19 باب

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Muhammad wollte mich weg ziehen, wollte erreichen dass ich meinen Blick abwandte.
Doch das tat ich nicht.
Ich starrte die ganze Zeit hin.
Von dem Moment an, als die Pferde mit ihren Hufen die ersten Zelte niederrissen und die schlafenden Menschen zertrampelten.
Ich sah zu wie ihre schweren Körper die Fackeln umfallen liess und Feuer sich lechzend ausbreitete und beinahe jedes Zelt des Lagers, eines von vielen und trotzdem ein grosses, ansteckte.
Ich beobachtete es und meine Tränen wurden von der Hitze des Feuers getrocknet, während einige schreiende Gestalten versuchten, aus ihren brennenden Kleidern zu steigen.
Sie schafften es nie aus dem Lager, bevor sie reglos zu Boden vielen und der Geruch von verbranntem Fleisch sich langsam ausbreitete.
Die Funken stoben in das Schwarz der Nacht und der Himmel schwieg dazu nur.
Mit zitterndem Körper nahm ich wahr wie Ash's Männer verzweifelt versuchten, nach ihren Waffen zu greifen und zu kämpfen.
Einige schafften es, ihre Abgreifer zum Sturz zu bringen und die Pferde wieherten qualvoll bei den Schmerzen des Sturzes.
Doch der grösste Teil rannte zwischen der brennenden Stadt aus Zelten hilflos wie Ameisen herum und wurden von meinem Vater getötet.
Ich sah keinen Einzigen, der es aus dem Lager schaffte, ohne dass die Wachen dort, ihn mit einem Schwert durchbohrten.
Verzweifelt versuchte ich Ash's Zelt auszumachen, das grösste des Lagers.
Zwischen den Pferden den herum rennenden Menschen war es schwer, einen Blick darauf zu erhaschen.
Doch dann, für einen kurzen Moment blockierte Niemand mehr meine Sicht darauf.
Mein Mund öffnete sich zu einem qualvollen Schrei, als ich sah, wie die Flammen das Zelt auffrassen und wie mehrere Männer ihre Pferde darauf herumtrampeln liessen.
In meinen Ohren wurde es langsam ruhig.
Das Geschrei und das Flackern des Feuers entfernte sich, nur noch verschwommen nahm ich den Kampf der vor mir wütete und die verzerrten Gesichter der Sterbenden wahr.
Vor meinem inneren Auge sah ich Ash. Zerdrückt und mit leerem Blick in seinem Zelt und die Flammen, die seinen schönen Körper langsam zerfressen würden.
Mein Herz schien zu brechen und der heisse Schmerz breitete sich in meiner gesamten Brust aus.
Ich schrie und weinte, liess mich auf den Boden fallen und schlug auf den Sand ein, als wäre er schuld, am Tod meines Geliebten und nicht ich.
Die Tränen versiegten in einem Augenblick und mein Blick schoss hoch.
Es stimmte. Ich war alleine Schuld daran, dass Ash tot war. Ich hätte nicht kommen sollen, ich hätte nicht denken sollen, dass die törichte Liebe eines Mädchens eine Feindschaft überbrücken könnte.
Stattdessen hatte ich dafür gesorgt, dass hunderte von unvorbereiteten Männern abgeschlachtet worden waren. Ihre Familien würden sie nie wieder sehen.
Und ich würde Asher nie wieder sehen. Und das alles nur, weil ich mich geweigert hatte zu gehen, als er mich darum gebeten hatte.
„Ich habe ihn umgebracht."
Flüsterte ich mit rauer und brüchiger Stimme, während mir Muhammad vorsichtig aufhalf.
Seine Stimme war traurig, wegen des Verlust eines Freundes, doch auch überzeugt.
„Das seid ihr nicht Daya. Wir müssen jetzt gehen."
Wehmütig und mit gebrochenem Herzen wandte ich mich nochmals dem Lager zu.
Beinahe dem Erdboden gleichgemacht.
Die anderen Lager weiter hinten würden sie nicht angreifen, doch dieses hier war zerstört.
Es war untergegangen unf Ash mit ihm.
Dann wandte ich mich ab und liess mich von Muhammad auf mein Pferd heben.
Doch ich nahm das nervöse Tänzeln meiner Stute nicht wirklich wahr.
Auch nicht als Muhammad ihre Zügel an sich nahm und wir, bewacht von einer Eskorte aus Kämpfern, losritten.
Die Wüste flog an mir vorbei, während ich wie eine Gefangene in der Mitte der groben Männer ritt und nur geradeaus starrte.
Die Nacht verschluckte mich und meine Augen sahen trotzdem nur das Feuer und meine Ohren hörten nur die Schreie.
Alles was ich tun konnte, war zu atmen und mit jedem Zug, der meine brennenden Lungen füllte zu erkennen, dass Ash nie wieder dieselbe Luft atmen würde wie ich.
Vielleicht war es ein Schockzustand, vielleicht weigerte ich mich auch einfach, zu glauben dass er tot war.
Auf jeden Fall sass ich den ganzen Ritt über nur steif da. Und selbst als bei Morgendämmerung die Stadttore sichtbar wurden, reagierte ich nicht darauf.
Sie Sonne blendete mich, also schloss ich die Augen.

Als ich sie das nächste Mal, oder vielleicht auch einige Wimpernschläge später, das wusste ich nicht,wieder öffnete, sass ich in meinem Zimmer.
Die Wachen hatten mich schnell in meine Gemächer gebracht, bevor der Hof erwachte und man mich hätte sehen können.
Das Mädchen dass sich wie ein Mann gekleidet hatte, voller Dreck und Sand in den Haaren war und dessen schmutziges Gesicht von den Bahnen ihrer Tränen gezeichnet war.
Die Prinzessin, die gerade ihren Lebenswillen verloren hatte.
Die Gefangene, die vor einer verschlossenen und bewachten Tür sass, aus der sie nicht gehen konnte.
Selbst die Türe zum Balkon war geschlossen.
Ich hatte ohnehin nicht die Kraft, irgendetwas an meinem Körper zu bewegen.
Ich wusste nicht einmal, wie ich zu meinem Bett gelangt war.
Mit hängendem Kopf und kraftlosen Gliedern sass ich so da, bis die Sonne hoch am Himmel stand.
Die Zeit spielte auch keine Rolle mehr.
Dann öffnete sich plötzlich die Zimmertür und ich hob meinen Blick.
Amara mit ihrem kleinen Sohn auf dem Arm trat ein.
Sie schloss die Türe langsam hinter sich und blieb stehen.
„Muhammad hat mir alles erzählt. Ich bin hier um dich zu waschen."
Sie war gerade zum Richtigen Zeitpunkt angekommen.
Ich brauchte jetzt dringend Jemanden, dem ich wirklich vertrauen konnte.
Und das war alleine sie.
Also nickte ich langsam und sie kam auf mich zu.
Als sie ihr Baby langsam und vorsichtig auf das Bett gelegt hatte, schlossen sich ihre Arme um meine stinkende Kleidung.
„Es tut mir so leid, Daya. Er war ein guter Mann. Und er wird in deinem Herzen weiterleben."
Flüsterte sie. Meine Tränen kamen wieder hoch, doch ich nickte verbissen.
„Ich bin schuld daran, Amara."
Schluchzte ich, während sie sie langsam und sanft aus den Hosen und dem Oberteil half.
Meine Haut war gerötet und wund, den Stoff vertrug ich nicht mehr gut, seit ich mit Seidenkleider gewohnt war.
Sie warf sie auf einen Haufen und schöpfte heisses Wasser aus den Eimern meines Bades, während ich ihr dabei zusah und neben dem brabbelnden Baby auf dem Bett sass.
Ihre Haut war noch immer von Narben geprägt, aber ihr Haar war ordentlich geflochten und sie hatte zugenommen. Sie sah gesund aus.
Schweigend beobachtete ich sie und beobachtete ihre leichten Schritte, als sie wieder zu mir kam.
Dann lächelte sie und spielte kurz mit den Fingern des Babys, welches Stumm aber mit grossen Augen auf dem Bett lag und sich zu drehen versuchte.
Es klappte nicht.
„Komm Daya. Waschen wir den Schmutz von dir ab."
Ich nickte und folgte ihr ins Bad.
Sie würde vielleicht den Schmutz auf meinem Körper abwaschen können. Eine fahle Erinnerung an Geschehenes.
Aber den Schmutz den meine Seele nun auf sich trug, den konnte kein Wasser der Welt wieder weg bringen.
Ich schniefte und stieg langsam in die Wanne.
Es klang leise, als ich mich auf das Kupfer fallen liess und mein Gesäss kurz schmerzte.
Dann lehnte ich langsam den Kopf zurück und schloss die Augen.
Meine Tränen tropften in das stille Wasser, dessen Wärme meine Haut durchdrang und meinen zitternden Körper zu beruhigen begann.
„Ich weiss nicht was ich tun soll. Jetzt wo er tot ist..."
Schaffte ich es, nach einer Weile zu sagen.
Verständnisvoll nickte Amora und fuhr mit einem Lappen über mein Gesicht, bevor sie ihm auswrang und das Wasser auf meine Knie prasselte, welche aus der Wanne heraus ragten.
„Es ist schwer. Doch du lebst noch. Es gibt einem Grund wieso du nicht dort gestorben bist."
Meinte sie sanft, aber bestimmt.
Diese Kraft die diese Frau in sich trug, nach allem was sie erlebt hatte, faszinierte mich.
Ein kleiner Teil in mir, wollte ihr nacheifern.
„Welchen?"
Fragte ich leise nach und hob meine verquollenen Augen zu ihr.
Sie begann, ein wohlriechendes Öl in meine Haare einzumassieren und der ganze Raum duftete nun nach Blumen.
Ich begann wieder zu weinen bei dem Gedanken, dass Ash mich immer so gennant hatte. Blume.
„Du lebst noch, weil das Leben mehr für dich bereit hält. Du fühlst dich schuldig weil du noch lebst und er nicht. Aber das bedeutet nicht, dass du dich selbst bestrafen sollst und nie wieder glücklich sein kannst."
