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Der tosende Applaus von Jung und Alt hallte in meinen Ohren wie eines dieser seltenen Gewitter, die auf unsere Stadt nieder gingen.
Die den Sand der Wüste aufweichten und ihn in ein Meer verwandelten.
Gestern war es geschehen.
Ich hatte die schweren Wassertropfen vom Himmel fallen sehen.
Ein dunkler Himmel, nicht schwarz wie die Nacht, nicht rein.
Nein, grau und voller Wolken die die Sonne vom Himmel verdrängt hatten.
Das Wasser war auf die Wüste gerasselt wie der Zorn meines Vaters es bei mir tun würde, wenn ich vollzog was ich vorhatte.
Es hatte den Sand aufgeweicht, diese grosse mächtige Wüste auseinander genommen wie die Heere, die sich gegenseitig schlugen.
Ich hatte es als Zeichen genommen, dass der Entschluss der in meinem Kopf Gestalt annahm, richtig war.
Der Sturm vor meinen Augen wandelte sich wieder um in die begeisterten Gesichter des Adels und des Volkes zu sehen, die gleichermassen verteilt auf den Tribünen sassen und den Pferden zusahen.
Die Muskeln der starken Tiere bewegten sich unter dem geputzten Fell, die Zotteln des Schmucks an ihren Hälsen baumelten neben der flatternden Mähne.
Ich liebte diese Tiere und alle hier taten dasselbe.
Zudem war es amüsant zu sehen, wie die Künstler sich von ihren Rücken schwangen und unter ihrem Bauch wieder auf den Sattel kletterten.
Einige sprangen in die Luft und drehten sich, so verdreht dass man vergessen konnte dass sie Menschen waren, bevor sie sich wieder wie Schlangen auf den Rücken ihrer Pferde gleiten liessen.
Die Tiere wussten genau wie lange sie traben mussten, wann sie anhalten mussten und wann sie ihre langen Beine einknicken mussten, um sich gemeinsam mit ihren Heeren vor mir zu verbeugen, wenn ihre Vorstellung zu Ende war.
Ich klatschte leicht in meine Hände und warf den Künstlern Goldstücke zu, die ich mit meinen geschmückten Fingern aus den Goldbeuteln zog, die mir Ardon hin hielt.
So gehörte es sich, wenn einer Königin die Vorstellung gefiel. Anscheinend.
Er sass neben mir auf einem weit weniger prunkvollen Thron als ich, doch er sass weiter vorne als meine Schwestern.
Hinter uns sassen die drei, anmutig und voller Akzeptanz dass ich jetzt das Sagen hatte.
Doch ich wusste dass sie innerlich hofften dass ich vom Stuhl fiel und mir das Genick brach.
Das sah ich jedes Mal wenn ich mich zu Aleen umdrehte und sie fein lächeln den Kopf neigte.
Es lag etwas in der Luft und sie wusste dass es mit mir zu tun hatte. Sie würde anscheinend nicht mehr lange warten.
"Exzellente Vorstellung."
Lobte ich einen jungen Mann mit einem Zopf, länger als meine Haare es waren der erfreut das Goldstück aus der Luft pflückte und danach auf seinem Schimmel aus der Arena ritt, die von den Hufen der Reittiere umgepflügt worden war.
"Prinzessin, das war der letzte Reiter gewesen, es ist bereits dunkel und euer Vater veranlasst jetzt meist..."
"Ich weiss was mein Vater tut."
Unterbrach ich den Minister, der langsam das Gold weg steckte, damit Niemand aus dem Volk auf dumme Gedanken kam.
Nicht dass sich Jemand getrauen würde irgendetwas zu tun, die Wachen scharten sich um mich wie Wölfe.
Sonst war es mein Vater, jetzt war ich das wichtigste Glied der Nahrungskette, obwohl Ardon die Stadt regierte.
"Mein Vater veranlasst ein Festessen.
Doch wieso sollten wir feiern wenn die Väter, Brüder und Söhne, die Onkel und alle anderen Männer da draussen sterben um unser Leben möglich zu machen, welches wir gerade führen."
Meinte ich bissig und verzog die Lippen.
"Wieso habt ihr dann eine Show veranstaltet Prinzessin?"
Ich erstarrte.
"Aus demselben Grund. Ablenkung. Wie es eine Königin tun würde."
Ich atmete aus.
Eine Sekunde hatte ich gedacht er wäre hinter meinen Plan gekommen, doch er spielte seine Rolle wie vorgesehen. Der Treue Diener des Reiches.
Er dachte nicht im Traum daran dass ich anders war als er.
"Ihr habt natürlich recht. Lasst die Speisen herbringen."
Ich winkte einigen Köchen zu, die sich ebenfalls an der Show ergötzt hatten.
Sofort hoben sie ihre weissen Mützen auf und eilten so schnell es ging weg.
Die Zuschauer hingegen applaudierten nun und Musik setzte ein, während sich fröhliches Geplapper erhob.
Ich liess den Blick über die zerstreuten Menschen fliegen, sie waren sich solche Situationen gewöhnt.
Sie hatten gelernt damit umzugehen, zu warten und zu hoffen.
