33. Kapitel

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Tom saß gemeinsam mit seinen Eltern am Küchentisch und erzählte ihnen alles, was in den letzten Wochen geschehen war. Er konnte weder seiner Mutter, noch seinem Vater direkt in die Augen sehen, so sehr schämte er sich für sein Versagen.

Sie sagten nicht viel, hörten nur zu und gaben ab und zu ein Nicken von sich, oder ein entsetztes Keuchen. Tom musste mit sich kämpfen, nicht in Tränen auszubrechen. Das alles, was er erlebt hatte auszusprechen, war wie ein Schlag in den Magen. Doch er hielt bis zum Ende durch, ersparte kein einziges Detail.

Als er fertig war, blickte er beklommen in die Gesichter seiner Eltern. Millie war kreidebleich geworden, aber ihr Blick war finster und verschlossen. Alan seufzte schwer und sah aus, als wäre er ein paar Jahre gealtert.

Er rieb sich mit der Pfote über seine Stirn, machte den Mund auf und zu, als wüsste er nicht, wo er anfangen sollte. "Mein Gott, das ist..." Er zögerte, suchte nach den richtigen Worten. "Das ist furchtbar... Ich kann das alles nicht fassen." Er schüttelte ungläubig den Kopf. "Warum hast du die Polizei nicht verständigt?"

"Was hätte mir das schon gebracht?", entgegnete Tom mutlos. "Redd ist viel zu gerissen, um sich von den Bullen erwischen zu lassen. Am darauffolgenden Tag war er bestimmt schon über alle Berge."

Millie hob den Blick und starrte ihn an. Ihre Augen waren plötzlich so kalt wie Eis. "Ich habe dich doch davor gewarnt", knurrte sie leise. "Ich habe dir doch klipp und klar gesagt, dass du dich von Füchsen fernhalten sollst!"

Tom zuckte zusammen. "Ich weiß. Aber anfangs war er nicht so! Er war der charmanteste und liebenswerteste Kerl, den ich je getroffen habe." Der Tanuki biss sich auf die Lippen, er war den Tränen so nahe. "Ich...ich konnte es doch nicht wissen...dass das passiert."

Sein Vater blinzelte mitfühlend, doch seine Mutter schnaubte unbarmherzig. "Du hättest es wissen müssen! Alle Füchse sind gleich! Listig und egoistisch. Sie denken nur an sich selbst!"
Tom legte die Ohren an. "Das ist nicht wahr! Redd ist-"

"Ich will nichts mehr von diesem Redd hören!", fuhr sie scharf dazwischen. "Du hättest niemals in diese Stadt ziehen sollen. Ich war von Anfang an dagegen, aber du wolltest nicht auf mich hören! Du bist eben stur wie immer!"

Alan legte eine Pfote sanft auf ihre Schulter, um sie zu beruhigen. "Schatz, bitte-"
"Nein!", zischte sie ihm zu, ehe sie sich wieder an ihren Sohn wandte. "Ich habe dir gesagt, dass es in Bellington gefährlich ist - dass du nicht jedem trauen darfst Und was ist passiert? Du wurdest ausgetrickst! Von einem Fuchs!"
Das Wort Fuchs sprach sie mit Abscheu aus. "Wie konntest du nur so naiv sein?!"

Tom ballte seine Pfoten zu Fäusten und musste dagegen ankämpfen nicht laut zu werden. "Ich war nun mal verliebt", erklärte er mit bebender Stimme. "Ich habe eben auch Gefühle. Ist das denn so falsch?"
Millies Augen verengten sich. "Du bist ein erwachsener Mann und kein Teenager mehr. Du hättest dich nicht von deinen Gefühlen leiten lassen sollen, sondern von deinem Verstand!"

Tom schwieg. All das, was sie sagte, war ihm doch selbst bewusst. Was wollte sie denn von ihm? Dass er die Zeit zurückdrehte und alles ungeschehen machte?
"Warum bist du eigentlich wütend?", fragte der Tanuki. "Es ist schließlich mein Problem, mein eigener Fehler!"

Millie öffnete den Mund, doch Tom kam ihr zuvor: "Was soll ich denn machen? Ich weiß doch, dass ich so viel falsch gemacht habe, aber ich kann es jetzt nicht mehr ändern!" Seine Mutter schweig für eine Weile, dann seufzte sie schwer.

"Tom, du bist mein Sohn", hobs sie an und klang erschöpft. "Was glaubst du, wie oft ich mir Sorgen um die gemacht habe? Du weißt nicht, wie schwer das für eine Mutter ist, wenn ihr eigenes Kind, ganz allein in eine fremde Stadt zieht." Ihr Blick war verzweifelt. "Und nun muss ich erfahren, dass du alles verloren hast. Natürlich fühle ich mich mitverantwortlich, weil ich zugelassen habe, dass du in diese Stadt gehst!"

Tom legte die Ohren an und wandte den Blick ab. Er hatte plötzlich das Gefühl, dass er nicht zurückkehren hätte sollen. Innerlich hatte er so eine Reaktion von seiner Mutter zwar erwartet, dennoch fühlte er sich jetzt nur noch elendiger, als er schon war. Er war eine absolute Enttäuschung.

"Wir sollten uns jetzt alle mal beruhigen", mischte sich Alan ruhig ein. "Darüber zu streiten bringt absolut gar nichts. Was geschehen ist, ist geschehen. Man kann die Vergangenheit nicht mehr ändern, man kann nur aus den Fehlern lernen."

Tom blinzelte seinem Vater erleichtert zu. Er war froh, dass wenigstens er ihm keine Vorwürfe machte. Aber das war von ihm zu erwarten. Sein Vater war schon immer gelassener, als seine Mutter.

"Viel wichtiger ist doch", fuhr Alan fort, "das ihm nichts schlimmeres passiert ist und er gesund zurückgekehrt ist." Millie blickte zuerst zu Tom und dann zu ihrem Ehemann und seufzte. "Du hast ja recht. Lassen wir dieses Thema erstmal gut sein."

Tom war heilfroh, dass diese hitzige Diskussion sein Ende gefunden hatte. Trotzdem ließ ihn dieses beklommene Gefühl nicht los. Es war, als könnte er hier drinnen kaum atmen. Er stand auf. "Ich gehe frische Luft schnappen", teilte er leise mit und verließ die Küche, ohne auf eine Antwort zu warten.

Er betrat die Terasse und atmete die kühle Winterluft tief ein. Dann zog er seine Packung Zigaretten und sein Feuerzeug aus seiner Hosentasche und zündete sich eine an. Nach einigen Zügen kam er langsam wieder zur Ruhe.

Seine Gedanken überschlugen sich. Wie sollte es nun weitergehen? Da er kein Geld mehr hat, heißt das, dass er für eine Weile bei seinen Eltern wohnen musste. Er war ja froh, dass er bei ihnen bleiben konnte, sehr froh sogar, er hätte keine Ahnung, wo er sonst hingehen sollte.

Aber nach dieser Diskussion mit seiner Mutter, fragte er sich, wie lange er es mit ihr unter einem Dach aushielt, ohne, dass sie sich in die Haare fuhren.
Tom seufzte schwer, wenn er sich die nächsten Tage - nein, wohl eher Monate - ausmalte.

Okay. Neuer Plan.
Er brauchte einen Job, sodass er wieder Geld verdienen, und somit wegziehen konnte.
Wohin? Dass wusste er noch nicht so genau. Vielleicht würde er in Sunnyville bleiben, aber er war sich ganz sicher, dass er nie wieder einen Fuß in Bellington setzen würde.

Der Tanuki fröstelte. Zuerst musste er sich ein wenig erholen, bevor er sich ins nächste Abenteuer stürzen würde. Er musste den Kopf frei kriegen. All die schlechten Erlebnisse loswerden, die er aus der Stadt mitgenommen hatte.

Das könnte eine Weile dauern. Die Wunde war noch frisch und sie wird ganz bestimmt eine Narbe hinterlassen.

Später aß Tom etwas, da er schon den ganzen Tag nichts zu sich genommen hatte und beschloss danach schlafen zu gehen. Er war furchtbar müde und sehnte sich nach einem weichen Bett. Für die nächste Zeit, die er hier verbringen würde, konnte er Jasons altes Zimmer benutzen - oder besser gesagt, ihr altes Zimmer, dass sie sich so lange teilten mussten, bis Tom nach Bellington gezogen war.

Nun hatte Jason mit seiner Verlobten ein eigenes Haus im Nachbarsdorf. Er kam regelmäßig zu Besuch und versprach morgen vorbeizukommen, da er es heute wegen der Arbeit nicht mehr geschafft hatte.

Als Tom das Zimmer betrat, wirkte es ziemlich leer. Sein altes Bett mit dem kleinem Nachttisch daneben, der geräumige Kleiderschrank, den sich die Brüder geteilt hatten und ein Schreibtisch mit einem Stuhl waren das Einzige was sich hier drinnen befand.

Der Tanuki legte den Koffer und den Rucksack zu Boden, schlurfte auf das Bett zu und ließ sich auf die weiche Matratze fallen. Er würde morgen sein Gepäck ausräumen, er war viel zu erschöpft um noch irgendeinen Muskel zu bewegen.

Draußen ging die Sonne unter, orange-rotes Licht strömte herein. Tom drehte sich auf die Seite und zog sein Handy aus der Hosentasche. Er scrollte durch seine Kontakte und stoppte bei Redds Nummer. Wie gebannt, starrte er darauf, überlegte, ob er ihn anrufen sollte.

Trotz alldem, was er ihm angetan hatte, sehnte sich ein Teil von ihm nach dem Fuchs. Er wollte sein flauschiges Fell wieder spüren, seinen einzigartigen Duft nach Minze und Farbe riechen, in seine wunderschönen goldenen Augen blicken, die wie Sterne am Nachthimmel funkelten...

Tom kniff die Augen zusammen, als könnte er so all die Erinnerungen verbannen. Er durfte sollchen Unsinn nicht denken. Das mit Redd war gelaufen - für immer.
Er biss sich auf die Lippen. Ein Schluchzer entfuhr ihm, dann wurden es immer mehr, bis er die Kontrolle darüber verloren hatte.

Tränen, die er so lange zurückgehalten hatte, floßen nun in Strömen über seine Wangen. Er hasste es, dass er wegen diesem Bastard weinen musste. Er hasste es, dass er so zerbrechlich und schwach war. Er hasste dieses ungerechte Leben. Er würde nie wieder so sein, wie er war. All diese Lebensfreude war erloschen. Diese gottverfluchte Stadt hatte ihn verändert. Redd hatte ihn verändert.

Tom legte das Handy zur Seite, entschied sich dagegen einen Anruf bei seinem Ex zu versuchen.
Warum sollte er auch? Er brauchte ihn nicht. Er konnte ohne ihn leben.

Diese Worte wiederholte er in seinem Kopf wie ein Mantra, bis er einschlief.
Dennoch hatte er Redds Nummer behalten.

Nur für den Fall.

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