4. Ein Anruf, der alles verändert

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

"Rick!", rief ich freudig überrascht in den Hörer. "Wie geht es dir?"

"Bei mir ist alles super und bei dir? Ich habe das Comeback-Konzert von One Direction im Livestream verfolgt. Ich bin so stolz auf euch alle", erwiderte der Musikproduzent.

Ich grinste und freute mich natürlich über das Kompliment.

"Diana, ich habe extreme Neuigkeiten. Könntest du zu mir ins Studio kommen, dann können wir alles persönlich besprechen?", meinte Rick und ich stimmte natürlich zu.

Kurze Zeit später stand ich also vor der Tür des weltweit bekannten Musikproduzenten und erinnerte mich daran, als ich das erste Mal hier gewesen war. Wenige Tage später hatte ich Niall das erste Mal getroffen und auch mein erster eigener Song Black Roses sowie später das gesamte Album war hier entstanden.

Rick empfing mich freudestrahlend. Als ich ihn kennengelernt hatte, war er meistens total ernst gewesen und nun war er für mich wie ein Onkel.

"Was gibt es denn jetzt?", fragte ich neugierig. Ich hoffte ein wenig darauf, dass Rick Neuigkeiten hatte, was mein Album anging. Vielleicht hatte sich jetzt ja ein Management gefunden, was sich dazu bereit erklärt hatte, mich unter Vertrag zu nehmen.

"Du wirst nicht glauben, was passiert ist", meinte Rick hektisch. Ich platzte fast vor Neugier.

"Ich habe ein Management für dich gefunden. Und nicht nur das: Wenn du möchtest kannst du bereits auf Tour gehen. Es könnten bald Musikvideodrehs anstehen und sie wollen dich mit einigen der bekanntesten Stars des Musikbusiness bekannt machen."

Ungläubig riss ich die Augen auf. Träumte ich etwa gerade? Das konnte doch nicht real sein.

Rick sah mir offenbar meine Fassungslosigkeit an und lachte. "Doch es ist die Wahrheit", beantwortete er mir meine unausgesprochene Frage. "Du wirst von Sonic Music Entertainment unter Vertrag genommen. Das ist eines der größten und bekanntesten Labels der ganzen Welt."

Glücklich schüttelte ich den Kopf. Träumte ich gerade?

Plötzlich wandelte sich Ricks Gesichtsausdruck und er sah mich ernst an. "Die Sache hat aber einen Haken."

Nun, warum wunderte mich das bloß nicht? Es schien einfach zu perfekt. Natürlich hatte die ganze Sache einen Haken. Wahrscheinlich dürfte ich keine Beziehung haben oder durfte alleine keine Entscheidungen mehr treffen, ohne Rücksprache mit dem Management zu halten. Und damit war die Sache wieder gelaufen. Enttäuscht sah ich Rick an.

"Was ist denn der Haken?", fragte ich dennoch.

"Sonig Music Entertainment hat ihren Hauptsitz in London, du müsstest also dorthin ziehen."

Entgeistert schaute ich Rick an. Meine Gedanken überschlugen sich. Tatsächlich fand ich das im ersten Moment gar nicht so schlimm. Mein Englisch war nicht schlecht, ich wäre gerne länger in London geblieben als ich dort war und das Beste wäre natürlich, dass ich Harry und die anderen Jungs häufiger sehen könnte.

Aber wäre es das wert?

Ich müsste mein Studium hier abbrechen, Freunde und Familie würde ich nur sehr selten sehen. Und ich würde alles auf eine Karte setzen. Was wäre, wenn ich nicht erfolgreich mit meiner Musik werden würde? Welche Opfer müsste ich noch bringen? Ich würde mich dem Druck der Öffentlichkeit nicht mehr entziehen können, wenn ich diese Chance ergreifen würde.