Zu bangen. Ich war es mir nicht gewohnt.
Ich dachte immer ich hörte die Schreie der sterbenden auf dem Schlachtfeld. Ich dachte immer den metallischen Geschmack auf der Zunge zu spüren.
Ich wurde den Gedanken nicht los, dass Asher irgendwo in der Wüste lag, Sand vermischt mit dem Rot seines Blutes.
Keuchend und verzweifelt im Versuche zu überleben.
Ich schluckte und merkte, dass meine Hände sich in meinem Schoss verkrampft hatten.
"Alles in Ordnung bei euch, Majestät?"
Erkundigte sich eine Wache die neben mir standy
Erst als ich seine Stimme hörte, erkannte ich Muhammad unter der Rüstung.
Es war gut zu wissen, dass er hier ein gutes Leben führte.
Eines welches ihm würdig war, als treuer Krieger als welcher er sich bewiesen hatte.
Ich nickte schnell und entspannte meine Hände.
Es gab immer zweifelnde Augen die auf mir lagen.
Und ich musste mich ihnen gewachsen zeigen.
Dennoch wurde es Zeit jetzt meinen Plan in Kraft zu setzen.
Kein besonders ausgeklügelter oder logischer Plan, aber er konnte funktionieren.
Und diese Chance war es wert, darauf zu wetten.
"Ich bin müde. Ich würde mich gerne in meine Gemächer zurück ziehen."
Ich lächelte müde. Ich beherrschte die Kunst einer Frau unterdessen perfekt.
Emotionen ausnutzen.
"Natürlich Prinzessin. Soll ich euch geleiten?"
Fragte der Mann neben mir in der Rüstung doch ich schüttelte den Kopf.
"Ich werde alleine hoch finden."
Ardon sah mich besorgt an.
"Aber Majestät, alleine seid ihr nicht sicher."
Ich sah ihn scharf an.
"Ich kann gut auf mich aufpassen, Minister."
Stimmte nicht ganz, aber ich konnte keine Wachen gebrauchen, dort wo ich hin wollte.
"Wie ihr es wünscht, Prinzessin."
Der schwarzhaarige ältere Mann neigte eilig den Kopf und als ich mich erhob, ertönte erneut begeisterter Beifall.
Es musste ihnen gefallen haben dass ich für sie etwas so tolles arrangiert hatte.
So hielt man sie bei Laune obwohl man ihnen die Männer nahm, nur um alte Feindschaften wieder aufleben zu lassen.
Ich neigte kurz den Kopf und schenkte den Zuschauern ein, ausnahmsweise echtes Lächeln.
Danach wandte ich mich ab und lief, mit hinter mir her schleifenden Kleid, an meinen Schwestern vorbei.
Sie alle neigten den Kopf, gerade so tief dass ich noch den Hass in ihren Augen blitzen sehen konnte, die mich anstarrten.
Doch gerade war es mir egal.
Ich musste nur an etwas denken. Das Wichtigste.
Also schritt ich über die Marmorplatten, verliess das Fest und liess zu dass sich die Köche vor mir verbeugten, die die Speisen auf silbernen Platzen servieren gingen.
Ich schnappte mir einige Dinge, ich würde sie in die Tasche stecken, die ich von Amora hatte.
Danach lief ich die Stufen der grossen Treppe hinauf, lief durch die, wie ausgestorbenen, Gänge und öffnete meine Zimmertür.
Ich hatte alles bereit gelegt.
Die Tasche aus gegerbtem Leder, wo ich all das Essen hinein steckte und die Kleider.
Einfache Kleider die mich an den Kartoffelsack erinnerten, aus dem ich mir einst Kleidung fertigte.
Hosen, etwas was unbequemer war als ich es jemals gedacht hätte; aber effektiv.
Und ein Hemd das mich vor Sand schützen würde.
Einen Turban, den ich mir um den Kopf schnürte sodass nur meine Augen zu sehen waren.
Blaugraue Augen, das Einzige was mich noch an mich erinnerte.
Als ich mich im Spiegel betrachtete, hielt ich mich selbst beinahe für einen Mann.
Ich nickte zufrieden.
Nur noch eine Waffe.
Ich fischte das kurze Sichel Schwert unter meinem Bett hervor und steckte es mir an.
Ich hatte es von Muhammad.
Er war der Einzige der es mir gegeben hatte ohne nachzufragen.
Oder den Minister zu informieren.
Ich hing mir die Tasche über und verliess mein Gemach, während ich mich umsah.
Es war nicht schwer, ungesehen aus dem Palast zu kommen.
All die Wachen waren nun bei meinen Schwestern und dem Minister.
Beim Essen, passten darauf auf dass keine Diebe die silbernen Platten stahlen.
Und die Thronerbin schlich sich heimlich, als Mann verkleidet hinaus in die Ställe.
Oder besser gesagt in einen ganz bestimmten Stall.
In den Stall meines Pferdes, welches ich von einem Prinzen bekommen hatte, welchen ich nicht heiraten wollte.
"Hallo meine Schöne."
Flüsterte ich, als ich das Holzgatter hinter mir schloss.
Es roch gewohnt nach Pferd, nach dem Heu das golden auf dem Boden lag und nach dem Fell der Tiere.
Das grosse Pferd schnaubte und machte einige Schritte vorwärts und zurück.
Die Stute hatte schöne Augen, in einem schmalen und majestätischen Kopf.
Die lange Mähne hing gepflegt und glänzend an ihrem rabenschwarzen Hals hinunter.
Ihre Muskeln spielten unter ihrem Fell und sie spitzte die Ohren nach vorne.
"Keine Angst, ich werde noch einen Namen für dich finden. Aber zuerst musst du mir zeigen wieviel Stärke in dir steckt."
Als würde sie mich verstehen, lehnte sie langsam den Kopf nach unten und blies aus ihren sanften Nüstern warme Luft auf meine Hände.
Unter dem Kopftuch lächelte ich leicht, sie würde mich sie reiten lassen.
Sie vertraute mir und sie wusste dass ich es auch tat.
Langsam hob ich den schweren Sattel auf ihren breiten Rücken.
Er war verdammt schwer und die vielen Verzierungen die ich dem Ledernen Sattel zuvor abgenommen hatte, hätten nochmals einige Pfund gewogen.
Ich hatte einige Male geübt Pferden das Zaumzeug anzulegen, doch jedes Mal hatte es mir das Herz zerrissen, den majestätischen Tieren den Knebel in den Mund zu stecken.
Oftmals waren ihre Nüstern wund gescheuert und entzündet.
Ich wollte nicht dass es meinem Pferd so erging.
Also hatte ich vorgesorgt. Das Zaumzeug, welches ich ihr über die pelzigen Ohren zog, war nicht wie die anderen.
Anstelle des Mundstück waren einfach um ihr Maul Riemen gespannt.
Sie würde meine Befehle spüren.
Jedoch nicht als reissender Schmerz in ihrem Maul, sondern als sanfter Druck an den Seiten ihres Kopfes.
"Besser, nicht wahr?"
Flüsterte ich und führte sie mit leisen Schritten aus dem Stall hinaus.
So leise wie es mit den klickernden Hufen im Schlepptau ging, huschte ich durch den Hof, der wie ausgestorben vor mir lag.
Die Musik hörte ich von weitem klingen.
Die lachenden und tanzenden Menschen, ich konnte sogar das Essen schmecken.
Ich schwang mich in den Sattel und nahm das Zaumzeug auf, in Beide Hände um mir Gewissheit zu verschaffen, dass es gut war, was ich tat.
Dass es richtig war.
Nochmals drehte ich den verhüllten Kopf zum Fest, die Fackeln erleuchteten es, doch der Rest der Stadt lag im Dunkeln.
Das gesamte Volk hatte sich auf den Festplätzen zusammengefunden und vergassen so die Mühen des Alltags.
Ich schluckte und betete dass ich nicht den grössten Fehler meines Lebens beging, indem ich meinem Herzen folgte.
Einem so törichten Herzen.
Dann wandte ich die schwarze Stute, sie verschmolz mit den Schatten und ich hatte das Gefühl, dass ich meinen konnte ich ritt einen Geist.
Sie war eine wahrhaftige Göttin, so leise wie sie sich durch die Gassen bewegte, war sie wirklich eine.
Sie trabte nur, doch ich schwebte auf Wolken.
Jeden Schritt passte sie meiner Bewegungen an und immer wenn meine Hüfte sich bewegte, bewegte auch sie sich.
Es war ein schönes Gefühl, zu reiten.
Schon immer.
Aber jetzt hatte ich nicht das Gefühl dass ich auf etwas zu ritt, sondern dass ich floh.
Vor Verantwortung, vor dem was ich jetzt war.
Als ich den Blick über die leeren Häuser schweifen liess und den dunkeln Marktplatz überquerte, fühlte ich mich wie früher.
In eine Situation zurückversetzt in der ich ebenfalls aus einer Stadt reiten wollte.
Damals gehetzt wie eine Hündin, dieses Mal um den aufzusuchen, wegen dem all das geschehen war.
Ich wusste dass es mir verboten war.
Weil ich eine Frau war. Hilflos.
Ich konnte mich nicht verteidigen, sagten alle.
Das mochte ein Stückweit stimmen, aber ich hatte es dennoch gewagt.
Hatte alles verraten was mir lieb war, weil ich mir ansonsten mein Leben lang bereuen würde, dass ich nicht auf mein Herz gehört hatte.
Als ich vor den Stadttoren anhielt, von der einige Wachen mich anwiesen anzuhalten, musste ich noch einmal an meine Zweifel denken.
Was war richtig? Meine Stadt, mein Volk und meine Bestimmung?
Oder mein Herz und den Mann den es liebte?
Egal was die richtige Antwort war, meine Entscheidung stand fest.
Auch wenn sie vielleicht falsch war.

Was denkt ihr? Tut sie das Richtige?
Ich bin gespannt was ihr davon haltet
Und ich hoffe natürlich auch ihr bleibt gespannt dabei hehe xD
Love you
Tala

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