22. Kapitel

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Tom keuchte entsetzt auf. Seine Beine wurden schwach und er musste sich am Regal festhalten, um nicht zu Boden zu sinken.

Nein...

Er drückte eine Pfote gegen seinen Mund, um einen Schrei zu verhindern und kniff fest die Augen zusammen.

Nein!

"Cayla...", hörte er Redd schockiert flüstern. In diesem Moment sprang Tom auf und flüchtete aus dem Laden. Ehe er die Tür hinter sich zugeschlagen hatte, konnte er noch Redds Stimme vernehmen, die überrascht seinen Namen rief.

Doch der Tanuki blieb nicht stehen. Er konnte keine Sekunden länger hier bleiben. Stattdessen rannte er so schnell er konnte, ohne genau zu wissen wohin. Aber das war ihm egal. Hauptsache er war ganz weit weg von Cayla...und von Redd.

Seine Beine führten ihn zum Park, wo er schließlich unter einem Ginkgobaum zusammenbrach und bitterlich weinte. "Wieso...?", schluchzte er und presste seine Knie eng an seinen Körper. Sein Herz zog sich vor Schmerz zusammen und raubte ihm die Luft zum Atmen.

Ich dachte er würde für Cayla nichts empfinden...? Dann war das also nur eine Lüge... Von wegen, sie sei nicht sein Typ. Wie konnte ich nur so naiv sein?

Tom konnte sich nicht erinnern, jemals so viel Schmerz und Trauer empfunden zu haben. Nicht mal, als er sich mit Sable getrennt hatte. Warum machte ihn dann das so fertig? Er kannte Redd noch gar nicht so lange, wie Sable, und trotzdem hatte er das Gefühl vor Kummer sterben zu müssen.

Die Antwort lag eigentlich auf der Hand. Toms Liebe zu Redd war so viel stärker, als die, die er zu Sable gehabt hatte.
Der Tanuki versuchte sich langsam zu beruhigen. Zum Einen, weil einige Tiere, die am ihm vorbeiliefen irritierte oder auch mitleidige Blicke zuwarfen.

Er wischte sich mit der Pfote über seine geschwollenen Augen und blinzelte der untergehenden Sonne entgegen. Wie lange saß er denn schon hier? War ja egal. Er wollte heute sowieso nicht mehr zurück ins Cranny.

Was wird Redd jetzt wohl über ihn denken? Tom hatte sich total albern benommen. Zuerst hatte er die beiden belauscht und dann war er auch noch weggerannt, wie ein kleines Kind, das bei etwas verbotenem erwischt wurde.

Bestimmt hasste Redd ihn jetzt und wollte nichts mehr mit ihm zutun haben. Und Cayla? Hatte er ihre Liebe erwidert? Bestimmt. Sie war sowieso die bessere Wahl. Wer wollte schon einen eifersüchtigen und aggressiven Tanuki wie ihn?

Tränen sammelten sich in seinen Augen. "Niemand...", beantwortete Tom seine Frage leise und grub sein Gesicht in seine Knie.

Für einige Minuten verharrte er in dieser Position, bis er plötzlich einen allzu bekannt Geruch wahrnahm. Sein Kopf schnellte hoch, doch ehe er sich aufrappeln konnte, tauchte die schlacksige Figur bereits lautlos hinter dem Baum auf.

"Tom? Was machst du denn hier?", fragte Redd sanft. Der Tanuki wandte beschämt den Kopf ab. Er wollte nicht, dass Redd sein verheultes Gesicht bemerkte.
Warum ist er überhaupt hier?! Ist er mir etwa gefolgt?

Der Fuchs setzte sich schweigend neben ihn und drehte ein Ginkgoblatt zwischen seinen Krallen. Vorsichtig spähte Tom zu ihm rüber. Redd wirkte nicht so, als wäre er wütend, oder enttäuscht, oder gar traurig. Seine Miene verriet absolut nichts.

Was soll ich jetzt machen? Seine Ohren zitterten vor Nervosität. Diese Situation ist so unangenehm! Wenn ich nur wüsste, was er gerade denkt...

"Warum bist du weggerannt?" Tom zuckte schuldbewusst zusammen und biss auf seine Lippen. Er klang kein bisschen wütend, vielmehr verwundert. Redd drehte den Kopf in seine Richtung, sein Blick brannte sich in Toms Fell.

"Kann es sein, dass du eifersüchtig bist?" In seiner Stimme schwang ein Hauch Belustigung mit. Toms Gesicht wurde rot vor Scham. Na toll! Warum habe ich mich auch so bescheuert verhalten? Jetzt bin ich auch jeden Fall bei ihm unten durch...

"Es...tut mir Leid...", stammelte der Tanuki. "Es tut mir Leid, dass ich euch beide beobachtet und, dass ich mich so albern benommen habe." Als Redd nicht antwortete, fügte er hinzu: "Du und Cayla...werden bestimmt ein tolles Paar sein...I-ich werde mich da nicht mehr einmischen."

Er blinzelte die Tränen weg, die sich in seinen Augen sammelten. Einige Sekunden herrschte Schweigen, bis dem Fuchs ein amüsiertes Lachen entfuhr, was Tom dazu brachte, ihn verwirrt anzustarren.

"Was redest du denn da?", fragte er. "Warum sollte ich mit Cayla zusammen sein?"
"W-weil sie ihre Liebe zu dir gestanden hatte...Und-"
"Hör zu", unterbrach Redd ihn sanft.