"Mir ist klar, dass das keine leichte Entscheidung ist. Dennoch erwarten die Leute vom Management, mit denen ich telefoniert habe, in spätestens drei Tagen eine verbindliche Rückmeldung. Lass dir das Ganze erstmal durch den Kopf gehen, aber viel Zeit hast du nicht. Ich schreibe dir gerade die Nummer von Rob Stringer weiter. Er ist der Chef des Labels und dann kannst du ihm deine Entscheidung persönlich mitteilen."

Rick kritzelte die private Nummer von Rob Stringer auf einen Notizzettel und ich steckte ihn in meine Hosentasche.

Ich saß noch einige Zeit mit Rick im Studio und sah ihm ein wenig bei der Arbeit zu. Er war gerade dabei einen neuen Song von Lady Gaga mit den passenden Effekten zu versehen.
Doch irgendwie konnte ich mich nicht richtig auf seine Arbeit konzentrieren. Die ganze Zeit spukte das Management und die bevorstehende Entscheidung in meinem Kopf herum, sodass ich mich nach kurzer Zeit dazu entschloss das Studio zu verlassen und mit meiner Mum über die ganze Sache zu reden.

Nico war wieder zu sich nach Hause gefahren und ich war froh, ihm erstmal nichts davon erzählen zu müssen.

"Wo ist Mum?", fragte ich meinen großen Bruder Josh. Er saß an seinem Schreibtisch und bearbeitete einige Bilder, die er in letzter Zeit geschossen hatte. Wegen mir hatte er seine Fotografen-Karriere in letzter Zeit etwas schleifen lassen, doch nun machte er sich mit neuer Energie wieder an die Arbeit.

"Duschen", nuschelte er und starrte konzentriert auf seinen Computerbildschirm.

Unschlüssig stand ich in der Zimmertür. Sollte ich Josh trotzdem bereits davon erzählen?

Mein Bruder bemerkte scheinbar meine Unentschlossenheit und drehte sich seufzend zu mir um. "Was ist denn los?"

Ich ließ mich auf Joshs Bett fallen und schloss die Augen. "Wie war es für dich als ich die drei Wochen mit One Direction in London verbracht habe?", fragte ich leise.
Ich spürte Joshs fragenden Blick auf mir brennen. "Keine Ahnung, ich habe dich manchmal vermisst, aber hauptsächlich war ich stolz auf dich, dass du diese Möglichkeit bekommen und sie genutzt hast", antwortete Josh zögerlich.

"Falls ich also so eine ähnliche Möglichkeit nochmal bekommen sollte, würdest du sagen, dass ich sie wieder ergreifen soll?", hakte ich nach.

"Diana, was ist eigentlich los?", fragte Josh mit einem leicht genervten Unterton.

Seufzend richtete ich mich auf und erzählte Josh die ganze Geschichte.

Als ich geendet hatte, nahm Josh mich in den Arm. "Du weißt, dass dir niemand diese Entscheidung abnehmen kann, oder?", meinte er sanft und nickte.

"Ich will mich aber nicht entscheiden", jammerte ich, "Drei Tage sind viel zu kurz."

"Vielleicht könntest du doch auch einfach mal diesen Rob Stringer anrufen. Ihn ein bisschen ausfragen, was er sich so vorstellt, warum du nach London ziehen musst, ob du vielleicht trozdem parallel studieren kannst, ob dir das Management eine Wohnung zur Verfügung stellt, all das. Dann hast du wenigstens ein paar Infos und kannst dich anhand dieser vielleicht leichter entscheiden", schlug Josh mir vor.

Ich ließ mir die Idee durch den Kopf gehen und nickte.

"Okay, dann werde ich es gleich hinter mich bringen", meinte ich und stand auf.

"Willst du nicht erst mit Mum und Lucie darüber sprechen?", fragte Josh mich verwundert, doch ich winkte nur ab.

Josh hatte schließlich Recht. Das war meine ganz eigene Entscheidung und ich wollte mir da von niemandem reinreden lassen. Zögernd starrte ich auf den Zettel mit Rob Stringers Nummer.

Dann überwand ich mich, tippte die Nummer in mein Handy und lauschte auf das Freizeichen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro