Mordgelüste

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Begeistert war Cora nicht gewesen, sie zu sehen. Ganz im Gegenteil. Die Bürgermeisterin hätte ihrer Tochter die Tür nur allzu gerne vor der Nase zugeschlagen, aber Regina stellte den Fuß gerade noch dazwischen.
„Hallo, Mutter", säuselte Regina mit einem bösen Lächeln. „Schön, dich wiederzusehen." Ihr Gesichtsausdruck wandelte sich von falscher Freundlichkeit zu kaltem Hass. „Eigentlich nicht. Du gewährst uns Quartier, das ist der Grund, wieso wir hier sind."
Henry sah unglücklich drein. Er mochte es gar nicht, wenn seine Mom eine Show aus ihrem Wahnsinn machte. Oft wünschte er sich die Zeiten zurück, in denen sie beide alleine in ihrer kleinen Wohnung in Boston gelebt hatten. Regina hatte als Barkeeperin gearbeitet, und dabei ziemlich gut verdient. Genug, um ihnen ein Zuhause im Stadtzentrum zu ermöglichen. Da war keine irre Tante gewesen, die unter falschem Namen etwas mit Reginas Ex anfing und nun mit seinem Kind schwanger war. Da war auch keine Polizei, die ein Auge auf ihn hatte, sobald er sich seiner Mutter auf drei Meter Entfernung näherte, um sie durch Metallgitter sehen zu können. Sein Leben hatte einen grausamen Umschwung durchgemacht, seit Regina verhaftet worden war.
„Wieso sollte ich euch Quartier gewähren?", fragte Cora. Sie hatte das Kinn trotzig vorgereckt. Ihre Stimme klang fest, hochnäsig. Hätte Regina es nicht besser gewusst, hätte sie geglaubt, ihre Mutter hätte keine Angst. Doch sie wusste es besser. Damals war Cora gerannt, als sie der Wahrheit ins Gesicht hatte blicken müssen, dass ihre Tochter eine gemeingefährliche Soziopathin geworden war.
„Du lässt uns rein, weil ich dich sonst kalt mache", sagte Regina überdeutlich artikuliert. Sie wollte, dass Cora merkte, wie ernst sie das meinte. „Wir bleiben nicht lange. Ich will nur eine bestimmte Person töten, dann bin ich wieder weg."
„Wen?"
Sie drehte sich halb zu Henry um, der kreidebleich geworden war. Nicht völlig grundlos hatte sie ihm ihre Beweggründe verschwiegen, aus denen sie nach Storybrooke gefahren waren. Weil sie genau diese Reaktion erwartet hatte: Entsetzen. „Ich muss die Frau beseitigen, der wir unser ganzes Pech zu verdanken haben", sagte Regina beschwichtigend über die Schulter hinweg. „Sie hat damals die Detektive auf mich angesetzt."
„Die Halbschwester von diesem Kurt irgendwas?", hakte Cora nach, die immer noch die Tür möglichst weit geschlossen hielt. „Wie hieß sie noch gleich?"
„Mary Margaret Blanchard", antwortete Regina und starrte auf den Türrahmen, als wäre dort ein Bild von besagter Frau, das sie mit ihren Blicken durchbohren konnte. Mary Margaret hatte ihr gesamtes Leben zerstört. Wegen eines einzigen Fehlers, der schon Ewigkeiten her war.
„Und deshalb gehst du das Risiko ein, geschnappt zu werden?", piepste Henry verständnislos. „Weil du Rache willst?"
„Genau. Aber mach dir keine Sorgen, ich gewinne dieses Spiel." Ein kaltes Lächeln.
„Mom, Hauptsache, du überlebst! Gewinnen ist doch nicht so wichtig!", schrie Henry verzweifelt. Er konnte nicht fassen, wie man so stur sein konnte.
Seine Mutter stieß die Tür zur Bürgermeistervilla unvermittelt auf. Cora taumelte rückwärts und wich dann in die Diele zurück. Reginas Blick war stechend und berechnend, als sie ihre Mutter von Kopf bis Fuß musterte, wie sie einen Schritt weiter rückwärts machte. „Doch, Henry. Gewinnen ist alles."

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