Dreizehnter Eintrag

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Natürlich hatte Tara den Vorfall den anderen erzählt und es war schon wieder ein Aufschrei des Empörens und der Entschuldigungen, da sie nicht da sein konnten um mir zu helfen. Um ehrlich zu sein war mir das eher egal. Ich hatte den Rest des langen Wochenendes ohne weitere Schlägereien überstanden und konnte in Ruhe mit Markus und den Anderen proben, da sie den Plan, welche Songs sie spielen, wieder umgeschmissen haben.
Der Morgen verlief wie üblich. An der Haltestelle ein paar gehässige Blicke, im Bus Ruhe, auf dem Pausenhof und im Klassensaal ein paar dumme Kommentare und Bemerkungen und wie immer versuchte ich alles wenn möglich zu ignorieren. Auch wenn sich meine neuen Freunde versuchten für mich stark zu machen, klappte es allerdings nur bedingt. Als unsere Klassenlehrerin dann rein kam war es endlich still, doch sie war nicht alleine. Ihr folgte ein Junge unseres Alters mit einem schwarzen Pullover, tarnfarbener Hose, Boots und längeren, gepflegten hellbraunblonden Haaren.
»Frau Zeki, wer ist das?«, fragte Ali vorlaut.
»Das ist ein neuer Schüler, der für diese Woche bei uns sein wird«, gab sie zurück und sagte dem Jungen, dass er sich der Klasse doch vorstellen sollte.
»Ich bin Alexander, sagt aber ruhig Alex zu mir. Ich bin hier für diese Woche in der Schule weil mein Vater mich für eine Geschäftsreise mitnehmen musste«, sagte er in einem selbstbewussten Tonfall, als hätte er das schon öfter gemacht.
»Warte Mal! Trägst du etwa Eyeliner und schwarzen Nagellack?!«, rief Simon entsetzt aus der letzten Reihe und zeigte auf Alex' Fingernägel, die tatsächlich schwarz angemalt waren.
»Gott ist das Schwul!«, bemerkte Manuel gehässig.
Ich dachte, das würde Alex genauso demütigen wie mich immer, jedoch hob er zu meiner Überraschung nur herausfordernd den Kopf.
»Oh mein Gott, ihr tragt ja diesen rosafarbenen Markenpulli! Ihr seid ja solche Pussis!«, gab er schlagfertig zurück, worauf die restliche Klasse erstmal die zwei Jungs auslachte, die damit wohl nicht gerechnet hatten. Auch ich lachte. Alex hatte sich etwas getraut, was normal keiner tat.
»Jetzt beruhigt euch alle mal wieder«, meinte unsere Lehrerin.
»Auch wenn Alexander nur eine Woche hier ist sollte er euch auch ein bisschen kennenlernen...«
»Machen wir jetzt diese dämlichen Kennenlernspiele?«, fragte Sina mit einem Augenrollen und schnaubte dazu noch demonstrativ um ihre Abneigung zu unterstützen.
»Nein, wir machen nur eine kurze Vorstellungsrunde. Name, Alter, Hobbys. Bei einer ganzen Klasse dauert das lange genug«, antwortete die Lehrerin.
»Alexander, setz dich doch auf den freien Platz neben Darius«, sagte sie an den Neuen gewand und zeigte zu meinem Tisch.
