Kapitel 13: Waste it on me Teil 2

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Schließlich waren beide Bands wieder nachhause gefahren, Jiyoon hatte ihr Versprechen wahr gemacht und hatte Juhee ein wunderbares Essen gekocht. Nachdem Juhee mit ihren Bandkolleginnen gegessen hatte, fühlte sie sich müde und ausgelaugt und teilte ihnen mit, jetzt ins Bett zu gehen.

Obwohl sie schon lange wach im Bett lag, sie sich ziemlich sicher war, dass Miga ebenfalls bald ins Bett gehen würde und ein wirklich schlimmer Tag hinter ihr lag, fand Juhee einfach keine Ruhe. Sie war müde, konnte aber nicht einschlafen. So viele Gedanken kreisten in ihrem Kopf herum. Sie wusste nicht, was sie zuerst denken sollte.

Doch plötzlich bekam Juhee eine Nachricht auf KakaoTalk und war überrascht, wer ihr wohl geschrieben hatte. Die SixSenses-Mädchen konnten es nicht sein, immerhin waren sie alle am selben Ort wie Juhee selbst.

Als Juhee sah, dass es eine Nachricht von Jungkook war, blieb ihr Herz kurz stehen.

Unsicher las sie die Nachricht:

Hi, Juhee, ich hoffe, du schläfst schon tief und fest und kannst ein bisschen Ruhe finden. Ich, ehrlich gesagt, leider nicht. Ich habe immer noch zu viel Adrenalin von dem heutigen Tag. Ich weiß auch nicht. Irgendwie hatte ich gerade das Bedürfnis, dir zu schreiben. Entschuldige.

Dahinter hatte er einen traurigen Smiley gesetzt. Doch Juhee machte seine Nachricht total glücklich, weswegen sie ihm auch sofort antwortete:

Hallo, Jungkook, nein, leider kann ich überhaupt nicht schlafen. Ich liege schon seit Stunden wach und warte nur darauf, bis Miga auch schlafen geht und schimpft, warum ich noch wach bin. Und ich freue mich über deine Nachricht.

Am Ende ihrer Nachricht setzte Juhee einen Smiley. Schon bald kam Jungkooks Antwort:

Also habe ich dich nicht geweckt??

Juhee grinste verliebt und glücklich und schrieb:

Nein, überhaupt nicht. Wie geht's deiner Verletzung im Gesicht? Sie wurde genäht, richtig?

Ja, es zieht ein bisschen, aber es ist schon okay. Hauptsache dir ist nicht mehr passiert.

Warum war er nur so süß? Wollte er sie etwa mit seiner Niedlichkeit umbringen?, dachte sich Juhee, als sie diese Nachricht von Jungkook las und schwebte auf Wolke 7, als sie ihm zurück schrieb:

Das ist wirklich lieb von dir. Aber hey, kann ich dich was fragen?

Klar, natürlich. Frag alles, was du willst. Brauchst du Tipps für eure Studioaufnahmen?

Nein, es geht um etwas anderes.

Juhee musste sich erst ein Herz fassen, um ihre Frage auch wirklich zu stellen:

Als du mich singen gehört hast... hat dich das verunsichert? Also... hat sich dadurch deine Meinung mir gegenüber verändert? Bitte sei ehrlich, es ist wichtig für mich, das zu wissen... also nicht so wie du jetzt denkst! Aber... deine Meinung ist mir einfach wichtig.

Huch, gerade noch die Kurve gekriegt, dachte sich Juhee und seufzte tief aus und wieder ein. Es dauerte einige Minuten, bis sie eine Antwort von Jungkook erhielt. Sie befürchtete schon, Jungkook sei eingeschlafen oder war nun sauer, weil sie ihm so etwas fragte.

Tjaaa, das ist eine schwere Frage und eigentlich habe ich dir schon gesagt, was ich darüber denke, als ich dich um ein Treffen gebeten hatte. Aber na ja... meine Meinung hat sich schon verändert, weil ich nun weiß, wie wunderschön du singen kannst und na ja... es war schöner, als ich es mir je vorstellen hätte können. Aber ich verspreche dir, meine Meinung hat sich zum absolut Positivem verändert. Ich mag dich immer noch so sehr wie vorher. Warum fragst du?

Erneut seufzte Juhee tief aus und ein, weil sie nicht sicher war, ob sie so ehrlich zu ihm sein sollte, ob sie ihm von ihren innersten Gefühlen und Unsicherheiten erzählen sollte. Würde er dann komisch von ihr denken? Auf der anderen Seite wollte er immer noch mit ihr befreundet sein, obwohl er sie singen hat hören und obwohl er sie vor drei gruseligen, perversen Typen verteidigen und beschützen hatte müssen. Im Gegenteil. Er hatte sie heute sogar umarmt. Noch dazu war er ihr leicht durch die Haare gefahren. Und das, obwohl Juhee wusste, wie schüchtern und zurückhaltend Jungkook manchmal gegenüber Frauen war. Selbst Juhee war sich sicher, dass dies nicht normal war.

Da Juhee ewig nicht antwortete, schrieb ihr Jungkook verunsichert und fragte, ob alles okay sei.

Nun schrieb Juhee endlich zurück:

Entschuldige. Ja, es ist alles okay. Ähm... darf ich ganz ehrlich zu dir sein, Jungkook? Du darfst aber nicht lachen oder so!

Einige Kilometer entfernt musste Jungkook, der in seinem Bett im Apartment von BTS lag, laut auflachen. Sie war so unfassbar süß. Wenn sie doch nur wüsste, dass er nach dem Abendessen mit den Jungs, als er auf sein Zimmer gegangen war, geweint hatte, weil er gewusst hatte, dass ihn nun niemand hören oder sehen würde. Er mochte es schließlich nicht, wenn seine Hyungs ihn weinen sahen. Doch er hatte geweint, kaum dass er alleine gewesen war. All die Sorgen und Ängste, die er nach hinten verschieben hatte müssen, um Juhee zu helfen, waren hochgekommen, doch nun fühlte er sich erleichterter. Und so schrieb er, mit einem breiten Lächeln auf den Lippen:

Ich werde nie über dich lachen, außer du bist so niedlich, dass ich doch lachen muss.

