Der Moderator

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Es war in seinem gesamten Körper, dieses Gefühl von Macht, Freiheit und ein wohliges Kribbeln. Er hatte seine ganze Energie freigesetzt, jede Zelle war erfüllt davon. Er atmete so tief es ging, ein irres Grinsen zog sich über sein Gesicht. Es tat so verdammt gut, dieses Mantra aufzusagen, dass er sich manchmal fragte ob er schon süchtig war. Das tat er natürlich sofort wieder ab. So etwas würde ihm nicht mal ansatzweise in den Weg kommen können. Er brauchte einen klaren Kopf.

Der Moderator fühlte sich, als könnte er fliegen. Als könnte er einfach die muskulösen Arme ausbreiten, durch das Glas brechen und über die Metropole fliegen. Es war ihm alles möglich und alles offen. Er ging wieder an ein Fenster heran, legte die Hand an die Scheibe und ließ den Blick schweifen. Unbesiegbar, im wahrsten Sinne des Wortes. Das gehörte bald alles ihm, das war ihm klar. Und auch bald allen anderen, die versuchten sich ihm in den Weg zu stellen. Jede Faser war energiegeladen und bereit, die Welt zu verändern, Tag für Tag. Tag für Tag Neues zu schaffen, mehr zu fühlen und mehr zu erreichen war wonach er strebte. Auch wenn sein Schaffen bei weitem nicht so künstlerisch war, wie er es gerne hätte. Das musste er sich leider ab und an eingestehen. Aber Ideen dann weiter umzusetzen - darin war er ein ungeschlagener Meister. Zudem wusste er um sein unendliches Charisma. Wenn er in einen Raum kam, lagen alle Augen auf ihm und auf niemand anderem. Deshalb war er auch der Moderator.

„Bestell bitte unten bei Fat Rabbit mein klassisches Frühstück, ja?"

„Aber natürlich", antwortete Alea sofort. Die weibliche Roboterstimme klang immer etwas gelangweilt, fand er. Er fragte sich, wie sie wohl aussehen würde, wenn sie als humanoider Roboter gebaut werden würde. Bestimmt hätte sie einen gelangweilten Gesichtsausdruck.

„Achso, und wie sieht mein Tagesplan heute aus?", fiel ihm ein. Er schlenderte schon einmal in Richtung Tür, durch den Flur der recht leer wirkte. Ihm fielen immer wieder die seltsam leeren Wände auf, dagegen sollte er etwas unternehmen.

Auf der Wand zu seiner rechten erschien der Plan in schwarzer Schrift. Die ersten Punkte wie Morgenroutine und Frühstück bei Jacky im Fat Rabbit konnte er schon einmal abhaken. Danach kamen andere Dinge wie eine Teambesprechung. Es musste noch wirklich viel geplant werden, worauf er eher weniger Lust verspürte. Sein Team arbeitete noch nicht lange zusammen, und die Abläufe könnten geschmeidiger sein. Er musste mehr anleiten als er es gerne hätte.

Danach hätte er noch einen Termin zum Interview für das Fernsehen. Es war ein Magazin, was sich mit dem Stil der Metropole auseinander setzte, und sie wollten gern mit ihm reden. Dafür war ein Kamerateam schon in seine Wohnung gerannt und hatte jeden Winkel gefilmt. Als sich der eine Kameramann verhalten über seine ganzen Cremes und Wässerchen lustig machte, war er kurz davor, einfach allesamt raus zu schmeißen. Er hatte es nicht getan. Natürlich nicht.

Danach würde er nur noch trainieren gehen, und eventuell nochmal zum Fat Rabbit. Oder auch nicht, je nachdem ob... „Gibt es heute eine Ausstellung? Heute Abend?"

„Nein, die nächsten Wochen gibt es gar keine Austellungen. Nur ein paar wenige Film- oder Theatervorstellungen."

Er grummelte. Nein, das wollte er sicherlich nicht. Natürlich liebte er das Theater, aber auch nicht jedes Stück, nur die Klassiker. Er gab modernem Theater nicht eine einzige Chance, seitdem es ihn einmal bis ins Mark erschüttert hatte. Es waren einfach auf einmal alle nackt gewesen und es hatte alles gar keinen Sinn mehr ergeben. Er war aufgestanden und empört gegangen. Fürchterlich!

