🌟Wirklich?! An Weihnachten? 1/1 [YoonMin]

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Yoongi

Ich rieb mir geschafft über die Stirn, als ich die Tür zur Feuerleiter aufstieß und legte mit halb geschlossenen Augen den Kopf in den Nacken. Es war nicht so, als sei ich gestresst, das hatte ich hinter mir gelassen, schon vor einiger Zeit. Es war nur so, dass ich müde war. Ausgelaugt, die Zeit vor den Feiertagen war eben stressig, wenn man Dessous verkaufte. Traumjob!

Man sagte ja immer, wer zu Ostern an den Eiern spielt hat Weihnachten die Bescherung, aber in Wahrheit feierten alle das Fest der Liebe. Oder versuchten es zumindest, denn man konnte sich offensichtlich auch die Köpfe mit seinem Partner einschlagen, wenn man unten drunter Reizwäsche trug. Stille Nacht, heilige Nacht und so.

Mit einem Seufzen suchte ich die Taschen meiner Lederjacke nach meinem Feuerzeug ab und als ich es zu fassen bekam, lachte ich triumphierend und entzündete die Kippe, die ich mir zuvor zwischen die Lippen geklemmt hatte. Ich ging ein paar Schritte. Das metallische Geräusch meiner Schritte auf der Feuerleiter drang durch die Stille und als ich mich zur Seite wandte sah ich ihn. Den kleinen, dünnen aus dem Vierten. Ich zog die Augenbrauen hoch und bewegte mich in seine Richtung. Er saß auf dem Geländer, was dafür sorgen sollte, dass niemand von der größtenteils offenen Treppe stürzte und sah in die Tiefe. Auf seinen Wangen glitzerten Tränen und er war viel zu dünn angezogen.

Alrighty.

Ich ging zu ihm, machte genug Lärm das er mich bemerkte und zog derweil schon mal an meiner Zigarette. Er wandte sich mir zu, sah mich geschockt an und wischte sich mit den viel zu langen Ärmeln über die Wangen. "Komm nicht näher!", sagte er gehetzt. "Sonst was?", fragte ich. "Meinst du mich interessiert was du sagst? Ich rauche wo ich will, Zwerg." Es war nicht mal so, dass mich nicht interessierte, was er da vor hatte, ich glaubte ihm nur nicht. Ich stellte mich direkt neben ihn und lehnte mich auf der Reling. Dann nahm ich noch einen Zug.

Ich seufzte geräuschvoll, dann sah ich ihn an. "Echt jetzt? An Weihnachten?" Er zog sich geräuschvoll die Nase hoch. "Du verstehst das nicht", sagte er und ich schnaubte nur leise. "Neh, kannst das nicht zwischen den Feiertagen erledigen? Warum bist du so gottverdammt theatralisch?" "Es ist meine Entscheidung! Das g-geht dich nichts an!", meinte er nur wackelig und ich hob die Hände, zog dann aber noch mal. "Na fein, dann spring." Er würde nicht springen, egal wie verzweifelt er war. Er dachte vielleicht drüber nach, aber er würde nicht da runter spingen, dazu hatte er viel zu sehr Angst. Vielleicht war wer done, aber nicht mit dem Leben.

Er schluckte und sah nach unten. "Warum bist du so kalt." "Meine Entscheidung, geht dich nichts an", antwortete ich altklug und deutete dann nach unten. "Deine Entscheidung, geht mich nichts an." Er schniefte nur. "Mich vermisst sowieso niemand."

Ich musterte ihn. Sag ich ja, er würde nicht springen, das sah man gleich. Viel zu verkrampft hielt er sich fest. Der Kleine hatte nur einen mentalen Zusammenbruch und musste reden. Mir irgendwem. "Wieso denkst du das?", fragte ich und zog an meiner Zigarette. Ich reichte ihm den Rest rüber und machte mir eine Zweite an. Er nahm sie und zog daran. Dann blies er den Rauch aus. "Ich hab doch niemanden", sagte er bitter. "Und so kämst du wenigstens mal in die Zeitung. Rot auf weiß ist ästhetisch, das wird bestimmt sogar in Farbe gedruckt." Er ließ ein kleines, trauriges Schnauben hören.

"Dann hätte ich meine fünf Minuten Ruhm."

"Die du nicht haben willst", stellte ich fest. "Nein", bestätigte er. "Dann brauchst du auch nicht da runter springen", stellte ich weiterhin fest und er sah mich verwirrt an, ehe er noch mal zog. "Logik?" "Da runter zu springen? Gar keine?" Er stützte die Lippen und so langsam war er so verwirrt, dass er sogar aufgehört hatte zu weinen. "Das hat doch damit nichts zu tun, ich will nur nicht mehr allein sein." Ich stieg mit auf das Geländer und setzte sich casual neben ihn. "Such dir Freunde", meinte ich locker. "Das ist nicht so einfach..." "Such dir ein Hobby, such dir Freunde."

Er sah mich an. Dann schüttelte er den Kopf. "Wie heißt du noch mal?", fragte ich. Keinen Plan, wie der hieß, ich wusste nur, der war aus dem Vierten. "Jimin." "Na komm, Jimin. Erzähl. Ich hab noch ne ganze Schachtel", aber ich zündete erst mal keine weitere Kippe an, schnippe nur die Alte weg, die ihren Weg in die tiefe fand. Seine Augen füllten sich wieder mit Tränen.

"Ich hab sie verloren. Sie hat mich einfach verlassen, als sei ich ihr nie was wert gewesen. Mein Job ist auch futsch, sie entlassen Leute, weil sie sonst schließen müssen und ich kriege nicht mal eine Abfindung. Mein Auto ist Schrott, weil ich wem drauf gefahren bin, der mich direkt angezeigt hat, weil er ja ne Gehirnerschütterung hatte. Die Wohnung ist allein viel zu teuer, ich kann sie mir nicht leisten. Mein Kanarienvogel ist auch tot. Ich hab kein Bock mehr." So weltliche Probleme. Ich bezweifelte nicht, dass sie für ihn ganz schlimm waren, aber ich bezweifelte, dass er sterben wollte.

"Na Mensch", sagte ich, "Mein Beileid, Mann. Aber du willst nicht sterben." "Doch!", sagte er stur. Ich klopfte ihm tröstend auf die Schulter und er krallte sich fester an das Geländer. "Jeez", entfuhr es ihm und ich sah ihn gespielt überrascht an. "Eh, wenn es dir zu gefährlich ist, können wir hinter die Absperrung gehen, das ist sicherer." Ich gestikulierte hinter uns. Er schluckte, dann senkte er den Blick und fing nur stumm wieder an zu weinen.

"Du bist traurig. Gestresst, es geht dir nicht gut, wahrscheinlich bist du krank. Du denkst du hast keine Perspektive. Fühlst dich allein. Du bist im Moment abgefuckt, aber du bist nicht mal besoffen, du willst da nicht runter, vertrau mir, wenn ich dir das sage." Er sah mich an. "Woher willst du das wissen?" Ich überlegte kurz, wo ich da anfangen sollte. Es war so lange her. Aber vielleicht half es ihm ja.

"Weil ich genau hier saß, okay, zwei Stockwerke tiefer, ich hätte vielleicht hier sitzen sollen", ich sah nach oben. Bis zum Dach waren es nur noch zwei Stockwerke, aber der löchrige Boden reichte bereits aus, um die Plattform dieser Etage halbwegs vor dem Schnee zu schützen. Nicht wo wir saßen, aber wenn der Wind günstig war, den Rest der Plattform. "Aber ich saß da", fuhr ich fort, "und schaute nach unten und ich weiß, wie es sich anfühlt, da wirklich runter springen zu wollen. Denn ich wollte wirklich da runter springen." Er sah mich mit großen Augen an. Seine Hände umklammerten das Eisen, auf dem er saß noch etwas fester. "Und wer hat dich aufgehalten?", fragte er und ich lachte trocken. "Niemand, ich wollte da runter und ich bin da runter." Sein Mund öffnete sich, als wollte er was sagen, dann machte er ihn wieder zu. "Aber...."