Er hatte die Nachricht leider schon abgeschickt, als ihm bewusst wurde, was er gerade geschrieben hatte. Er schlug sich mit seiner Hand auf die Stirn und schüttelte über sich selbst den Kopf und schrieb ihr eine Entschuldigung.

Doch Juhee bedankte sich sogar für seine Ehrlichkeit und war darauffolgend nun auch ehrlich zu ihm. Sie erzählte ihm von ihren Ängsten, Sorgen und Unsicherheiten, dass er sie wohl nicht mehr mögen würde, wenn er sie singen hören würde. Sie erzählte ihm, dass sie diese Erfahrung schon oft bei Jungs gemacht hatte und dass es viele Männer scheinbar unattraktiv fanden, wenn eine Frau Talent für etwas hatte. Daraufhin hatte sie beschlossen, als sie und Jungkook sich kennen gelernt hatten, dass er sie nie singen hören dürfe, um genau diese Situation zu vermeiden. Sie sagte ihm, dass sie immer gewollt habe, dass er sie mochte und sie nach dem Vorfall vor der Umkleide einfach die Befürchtungen hatte, er sei in diesem Punkt so wie alle anderen und dass es sowieso jetzt Zeitverschwendung war, noch weiter zu hoffen, dass die Freundschaft zwischen ihnen weiter ging. Ja, sie erzählte ihm auch, dass sie nicht daran geglaubt hatte, dass er die Wahrheit gesagt habe und jemals wieder Kontakt zu ihr wollte. Sie musste lachen, als sie ihm schrieb, wie oft sie sich bei den Mädchen beschwert hatte, dass er sich nicht mehr meldete, wie genervt Sook bereits von ihr gewesen und wie erleichtert auf ihre Bandkolleginnen gewesen waren, als er sie um ein Treffen gebeten hatte. Jungkook musste ebenfalls lachen, als er diese Nachricht von ihr las. Doch Juhee sagte ihm auch, dass sie nicht den Mut gehabt hatte, ihn anzuschreiben oder anzusprechen, weil sie eben dachte, er wolle keine Freundschaft mehr.

Als Abschluss schrieb Juhee:

Danke, dass du dir das alles jetzt angehört hast. Ich bin irgendwie froh, dir alles sagen zu können. Ich hoffe, ich bin dir damit nicht auf die Nerven gegangen.

Das ist überhaupt kein Problem. Ich bin auch froh, dass ich das jetzt alles weiß. Ich war nach der Umkleide-Geschichte mindestens genauso verunsichert und hab mit den Jungs und Sumi, unserer Köchin und Taes Freundin, darüber gesprochen. Sumi hatte scheinbar in allen Punkten recht.

Tatsächlich? Hat sie geahnt, dass ich so denke?

Ja, scheinbar. Krass eigentlich, haha. Nein, aber jetzt weiß ich, wie du denkst und ich denke, das macht die Sache leichter.

Als Juhee Jungkooks Nachricht las, gähnte sie, sah auf ihren Wecker und bemerkte, dass es schon total spät war. Nun sah sie zur schlafenden Miga und ihr wurde klar, dass ihre Freundin schon vor zwei Stunden zu Bett gegangen war. So gern sie auch noch ewig weiter mit Jungkook schreiben wollte, doch sie wurde immer müder und müder und auch Jungkook musste morgen wieder früh raus. Und tatsächlich schrieb sie ihm das genauso. Von Nachricht zu Nachricht wurde Juhee aufrichtiger und mutiger.

Jungkook musste immer noch bei jeder Nachricht grinsen, die er von ihr erhielt. So auch bei dieser. Also schrieb er:

Ja, du hast Recht. Es ist immerhin schon fast ein Uhr morgens. Die Jungs werden mich morgen umbringen, wenn sie sehen, dass ich nicht ausgeschlafen bin. Aber ich bin froh, dass wir miteinander geschrieben haben.

Ja, ich auch.

Am liebsten hätte Juhee noch ein „Ich vermisse dich" in ihre kurze Nachricht geschrieben, doch das war nun doch zu aufrichtig. Sie wollte ihn schließlich nicht in die Ecke treiben und alles vermasseln. Also schrieb sie ihm noch Gute Nacht und wollte gerade ihr Handy wieder aus der Hand legen, als Jungkooks Antwort kam:

Aber eins möchte ich, dass du das heute noch weißt: Wenn du noch mal denken solltest, dass irgendwas Zeitverschwendung ist, dann wäre ich sehr glücklich, wenn du es an mir verschwenden würdest.

Juhee musste mehrfach aufblinzeln und die Nachricht insgesamt viermal lesen, weil sie es nicht glauben konnte. Hatte Jungkook gerade einen Songtext von ihm selbst zitiert? Hatte er tatsächlich ausgerechnet „Waste it on me" zitiert? Doch sie beschloss, ihn das zu fragen, wenn sie ihr heutiges Treffen nachholen würden, denn sie war wirklich müde und wollte nur noch schlafen.

Schon bald trafen sich die Beiden wieder um ihr Shoppingdate nachzuholen. Dazwischen hatten sie sich jeden Tag guten Morgen und gute Nacht geschrieben und hatten auch über den restlichen Tag fast immer eine Konversation. Auch wenn es natürlich oft Stunden dauerte, bis der jeweils andere wieder antworten konnte. Immerhin hatten beide viel zu tun.

Die SixSenses Mädchen bemerkten natürlich eine Veränderung an Juhees Verhalten. Trotz des Geschehnisses war Juhee so selbstsicher wie noch nie zuvor und war noch aufgedrehter und fröhlicher, als sie es nicht eh schon war. Die Mädchen merkten, dass sich Juhee erleichterter fühlte und freuten sich für sie. Sook war auch noch glücklich darüber, weil nun keine Beschwerden mehr bezüglich Jungkook kamen. Jetzt war es sogar eher Sook, die sich darüber beschwerte, dass die beiden zu viel Kontakt miteinander hatten. Mimi, Miga und Bloom witzelten daraufhin, dass Sook wie eine strenge Mutter war, die sich nie mit etwas zufrieden gab, was ihre Tochter machte. Auch Jiyoon fand diesen Vergleich sehr treffend. Sook fand dies allerdings nicht so witzig. Doch insgesamt waren sie alle froh, dass es Juhee besser ging und sie die Sache scheinbar gut verarbeiten konnte. Die Woche Zwangsurlaub, die sie von Bang Shi Hyuk bekommen hatten, hatte ihr gut getan.

