✨Der beste Freund des Menschen 1/2 [TaeTan]

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Taehyung

Nachtschicht.

Eigentlich mochte ich sie sogar. Hier im Krankenhaus war es dann relativ ruhig. Kaum einer kam zu Besuch, zumal die Besuchszeit längst vorbei war und sonst schliefen die meisten Patienten sowieso. Für mich war eine Nachtschicht also perfekt. Ich nahm noch ein letzten Schluck von meinem Kaffee und ging aus dem Bereitschaftsraum, um eine Runde zu drehen.

Nachtschicht zu haben bedeutete auch das mein Schlafrhythmus litt und dementsprechend war ein starker Kaffee und ein Sparziergang genau das richtige, jedenfalls für mich.

"Hallo Doktor Kim, möchten sie ein Plätzchen?'' Die Stimme einer Krankenschwester unterbrach meine Gedanken. "Ach, Yeonja, ich sagte doch bereits, dass du mich Taehyung nennen sollst.'' Etwas verlegen kratze sie sich am Hinterkopf. "Tut mir leid, das ist wohl einfach die Gewohnheit. Möchtest du nun ein Plätzchen oder nicht?'', wechselte sie das Thema. "Klar warum nicht?" Als ich einen der Plätzchen vom Teller nahm, den Yeonja in ihrer rechten Hand hielt, fiel mir auf, dass mir der Geschmack der Kekse sehr bekannt vorkam. "Sind das die Kekse von Frau P- nein das kann ja gar nicht sein", unterbrach ich mich selbst. Frau Park war eine ältere Dame die vor einigen Wochen verstarb. Sie war schwer krank und musste öfters operiert werden. Sie hatte das Krankenhaus gehasst, aber sie war dennoch stets höflich zu uns. Sie wusste wir taten unser Bestes und wenn sie mal wieder zu uns musste brachte sie ihre Plätzchen zu uns. "Es sind tatsächlich die Kekse der Frau Park'' sagte Yeonja und bevor ich fragen konnte wie das möglich sei fügte sie hinzu: "Nur sind es die ihrer Tochter."

Ich schaute zu meinem Keks, der schon zur Hälfte abgebissen war. Der Apfel fällt wohl nicht weit vom Stamm. "Aber warum brachte sie uns diese Kekse? Ihre Mutter ist tot." Immerhin bringen sie diese Kekse auch nicht wieder zum Leben, es gab für mich dazu keinen guten Grund oder? "Nun ja sie wollte es als kleines Dankeschön zu uns schicken, dafür dass wir uns immer so gut um ihre Mutter gekümmert haben. Mal abgesehen davon ist heute der Todestag der lieben Frau Park.''

Ich fragte mich, ob man Weihnachten feiern konnte, wenn es der Todestag der eigenen Mutter war. Ja genau, ich erinnerte mich gut. Vor einem Jahr genau. Auch letztes Jahr hatte ich Nachtschicht an Weihnachten. Es ist nicht so als hätte ich eine Familie, die zuhause auf meine Ankunft warten würde. Deshalb machte es mir nichts aus zu arbeiten, während andere zuhause mit ihrer Familie feierten. Es lenkte mich ab, die Arbeit half mir zu vergessen, dass ich allein war. Wenn ich Gesellschaft wollte, dann hätte ich keine Probleme jemanden kennen zulernen, doch das letzte mal, als ich das versucht habe, habe ich gemerkt, dass eine Beziehung und meine Arbeit nicht gut kombinierbar sind. Anfangs hat es noch geklappt doch als ich immer mehr Zeit in die Arbeit investierte, haben wir uns auseinander gelebt und irgendwann als ich versehentlich zum Krankenhaus gerufen worden bin und direkt wieder nachhause gang, durfte ich auf unschöne weise erleben, dass ich betrogen wurde. So im Nachhinein kann ich es nachvollziehen. Ich konzentriere mich immer so sehr auf meine Arbeit, dass ich manchmal vergaß, dass ich auch außerhalb meines Berufs ein Leben hab.

"Meinst du nicht das es unpassend ist Plätzchen am Todestag zu schicken?" Oder war es für die Familie Park üblich Gebäck zu unpassenden Momenten zu bringen? "Vielleicht war nicht der Todestag, sondern Weihnachten der Grund", meinte Yeonja. Möglich war alles.

Damit beendete ich das Gespräch und machte weiter meine Runden in der Hoffnung, dass bis zum Ende meiner Schicht mein Pieper still blieb.

Doch das dies mir nicht vergönnt sein sollte merkte ich dann, als keine Stunde später der Pieper klingelte. Doch nicht nur meins. Ich hörte auch ein paar der anderen. Das bedeutete nichts gutes. Ich und meine Kollegen rannten zur Eingangshalle. Wie bei einem Staffellauf warteten wir auf denn Krankenwagen, die uns die Patienten wie einen Stab übergaben.

Und da war auch schon das blaue Licht des Krankenwagens. Wir machten uns alle bereit denn mehr als dass es ich um ein Autounfall handelt wussten wir nicht.  Also konnten wir mehr als ein paar Blutkonserven nicht viel vorbereiten. Die Rettungssanitäter öffneten die Tür und es war Zeit so schnell wie möglich logische Schlussfolgerungen für denn Patient zu schließen.

"Verhärteter Abdomen, Hämatom am linken Oberschenkel und ein Schädel-Hirn-Trauma.'' Verhärteter Abdomen das kann eine innere Blutung sein, dass Hämatom müssen wir so schnell wie möglich behandeln. "Ok, zwei Blutkonserven null negativ. Und dann ab mit ihr in denn Ultraschall.''

Die Bilder des Ultraschalls zeigte genau das, was ich vermutet habe... eine innere Blutung. Das ist nicht gut wer weiß wie lange sie schon innerlich am Verbluten ist. Sie muss sofort operiert werden. "Bereitet sofort einen OP vor. Ich brauch zwei Assistenten. Cheong, Kang. Ihr kommt mit."

Es dauerte nicht lange bis der OP bereit war, ich zog mir die Haube über denn Kopf und ich wusch mir mit meinen Assistenten die Arme und Hände und eine andere Mitarbeiterin half mir mein Mundschutz zu befestigen. Die OP war nicht so einfach zumal ihr Blutverlust sehr hoch war mal abgesehen von der inneren Blutung gab es ja noch die Blutung am Oberschenkel. Aber ich und meine Assistenten haben unser bestes gegeben, ob dass dann auch ihr Leben gerettet hat wissen wir erst wenn sie wach wird...oder auch nicht. Mein Job war fürs erste erledigt und ich konnte mich in denn Bereitschaftsraum legen. So eine Operation mach einen immer zu schaffen, ob man das jetzt schon länger macht oder nicht meine Gedanken sind immer bei den Patienten.

Vor allem, wenn sich keine Angehörige meldeten. Wobei das hätte ich wahrscheinlich gar nicht mitbekommen. Also ging ich zu denn Krankenschwestern und dort zu fragen. Dort fand ich nur Yeonja wie vorhin auch. "Du, Yeonja, die Frau die ich grade behandelt habe, haben sich da keine Angehörige gemeldet?'' fragte ich sie also. Sie sah mich erst etwas verwirrt an um dann zu Fragen: "Hast du sie etwa nicht erkannt?" Sollte ich sie denn kennen? Mir fiel nicht mehr mal denn Namen ein, der mir vor der Operation gesagt worden ist. Also schüttelte ich als Antwort denn Kopf . "Es ist Haneul." Das sagte mir trotzdem nichts. "Haneul...wer?", fragte ich also nochmal. "Na, Park Haneul. Die Tochter von Frau Park, deren Kekse du vorhin gegessen hast", erklärte sie also. Darauf hätte ich vielleicht kommen können. Immerhin war Frau Park meine Patientin und sie war sehr oft mit ihrer Tochter hier. Jetzt wo ich darüber nachdenke fällt sie mir wieder ein. Sie hat ihrer Mutter immer beruhigt wenn diese mal wieder keine Lust auf das Krankenhaus hatte. Sie war sympathisch und hat sich mit mir nach der OP immer unterhalten. Haneul war echt nett u- "Herr Kim die Patientin ist wach", unterbrach mich einer meiner vorherigen Assistenten und brachte mich zur ihrem Zimmer wo ein Krankenpfleger auf mich wartete.

"Wie sind die Vitalwerte?", fragte ich ihn. "Gut", antwortete mir dieser kurz und knapp. Ich nahm meine Stifttaschenlampe aus der Tasche meines Kittels und leuchtete in die Augen von Haneul. "Bitte folgen Sie dem Licht", sagte ich ihr und richtete das Licht einmal nach links und einmal nach recht, bevor ich die Lampe wieder wegsteckte. "Wie geht's ihnen?", fragte ich sie nun. Die OP müsste eigentlich gut verlaufen sein, die Vitalwerte sind gut und sie ist relativ schnell wach geworden. "Mir geht's gut'', sagte sie mit schwacher Stimme. Eine richtige Kämpferin also. "Aber Dr. Kim, wo ist Yeontan?" "Entschuldigen Sie mich, Frau Park, aber wer ist Yeontan? War noch ein weiterer Mensch bei Ihnen im Auto?" Normalerweise müsste ich das doch wissen, wenn noch ein weiterer verletzter Mensch gekommen wäre. "Nein, kein Mensch. Mein Hund Yeontan. Er war auch im Auto. Ich hoffe es geht ihm gut." Die Sorge stand ihr im Gesicht geschrieben. 

Ich vermutete, dass sie nicht mal wusste, weshalb sie operiert worden ist, immerhin war sie bewusstlos und dennoch war ihre erste Frage wo ihr Hund sei. Sie hatte wohl echt ein großes Herz. "Ich muss Ihnen leider sagen, dass ich das nicht weiß, aber ich werde gleich mal schauen, ob jemand von den Sanitätern, die an der Unfallstelle waren, Bescheid weiß, ok?", sagte ich dann, um sie zu beruhigen. Immerhin war es wichtig, dass sie sich nicht überanstrengt. Weder physisch, noch psychisch. Ich hatte eh grad nicht viel zu tun auch wenn ich müde wahr. Haneul bedankte sich noch, bevor ich dann aus dem Zimmer ging. Die Sanitäter hatten bei uns ihren eignen Bereitschaftsraum und dies war dann mein erstes Ziel. Als ich dort ankam klopfte ich höflich an die Tür, um sie danach zu öffnen.

"Hey, habt ihr vielleicht ein H-" Noch bevor ich meinen Satz beenden konnte beantwortete das Bellen eines Hundes mir meine Frage. Er sah ganz klein aus, sein Fell glänzte und hatte die Farben schwarz und beige. Außerdem sah es so aus, als hätte er Augenbrauen, die ihn böse schauen lassen, aber er sah alles andere als böse aus - es lies ihn sogar noch süßer aussehen. "Tut mir leid, Dr. Kim, ich weiß das Tiere nicht erlaubt sind", versuchte sich einer von ihnen zu entschuldigen und erklärte dann: "Es ist der Hund einer Patientin und wir wussten einfach nicht wohin mit ihm und Angehörige-" " Schon gut, alles ok", unterbrach ich ihn dann, "meine Patientin hat nach ihm gefragt, deshalb bin ich zu euch gekommen. Heißt er eventuell Yeontan?"

"Ja, genau auf dem Halsband steht Yeontan", bestätigte dann einer von ihnen, "sind denn Angehörige gekommen, um den Kleinen mitzunehmen. Wenn es ein Notfall gibt und wir gerufen werden dann bleibt er allein." "Leider nein, bis jetzt ist noch keiner gekommen", meinte ich und gab Bescheid, dass ich die Patientin nochmal fragen würde, ob sie jemand hatte, der ihren Hund abholen könnte. Bei Haneul angekommen, merkte ich, dass sie nur darauf wartete, dass ich wieder kam, um sie über ihren Hund zu informieren.

"Und haben sie meinen Yeontan finden können?", fragte sie sofort. "Keine Sorge, Frau Park, ich konnte ihren Hund finden. Er ist im Bereitschaftsraum der Sanitätern", beruhigte ich sie schnell. "Aber dort kann er leider nicht bleiben. Haben Sie irgendwelche Angehörige, die Yeontan zu sich nehmen könnten?" Ihrem Blick nach zu urteilen war dies nicht der Fall, denn sie senkte ihn und schaute nachdenklich zur Seite. "Dr. Kim haben Sie jemals jemanden außer mir gesehen, der meine Mutter besucht hat...?" Bevor ich antworten konnte fuhr sie fort: "Meine Mutter ist in einem Heim aufgewachsen, sie hat ihre Familie nie kennengelernt und mein Vater ist abgehauen, als er erfahren hat, dass meine Mutter mit mir schwanger war. Also hab ich ihn auch nie kennengelernt. Ich will nicht dramatisch klingen, ich hatte echt eine tolle Kindheit und mir hat es an nichts gefehlt. Ich und meine Mutter hatten eine tolle Beziehung, nur in Momenten wie diesen, weiß ich einfach nicht, was ich ohne sie tun soll."

Ich weiß nicht wieso, aber mein erster Instinkt war es sie in denn Arm zu nehmen, egal wie akward das nun sein sollte. Ich konnte sie verstehen. Ich hatte seit Jahren keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern. Aber wie es aussah ist es genau das, was sie brauchte denn sie zögerte keine Sekunde, um auch ihre Arme um mich zu legen. Ein kleinen Moment verweilten wir so, bis sie sich bedankte und wir uns von einander lösten. Ich war kein Mensch, der einfach Leute umarmte, eigentlich war ich das genaue Gegenteil. Vielleicht lag es einfach daran, dass ich mich so gut in sie hineinversetzten konnte oder auch daran das es Weihnachten war, das war immer die Zeit im Jah, an dem sich die Familie zusammenfindet. Es war die Zeit, wo ich mich einfach einsam fühlte, obwohl ich sonst nie ein Problem hatte allein zu sein. Das dachte ich zumindest.

"Ich weiß Sie sind mein Arzt, aber wäre es irgendwie möglich, dass Sie Yeontan zu sich nehmen? Sie sind der Einzige, den ich vertrauen kann. Sie haben sich immer so gut um meine Mutter gekümmert. Das kommt jetzt ganz plötzlich, aber ich würde sie nicht fragen, wenn ich eine andere Lösung hätte." Schon wieder schaute sie so verzweifelt zur Seite. Ich könnte sie gleich wieder in denn Arm nehmen, das ist ja nicht auszuhalten, sie macht mich total soft. Könnte ich denn wirklich einen Hund zu mir nehmen? Hmmm... Meine Schicht war in ner Viertelstunde vorbei und zuhause wartete auch keiner auf mich. "Okay aber nur weil ihre Plätzchen so lecker geschmeckt haben", sagte ich dann aus Spaß. Ihre Augen weiteten sich und Lippen verbogen sich zu einem wunderschönen Lächeln. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie grüne Augen hatte und trotz der verwuschelten Haaren und dem Fakt das sie vor nicht all zu langer Zeit eine OP hinter sich hatte, echt atemberaubend hübsch aussah.

"Dankeschön, du bist echt mein Retter, ups ich meine Sie", freute sie sich erst und kratze sich dann verlegen denn Kopf, was mich kurz zum Lachen brachte. "Duzen wir uns doch einfach, immerhin kennen wir uns lange genug, Haneul." Sie nickte nur. "Meine Schicht ist gleich vorüber. Gibt es irgendetwas, das ich über Yeontan wissen sollte?", fragte noch schnell, bevor ich dann gleich los ging. "Yeontan ist eigentlich echt lieb, aber ist fremde Menschen nicht gewohnt. Du musst ein bisschen Geduld haben, dann bellt er auch nicht mehr", erklärte sie mir dann noch als ich mich dann endlich auf dem zu den Schließfächern machte, um dort mein Kittel aufzuhängen und meine Winterjacke rauszunehmen. Dann verabschiedete ich mich noch von Yeonja und machte mich auf dem Weg zu dem Bereitschaftsraum der Sanitäter.

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