Gespräche unter Freunden

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Joshs Sicht:

Wenn Selina mir irgendwelche Andeutungen gemacht hätte, dass sie auf keinen Fall mit mir hatte sprechen wollen, hätte ich sie in Ruhe gelassen.

Ich hatte sie einfach angesprochen, um zu sehen, wie sie auf mich und meine Präsenz reagieren würde und unser Gespräch war überraschenderweise besser gewesen, als ich erwartet hätte.

Ich konnte nicht leugnen, dass die Anziehung zu ihr von meiner Seite aus nach wie vor da war.

Doch wir waren kein Paar mehr, weil ich sie mit meiner Aktion von mir gestoßen hatte und das musste ich hinnehmen.

Ich hatte ein ganzes Jahr Zeit gehabt, das zu verarbeiten, mich an diesen Gedanken zu gewöhnen und dennoch war es nach wie vor schwer.

Besonders schwierig war es, wenn wir uns gegenüberstanden und ich das Mädchen von Nahen betrachten konnte, das kein Teil mehr von meinem Leben war.

,,Ich habe dich vorhin gesehen. Schön, dass du dich getraut hast, mit Selina zu sprechen. Wie lief es?'', wurde ich von Luke gefragt, der mir ein Glas in die Hand drückte.

,,Ich hatte eigentlich nicht mal erwartet, dass sie sich darauf einlässt. Aber sie war in meine Gegenwart ganz entspannt und wir haben Smalltalk geführt. Das ist ja schon mal ein guter Anfang. Aber klar, ich erwarte nicht, dass es jemals so sein wird wie früher.''

Ich nahm einen Schluck vom Sekt und versuchte dieses bittere Gefühl in mir so gut ich konnte auszublenden.

Es gab sowieso nichts, was ich dagegen tun konnte. Selina würde mich nie wieder küssen oder zu mir sagen, dass sie mich liebte.

Sie würde sich nicht zu mir kuscheln, mit mir im selben Bett aufwachen und mich niemals mehr so nah an sich heranlassen. Und obwohl ich nie so wirklich daran geglaubt hatte, dass ich sie verdient hatte, hatte sie mir alles bedeutet.

,,Ihr solltet richtig miteinander reden. Nicht nur oberflächlich. Erklär ihr, wie du dich an diesem Abend gefühlt hast und redet über andere Dinge, die wichtig wären. Das seid ihr euch schuldig. Ich kann dir nicht versprechen, dass sie anschließend zu dir zurückkommen wird und mit dir zum Beispiel befreundet sein möchte, aber einen Versuch ist es doch wert.''

Mein bester Freund hatte recht. Ich musste diese Chance nutzen. Selina war hier und ich hatte nun die Möglichkeit, das, was ich kaputt gemacht hatte, etwas zu glätten.

Wenigstens soweit, dass ich in ihren Augen nicht nur das verdammte Arschloch war, das sie betrogen hatte.

,,Ja, das müssen wir wohl. Ich muss nur nach einem passenden Moment suchen, an dem wir sehr viel Zeit haben und unter uns sind. Ich sollte mir dazu auch noch vermutlich vorher Gedanken machen, was genau ich zu ihr sagen möchte. Ich sehe das Ganze realistisch und glaube nicht, dass sie mir das irgendwann ernsthaft verzeihen kann. Das, was ich getan habe, ist nicht mehr wiedergutzumachen.''

Da sollte ich mir keine falschen Hoffnungen machen. Wenn ich in Selinas Situation wäre, hätte ich es wahrscheinlich nicht anders gemacht. Man vertraute seinem Partner und dieses hatte ich erfolgreich missbraucht.

,,Ich bin auch nicht der Überzeugung, dass du es wiedergutmachen kannst. Es ist passiert und du kannst es nicht mehr ändern. Weißt du, was ich glaube, was du stattdessen machen kannst? Du kannst Selina beweisen, dass du dich verändert hast und nicht mehr der von damals bist. Dass du nie wieder so etwas machen würdest. Dass du nicht mehr einfach weggehst, wenn es mal zwischen euch eskalieren sollte. Du hast mittlerweile schon so viel in deinem Leben in den Griff bekommen. Dann schaffst du das auch.''

Als ich Lukes Worte hörte, musste ich sofort an das Gespräch von mir und meinen Eltern denken.

Es hatte mich Überwindung und Kraft gekostet, doch ich hatte beiden klargemacht, dass es so nicht weitergehen konnte.

Ellie hatte Eltern verdient, die für sie da waren und sich um sie sorgten. Es war längst okay, dass sie nicht mehr zusammen waren.

Doch das hieß nicht, dass sie mir die ganze Verantwortung für meine Schwester geben durften.

Dies verständlich zu machen, hatte bei meiner Mutter um einiges besser geklappt. Ich hatte ihr offen kommuniziert, wie ich mich fühlte und sie hatte ihren Fehler erkannt.

Sie versprach, etwas früher nach Hause zu kommen und mit uns das Abendessen im Beisammensein zu genießen.

Und von da an brachte sie nach so vielen Jahren endlich hin und wieder ihre Tochter ins Bett und diese hatte sich riesig über diese Veränderung gefreut.

Bei Dad war es sehr schwieriger gesehen. Sein erstes Argument wie sonst auch war, dass er im Büro gebraucht werden würde.

Dass ich an einem Tage in der Woche zur Therapie ging, behielt ich für mich, weil er das sowieso höchstwahrscheinlich als ,,lächerlich'' betitelt hätte.

Richtige Männer seien stark und würden keine Hilfe brauchen. Ich wusste es zum Glück sehr viel besser. Es half mir, mich einer anderen Person anzuvertrauen und darüber zu reden, was mich gerade beschäftigte. Tatsächlich war es sogar meine Therapeutin, die mich auf folgende Idee brachte.

Ich kommentierte gegenüber Elenore, dass ich fand, dass mein Dad mehr Zeit mit Ellie verbringen sollte und ab da tat er es auch. Es war mir gleich, dass er es tat, um die neue Frau an seiner Seite zu beweisen, dass er wahnsinnig toller Vater war. Die Hauptsache war, dass er seine Tochter wahrnahm und sich ab und zu um sie kümmerte.

Was Frauen anging, war dieses Jahr alles andere als erwähnenswert gewesen. Nachdem es mit Selina aus war, hatte ich mir kein anderes Mädchen gesucht.

Weder für eine Beziehung noch für eine Nacht. Selina war weiterhin in meinem Blut und blieb in egal welcher Situation in meinem Hinterkopf.

Genau deshalb funktionierte es nicht, wenn ich mal wirklich vorhatte, mich mit einem anderen Frauen zu treffen.

Es gab manche, die sehr nett und gut aussahen, doch sie waren nicht meine ehemalige Freundin, also konnte ich mich gar nicht erst darauf einlassen.

Mein Herz hatte sich noch nicht ganz von dieser einen ganz bestimmten Frau losgesagt und das würde wohl eine Weile dauern, bis es dazu kam.

,,Wenn du meinst, dass das geht.''

Ich war da eher skeptischer, aber Luke schien daran zu glauben, dass das klappen würde. Und wenn er das konnte, musste ich es auch. Ich würde diese eine Woche, die mir blieb, nutzen und Selina zeigen, dass ich mich weiterentwickelt hatte und mich bei ihr entschuldigen, dass ich sie so verletzt hatte, weil ich ein absoluter Idiot gewesen war.

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