Innerlich freute ich mich. Alex schien cool zu sein und mit Mobbern umgehen zu können, vielleicht könnte ich mir was bei ihm abschauen. Außerdem wollte in der Klasse fast niemand neben mir sitzen, und wenn es einer wollte, geriet er ins Fadenkreuz von Manuels Gruppe.
»Der Schwule kommt zum Harzer, wie passend«, grinste Manuel höhnisch.
»Ein Idiot sitzt beim Nächsten. Hoffentlich sterben sie an einer Epedemie von Dummheit«, konterte Alex erneut, woraufhin Manuel still blieb, und setzte sich links neben mich.
Unsere Lehrerin ließ die Konversation unkommentiert und bat Alex nochmal darum bei der Kennenlernrunde anzufangen, da er noch nicht sein Alter und seine Hobbys genannt hatte, was der Junge auch tat.
»Also nochmal für alle: Mein Name ist Alex. Ich bin fast siebzehn Jahre alt und meine Hobbys sind Gitarre und Bass spielen sowie Singen.«
Ich wäre fast vom Stuhl gefallen, als er das gesagt hatte, da meine Hobbys ja so ziemlich die selben waren. Aufgrund seines Aussehens hatte ich von Anfang an die Vermutung gehabt, dass er Metal mag, so wie ich. Das er auch noch Musik macht...
»Welche Art von Musik machst du?«, fragte unsere Lehrerin, woraufhin er tatsächlich die von mir gedachte Antwort gab.
»Metal.«
Anscheinend hatte Frau Zeki das Interesse verloren und gab an mich weiter.
»Ich heiße Darius, bin sechzehn Jahre alt und mache auch Musik. Ich spiele Gitarre und Schlagzeug und singen tue ich auch«, sagte ich möglichst ruhig, aber innerlich wartete ich gespannt auf Alex' Reaktion.
»Du magst auch Metal, Punk und Rock, oder?«, fragte er mich gespannt, was ich auch bejahte.
»Schön, ihr mögt das Selbe! Heiratet doch gleich!«, kam es von Ali.
»Jungs, bitte«, unterbrach Frau Zeki die Konversation, noch ehe Alex kontern konnte.
»Julien, machst du weiter?«
So zog sich die Runde weiter, bis auch der Letzte sich vorgestellt hatte und Frau Zeki begann dann mit dem eigentlichen Unterricht, von dem nur noch zwanzig Minuten geblieben waren.
Während sie eine Mindmap an die Tafel malte, tippte mich Alex an.
»Kannst du mir vielleicht mit dem Stundenplan helfen?«, flüsterte er und zeigte auf ein gedrucktes Blatt Papier mit einem Stundenplan.
»Zeig mal in welche Kurse du eingeteilt bist«, flüsterte ich zurück und er schob mir das Blatt zu.
Ich schaute kurz darüber und schob es zurück:»Sieht aus, als hättest du die Selben wie ich.«
»Klasse! Dann halte ich mich an dich!«
»Wir können auch in allen Kursen zusammen sitzen. Ich hab nämlich überall einen ganzen Tisch für mich.«
»Wirklich? Das passt ja!«
»Alex, Darius, aufpassen!«, kam es von unserer Lehrerin und wir konzentrierten uns wieder auf den Unterricht.

