CHAPTER 15: Überfall auf die Kutsche

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Ein Raunen ging durch die Anwesenden, auch Zackly räusperte sich.

,,Inwiefern sind Sie der Grund für den Brand gewesen?"

Ich atmete entnervt aus: ,,Das kann ich Ihnen ebenfalls nicht sagen."

,,SIE SOLLTE HINGERICHTET WERDEN! SIE HAT IHR LAND VERRATEN!", brüllte Nile und ich warf ihm einen wütenden Blick zu. Er krallte seine Hände in der Berüstung fest und starrte mich grimmig an.

,,Nile, beruhige-"

Der Richter konnte nicht mehr ausreden, da sprang einer von Niles Assistenten über das Geländer und stampfte auf mich zu. Als er mit seiner Hand ausholte, realisierte ich erst viel zu spät, was geschah.

Ein stechender Schmerz fuhr durch meine Wange, als mein Kopf zu Seite schoss. Der gewalttätige Soldat holte gerade mit seinem Bein aus, als er mit einem heftigen Tritt zu Boden geschleudert wurde.

Levi stand schützend vor mir und schenkte dem Mann am Boden einen verabscheuenden Blick.

,,WAS SOLL DAS CORPORAL? EREN WURDE VON IHNEN ZUSAMMENGESCHLAGEN, ABER LAURENTIA DARF NICH-"

Levi packte den Kragen des Mannes und riss ihn auf seine Höhe nach oben.

,,Fass sie noch einmal an und ich bringe dich um", knurrte er gefährlich leise.

,,Ich denke wir sollten uns beruhigen und uns zurück auf unsere Plätze begeben", kam es kalt von Zackly, der das ganze mit einem neutralen Blick verfolgte.

,,Laurentia", wandte er sich erneut an mich: ,,Bei aller Sympathie, die ich für Sie übrig habe, solange Sie nicht irgendwie ihre Worten Kraft verleihen können, werde ich sie für schuldig befinden müssen."

,,Sir", rief plötzlich Erwin und erlangte die Aufmerksamkeit der Anwesenden.

,,Laurentia hat mich eingeweiht, was sie die zehn Monate getrieben hat. Ich wusste von Anfag an, dass Sie nicht in der Expedition gestorben ist."

Levi neben ihm riss die Augen auf und starrte mit undefinierbarem Ausdruck zu Boden.

,,Aber ich kann Laurentias Aussage vollkommen bestätigen. Je weniger Sie alle wissen, desto besser und einfacher kann man das Bevorstehende verhindern."

,,DAS BEVORSTEHENDE?"; fragte Nile mit lauter Stimme.

,,DU STECKST MIT IHR UNTER EINER DECKE!"

,,Zackly, bei allem Respekt, aber es geht hier um meine Zukunft. Um mir eine größere Strafe durch einen", ich sah Nile kurz angeekelt an: ,,klitzekleinen Wutausbruch zu ersparen, bitte ich darum Nile vom Prozess auszuschließen."

Darius kicherte kurz, Nile brüllte wieder drauf los. Auf ein kurzes Handzeichen von dem Oberbefehlshaber, verließ der Leiter der Militärpolizei eingeschnappt den Gerichtssaal.

,,Nun Smith"; er schaute kurz zu Erwin.

,,Ich vertraue Ihnen in dieser Angelegenheit. Was bleibt mir auch anderes übrig? Ich kann weder meinen Kommandant, noch die bisher beste Soldatin degradieren oder gar entbehren."

Mit einem prüfenden Blick sah er mich lange an.

,,Was auch immer Sie die letzten zehn Monate getrieben haben, ich hoffe irgendwann werden Sie uns alles erklären."

Ich nickte und senkte meinen Kopf: ,,Sobald keine Gefahr mehr besteht, werde ich mich breitwillig für jegliche Erklärungen zur Verfügung stellen."

Zackly nickte und klatschte in die Hände.

,,Ich vertraue hier jetzt voll und ganz in die Freiheitslegion. Ich denke dort werden Sie weiterhin am Besten aufgehoben sein."

Er stemmte den Hände auf den Tisch und stand auf.

,,Mein Urteil steht", verkündete er und verließ gefolgt von seinen Beratern die Empore.

Mir wurde aufgeholfen und die Handschellen abgenommen. Dankbar nickte ich Rico zu und rieb mir meine wunden Handgelenke.

,,Ich bin ja so froh!"; jauchzte Hanji und warf sich um meinen Hals.

,,Willkommen zurück. Jetzt ist es offiziell", erklärte Erwin, der mit Levi im Schlepptau hinter Hanji hervor kam.

,,Dankeschön", antwortete ich lächelnd.

,,Lasst uns verschwinden", murrte Levi mit verschränkten Armen und vermied es, mir in die Augen zu sehen.