Dieses Mal sorgten die restlichen fünf SixSenses-Mädchen dafür, dass Juhee nicht schon wieder zu früh fertig werden wurde. Immerhin wollten sie vermeiden, dass so was jemals wieder geschah. Doch Juhee beruhigte sie, dass Jungkook sie darum abholen würde und sie gemeinsam zur Einkaufspassage fahren würden.

Diejenige, die Jungkook die Tür aufmachte, war eine verschwörerisch kuckende Bloom. Die Beiden stellten sich einander vor. Zwar hatten sie sich bereits gesehen, doch so richtig vorgestellt hatten sie sich noch nicht. Bloom fühlte sich wie Juhees Mutter, die das Date ihrer Tochter skeptisch unter die Lupe nahm und lachte in sich hinein aufgrund des Vergleichs.

So verbrachten die Beiden schöne Stunden miteinander, teilten sich Jungkook Kopfhörer auf dem Weg zur Einkaufspassage, unterhielten sich viel, scherzten und neckten sich und berieten einander, was denn ein gutes Outfit war. Wobei Jungkook hier wohl keine besonders objektive Meinung gab. Zu jedem Outfit, das Juhee ihm zeigte und fragte, ob sie es denn anprobieren solle, sagte der Golden Maknae: „Klar, probier an! Das steht dir bestimmt super!".

Es war richtig goldig.

Schließlich holten sie sich Snacks, die sie auf einer Bank gleich verdrückten und Juhee fragte Jungkook, ob er denn neulich tatsächlich seinen eigenen Song zitiert hatte.

Jungkook lief rot an, kratzte sich nervös am Hinterkopf und sagte: „Ja, das habe ich wohl irgendwie. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte auf einmal das Bedürfnis, ihn zu zitieren"

„Oh, aha", machte Juhee und versuchte ihr Lachen zu unterdrücken.

„Ich weiß, dass das komisch klingt" Die Röte war noch immer nicht aus seinem Gesicht verschwunden.

„Nein, überhaupt nicht. Wie kommst du darauf?", kicherte Juhee.

„Hey, hey!", beschwerte sich Jungkook und rempelte sie leicht und zum Scherz an.

Nachdem sie gelacht hatten, verebbte es bei beiden wieder, sie sahen sich intensiv in die Augen und Jungkook flüsterte: „Ich finde es schön, dass es dir aufgefallen ist"

„Und ich finde es schön, dass du ihn verwendet hast", flüsterte Juhee ebenfalls.

Jungkook lächelte süß und verlegen.

Schon bald brachte Jungkook Juhee nachhause. Sie umarmten sich zum Abschied, als sie vor der Haustür der Wohnung von SixSenses standen.

„Ich danke dir, dass du mir geholfen hast, neue Klamotten zu finden", sagte Juhee mit einem so niedlichen Gesichtsausdruck, dass Jungkook fast das Atmen vergessen hätte. „Und danke, dass du mich nachhause gebracht hast"

„Das ist doch kein Problem", grinste Jungkook. „Sehr gerne"

Schließlich verabschiedeten sie sich dann endlich und Juhee seufzte glücklich aus, nachdem sie die Tür hinter sich zu gemacht hatte.

„Na, wars schön?", hörte sie Mimis Stimme und da tauchten sie und die anderen auch schon auf und sahen sie freudig an.

Juhee zog sich schnell die Schuhe aus, warf sie ins Schuhregal, nahm Mimis Hände und begann mit ihr, wie zwei kleine Mädchen im Kreis herum zu hüpfen.

„Es war so schön und wir haben sooo viele tolle Klamotten für uns beide gefunden! Und stell dir vor, gerade eben haben wir uns wieder zum Abschied umarmt"

Sook, Miga, Bloom und Jiyoon amüsierten sich sehr über den kindischen Tanz der Ältesten und der Jüngsten.

Endlich schaffte es Mimi, den Tanz zu beenden und die stürmische Juhee etwas zu beruhigen. Soweit dies möglich war.

„Wow, beruhig dich doch etwas", lachte sie.

„Ich kann nicht!", verkündete Juhee und hüpfte ohne Mimi weiter, hörte dann aber doch wieder auf, um ihre Bandkolleginnen zu fragen: „Habt ihr schon gegessen?"

„Nein, ich bin noch am Kochen", sagte Jiyoon.

„Soll ich dir helfen?", fragte Juhee übermütig.

„Äääh, ich weiß nicht, ob deine unnatürlich hohe Euphorie nicht eher eine Gefährdung in der Küche werden könnte", überlegte Jiyoon.

„Gemeinsam kochen klingt doch super", sagte Bloom und legte Jiyoon eine Hand auf die Schulter. „Dann können wir uns auch näher über das Date unterhalten und später zeigst du, Juhee, uns deine neuen Outfits"

„Oh ja!", rief Juhee und hüpfte in die Küche.

Die anderen Mädchen sahen sich an und begannen laut zu lachen. Das Zusammenleben mit Juhee war wirklich ein einziges Abenteuer.

Bis die beiden ihr nächstes Date hatten, dauerte es nun eine Weile, da die Mädchen inzwischen ihr Debüt hatten und als Rookie natürlich viel beschäftigt waren. Es war auch die Zeit, in der Sook und Suga ein Paar wurden und sich Sook in die Reihe der „Bangtan Girls" eingliederte.

Es auch viel passiert- auch zwischen Jungkook und Juhee.

Sie hatten weiterhin fast jeden Tag miteinander geschrieben oder telefoniert und Jungkook gab ihr immer wieder Tipps für Interviews, Auftritte und Co. So von Main Vocalist zu Main Vocalist. Juhee war ihm dankbar darum und es förderte ihr Selbstbewusstsein.

