölkert, sodass wir problemlos nebeneinander durch die Gänge schlendern konnten. Wir ließen uns treiben, bewunderten die filigranen Holzschnitzarbeiten, kunstvoll gegossene Kerzen, selbstgeschmiedeten Schmuck, bunten Christbaumkugeln und die Waren all der anderen Stände. Sonst interessierte ich mich eher wenig für traditionelle Handwerkskunst oder handgemachte Lieblingsstücke, aber mit Alexandra war ein Bummel über den Weihnachtsmarkt höchst unterhaltsam, obwohl hauptsächlich sie es war, die die Unterhaltung bestritt. Ich bestaunte eher wortkarg, weniger die angebotenen Waren, als das Mädchen an meiner Seite. Mit ihr wäre selbst die langweiligste Unternehmung spannend und ich wünschte mir, dass der Abend nie zu Ende gehen würde. Aber irgendwann hatten wir alle Stände gesehen und waren an unserem Ausgangspunkt angelangt. „Hast du Hunger?", fragte ich sie.„Und wie!" Sie grinste mich an. „Nach etwas Süßem."„Eine Waffel vielleicht?", schlug ich vor. Ich konnte dem verlockenden Duft kaum mehr widerstehen. Sie nickte. Eigentlich hatte ich etwas Anderes sagen wollen, aber mich im letzten Moment doch nicht getraut. Wahrscheinlich war es besser, auf der sicheren Seite zu bleiben, und es nicht mit einem dummen Flirtversuch zu vermasseln. Wer stand schon auf plumpe Anmachsprüche? Alex bestimmt nicht. „Ja, warum nicht. Und dazu eine Tasse heiße Schokolade? Wir können uns dort drüben an einen der Stehtische stellen." Sie zeigte in Richtung der Essensstände, die ein wenig vom sonstigen Trubel des Marktes durch einige mit Lichterketten und Weihnachtskugeln geschmückte Weihnachtsbäume abgetrennt waren.„Gute Idee. Du hältst uns den Platz frei, und ich besorge die Waffeln und die Schokolade." Ich begleitete sie hinüber, vorbei an den Feuerschalen, die Wärme spendeten und verabschiedete mich, um mich anzustellen. „Bin gleich wieder da." Ihre grünen Augen leuchteten im Widerschein des Feuers, während sie mir nachschaute.An einem der äußeren Tische hatte ich Michi und Paula gesehen und ihnen kurz zugewinkt. Mein Date lief besser als erwartet und ich gab ihnen einen Daumen-nach-oben. Von irgendwo wehte die Melodie eines bekannten Weihnachtsliedes zu mir herüber. Es war klirrend kalt und mein Atem manifestierte sich in kleinen Wölkchen. Heiße Schokolade klang verlockend in meinen Ohren.Die Waffeln waren noch warm, und die Tassen dampften, als ich sie auf dem Tisch abstellte und Waffel und Tasse zu Alex hinüberschob.„Das ging aber schnell", lachte sie und steckte ihr Handy ein. Ich spürte, wie meines in der Tasche vibrierte und ignorierte es.Sie nahm ihre Schokolade in die Hand. Ihre Handschuhe hatte sie ausgezogen. „Auf einen schönen Abend." Ich folgte ihrem Beispiel und wir stießen an. Der Inhalt war fast noch zu heiß und viel zu süß, um ihn zu trinken. Plötzlich beugte sich Alex zu mir herüber und strich mir über die Lippen. „Du hast da Schokolade." Sie schaute mir tief in die Augen und blieb ganz nah vor mir stehen. Mein Atem stockte und mein Herz raste. Was hatte sie vor?Sie schmiegte sich fast an mich und legte ihre Hand auf meine Hand, die auf dem Tisch ruhte. Ich war unfähig mich zu rühren und schaute sie nur an. Meine Haut kribbelte und mein Herz klopfte. Ich überlegte angestrengt, was ich sagen könnte, aber mir fiel nichts ein. Wie immer eigentlich.„David", hauchte sie und ihr warmer Atem streifte meine Wange. Sie hob ihren Blick und wartete auf meine Reaktion. Was sollte ich tun? Was wollte sie, das ich tat? „Du magst mich, oder?" Ihre grünen Augen fixierten mich. Ich brachte kein Wort heraus, konnte nur nicken.„Möchtest du noch was?", fragte sie und schaute mich erwartungsvoll an. Ich war wie erstarrt. Ihre Hand lag immer noch auf meiner, und sie stand so nahe vor mir, dass ich sie spüren konnte. Mein Herz klopfte. Ihre andere Hand griff nach meiner. Im Film war das der Moment, in dem der Junge das Mädchen küsste, aber im echten Leben war der Junge wie gelähmt, zu schüchtern, um sich zu trauen. Sie schloss ihre Augen. „Wenn du es tun willst, dann jetzt", flüsterte sie mir ermutigend zu.Und endlich nahm ich all meinen Mut zusammen und überwand mich. Ich wollte es tun. Ich wollte sie küssen und wenn ich sie richtig verstanden hatte, wollte sie von mir geküsst werden. Ich schloss meine Augen und drückte meine Lippen auf ihre. Sie schmeckte nach Puderzucker und Schokolade. Von irgendeinem der Lautsprecher ertönte „Last Christmas". Und ich löste mich von ihr und öffnete die Augen, um ihre Reaktion zu sehen. Sie lächelte. Sie hielt immer noch meine Hand und zog mich näher an sich heran. Beim zweiten Mal war sie es, die mich küsste. Dieses Mal dauerte der Kuss schon länger und ich erwiderte ihn schon mutiger. Im Hintergrund tönte Weihnachtsmusik, ein Feuer spendete uns Wärme, ihre Lippen schmeckten nach Puderzucker und die Sterne und Lichter erhellten die Dunkelheit und die Liebe unsere Herzen. „Ich bin wirklich froh, dass du dich getraut, und mich gefragt hast", flüsterte sie mir zu und dieses Mal wusste ich, was ich sagen wollte. „Ich auch", entgegnete ich ihr und küsste sie erneut.Aus den Augenwinkeln erkannte ich ein Mädchen und daneben einen Jungen im Rollstuhl, die mir beide ihre nach oben gestreckten Daumen entgegenhielten und das breite Grinsen auf ihren Gesichtern.Und dann schloss ich die Augen, um die Welt um mich herum zu vergessen und genoss den Augenblick.Als ich mich nach einer Weile wieder von Alexandra, dem wundervollsten Mädchen der Welt, löste, hatte es angefangen zu schneien. Erste Schneeflocken wirbelten fröhlich und verheißungsvoll durch die kristallklare Luft und die ersten Schneekristalle setzten sich auf unseren Schultern fest. Und mit einem Mal freute ich mich auf Weihnachten, auf das Fest der Liebe und alles, was noch kommen würde. Dieser Tag war der Anfang von etwas Gutem. An Tagen wie diesen, schien auch für Jungs wie mich, alles möglich zu sein.


© MagdalenaEfrt

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