Willst du mich heiraten?

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Sechs Jahre nach dem Schüleraustausch:

,,Josh Harrison?'' Als ich in Joshs Gesicht sah, wusste ich, dass ich ohne diesen junge Mann keinen weiteren Tag verbringen wollte. Ich ging vor ihm in die Knie und er blickte mich mit ungläubigen Augen an. Normal war es nicht üblich, dass eine Frau ihrem Freund einen Heiratsantrag machte. Doch das war mir völlig egal. Wir hatten bereits so viele Klischees zu Nichte gemacht, waren unseren ganz eigenen Weg gegangen und hatten allein auf unser Herz gehört. ,,Willst du mein Mann werden?"

Mit klopfenden Herzen und zitternden Händen holte ich die kleine Schatulle mit den Ringen, die ich gekauft hatte, aus meiner Handtasche. Ich sah, dass Josh tief Luft holte und sich dann ein breites Lächeln um seine Mundwinkel stahl. Das Funkeln seiner Augen hätte einen ganzen Sternenhimmel zum Erleuchten bringen können.

,,Ja, ich möchte sehr gerne dein Mann sein, Selina Lauren Maynard." Nach diesen Worten gab es für mich kein Halten mehr. Als ich ihm und mir den Ring angesteckt hatte, richtete ich mich wieder auf, um mich von meinen Verlobten in seine Arme schließen und hemmungslos küssen zu lassen. Und alle anderen Gäste im Lokal, die mitbekommen hatten, dass gerade ein Heiratsantrag gemacht wurde, klatschen Beifall. Es hatte insgesamt ganze sechs Jahre gebraucht, doch nun konnte ich mit Sicherheit sagen, dass ich mein ganzes Leben mit ihm verbringen wollte. Ich wollte ihm das Versprechen geben, ihn für immer zu lieben und zusammen eine Zukunft planen. Wir würden irgendwann ein eigenes Haus haben und Kinder bekommen. Ich hatte ein abgeschlossenes Studium, einen guten Job in einer Tierpraxis und mein Freund war dabei geblieben, dass er andere Leute dabei unterstützte, gesund zu bleiben und Kindern Kochkurse gab. Uns ging es finanziell gut und wir waren mehr als glücklich miteinander. Es gab keinen Grund, es weiter hinauszuzögern. Ich hätte es wissen müssen, dass ich die Nächste sein würde, die heiratete, als ich auf Kates Hochzeit ihren Brautstrauß gefangen hatte. Ich war zwar eher davon ausgegangen, dass Riley und Jeremy die Nächsten sein würden, doch es war nicht so. Das hieß dennoch nicht, dass sie nicht glücklich miteinander waren. Sie sahen einfach nicht die Notwendigkeit, einander zu heiraten, um zu beweisen, wie sehr sie sich liebten. Und genau das war absolut okay. Nicht jedes Paar musste diesen Weg wählen. Es war eine Option, die man ergreifen konnte oder eben nicht. Ich wollte Josh heiraten, weil es für mich das Richtige war nach allem, was wir miteinander durchgemacht hatten. Ich war es irgendwie auch der kleinen Selina schuldig, die sich immer eine Hochzeit mit ihrem Traummann gewünscht hatte. Und nun würde ich ausgerechnet die Person heiraten, von der sie es am wenigsten vermutet hätte. Aber so war das meistens im Leben. Man konnte es nicht immer planen und es geschahen Dinge, mit denen man niemals gerechnet hätte. Es wäre doch außerdem mehr als langweilig, wenn man alles so genau planen konnte. ,,Ich hatte auch vor, dir einen Heiratsantrag zu machen. Ich wollte am Freitag die Ringe kaufen und mit Luke und Ally planen, wie genau ich den Antrag machen sollte. Du kannst sie ruhig fragen. Uns wären sicherlich ganz tolle Ideen eingefallen. Aber da bist du mir nun zuvor gekommen, Püppchen. Und soll ich dir was sagen?''

,,Sag.''

,,Genau dafür liebe ich dich, Selina.'' Mein Freund nahm meine Hand und umschloss seine Finger mit meinen. Ich sah die beiden goldenen Ringe und ich musste zugeben, dass sie zusammen echt gut aussahen. An diesen Anblick konnte ich mich auf jeden Fall gewöhnen. ,,Ich hätte wissen sollen, dass wir heute Abend nicht einfach nur Essen gehen. Du hast mich die letzten Tage so dümmlich angegrinst und da hätte ich mir eigentlich denken können, dass du etwas im Schilde führst.''

,,Bin ich so durchschaubar?'', fragte ich ihn und irgendwie ahnte ich, dass die Antwort auf diese Frage ein ,,Ja'' sein musste.

Mein Freund, oder wohl eher gesagt nun mein Verlobter, kannte mich zu gut und da war es klar, dass ihm unterbewusst aufgefallen war, dass etwas im Busch war.

,,Du bist sehr durchschaubar für mich, Püppchen.'' Das war keine große Überraschung ... ,,Es hat sich gelohnt, dass wir es langsam angegangen sind, Vielleicht haben wir nicht immer richtige Entscheidungen getroffen und sind nicht den einfachen Weg gegangen. Aber das macht nichts. Wir sind glücklich miteinander und das ist alles, was zählt. Und ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass ich eines Tages meine Austauschpartnerin heiraten werde. Ich bin froh, dass ich den Zettel nochmals gelesen habe, als sich meine Eltern gestritten haben und mich für ein Jahr Kalifornien entschieden habe. Noch viel dankbarer sollte ich sein, dass es zu einer Verwechslung kam und wir Austauschpartner geworden sind. Stell dir das mal vor: Ich hätte sonst niemals die Liebe meines Lebens kennengelernt, Selina.''

Josh hatte sowas von recht. Das Schicksal dachte sich etwas dabei, wenn es wollte, dass sich zwei Menschen begegneten. Es war nicht von Anfang an klar, warum genau, doch mit etwas Glück fand man das mit der Zeit heraus. Ich war dem Schicksal dankbar, dass es uns geleitet und uns niemals allein gelassen hatte. Und wenn ich es könnte, ich hätte nichts anders gemacht. Selbst unsere Trennung hatte sein müssen.

,,Genau das denke ich auch. Ich bin froh, dass es nun so ist und ich den Jungen heiraten darf, den ich nicht leiden konnte und einen Macho genannt habe'', fügte ich hinzu.

,,Meine Mom wird sich auf jeden Fall freuen, dich als ihre Schwiegertochter bezeichnen zu dürfen. Und Ellie wird auch Luftsprünge machen, das garantiere ich dir.''

Ellie war nun deutlich älter, doch sie vor Freude laut kreischend zu sehen, konnte ich mir dennoch sehr gut vorstellen. Sie war eben ein Mensch, der allzu gerne seine Gefühle mit anderen teilte. Und das mochte ich so sehr an ihr.

,,Warte nur ab, bis meine Oma davon mitbekommt. Ich glaube, sie hat einen ganz kleinen Crush auf dich, wenn ich das mal so sagen darf. Wenn sie könnte, würde sie dich wahrscheinlich selbst heiraten.''

Mein Freund lachte und ich stimmte mit ein. Grandma Stacy war ein Fall für sich. Dennoch war sie mehr als liebenswert.

,,Wie wollen wir es eigentlich machen? Willst du die Hochzeit hier in Birmingham haben oder in Kalifornien?''

Das war gar nicht mal so eine einfache Entscheidung. Das war eben die Schwierigkeit, wenn man irgendwie auf zwei Teilen in dieser Welt ein Zuhause hatte.

,,Ich denke, in Kalifornien würde mehr Sinn machen. Meine Familie ist zu groß, dass man sie alle hierher fliegen lassen könnte. Trin, Ellie, Luke, Kate, Ally, Tessa, Keila und Louise ist überschaubar. Was meinst du dazu?''

,,Ja, das stimmt wohl'', bestätigte mir mein Freund.

,,Was ist mit deinem Dad. Möchtest du ihn auf deiner Hochzeit dabei haben?''

Josh versteifte sich etwas bei dessen Erwähnung, doch ließ es sich nicht so deutlich anmerken. Er holte tief Luft und nickte.

,,Ich möchte zumindest, dass wir ihm eine Einladung schicken. Ob er kommen möchte oder nicht, ist dann seine ganz alleinige Entscheidung.''

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