Dann trafen sie sich wieder. Sie hatten ausgemacht, gemeinsam in einen Freizeitpark zu gehen und Juhee hatte beschlossen, das süße, rote Kleid anzuziehen, das sie bei ihrem letzten Date mit Jungkook gekauft hatte. Sie war gespannt, ob es ihm auffallen würde oder ob es bereits zu lange her war. Allerdings zog sie noch eine Hotpants darunter an, weil sie nicht wollte, dass man in Fahrgeschäften ihre Unterwäsche sah.

Sook hatte sie für die Voraussicht gelobt.

Jungkook holte sie wieder von zuhause ab. Der Vorfall musste wirklich seine Einstellung und seine Sichtweise verändert haben.

Juhee hatte einen Rucksack auf dem Rücken, in dem sie Wertsachen, Snacks und was zu trinken mitgenommen hatte, als sie vor der Wohnung von SixSenses auf Jungkook wartete.

Sie winkte ihm freudig zu, als sie ihn sah.

Sie verneigten sich beide voreinander und auch Jungkook grinste wie ein Honigkuchenpferd.

„Du siehst wirklich total hübsch aus", sagte er, stockte dann kurz und korrigierte sich selbst: „Also nicht, dass du nicht immer hübsch aussiehst, aber... ääääh, verstehst du, was ich meine?"

Juhee kicherte. „Klar, alles gut. Ich danke dir"

Da beäugte Jungkook sie näher. „Moment, das Kleid kommt mir bekannt vor" Juhee sah ihn erwartungsvoll an. „Ooooh, ist das das Kleid von unserer Shoppingtour?"

Juhee quietschte vergnügt auf, als er es tatsächlich wiedererkannte, klatschte in die Hände und hüfte zweimal auf der Stelle. „Ja, das ist es! Ich hätte nicht erwartet, dass du es nach so langer Zeit wiedererkennst"

„Pff, ich bitte dich, so was merke ich mir doch", lachte Jungkook und winkte ab, doch als er ihren Rucksack auf den Rücken sah, stutzte er: „Warum hast du denn einen Rucksack dabei?"

Juhee grinste. „Da habe ich ein paar Snacks und Getränke drin. Man weiß ja nie, ob und wann man so was braucht"

„Das ist echt süß von dir", lächelte Jungkook. „Sollen wir losgehen?"

Juhee nickte und so fuhren sie wieder Straßenbahn und hörten gemeinsam Musik bis Juhee ihn etwas fragen musste: „Sag mal, wäre es nicht besser gewesen, uns von einem Fahrer hinbringen zu lassen?"

„Warum denn?"

„Na ja, falls man uns zusammen sieht..."

Jungkook seufzte. „Ich verstehe deine Bedenken, aber ehrlich gesagt, ist mir das total egal. Ich muss ständig aufpassen, mit wem ich rede und wem ich anschaue, weil die Presse mir immer eine Beziehung andrehen will. Wenn es nach den Paparazzi gehen würde, hätte ich mehr als fünf Freundinnen. Ich bin es einfach leid, so eingeschränkt zu werden. Ich treffe mich mit wem ich will und falls irgendjemand was dazu schreiben will, beziehe ich einfach Stellung dazu"

Er war tatsächlich etwas wütend dabei geworden. Nicht auf Juhee, aber sie spürte, wie anstrengend dies für ihn war, dass er immer mit jedem geshippt wurde. Das war die negative Seite des Idol-Daseins.

„Aber was würdest du denen dann sagen?", wunderte sich Juhee.

„Dass wir Freunde sind und wir uns sehr nahestehen" Er zuckte mit den Schultern. „So ist es ja immerhin auch. Und wenn die Leute denken, dass wir ein Paar sind, sollen sie das eben denken"

Juhee sah ihn mit weit aufgerissenen Augen völlig perplex an. „A-aber..."

Sie wollte ihm gerade widersprechen, dass sie es sich als Rookie eigentlich überhaupt nicht leisten konnte, wirklich seine Freundin zu werden, so sehr sie das auch schmerzte, doch dann fielen ihr ihre eigenen Freundinnen ein. Selbst Miga und Sook hatten darauf gepfiffen und waren trotz ihres Debüts mit J-Hope und Suga zusammen. Klar, Sook und Suga waren offiziell erst seit etwa zwei Monaten ein Paar und Sook bekam immer noch einige feindselige Briefe oder bösartige Kommentare unter ihren Tweets auf Twitter und doch gab es viel mehr Fürsprecher. Die meisten fanden es cool, dass die Zwei einander dateten und sich lieben gelernt hatten. Die Kpop-Industrie hatte sich, was das betraf, wirklich schon etwas gebessert. Natürlich war es überhaupt nicht üblich, dass eine Rookie-Gruppe daten und Beziehungen führen durfte -geschweige denn keine Mitglieder der Senior-Gruppe derselben Company wie man selbst- und doch hatte Bang Shi Hyuk ihnen allen die Erlaubnis gegeben. Musste er ja auch irgendwie. Er würde jede Menge Shitstorm abbekommen, wenn er lediglich Miga und Sook erlauben würde, zu daten. Obwohl der Zug bei Miga schon längst vorbei war, so lange wie sie und J-Hope schon zusammen waren. Und eigentlich konnte und wollte sich Juhee die Beiden auch nicht mehr ohne einander vorstellen. Sie gehörten zusammen wie Tinte und Papier, wie Tonleitern und Musik.

„Aber was?", unterbrach Jungkook ihre Gedankengänge.

„Nichts. Schon gut. Mein Kopf hat sich selbst an die Wand argumentiert", winkte Juhee lächelnd ab.

Da musste Jungkook laut auflachen. „Na, siehst du?"

„Denkst du eigentlich, dass es uns als Rookie-Gruppe PR-mäßig schaden wird, dass zwei von uns einen Freund haben?"

Jungkook war nicht nur überrascht über ihre Frage, sondern auch, dass sie nur von Miga und Sook sprach und nicht von sich selbst. Dabei war dies hier bereits ihr zweites Date. Wenn man ganz genau war, sogar ihr drittes.

Doch um ihr eine ehrliche Antwort zu geben, überlegte er und sagte schließlich: „Es könnte passieren oder auch euren Erfolg fördern. Das kann man schlecht sagen. Aber Miga ist schon so lange mit Hobi zusammen, ich glaube nicht, dass die Fans ihn sich noch ohne sie vorstellen können. Und auch bei Sook und Yoongi mache ich mir da weniger Sorgen. Es wird bestimmt Fans geben, die Stress machen werden, aber das ist wohl bei allem, was wir tun so" Er lächelte süß. „Du solltest weniger darauf achten, was andere wollen, das du tust. Es ist dein Leben. Klar, muss man auch ein bisschen auf sein Image achten, aber wenn du das zu viel tust, verlierst du dich selbst"

„Deswegen ist es dir auch egal, ob uns jemand sieht und Mist schreibt, richtig?", fragte Juhee, bereits weniger unsicher, als noch zuvor und als sie auch noch sah, dass Jungkook selbstbewusst grinsend nickte, fiel ihr ein Stein vom Herzen, erstarrte allerdings sofort zu Eis, als Jungkook Folgendes hinzufügte: „Wenn dir ein Kerl oder ein Mädchen gefällt, dann sags der Person und wenns mit euch klappt, ist es doch egal"

Juhee lächelte ihn nun auch süß an und nickte. Er hatte irgendwo Recht und sie sollte sich weniger Sorgen machen. Selbst Jungkook machte sich keine Sorgen und er war Teil der erfolgreichsten Boyband der Welt. Sie war bis jetzt nur ein Rookie. Kaum jemand kannte sie. Noch.

„Ah hey, wir sind da", verkündete Jungkook, nahm Juhee und sich selbst die Kopfhörer aus den Ohren und stand kurz auf, um besser sehen zu können. Juhee war ebenfalls aufgestanden und so verließen sie den Bus, kauften sich Tickets für den Freizeitpark und endlich waren sie drin.

Sie hatten ausgesprochen viel Spaß miteinander, tranken Slushies, aßen Frozen Yoghurt, fuhren die unterschiedlichsten Fahrgeschäfte, kletterten im In-Door-Park und beschossen sich wie zwei kleine Kinder mit Tennisballkanonen, die in einem abgegrenzten Raum ebenfalls im In-Door-Park standen.

Schließlich gingen sie im Restaurant des Freizeitparks gemütlich Mittagessen und unterhielten sich angeregt. Danach versuchten sie beide süße Kuscheltiere für einander aus dem Greifarmautomat zu ziehen, was allerdings ein einziger großer Fail war.

„Das kann doch nicht sein", ärgerte sich Jungkook belustigt. „Die Maschine will uns doch verarschen!"

Juhee lachte laut auf. Es war einfach zu niedlich, wie er sich wegen eines Spiels so ärgern musste. Im Allgemeinen, konnte sie sich nicht daran erinnern, wann sie zuletzt so einen schönen Tag mit jemanden verbracht hatte. Es war vielleicht sogar das schönste Date, das sie je gehabt hatte.

Doch das würde es nicht mehr allzu lange für sie sein, denn Jungkook hatte etwas ganz Besonderes mit ihr vor. Die schlimmste Achterbahn des ganzen Freizeitparks mit ihr fahren. Die sanfteren war sie gerne mit ihm gefahren. Vor allem, weil es einfach lustig gewesen war, zusammen zu schreien und zu lachen. Die dabei entstandene, körperliche Nähe war dabei natürlich auch nicht zu verachten.

Doch diese Achterbahn war wirklich ein anderes Level. Der Freizeitpark warb sogar mit ihr und man musste in Mindestalter, sowie eine Mindestgröße erfüllen.

Als beide vor der Regeltafel standen und Jungkook sie breit angrinste und versuchte, sie zu überreden, hatte Juhee die dumme Hoffnung, zu klein für die Achterbahn zu sein. Doch denkste. Selten hatte sich Juhee in ihrem Leben eine noch kleinere Körpergröße gewünscht.

„Aber Jungkook, die sieht echt gefährlich aus" Juhee sah Jungkook ängstlich an.

Er legte ihr seelenruhig eine seiner großen Hände auf ihre zierlichen Schultern und sagte: „Ach, so gefährlich kann sie nicht sein. Sonst dürfte sie doch gar nicht in Gebrauch gehen. Die übertreiben in der Werbung doch nur, ist doch klar"

„Aber hör mal, wie die Leute kreischen", sagte Juhee und im Hintergrund hörte man tatsächlich die aktuellen Passagiere der Achterbahn laut kreischen. „Also ne, Jungkook, die ist mir echt zu heftig"

„Was muss ich tun, damit zu mitfährst?"

„Du kannst nichts tun"

„Ach komm schon" Jungkook zog eine so süße Schnute, dass es Juhee wirklich immer schwerer fiel, nein zu sagen.

„Aber was ist, wenn ich mit danach oder sogar während der Fahrt übergeben muss?"

„Du wirst sicher nicht die Erste und die Letzte sein, der das passiert"

„Aber das leckere Essen..."

„... ist auch nur Essen"

„Das ist doch total die Lebensmittelverschwendung"

Er beugte sich zu ihr herunter und sein Gesicht war ihrem so nahe, dass sie ihm

-wenn sie sich getraut hätte- ohne große Anstrengung, einen Kuss geben hätte können. Sie lief sogar etwas rot an.

Schließlich sagte er: „Biiiiiitte, tus für mich"

„Aaah, warum fährst du nicht allein?"

„Weil ich es mit dir zusammenfahren möchte"

Wenn Juhee später über das Date nachdachte, war sie wirklich erleichtert, dass Jungkook nicht ala „Hey, ich habe dich vor komischen Typen beschützt. Du bist mir noch was schuldig" angekommen war. Denn das wäre wirklich unterste Schublade gewesen. Doch glücklicherweise schien er nicht mal daran gedacht zu haben.

„Hast du etwa alleine Angst?", grinste Juhee schelmisch.

„Ich bitte dich!", empörte sich Jungkook und Juhee kicherte: „Stimmt ja, ein Jeon Jungkook hat vor nichts Angst"

„Das jetzt auch nicht, aber vor einer Achterbahn sicher nicht"

„Wenn du das sagst"

„Also?"

Juhee seufzte schwer, beobachtete die nächste Gruppe an Menschen, die wild kreischend diese schlimme Achterbahn fuhren, sah dann wieder in Jungkooks super süß bettelndes Gesicht und na ja... sie war auch nur eine verliebte Frau.

„Na gut, aber wenn ich mich übergeben muss, darfst du nicht lachen!"

Jungkook freute sich und machte sogar einen Rückwärtssalto. „Yeees, ich freue mich! Und hey, ich habe dir schon mal gesagt, ich werde niemals über dich lachen. Außer du bist so niedlich, dass ich doch lachen muss"

„Na toll", meckerte Juhee wenig begeistert.

„Ich werde nicht lachen. Ich schwöre", grinste Jungkook und kreuzte die Finger.

„Als ob ich dir das glaube, wenn du so grinst"

Doch Jungkook konnte damit nicht aufhören. Am liebsten hätte er Juhee einen dicken Kuss für ihren Mut gegeben. Er hoffte wirklich sehr, dass es heute zu einem Kuss kommen würde, doch er war sich nicht sicher, wie Juhee dazu stand. Geschweige denn, hatte er keine Ahnung, wie man den ersten Schritt dafür machte. Verdammt! Er hätte die Jungs dazu befragen sollen!

Juhee seufzte erneut und sagte wenig motiviert: „Lasst es uns hinter uns bringen"

Jungkook grinste schelmisch und siegessicher.

Sie warteten in der Schlange und Juhee wurde immer nervöser. Am liebsten hätte sie sich jetzt bereits schon übergeben.

Schließlich waren sie dran. Zwischenzeitlich hatte Juhee das Gefühl, innerlich zu sterben vor Angst. Jungkook hatte hingegen den Spaß seines Lebens. Schon bald suchte Juhee nach Jungkooks linker Hand, die neben ihrer zitternden rechten in der Mitte der Sitzbank lag. Sie hatte die naive Hoffnung gehabt, das würde ihre Übelkeit und ihren Schwindel erleichtern. Doch nicht mal Jeon Jungkook hatte diese Macht. Am liebsten hätte Juhee laut los geweint.

Die Fahrt kam Juhee wie eine Ewigkeit vor, wie ein schlimmer Horrorfilm ohne Ende. Endlich konnten sie aussteigen und das erste, das Juhee tat, als sie aus dem Wartebereich für die Achterbahn gegangen waren, war sich auf eine Bank zu sitzen.

Jungkook setzte sich lächelnd und stolz neben sie und fragte: „Und? War es so schlimm wie du dachtest?"

Juhee, deren Frisur zerstört war, sah ihn grimmig an: „Schlimmer"

Als ihr Gesicht noch bleicher wurde, als es nicht eh schon gewesen war, ebbte Jungkooks triumphierendes Lächeln ab. „Ist alles in Ordnung? Ist dir schlecht?", fragte er besorgt und Juhee nickte, hielt sich die Hand vor den Mund und sah sich nach einer Toilette um. Als sie das Schild WC entdeckte, sagte sie „Entschuldige mich bitte", nickte ihm zu und lief fort.

Jungkook war aufgestanden, blieb allerdings wie angewurzelt auf der Stelle stehen. Und erneut war er schuld daran, dass es ihr schlecht ging. Er hätte sie nicht zwingen sollen, die Achterbahn mitzufahren. Er kannte es von den Jungs, dass Achterbahn nicht jedermanns Sache war. Er musste es wieder gut machen. Er wollte es wieder gut machen.

Also nahm er all seinen Mut zusammen, ging zur Frauentoilette, überlegte seinen Plan nochmal kurz, um ihn dann doch in die Tat um zu setzen. Er wollte nach ihr sehen – auch wenn er dadurch die Frauentoilette hindurchgehen musste.

Die wenigen Frauen, Mütter und ihre kleinen Töchter, die sich dort befanden, kuckten ihn komisch und befremdlich an. Die Frauentoilette war riesig. Es würde schwierig werden, Juhee hier zu finden.

Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und fragte: „Ääh, hi, haben Sie zufällig gesehen, wohin eine junge, zierliche Frau gerannt ist, um sich zu übergeben?"

Eine Mutter, die ihr Kind an der Hand hatte, zeigte mit der freien Hand in eine Richtung. „Sie ist da langgelaufen"

Jungkook verneigte sich dankbar vor ihr und eilte in die besagte Richtung. Glücklicherweise begegnete ihm keine weitere Frau, während er den Würgegeräuschen folgte. Als er vor der Kabine stand, aus die die Geräusche gekommen waren, war er plötzlich verunsichert, da er nichts mehr hörte, außer leises Weinen. Hinzu kam, dass er gar nicht wusste, was er ihr sagen sollte.

Er räusperte sich, klopfte an die Kabinentür und das leise Weinen hörte auf.

„Juhee, ist alles in Ordnung?" Als er keine Antwort bekam, redete er weiter: „Geht's dir jetzt besser? Ähm... es tut mir leid. Ich hätte dich nicht überreden sollen, mit mir die Achterbahn zu fahren. Ich... ich bin ein Idiot. Es tut mir unfassbar leid"

Ein paar Sekunden lang herrschte eisiges Schweigen und Jungkook hörte lediglich die Geräusche fremder Menschen.

Bis Juhee leise sagte: „Danke, es ist alles in Ordnung. Du hättest nicht extra hierherkommen müssen"

„Doch, immerhin ist es meine Schuld, dass du erneut leiden musst" Jungkook senkte beschämt den Kopf.

Er hörte die Toilettenspülung und plötzlich stand Juhee vor ihm. Ihre Haare waren natürlich immer noch zerzaust, doch soweit man es in diesem schlechten Licht sehen konnte, sah Juhee wieder gesünder aus.

Unausweichlich musste er doch wieder lächeln, als er sie sah.

„Gehst du schon mal vor? Ich komm gleich nach, okay?", schlug Juhee ruhig vor.

Jungkook nickte.

Als er schließlich weg war, seufzte Juhee, ging zu einem Waschbecken und wusch sich das Gesicht, sowie den Mund aus. Na toll. Das schöne Essen. Doch trotz des leeren Magens hatte sie noch keinen Hunger.

Jungkook hingegen fühlte sich wahnsinnig schlecht deswegen. Oh mann, manchmal bin ich so dumm, schimpfte er mit sich selbst. Doch als er wieder aufsah, entdeckte er zwei weitere Greifarmautomaten. Schnell ging er zu ihnen hin und fand in der Maschine einen süßen, rosa Teddybären, der die Aufschrift „Love" auf seinem Bauch trug. Eigentlich war er mega kitschig und das Wort „Love" könnte ihn enttarnen, aber er wollte ihr eine Freude machen und Jungkook hoffte, es so wenigstens wieder ein bisschen wett zu machen, dass sie sich seinetwegen übergeben hatte.

Es dauerte eine Weile, bis er den Teddy endlich in den Armen hielt. Immer wieder war er wieder heruntergefallen oder er hatte ihn gar nicht erst gepackt.

Er sah den Teddy nochmal an. Hoffentlich freute sie sich darüber. Er seufzte.

Juhee fühlte sich beschämt, als sie nach draußen ging und sich nach Jungkook umsah. Hoffentlich dachte er jetzt nicht komisch von ihr. Die Beiden hatten wirklich kein Glück mit ihren Dates.

Schließlich entdeckte sie Jungkook bei den Greifarmautomaten und ging zu ihm hin.

„Hi, da bist du ja", lächelte sie.

Als er sich ebenfalls lächelnd zu ihr umdrehte, versteckte er etwas hinter seinem Rücken. „Hallo, Juhee, geht's dir wieder besser?"

„Ja, danke, aber heute sollten wir wirklich nichts mehr Wildes mehr fahren"

„Ja" Jungkook kratzte sich am Hinterkopf. „Das war total dumm von mir. Tut mir leid. Beim nächsten Mal hör ich auf dich und fahr alleine"

Beim nächsten Mal???

Juhee sah ihn erstaunt an. „Du willst nochmal hierherkommen?"

„Irgendwann schon wieder, klar", grinste Jungkook. „Und vielleicht können wir dann die Jungs und ihre Bangtan Girls auch mitnehmen" Als ihm bewusstwurde, was er grad gesagt hat, senkte er den Kopf und wurde rot: „Ääh, vergiss was ich gesagt hab"

„Nein, das wäre cool. Aber wahrscheinlich werden wir nie alle gleichzeitig Zeit haben", überlegte Juhee. „Vor allem nicht, wenn das Baby von Namjoon und seiner Verlobten da ist"

„Ja, es wird komisch, wenn er auszieht", seufzte Jungkook.

Juhee sah ihn verliebt an. Es war so süß, wenn er von den Jungs sprach.

„Ach ja, ich..." Jungkook sah erneut verlegen zu Boden. „Ich habe etwas für dich gewonnen, während du dich frisch gemacht hast"

„Oh, was denn?"

Er zog den rosa Teddybär hinter seinem breiten Rücken hervor und sah sie endlich wieder an. Allerdings war die rote Farbe noch immer nicht aus seinem Gesicht gewichen. „Den habe ich dir aus dem Automaten gezogen als Wiedergutmachung dafür, dass du dich meinetwegen übergeben musstest"

Nun sah Juhee ihn noch verliebter an und ihr Herz schlug höher und höher. Sie sah den Teddy genau an und freute sich insgeheim über das Wort „Love" auf seinem Bauch. „D-danke, Jungkook, das ist wirklich lieb von dir. Er sieht echt süß aus. Aber das hättest du nicht tun brauchen. Wahrscheinlich hast du ziemlich viele Anläufe gebraucht, oder?" Juhee lachte.

Jungkook sah sie gespielt entrüstet an und lachte: „Nein, natürlich nicht!"

„Was kannst du eigentlich nicht?", fragte Juhee lachend. „Du rettest mich, hilfst mir, lässt mich meine Angst vor Achterbahnen fast überwinden und gehst einfach so in eine Frauentoilette. Manchmal glaube ich, du bist Superman"

Jungkook musste bei ihrem Komplimente lächeln und sagte schließlich ernst: „Na ja, es gibt da schon etwas, das ich nicht kann. Ich kann nicht von dir fernbleiben und ich muss immer lächeln, wenn ich dich sehe"

Langsam ebbte das Lächeln von beiden Seiten ab und sie sahen einander sekundenlang tief in die Augen. Weil beide viel zu schüchtern waren, passierte soweit gar nichts. Kein Kuss. Keine Umarmung. Sie beendeten den intimen Moment und Juhee sah auf ihre Armbanduhr.

„Oh, es ist schon so spät. Der Park schließt bald"

Jungkook überlegte. „Sollen wir essen gehen? Hast du Hunger?"

„Hast du etwa schon wieder?" Juhee sah ihn erstaunt an.

„Ja, eigentlich schon" Er kratzte sich erneut am Hinterkopf.

„Gut, dann gehen wir essen", verkündete Juhee. „Aber dieses Mal bleibt es auch in meinem Magen!"

„Das will ich hoffen!"

So suchten sie sich ein Restaurant außerhalb des Freizeitparks, das sie gerade anlachte und auf das sie Lust hatten, gingen hinein und aßen und quatschen, bis es draußen dunkel wurde.

Auf den Nachhauseweg war Juhee ziemlich kalt. Verständlich. Immerhin hatte sie unter dem Kleid noch eine Hose und darüber eine dünne Jacke an, aber trotzdem war es viel zu wenig Stoff für die oft frierende Juhee. Sie hatte nicht damit gerechnet, so spät nachhause zu kommen. Sonst hätte sie sich natürlich etwas Dickeres mitgenommen. Doch diese Situation hatte natürlich auch seine Vorteile. Zum Beispiel, dass ihr Jungkook seine Jacke lieh und behauptete, ihm sei warm genug. Ob Juhee das glauben sollte? Ein weiterer Vorteil war, dass Jungkook ihre Hand, die nicht den Teddybär hielt, unter dem Vorwand nahm, sie nur wärmen zu wollen. Alles klar. Juhee kicherte in sich hinein. Sie hätte nicht gedacht, dass ein kleiner Gentleman in ihm schlummerte.

So gingen sie also Händchen haltend zur Wohnung von SixSenses und blieben schließlich weiterhin Händchen haltend davorstehen. Keiner von beiden konnte den anderen loslassen.