Ich schüttelte langsam den Kopf.
Sie klang zwar waise, doch noch konnte ich nicht glauben, dass jemals wieder so etwas wie Glück in mein Leben treten würde.
„Wo soll ich denn noch Glück finden?"
Meine Frage war ein leiser Hilfeschrei, vielleicht erkannte sie ihn ja.
Sie drückte meinen Kopf sanft zurück, um meine Haare zu waschen und Wasser lief mir in die Ohren.
So nahm ich ihre Stimme nur noch gedämpft von Rauschen das Wassers wahr.
„An den kleinen Dingen. An den Dingen die dich glücklich machen im Leben. Du bist eine Prinzessin Daya. Du kannst Bäder nehmen, du kannst die leckersten Dinge essen und die schönsten Spaziergänge durch den Garten machen. Du kannst die kleinen Dinge schätzen lernen, welche dir dein Leben versüssen."
Ich schloss die Augen und dachte darüber nach.
„Diese kleinen Dinge, sind sie all das Glück, welches ich bekommen werde?"
Amora wusste auch hier wieder eine Antwort. Ich fragte mich, woher sie all das gelernt hatte.
Vielleicht hatte ihr das ja jemand mal gesagt; als sie kurz davor gewesen war, aufzugeben.
Und sie gab es dann an mich weiter.
„Wenn du zulässt dass du glücklich wirst, dann wirst du das Glück auch anziehen."
Ich richtete mich im Wasser auf und die Tropfen rannen meine Brüste und den Bauch hinab, bis sie sich wieder mit ihrer Mutter, der Masse an Wasser, vermischten.
„Du bist jung und schön. Du wirst einen Prinzen
Heiraten können, du wirst Kinder haben können, du wirst auf dem Thron sitzen und die einzige Frau im Lande sein, die so etwas wie Macht besitzt. Das alles ist Glück."
Kurz musste ich lächeln, als ich daran dachte, wie glücklich Amora selbst aussah, wenn sie neben Muhammad sass und ihren kleinen Sohn im Arm hielt.
Dann wurde ich wieder traurig.
„Ich will den Prinzen aber nicht heiraten. Ich kenne ihn kaum. Und ich weiss nicht ob ich ihn lieben kann."
Flüsterte ich und sah zu Amora hoch, die mit einem weichen Tuch bereit stand.
„Ich weiss dass du ihn dir nicht ausgesucht hast. Doch sie nur an deinen Finger. Ihr seid schon so gut wie verbunden."
Langsam senkte ich den Blick auf den Ring hinab, dessen grosser Stein glänzte.
Am liebsten hätte ich ihn mir abgerissen und an die Wand geworfen.
Doch sie hatte recht.
Ich hatte mir meinem Herzen alles kaputt gemacht, jetzt musste ich dafür sorgen, dass ich wenigstens eine sichere Ehe bekam.
Es fröstelte mich dabei, so denken zu müssen.
„Du heiratest vielleicht nicht aus liebe, das ist keiner Prinzessin gestattet. Aber du wirst lernen deinen Mann zu lieben und er wird dich vergöttern, da bin ich mir sicher. Und du wirst vor allem deine Kinder lieben."
Ich stieg tropfend auf den kalten Boden und liess zu, dass sie meine Glieder mit dem weichen Tuch abtrocknete, während ich meine Haare auswrang.
„Du denkst also es ist das Richtige?"
Fragte ich leise.
„Nach vorne zu sehen und Ash einfach zu vergessen?"
Sie verliess kurz das Bad und kam mit einem silbernen, leichten Kleid zurück, welches ich schon öfters zum Schlafen getragen hatte.
Dünne Fäden als Ärmel und ohne Schmuck. Nur weich, wenn man es sich über den Körper zog und so lange, dass es meine Zehen berührte und kitzelte.
Als sie damit zurück kam, schüttelte sie den Kopf und ihre dichten Locken flogen.
„Nein. Du wirst Prinz Asher nicht vergessen können und du musst es auch nicht. Dein Herz kann die Liebe für ihn für immer in sich tragen. Aber du musst auch zulassen, dass dort Platz für einen neuen Mann und Kinder ist."
Langsam nickte ich und schlüpfte in das Kleid, welches meine langen Haare sofort durchnässten.
„Danke Amora. Ich wüsste nicht was ich jetzt getan hätte, wenn du nicht hier bei mir gewesen wärst."
Sie lächelte und berührte sanft meinen Arm.
Dabei sahen ihre rabenschwarzen Augen in die Meinen.
„Geh etwas schlafen Daya. Du brauchst Ruhe. Und Kraft für die Zeit deiner Trauer."
Dann nahm sie ihr Baby auf den Arm, sang ihm mit leisen Worten etwas vor und verliess den Raum.

Kein ereignisreiches Kapitel ich weiss, aber dennoch Stoff zum Nachdenken. Wie steht ihr zu Amoras Meinung, den Prinzen zu heiraten und nach vorne zu sehen?
Freue mich auf eure Meinungen
Tala

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro