Cornwall

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Dass wir uns auf dem Weg zur Hochzeit befanden, wurde ich mir erst richtig bewusst, als man die ersten Umrisse von Cornwalls Küstengegend sehen konnte.

Sie sah noch besser aus als auf den Bildern, die mir Keila gezeigt hatte. Das Wasser war wunderschön blau und die hellbraunen Felsen bildeten einen sehr gut passenden Kontrast dazu. Ich freute mich darauf, diese vom Nahen sehen zu können und dort etwas zur Ruhe zu kommen.

Ich erkannte das Hotel sofort, als wir die Einfahrt zusteuerten. Mir fielen die vielen Blumen auf, mit denen die Rezeption geschmückt war. Alles in diesem Raum war in Pastellfarben gehalten und wirkte perfekt aufeinander abgestimmt.

,,Hallo, ich bin Ms Richard und heiße Sie ganz herzlich willkommen im Clermont. Ich hoffe, dass Sie hier einen wundervollen Aufenthalt haben werden'', wurden wir von der Empfangsdame begrüßt.

Sie trug eine weiße Bluse mit einem dazu passenden Rock und hatte ihre Haare mit einer Spange in einen Knoten gesteckt.

,,Ihr Zimmer ist schon bezugsfähig. Um 14 Uhr werde Sie oben in unserer Bar erwartet. Das Hochzeitspaar hat zu einem Sektempfang eingeladen.''

Das würde wohl bedeuten, dass ich gleich meinem Exfreund gegenüberstehen würde. Aber ich hatte mich nun mall dazu entschieden und nun gab es kein Zurück mehr. Ms Richard reichte uns lächelnd die Zimmerkarten und wir bedankten uns bei ihr.

Ich liebte es, dass mein Zimmer ein großes Bett und einen ansehnlichen Balkon hatte, wo ich eine kleine Liege ausmachen konnte. Man hatte einen direkten Blick auf den Garten, der mit seinen vielen Blumen bunt und lebendig wirkte.

Da war außerdem ein nicht gerade kleiner Pool, an dem man sich gut abkühlen konnte. Und wenn man etwas weiter nach hinten sah, sah man den Strand, der im Sonnenlicht wie ein magischer Ort aussah. Das hier würde ein toller Urlaub werden, wenn nicht sogar besser.

Ich griff nach meinem Koffer und suchte mir etwas Neues zum Anziehen aus. Ich entschied mich für ein schlichtes rotes Sommerkleid und ging ins Bad.

Dort kämmte ich nochmals meine Haare durch und frischte mein Make Up auf. Ich sah in den Spiegel und versicherte mir so, dass ich so zum Sektempfang gehen konnte.

Mein Herz schlug sehr stark gegen meine Brust und ich ermahnte mich selbst, mich zusammenzureißen. Es würde gut werden. Ich würde es überleben, Josh erneut zu begegnen.

***

Ich sah ihn direkt, als ich die Bar betrat. Er stand neben Luke in einer Ecke und schien sich angeregt mit ihm zu unterhalten. Ally, die nach etwas Zeit nach mir die Bar betrat, fiel ihnen direkt um den Hals, als sie beide entdeckte.

Ich musterte Josh von Weitem. Er trug ein dunkelblaues Hemd, bei welchem die oberen Knöpfe offen waren, zu einer schwarzen Anzugshose. Sein schwarzes Haar war leicht verwuschelt, weil er sich wahrscheinlich mit den Fingern durch die Haare gefahren sein musste.

Und dann passierte es. Ich sah, dass er in meine Richtung blickte und mich gesehen zu haben schien. Ich versuchte, mich noch zu ducken, doch es war zu spät. Ich verfolgte mit, wie er etwas zu Ally sagte und dann in meine Richtung gelaufen kam. Ich wollte flüchten, doch meine Beine bewegten sich einfach nicht.

,,Hey.''