 Wir machten uns auf den Weg aus dem Raum raus, in einem der Aufenthaltsräume nahmen wir dann Platz. Auch Eren saß dort und hielt sich ein Tuch an die blau angelaufene Schläfe. Als er mich sah sprang er auf.

,,Wie ist es gelaufen?"

,,Soweit gut. Ich habe keine Strafe erhalten und darf weiterhin bei der Freiheitslegion bleiben"; freundschaftlich boxte ich ihm gegen die Schulter: ,,Sprich, du wirst mich so schnell nicht wieder los."

,,Die Kutsche wartet", schaltete sich Levi plötzlich ein und ich drehte mich um. Seine Augen hatten etwas Verwirrtes und Verletztes.

Als wir die Flure durchquerten, hörte ich ungewollt einen Teil von Niles Unterhaltung mit seinen Leuten mit an.

,,Erst hat die Kutsche einen Unfall, wir können Laurentia nicht persönlich abholen und schlussendlich gewinnt sie auch noch den Prozess...", während er wutentbrand ein paar Unterlagen von einem Tischchen fegte, runzelte ich die Stirn.

Aber... wenn es nicht die Militärpolizei war, die heute vor meiner Tür stand, wer war es dann?
Wer stand heute früh vor meiner Tür? Wir stiegen in die Kutsche ein, ich ließ mich von Hanji volllabern, hörte ihr aber im Endeffekt jedoch nicht zu.

Die Wappen auf den Uniformen waren eindeutig die der Militärpolizei gewesen. Ich hatte besonders darauf geachtet. Das weiß-grüne Pferd. Es war die Uniform gewesen- aber wieso hatte Nile gerade von dem kompletten Gegenteil geredet?

Als mich pötzlich die Worte von José wieder einholten, schappte ich nach Luft. Es gab einen Spion in den Reihen des Militärs. Die Unterlagen mit den Waffen und Uniformen. Die Muskelprotze heute... sie waren von Felipe. Es gab keine andere Erklärung. Wenn Hanji heute nicht gekommen wäre, was hätte alles passieren können?

,,Haltet an..", flüsterte ich, doch niemand nahm meine Stimme wahr. Erst als ich losbrüllte, schreckten sie alle auf.

,,HALTET DIE KUTSCHE AN!"

,,Was is-"; wollte mich Levi fragen, als das Kutschhäuschen sich plötzlich überschlug. Ich spürte noch, wie sich Levi in meine Richtung schmiss, als das kleine Holzhäuschen durch die Luft katapultiert wurde. Eren brüllte, Hanji kreischte. Und dennoch war es so still. Denn ich sah Levi in die Augen. Ich sah ihm in die Augen und verlor mich mal wieder in ihnen, in dem wohl unpassendsten Moment, den ich mir vorstellen konnte.

Sein Griff verstärkte sich, als das Kutschhäuschen hart aufschlug und weiter schlitterte. Als wir endlich anhielten, stöhnte so ziemlich jeder vor Schmerzen auf.

,,Sind alle in Ordnung?", fragte Erwin und versuchte sich hochzustemmen. Sein sonst so perfekt sitzendes Haar war komplett zerzaust und Hanji lag auf ihm drauf. Mike widerum lag auf Hanji drauf. Ich lag zwischen Levi und Eren eingeklemmt, doch nur vorübergehend, denn Levi zog mich näher zu sich heran.

,,Was war das?"; fragte Hanji und hielt sich den Kopf.

Mike brachte alle mit einer energischen Handbewegung zum Verstummen. Ich horchte auf. Das waren Fußschritte. Auf der Seite des Kutschhäuschens. Dann herrschte kurz Stille. Ich sah Levi erneut an, als plötzlich die kleine Tür aufgerissen wurde und zwei Gewehrläufe in die Kabine gehalten wurden.

,,LAURENTIA SOLL RAUS KOMMEN!", brüllte eine gedämpfte Stimme.

Levis Finger bohrten sich stärker in meinen Arm.

,,5 SEKUNDEN; DANN ERSCHIEßEN WIR ALLE!"

Sein Blick bat mich, zu bleiben.

,,5!"

Hanji, Mike und Eren wussten nicht was los ist. Erwin schien mit finsterer Miene angestrengt nachzudenken.

,,4!"

Levi formte ein kleines Nein mit seinen Lippen und schüttelte den Kopf.

,,3!"

Bittend sah ich ihn an.

,,2!"

Dann lockerte sich sein Griff und er schloss die Augen.

,,1!"

,,ICH BIN HIER! STOPP!", brüllte ich und richtete mich vorsichtig auf.

Neben den Gewehren tauchten ein Arm auf, der mich anscheinend hochziehen sollte.

Ich sah ein letztes Mal zu Levi, als ich mit einem Ruck nach oben gezogen wurde.





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