"Ich bin in ne Mülltonne gefallen. Ich hab auch nicht lange hier oben gesessen und philosophiert, deswegen habe ich es nicht gesehen. Sie hat meinen Sturz gedämpft, ohne, dass ich mir die Rübe am Rand der Tonne abgeschlagen habe. Ich erinnere mich an einen Traum, den ich dann hatte. Yeonji erschien mir. Meine Freundin weißt du, ich hab sie verloren, das war auch der Grund für mein Loch. Sie sah auf mich herab und sagte: 'Du scheiß Wichser. Du hast hier nichts zu suchen!' So war sie, ich hab sie geliebt wie keine Zweite nach ihr. Ich bin dann im Krankenhaus aufgewacht. Da war dieser Arzt und sah mich an und faselte was von multiplen Frakturen, mein Rückenmark ist aber okay, blablabla, ich hab doch so Glück und ich werd' wieder ganz gesund."

Er schüttelte ungläubig den Kopf und ein paar der Schneeflocken, die sich in seinen braunen Haaren verfangen hatten verloren ihren halt und fielen auf seine Schulter, wo sie schmolzen, kleine Selbstmörder. "Ich hab mich noch nie so verarscht gefühlt", schloss ich meinen kleinen Exkurs in die Vergangenheit und zuckte mit den Schultern. "Das gleich habe ich gerade auch gedacht", meinte er spitzfindig, doch ich grinste nur. "Glaub mir, oder glaub mir nicht, aber komm jetzt erst mal da runter. Sonst kriegst du deinen Selbstmord, aber in Form von einer Lungenentzündung."

Jimin schüttelte müde den Kopf. "Ich geh rein und dann? Sitze ich allein da rum. Ich habe nichts, wofür es sich zu leben lohnt." "Gibt immer was", meinte ich leichthin. "Nimm ein paar Sachen und komm runter in den ersten, da wohne ich. Ich bin auch allein und könnte Gesellschaft gebrauchen, selbst wenn sie so deprimierend ist wie du." Er warf mir einen bösen Blick zu. "Wieso hast du es nicht noch mal versucht?", fragte er und ich lachte nur leise. "Hab kein Glück damit, sieht man ja." Ich rollte mit den Augen. "Ich würde ja behaupten, dass ich die Erleuchtung hatte, nachdem ich überlebt habe, aber nein. Das Zauberwort heißt Therapie. Die brauchst du wahrscheinlich auch. Na komm."

Ich schwang meine Beine wieder zurück auf halbwegs festen Boden. "Ich kann die da ein paar Nummern geben. Auch was deine anderen Probleme angeht. Nur deinen Vogel krieg ich nicht mehr hin, Rip." Er drehte sich zu mir um und sah mich mit den größten Puppyaugen an, die ich je gesehen habe. "Das würdest du tun?", fragte er und seine Unterlippe zitterte. Wo kann ich die Adoptionspapiere unterschreiben. "Rein mit dir. Und lass das Geheul, du nervst." Er nickte und kletterte auf die Plattform zurück.

Auch wenn wir gar nichts gemeinsam hatten, erinnerte er mich an mich und ich wäre froh gewesen, wenn mit jemand die Hand gereicht hätte. "Warum machst du das?", fragte er und wir gingen nach drinnen. Ich zuckte mit den Schultern.

"Keine Ahnung", behauptete ich, "Es ist Weihnachten."

A/N
Dieser OS ist anonym gestiftet, von einer Person, die niemals zugeben würde, einen YoonMin OS geschrieben zu haben, um den YoonMin Shippern auch eine Freude zu machen. (Wer den Gag versteht, weiß auch von wem der ist :'D)
PS: Aber JiKook werdet ihr echt nicht von mir zu lesen bekommen :)

ErinTempel

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