„Im Metacinema laufen einige zum Profil passende Dinge."

Das Programm blitze auf seiner Wand auf - und ein Titel ergriff sofort seine Aufmerksamkeit. „Kill Sybill" hieß der Streifen, und passte tatsächlich in sein Profil, wie Alea es so wundervoll poetisch ausdrückte. Aber er wollte ihn auch nicht allein sehen. Unzufrieden über das Angebot brummte er: „Nein, ich bleibe einfach heute Abend hier."

Er trat aus der Tür, die hinter ihm wieder von selbst zufiel, und ging zum Aufzug. Der Hausflur war wenig spektakulär, ebenso wie der Lift. Wenn man das Haus sah, ebenso den Flur, konnte man zwar schon einiges erwarten, aber den Meisten blieb die Luft weg wenn sie in seine Wohnung traten. Er hatte immer die neusten Spielereien, die so auf dem Markt waren. Er hatte den besten Blick über die Stadt, und das beste Schlafzimmer mit Blick darauf und für besonders Glückliche auch auf ihn. Sein rechter Mundwinkel zuckte kurz hoch, er sah es aus dem Augenwinkel im Spiegel des Fahrstuhls, dann war er schon unten angekommen. Er trat aus der schwarzen Glastür, hob kurz die Hand um die faltige Nachbarin zu grüßen und ging auf die Straße. Schon morgens war hier unheimlich viel los. Die Morgensonne fiel auf die Hochhäuser und ließ die gläsernen Fassaden erstrahlen. Silbern glänzten sie, stählerne Kolosse die sich in den Himmel reckten. Daran hingen einige große Plakate und interaktive Hologramme, die verschiedene Sachen anboten. Meistens waren es neue Medikamente oder kostspielige Entwicklungen, die letztlich trotzdem nichts neues waren.

Auf dem Bürgerstand gab es große Bäume, an denen kleine Hunde hielten. Eine junge Frau lief gerade mit einem kleinen Schoßhündchen an ihm vorbei, ganz in Rosa gekleidet. Sie hatte ein enges Etuikleid mit hohen Absätzen, einem Jäckchen und einer Tasche an. In die Tasche hätte sicherlich das Hündchen gepasst. Tatsächlich sah er, als sie näher kam, dass es eine Tragetasche für Hunde war. Das fand er etwas befremdlich und unattraktiv, aber er wartete mit einer Meinung, bis sie näher kam. Ihre Figur war jedenfalls hinreißend. Ihre Haut war hell, die Haare tiefschwarz und große, Mandelförmige Augen blickten ihn an. Bezaubernd. Sie roch nach Rosen, als sie an ihm vorbei lief, und unter seinem Blick rot wurde. Er sah ihr noch nach, als sie an ihm vorbei lief, und auch sie drehte nochmal leicht den Kopf. Dann gingen sie in unterschiedliche Richtungen.

Ein großartiger Tag, das war sicher! Er hatte einen Blick für schöne Frauen. Je mehr er sah, desto besser sein Tag. Und gleich würde er der göttlichen Jacky einen Besuch abstatten. Das, was er an ihr schätzte, war jedoch nicht so rein oberflächlich, wie man es von ihm erwarten würde. Nicht nur.

Ihre Bar, die morgens ein Café war, lag nur ein Haus weiter. Man konnte ab sechs Uhr morgens Frühstück bekommen, und geöffnet hatte sie bis nachts. Wann sie schlief war ihm nicht wirklich klar, aber das störte ihn auch nicht, so konnte er immer zu ihr kommen wenn er jemanden zum reden brauchte. Das war relativ oft, wenn mal wieder nichts im Theater oder Kino kam oder es keinerlei Ausstellungen gab. Außerdem wimmelte es bei ihr nur so von schönen Frauen, die sich gern mal eben mit hoch nehmen ließen.


Huhu, ich bins. Ich weiß auch nicht warum, aber er fällt mir so schwer! Gut, dass ich mir überlegt habe eine Zeit lang immer im Wechsel zwischen Philomela und ihm zu schreiben, toll. Mal sehen, ob ich noch rein komme oder mir was anderes überlege. Wir sind fast bei 300 Reads, das freut mich voll! Ich weiß, is für wattpad nicht viel, aber für mich ist das Hammer. Grüße und Küsse an Euch!  

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