„Also dann... sind wir jetzt da", sagte Jungkook.

„Ja, das sind wir wohl", sagte Juhee mit einer gewissen Traurigkeit in der Stimme. „Danke für den super schönen Tag, den Teddybär und dass du mich schon wieder nachhause gebracht hast"

„Ich bringe dich gern überall hin, wohin du willst", grinste er und Juhee musste unweigerlich ebenfalls grinsen. Da verneigte er sich vor ihr, nickte ihr zu und drehte sich um. Bevor er losging, wandte er noch ein letztes Mal den Kopf nach hinten zu Juhee: „Ich finde auch, dass es total schön war. Gute Nacht und schlaf gut, Juhee"

„Du auch, Jungkook" Juhee winkte ihm, obwohl er den Kopf wieder nach vorne gewandt hat und weg ging.

Doch sie wollte nicht, dass er einfach so ging. Ohne Umarmung. Ohne... einen Kuss. Das ging nicht. Nein. Wie lange wollten sie noch in dieser Spirale der Schüchternheit bleiben, in der gefühlt nichts voran ging?

Jetzt oder nie.

„Jungkook, warte bitte!", rief Juhee und hatte den freien Arm, der nicht den Teddybär hielt, gehoben. Als Jungkook sich zu ihr umdrehte und stehen geblieben war, lief Juhee die Schritte zu ihm hin und stand nun wie damals vor dem Krankenhaus verunsichert vor ihm.

„Alles okay?", fragte er.

„Das geht nicht", schimpfte Juhee.

„Was geht nicht?"

„Du kannst nicht einfach weggehen und ich kann nicht einfach so zurückbleiben" Der golden Maknae sah sie verwirrt an und verstand nicht. So fuhr sie fort: „Ich...ich liebe dich, Jungkook. Das habe ich schon immer. Deswegen wollte ich auch immer, dass du mich magst. Ich wollte wenigstens eine Freundin für dich sein, wenn ich schon nicht deine Freundin sein kann. Aber jetzt, nachdem wir diese schönen Dates miteinander hatten und du mich gerettet hast, will ich das auch nicht mehr. Ich möchte, die einzig wahre für dich sein. Verstehst du?" Tränen standen ihr in den Augen. „Ich liebe dich, Jungkook. Ich weiß, das ist doof, aber so ist es nun mal. Das habe ich immer und werde ich wohl immer. Dafür steige ich gerne immer wieder in gefährliche Achterbahnen und übergebe mich hinterher"

Sein erstauntes Gesicht war einem verliebtem Lächeln gewichen. Er nahm sie in seine trainierten Arme und hauchte in ihr rechtes Ohr: „Ich liebe dich auch, Juhee. Ironischerweise wurde es mir klar, nachdem ich dich singen habe hören"

Juhee stutzte auf und sah ihn mit großen Augen an. „Was?"

„Ja, ich weiß, das ist komisch" Er legte seinen Kopf auf ihren, wischte ihr die Tränchen aus den Augen und Juhee kuschelte sich näher in seine Arme. „Ich möchte auch mit dir zusammen sein und an deiner Seite sein, wenn du die Welt mit deiner engelsgleichen Stimme verzauberst"

Juhee lief bei seinen Worten rot an. Schließlich löste sie sich etwas aus seinen Armen.

„Jungkook, darf ich... darf ich dich küssen?"

„Darauf warte ich schon die ganze Zeit"

Mit einem freudigen Aufquietschen hüpfte Juhee kurz auf, legte ihre Arme stürmisch um seinen Nacken und küsste ihn. Während sie sich innig küssten, zog Jungkook sie näher an sich heran und Juhee stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu erreichen.

Schließlich lösten sie sich glücklich voneinander und verabschiedeten sich endlich. Doch zum endgültigen Abschied gab Juhee Jungkook einen sanften Kuss auf die Wange, sagte ihm, er soll auf dem Nachhauseweg vorsichtig sein und ließen ihre Hände langsam auseinander gleiten.

Juhee sah Jungkook noch lange nach, auch wenn sie ihn nicht mehr sah.

Es war schon komisch. Sie hatte so Angst vor allem gehabt. Sie hatte Angst gehabt, mit ihm befreundet zu sein, ihm näher zu kommen und sich dadurch noch mehr in ihn zu verlieben. Doch ihre größte Angst war ihr Gesang gewesen. Dass dieser seine Gefühle für sie erweckte war wohl wirklich pure Ironie. Juhee hätte dies nie für möglich gehalten. Sie hatte immer gedacht, ihre Stimme würde ihr dabei immer nur im Weg stehen. Doch sie hatte sich getäuscht und sie war froh darüber.

Und so brachte Jungkook, die immer an sich und der Liebe zweifelnden Juhee, die immer dachte, dass Liebe nichts mehr als nur verschwendete Zeit war, dazu, diese Zeit an ihm zu „verschwenden" und ihr Herz zu öffnen. Sie wurde selbstsicherer, was auch ihrer Karriere guttat. Natürlich hatte sie unter den Fans anfangs kein gutes Standbein, doch Jungkook kämpfte um sie und selbst Namjoon wies in Interviews die Fans häufig indirekt daraufhin, dass sie frei waren und lieben konnten, wem sie wollten.


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Wooow, ich hätte ehrlich gesagt, nicht geglaubt, dass ich tatsächlich noch während der Quarantäne mit Jungkooks Kapitel fertig werde. Ich freu mich!

Beim Teddybär war ich ziemlich inspiriert von dem rosa Teddybär, den mir mein Freund geschenkt hatte (auch von einem Greifarmautomat), bevor wir überhaupt ansatzweise ein Paar wurden. Und ja, da steht auch Love drauf und nein, ich Trottel hab das nicht gesehen.

Mein Freund ist auch der wundervolle Mensch, der mir meine beiden Cover gemacht hat. Bei den Bangtan Girls hat er versucht, Silhouetten zu finden, die auch ungefähr die Proportionen der Mädels haben. Ich hoffe, sie gefallen euch :) 

Noch ein letzter Punkt: Ich weiß nicht sicher, wann das nächste Kapitel kommt, weil ich mich mit Jin ein biiiischen schwer tu. Also bitte nicht wundern! :)

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