Als dann endlich große Pause war, ging ich zusammen mit Alex raus. Ich stand seit kurzem in den Pausen immer bei Ju, Vic und Flo, sowie jetzt auch noch Tara, Jaqueline, Svenja und Marcel. Wir trafen uns wie immer bei der alten Tischtennisplatte, die lag weit genug weg vom Stammplatz von Manuel und Konsorten. Die Anderen warteten schon und waren wohl nicht darüber erstaunt, dass ich Alex im Schlepptau hatte.
»Scheint mir so als hättest du einen neuen Freund gefunden, Darius«, grinste Ju.
Ich ließ das einfach mal so stehen und packte mein Essen aus.
»Wer wart ihr jetzt alle nochmal? Ich hab's noch nicht so mit den Namen«, fragte Alex etwas verlegen.
»Kein Problem, das passiert jedem mal«, meinte Flo verständnisvoll.
»Frag einfach nochmal nach, wenn du dir unsicher bist.«
»Also ich gehe für dich nochmal der Reihe nach durch«, mischte ich mich ein und zählte der Reihe nach nochmal die Namen auf.
»Alex, ich weiß, die Frage bekommst du sicher oft zu hören, aber was hat das eigentlich mit dem Nagellack und dem Eyeliner auf sich? Ich meine es wirklich nicht böse, es interessiert mich nur«, fragte Svenja etwas nervös.
»Kein Problem. Ich weiß das du es nicht wie diese Idioten meinst. Es ist einfach ein Ding in der Szene, wie eben die langen Haare«, antwortete er locker.
»Und ich persönlich finde es auch cool an mir.«
»Der Meinung bin ich ehrlich gesagt auch. Ich kann mir dich kaum ohne diese dunklen Augenränder vorstellen, da sticht deine ungewöhnliche Augenfarbe gut raus«, mischte sich Tara in das Gespräch ein.
»Mal was anderes. Fährst du mit deinem Vater öfter weg?«, fragte Marcel.
»Ja, teilweiße sogar in andere Länder. Daher spreche ich einige Sprachen zumindest so gut, dass ich einen Großteil verstehe.«
»Welche Sprachen sprichst du alles?«, fragte ich Alex.
»Also Deutsch ist meine Muttersprache. Englisch kann ich fast fließend, genauso wie Französisch und Spanisch. Meine nächstbeste Sprache ist Schwedisch, wo ich übrigens fast ein Jahr in die Schule gegangen bin. Dann verstehe ich sogar relativ viel Italienisch und Portugiesisch und ich kann ein paar Brocken Russisch und Türkisch sowie Holländisch«, zählte er auf.
»Das sind ja ganze zehn Sprachen! Davon fünf fließen oder fast fließend!«, erfuhr es Vic.
»Und das hast du alles im Verlauf der Zeit gelernt?«, fragte Ju ungläubig.
»Ich hatte extra Sprachunterricht. Aber Italienisch und Portugiesisch verstehe ich relativ gut wegen meinen Französisch und Spanisch Kenntnissen, sprechen kann ich es wenig bis kaum. Schwedisch ist dem Deutschen ähnlich, allerdings nicht die Aussprache, aber die hab ich soweit gut im Griff. In der Türkei und in Russland war ich nicht lange, aber ein bisschen was ist eben hängen geblieben. Holländisch kommt aus der selben Sprachfamilie wie Deutsch, Englisch und Schwedisch, also ist es umso leichter für mich es zu lernen. Rein theoretisch könnte ich auch ganz leicht Dänisch oder Norwegisch lernen. Oder Isländisch. Aber ich glaube das wäre zu viel des Guten«, erklärte er uns.
»Was ich aber unbedingt noch lernen will ist Finnisch. Das ist aber nochmal um einiges schwieriger als Schwedisch, da es wieder eine komplett andere Sprachfamilie ist.«
»Du hast auch offenbar ein Talent für Sprachen, oder?«, fragte Flo beeindruckt.
»Keine Ahnung, kann sein. Ich hab in der Grundschule mit Englisch angefangen, dann kam in der Fünften Spanisch dazu und ich hab ein Jahr später noch Französisch dazu genommen. Dann kam in der achten Klasse das Jahr in Schweden, worauf ich mich ein halbes Jahr vorbereitet hatte und danach eben noch das bisschen der anderen Sprachen.«
»Da wird man ja glatt neidisch«, meinte Jaqueline.
»Glaubt mir, das ist Fluch wie Segen. Du magst dich zwar mir vielen verständigen können, aber trotzdem musst du alle Sprachen auch weiter üben. Wären bei mir Spanisch, Französisch und Schwedisch, da Deutsch ja meine Muttersprache ist und Englisch hat man in jeder Schule.«
»Ist das ganze nicht auch ziemlich stressig? Ich meine die ganzen Umzüge, das Lernen der Sprachen und deine Hobbys neben der Schule«, wollte Ju wissen.
»Ja, das ist schon stressig, aber es gefällt mir und mich interessieren auch fremde Kulturen. Mein Vater gibt mir auch viele Freiheiten, da ich das ja freiwillig mitmache und so. Denke ihr wisst wie ich es meine.«
»Ich hab noch eine Frage!«, meldete sich Marcel.
»Wie lange machst du schon Musik? So lange wie Darius?«
»Ich spiele schon seit ich klein bin Gitarre«, fügte ich bei.
»Seit der Grundschule«, antwortete Alex.
»Also etwa gleich lange«, schloss Flo.
»Denke mal ja.«
»Ich wette, ihr hört auch so ziemlich die selben Bands?«, riet Tara.
Zur Antwort drehte sich Alex um und machte die Rückseite seines Pullis sichtbar, auf welche er Patches mit verschiedenen Logos aufgenäht hatte.
»Da sind so Einige dabei«, sagte ich und zeigte auf ein paar Logos.
»Krass! Hast du die selbst aufgenäht?«, fragte Svenja.
»Die Meisten. Meine Mutter hat es mir beigebracht«, sagte Alex als er sich wieder umdrehte.
»Irgendwie schon peinlich, dass kein Mädchen hier das kann«, meinte Jaqueline verlegen.
»Es gibt auch Jungs die nicht grillen können«, tröstete Vic sie mit einem amüsieren Lächeln.
Wir verbrachten den Rest der Pause mit Reden und sobald der Gong ertönte, liefen wir wieder ins Schulgebäude. Alex und ich waren in einem anderen Chemiekurs als die Anderen und liefen in eine komplett andere Richtung. Allerdings hatte ich vollkommen vergessen, dass leider auch ein paar meiner Mobber in diesem Kurs waren und Alex hatten sie nun auch auf dem Kiker, und zu unserem Pech war unser Lehrer mal wieder spät dran, was sie natürlich ausnutzten um uns mit dummen Sprüchen bombardierten.
Alex und ich versuchten sie zu ignorieren und ließen sie einfach Reden. Böser Fehler.
»Na? Kontersprüche ausgegangen?«, verhöhnte Ali den neuen Schüler, der ihm nur einen genervten Todesblick schenkte.
»Bei Kontersprüchen bin ich sehr kreativ, im Gegensatz zu euch und euren Pöpeleien, da solltet ihr mal kreativer werden. Ach warte, ich vergaß: Ihr habt zu wenig Gehirnzellen für Kreativität. Das tut mir jetzt aber Leid.«
»Argh! Mach dich nicht so über uns Lustig!«, fauchte Nick wütend und ballte seine Faust.
»Mal Ernsthaft, was ist eigentlich euer Problem? Weder Alex noch ich haben euch irgendwas getan!«, ergriff ich endlich mal das Wort.
Diese Frage hatte ich ihnen schon oft gestellt, hatte aber eher weniger erfreuliche Antworten bekommen wie ›Ein Harzer wie du hast es nicht anders verdient‹ oder ›Du bist es nicht wert gut behandelt zu werden‹. Jetzt war ich aber mal gespannt, was sie diesmal sagen würden, aber Ali schien aus dem Konzept geworfen worden zu sein. Einen Moment lang spürte ich den Triumph, jedoch legte er nach ein paar Sekunden die verwirrte Miene ab und sah mich wieder mit kalten Todesblicken an.
»Du hast es nicht anders verdient, genau wie er hier«, spottete er, was mir und Alex allerdings eine eher skeptische Miene entlockte.
»Eine äußerst... dämliche Antwort«, meinte Alex unbeeindruckt.
»Gebt doch einfach zu, dass ihr Minderwertigkeitskomplexe habt und das nur durchzieht, um euch cool zu fühlen. Und, by the way, es ist absolut uncool, hört einfach auf mit der Scheiße!«
»Denkst du wir hören auf das Geschwätz von nem Schwulen?!«, keifte Nick wieder, Alex blieb aber immer noch die Ruhe selbst.
»Und selbst wenn es so wäre, eure Angelegenheiten mögen mich vielleicht nichts angehen, aber bei Mobbing und Ausgrenzung hat keiner wegzusehen. Noch besser, es sollte keinem angetan werden. Ich kenne Typen wie euch, die gibt es überall wo ich schon war. Und ich habe auch die Opfer gesehen, aber Darius... habt ihr überhaupt eine Ahnung wie schwer er es hat?! Ich kenne ihn erst seit heute und vielleicht jetzt schon besser als ihr alle zusammen! Ihr seid einfach nur feige Hunde die ihrem Anführer wie ihrer Mutter folgen und das tun, was er auch tut!«
Bevor es von Seiten Alis Eskalieren konnte, hörten wir von der Treppe her ein Schlüsselklimpern, was glücklicherweise das Kommen unseres Lehrers ankündigte. Vor unserem Chemielehrer würden sie mich nicht mobben, weil er ging damit nicht so zaghaft wie unsere Klassenlehrerin um. Also hatten wir vorerst endlich Ruhe.

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Heyho! Oukami meldet sich aus stürmischen Zeiten!

Gerade stehen mega viele Klassenarbeiten an, aber ich hatte eine spontane Idee, die noch ein paar Kapitel füllen würde, und so entstand der neue Charakter Alex und die groben Ideen zweier kleiner Sidestorys. Vorerst will ich aber nur eine fest schreiben, ob ich die Andere noch umsetzen will weiß ich selbst noch nicht so genau.

Übrigens habe ich das Buch bei einem Award angemeldet. Darum werde ich in nächster Zeit gerade in rechtschreiblicher Hinsicht die vorigen Kapitel überarbeiten (wirklich sehr dringend nötig!).

Erwartet so schnell nicht noch ein Kapitel, erstmal muss ich Mathe und Bio heil überstehen... und noch sehr viele andere Arbeiten... 😅

Song: No more Sorrow von Linkin Park

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