Tom zuckte zusammen. Er fürchtete sich vor dem, was als nächstes kam. "Ich habe Cayla erklärt, wie ich zu ihr stehe", fuhr der Jüngere fort. Der Tanuki kaute nervös auf seinen Lippen herum. Er wollte es wissen, aber irgendwie auch nicht. Er hatte Angst vor der Wahrheit.

"Wir sind nur Freunde, mehr nicht." Toms Augen weiteten bei diesen Worten. "Du hast sie also...abblitzen lassen?" Er konnte es kaum glauben. Eine schwere Last schien von seinen Schultern gefallen zu sein. Redd seufzte schwer.

"Es ist mir nicht leichtgefallen, aber mir blieb keine andere Wahl. Ich denke, sie wird darüber hinwegkommen." Tom konnte sich vorstellen, dass Cayla nun am Boden zerstört war. Schließlich hatte er selbst gesehen, wie sehr sie Redd geliebt hatte. Er musste zugeben, dass sie ihm ein wenig leid tat.

"Ich verstehe nicht..." Toms Augen fixierten Redds. "Warum?" Ein Lächeln schlich sich auf Redds Lippen. "Ich hab' dir doch schon davor gesagt, dass sie nicht mein Typ ist." Toms Fell prickelte, als Redd sanft seine Wange streichelte.

"Ich will nur dich, Tom", flüsterte er.

Der Tanuki starrte ihn sprachlos an. Nie im Leben hatte er damit gerechnet, diese Worte zu hören, nach denen er sich so lange gesehnt hatte. Doch nun konnte er kaum glauben, dass Redd das ernst meinte.

"Das...k-kannst du nicht ernst meinen...", brachte er stockend hervor. Er konnte sich nicht mehr von Redds leuchtenden, gold-gelben Augen lösen, die den Eindruck erweckten, ihn hypnotisieren zu wollen.

Der Fuchs neigte den Kopf lächelnd zu Seite. "Soll ich dir beweisen, wie ernst mir das ist?"
Sein Gesicht kam näher, bis Tom Redds Lippen auf seinen spürte. Ein Feuerwerkt entfachte in ihm. Auf diesen Moment hatte er so lange gewartet und er hoffte, dass es nie zu Ende gehen würde.

Als der Tanuki sich allmählich wieder gefangen hatte, erwiderte er den Kuss zärtlich. Er schlang seine Arme um Redds Nacken und zog ihn näher zu sich, während Redd eine Pfote auf Toms Wange gelegt hatte und die andere um seine Taille.

Sie lösten sich für einen Moment, sahen sich an, hielten es jedoch nicht länger aus und küssten sich erneut. Diesesmal leidenschaftlicher und etwas stürmischer. Tom glaubte auf Wolken zu schweben.

So ein unglaubliches Gefühl hatte er noch nie erlebt. Es war wunderschön und er wollte es nie wieder loslassen.
Doch irgendwann musste er von Redd ablassen, um zu Atem zu kommen. Er blickte in seine Augen, die wie zwei Sterne funkelten.

Unwillkührlich schoss ihm ein besorgniserregender Gedanke durch den Kopf. Er erinnerte sich, wie die Beziehung mit Sable zu Brüche ging, weil Tom sich dazu entschieden hatte, nach Bellington zu ziehen, und sie somit im Stich gelassen hatte.

Falls Redd und er versuchen würden, eine Beziehung zu führen, würde Tom dann erneut in so ein Dilemma geraten, in dem er entscheiden musste, was für ihn wichtiger war? Würde die Liebe zwischen den Beiden dann auch so schnell zu Ende gehen?

War Tom überhaupt schon bereit für eine neue Beziehung? Schließlich hatte er sich vorgenommen, dass für ihn die Arbeit an erster Stelle lag und nichts dazwischenkommen darf, was ihn ablenken könnte.

Ein Zittern durchfuhr ihn. Ihm war plötzlich eiskalt. Begehe ich gerade einen schrecklichen Fehler? Aber ich wollte doch Redd näher kommen! Warum habe ich nun solche Zweifel?

Diese ganzen Gedanken, die wirr in seinem Kopf kreisten, überforderten ihn. Der unerwartete Kuss hatte ihn irgendwie durcheinander gebracht.

"Tom? Alles okay mit dir?" Redds sanfte Stimme riss Tom zurück in das Hier und Jetzt. "Ich weiß nicht...", murmelte der Tanuki. "Ich weiß nicht, ob..." Er brach seufzend ab.
Was ist nur auf einmal los mit mir?

"Du weißt nicht, ob du das wirklich willst, richtig?", riet der Fuchs. Tom sagte nichts. Er fürchtete, dass er nun verärgert oder gekränkt war. Doch nichts von beidem trat auf. Redd sah ihn mit einem verständnissvollen Blick an.

"Wir müssen nichts überstürzen." Er strich zärtlich mit dem Daumen über Toms Handrücken. "Ich gebe dir so viel Zeit, wie du brauchst. Lassen wir es einfach langsam angehen, 'kay?"

Der Tanuki blickte auf und lächelte erleichtert. "Okay." Redds Schwanz wedelte fröhlich hin und her, und als er sich aufrichtete, reichte er Tom seine Pfote. "Gehen wir?" Er nickte, griff nach Redds Pfote und ließ sich von ihm aufhelfen.

Hand in Hand machten sie sich, in einem gemütlichen Tempo auf den Weg nach Hause. Über ihnen tauchten schon die ersten Sterne auf und besprenkelten den wolkenlosen Himmel.

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