Als Josh vor mir stand, überkam mich eine heftige Gänsehaut beim Anblick seiner dunklen Augen. Es machte etwas mit mir, wie er mich mit diesen betrachtete, weil ich sie so lange nicht mehr gesehen hatte.

,,Hey.''

Ich bemerkte, dass er aus Gewohnheit intuitiv kurz Anstalten machte, mich in den Arm nehmen zu wollen, sich aber dann dazu entschied, es nicht zu tun und mir einfach nur die Hand zu geben.

Und als sich dann unsere Finger berührten, versuchte ich auszublenden, dass es sich selbst nach diesem einen Jahr, wo wir nichts miteinander zu tun gehabt hatten, so vertraut anfühlte.

,,Schön dich hier zu sehen.'' Er sagte es einfach so. Und doch hatte ich das Gefühl, dass er es genauso meinte. Ich hatte ihn einmal besser als jeden anderen Menschen gekannt und wusste daher, dass seine Worte auf Ehrlichkeit beruhten. ,,Wie geht es dir?''

,,Ganz gut. Ich bin nach wie vor mit meinem Studium sehr glücklich. Manchmal ist es sehr hart, aber ich habe ja Tessa, die mir zur Seite steht'', beantwortete ich seine Frage. Das ist das Interessanteste, das du ihm zu erzählen hast? Das hast du ja ganz toll hingekriegt, Selina. ,,Wie geht es dir so?''

,,Mir geht es soweit auch ganz gut. Ich ... ich habe das Studium an der MVU abgebrochen und bin inzwischen Personalcoach in einem Fitnessstudio. An Wochenenden gebe ich für Kinder einen Kochkurs und das macht mir sehr viel Spaß.''

Das überraschte mich. Es brauchte Mut, sein Studium abzubrechen, wenn man erkannt hatte, dass es nicht das Richtige für einen war. Doch diesen musste man in so einem Fall einfach haben. Es brachte doch nichts, etwas weiterzumachen, von dem man merkte, dass es einen am Ende nicht glücklich machte.

Jetzt verstand ich auch besser, warum Luke gemeint hatte, dass Josh viel an sich selbst arbeiten würde. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie er anderen half, körperlich fit zu bleiben und Kindern beibrachte, wie man Gemüse schnitt und es in der Pfanne anbriet. Es stand ihm irgendwie und ich freut mich für ihn, dass er seinen Weg gefunden zu haben schien.

,,Das freut mich zu hören. Es ist wichtig, dass man das macht, wo man sich selbst verwirklichen kann. Und wenn ich das mal so sagen darf. Du siehst sehr viel ausgeglichener aus. Es steht dir gut.''

Josh sah anders aus. Das meinte ich nicht nur in dem Sinne, dass er etwas älter wirkte. Gerade bei Personen, die man lang nicht mehr gesehen hatte, stach einem das etwas deutlicher ins Auge. Da war nichts mehr von dieser Angespanntheit, die mir erst richtig an dem Tag aufgefallen war, als wir uns gestritten hatten.

Wenn wir uns noch nahe stehen würden, hätte ich ihn am liebsten nun gefragt, ob er mit seinen Eltern geredet und ein ernstes Gespräch geführt hatte. Besonders, ob er das Gespräch mit seinem Dad gesucht hatte, würde mich brennend interessieren. Doch ich traute mich nicht, ihn zu fragen und hielt den Mund.

,,Danke dir. Ich fühle mich auch deutlich besser. Weißt du, ich ...''

,,Selina, endlich habe ich dich gefunden. Ich habe dich schon überall gesucht.'' Ashley stand plötzlich neben uns und schien sehr erstaunt darüber zu sein, dass ich ein Gespräch mit meinem Exfreund führte. ,,Hallo, Josh. Es ist schön, dich zu sehen. Es tut mir leid, aber ich muss Selina mitnehmen'', grüßte sie ihn und griff nach meiner Hand. ,,Du hast dir ja noch gar nicht dein Glas Sekt geholt. Kate möchte außerdem ein Bild mit uns machen und da darfst du natürlich nicht fehlen.''

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