CHAPTER 14: Die Schlacht um Trost (Teil 7)

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Ich wachte langsam auf. Mit der Hand fuhr ich mir durchs Haar und gähnte laut. Man hatte ich gut geschlafen. Verdutzt sah ich mich um. Das war mein Zimmer.

Mein Bett, mein Schreibtisch, mein Schrank.

Ich stand auf und blickte an mir herunter. Ich trug nur meine Bluse, meine Hose und Gurte lagen gefaltet auf dem Schreibtischstuhl, unter dem meine Stiefel lagen.

Dann trafen mich die Erinnerungen von der Schlacht wie ein Schlag. Ich taumelte und krallte mich an der Schreibtischplatte fest.

,,Du bist wach", sagte er leise.

Ich fuhr herum.

Dort saß er.

Levi saß in dem Sessel und hatte ein Bein überschlagen. Seine Arme waren verschränkt und er musterte mich mit seinen silbergrauen Augen.

,,Levi..", hauchte ich und fing an ihm entgegen zu gehen.

,,Warum?", fragte er leise und atmete tief durch.

,,Warum lebst du noch?"

Ich ging langsam weiter.

,,Wie kann es sein? Du wurdest doch von einem Titanen gefressen. Hanji hat es mit ihren eigenen Augen gesehen!"

Ich ging noch einen Schritt weiter, Tränen wallten in meinen Augen auf.

,,Erklär es mir", bat er leise.

,,Erkläre mir, warum zum Teufel du unser Versprechen gebrochen hast."

Dann setzte ich mich auf seinen Schoß und umarmte ihn einfach.

Er fing an zu zittern und umarmte mich nach einigem Zögern ebenfalls, krallte sich in meinem Hemd fest.

,,Wieso?"

,,Das ist eine lange Geschichte", schluchzte ich.

,,Ich habe Zeit."

Ich atmete tief durch.

,,Ich wiederhole; ich habe Zeit. Du allerdings nicht. Du wirst gleich zusammen mit Eren Jäger ins Gericht fahren und dort dein Schicksal hinnehmen müssen."

Levi hob mich hoch und setzte mich sanft auf meinem Bett ab.

Er schaute mich an. Seine Augen sagten mehr, als es Worte je hätten tun können.

Wie sehr ich ihn küssen wollte. Ihn umarmen, ihn streicheln, ihn bei mir haben wollte. Ich wollte ihn lieben, ohne Hindernisse und Probleme. Und ich wusste, dass er dasselbe dachte. Aber jetzt konnten wir nunmal nicht.

Er hatte Recht. Ich musste mich vor Gericht verantworten und die Strafe hinnehmen müssen. Aber seine abweisende Art verletzte mich dennoch. Ich liebte ihn. So sehr,  dass es wehtat. Und zu sehen wie er leidete, tat weder mir noch ihm gut. Wieso konnte für uns nicht einmal alles gut werden?

,,Levi..", flüsterte ich und hielt ihn am Ärmel fest.

,,Liebst du mich noch?"

Traurig sah ich zu ihm hinauf. Ich würde es ihm nicht übel nehmen. Ich habe ihn verletzt und alleine zurück gelassen. Ich würde es verstehen, aber ich würde dann nicht mehr weiter wissen.

,,Sei in einer viertel Stunde fertig", hauchte er und entzog sich vorsichtig meinem Griff.

Levi verließ das Zimmer, ohne mir einen weiteren Blick zu schenken. Ich schluckte fest und rieb mir grob über die Augen.

Das war kein 'Nein', oder?

Ich schluckte die plötzliche Angst und Trauer mühsam herunter und zog meine Schranktüre, wurde von einem erstaunlich frischen Duft begrüßt. Hemden und Hosen lagen ordentlich gefaltet nebeneinander, während meine Mäntel auf Kleiderbügeln und meine Schuhe unter der Ablage standen. Das war Levis Werk. Mit einem brennenden Stich im Herzen nahm ich mir alles Nötige und betrat mein Bad. Auch hier umhüllte mich ein zitroniger Geruch.

Frische Handtücher lagen auf dem Badewannenrand. Ich ließ meine Kleidung zu Boden fallen und nahm mit zitternden Händen die Blume in die Hand, die oben drauf lag. Es war eine von den Blumen am Steg. Eine von denen, die mir Levi jeden Tag gepflückt hatte.

Er hat alles hier sauber gehalten. Trotz, dass ich tot geglaubt gewesen war. Er hat so viel gelitten, tut es wohlmöglich immer noch. Ich machte mir solche Vorwürfe.

Ich drängte mich dazu, zu duschen und mich umzuziehen. Nachdem ich meine Jacke übergezogen hatte, verließ ich den Raum. Allerdings wurde ich bereits erwartet.

,,Laurentia Cabucho?", fragte mich Muskelprotz Nummer 1.

Ich nickte langsam, runzelte die Stirn.

Muskelprotz zog ein paar Handschellen hervor.

,,Wir müssen sie bitten, mit uns zu kooperieren. Sollten sie sich gegen uns wehren, werden wir sie festnehmen müssen-"

,,LAURENTIA!", brüllte Hanji über den Flur. Schlitternd kam sie vor uns zum Stehen.

,,Ich werde sie zum Gerichtshof begleiten, die Damen."

Der mit den Handschellen schüttelte heftig den Kopf: ,,Der Befehl kommt von oben, wir sollen sie-"

,,Ich bin von oben. Also verzieht euch", augenverdrehend nahm mich Hanji am Arm und zog mich aus der verzwickten Situation.

,,Hast du mit Levi geredet?"

Ich schüttelte den Kopf als ich an unsere kurze Begegnung zurück dachte: ,,Noch keine richtige Zeit dafür."

Gestern sind wir auf dem Weg zum Hauptquartier gewesen, ich habe an Levi gelehnt, bevor ich einschlief.

,,Nach dem Prozess werde ich dir, Mike und hoffentlich auch Levi alles erklären."

,,Was ist mit Erwin?"

Ich schluckte: ,,E-er weiß bereits davon.."

Hanji hielt augenblicklich an.

,,Seit wann?"

,,Die ganze Zeit über."

Sie riss die Augen auf.

,,Und er hat nichts gesagt?"

,,Du verstehst nicht.."; versuchte ich sie zu beschwichtigen: ,,Wenn er euch eingeweiht hätte, wärt ihr mich suchen gegangen. Ihr hättet euch in Gefahr gebracht und mich daran gehindert meinen Job zu machen."

,,Deinen 'Job'?", fragte sie verwirrt.

Ich rieb mir meine Schläfe: ,, Wie bereits gesagt, nach dem Prozess werde ich dir alles ausführlich erzählen und all deine Fragen beantworten."

Damit gab sich Hanji nur widerwillig geschlagen und wir stiegen in die Kutsche ein, die uns zum Gericht bringen würde. Es war einer dieser Déjà-vu Momente, als ich die breiten Flure entlang schritt. Allerdings diesmal als Angeklagte und nicht als Zeugin oder Ähnliches.

Hanji musste mich gegen ihren Willen der Militärpolizei überlassen, die mich dem Protokoll zufolge in Handschellen legen musste. Es war Rico, die mich bis zum Eingang führte.

,,Irgendwann erzählst du mir, wie du hier landen konntest"; flüsterte sie mir zu.

Ich nickte nur. Die Türen öffneten sich und ich straffte meine Schultern. Ich war Laurentia Cabucho. Eine verdammte Prinzessin und gehöre in die Reihen der Aufklärungstrupps. Ich will doch nur mein Leben endlich leben dürfen, also kommt mit euren Anschuldigungen- ich werde euch in Grund und Boden rammen.

Ich musste mich hinknien, direkt gegenüber von dem Richter. Eren wurde mit einem erschreckend zugerichtetem Gesicht abgeführt. Ich sah Erwin und Levi am Rande stehen.

Ich raffte meine Ehre zusammen und blickte Darius Zackly erhobenen Hauptes entgegen, welcher mich anschmunzelte.

,,Laurentia. Ich hätte nicht damit gerechnet, Sie jemals vor mir sitzen zu sehen. Erst Recht nicht nach dem Vorfall von vor zehn Monaten."

,,Glauben sie mir, hätte ich die Möglichkeit gehabt, wäre das alles nie passiert", gab ich ehrlich zu.

,,Was wäre nie passiert?", er lehnte sich etwas vor und musterte mich mit neutralen Augen.

,,Was ist während der zehn Monate gewesen?"

,,Das kann ich Ihnen leider nicht sagen."

,,Und wieso nicht?"

,,Weil ich mich und so ziemlich jeden hier im Raum in Lebensgefahr bringen würde."

,,Lebensgefahr? Vor was besteht denn diese Gefahr?"

,,Vor einem sehr bösen Menschen. Er hält sich bedeckt, natürlich kennen sie ihn nicht."

Zackly lachte kurz auf.

,,Und das sollen wir Ihnen glauben?"

Ich seufzte: ,,Sie müssen es wohl."

,,Nennen Sie mir einen Grund wieso. Einen Beweis, dass das was Sie sagen der Wahrheit entspricht."

Ich dachte kurz nach.

,,Vor ein paar Wochen ist in Mauer Sina ein Gebäude komplett ausgebrannt."

,,WOHER WEIß SIE DAVON!", brüllte Nile plötzlich und ich zuckte durch die plötzliche Lautstärke zusammen.

,,Weil nicht nur die Titanen eine Bedrohung für uns Menschen darstellen."

,,Laurentia, wieso genau sollte das Gebäude der Beweis sein?"

Ich seufzte.

,,Weil es wegen mir abgebrannt ist."





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