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Ohne es zu wollen, hatte ich mir Amoras letzten Rat zu Herzen genommen und war eingeschlafen.
Ein zaghaftes Klopfen an der grossen Türe liess mich jedoch aufschrecken.
Wahrscheinlich war es Nachmittag.
Ich brauchte eine Weile, um mich wieder zurecht zu finden.
Ich lag verrenkt auf dem Bett und hatte die Decke völlig auseinander getreten, so oft musste ich mich bewegt haben.
Sofort schossen mir wieder die Geschehnisse der letzten Nacht in den Kopf und ich hätte heulen können.
Doch ich riss mich zusammen und zog schnell die Decke um mich, um mein Antlitz wenigstens ein wenig zu verstecken.
Dann rief ich mit heiserer Stimme etwas, was so ähnlich wie Herein klang. Vielleicht war es aber auch nur ein unverständliches Krächzen gewesen.
Langsam öffnete sich die Türe durch die es mir verboten war zu gehen und eine zierliche Gestalt schob sich in mein Gemach.
Mein Blick wurde dunkel.
Das konnte ich jetzt nicht auch noch gebrauchen.
Meine jüngste Schwester, Monira, stand vor mir und hatte den Kopf etwas gesenkt.
Unruhig spielte sie mit ihren Fingern.
„Geh raus."
Fuhr ich sie an, bevor sie noch ihre Schadenfreude an mir labte.
Doch im nächsten Moment wurde mir bewusst, wie sie dastand.
Niedergeschlagen und gar nicht darauf bedacht, mich giftig anzusehen, wie sonst immer.
„Daya, ich soll dir von von deinem Verloten Seth ausrichten, dass er vor den Gemächern deines Vaters auf dich wartet. Er verlangt, dich zu sehen."
Ich sah sie eine weile lange nur schweigend an.
„Er will die Verlobung aufheben. Nicht wahr?"
Sie wurde noch unruhiger und stellte sich neben eine der Liegen.
„Ich weiss es wirklich nicht. Mehr hat er mir nicht gesagt."
Ich nickte nur und stand langsam von meinem Bett auf.
Dann würde ich mich eben auch dem stellen. Viel mehr gab es für mich im Moment nicht zu verlieren.
„Danke. Du kannst gehen."
Meinte ich ziemlich unterkühlt, noch immer im
Hinterkopf, wie mich Monira immer behandelte.
Sie zögerte, blieb dann jedoch stehen.
Während ich in ein dunkelblaues Kleid schlüpfte, welches mich wieder vollständig verhüllte, kam sie unsicher näher.
Ich wappnete mich für einen Angriff mit Worten.
Doch sie schien heute anders zu sein.
„Es tut mir leid. Dein Verlust."
Ich mahlte mit dem Kiefer.
„Also wissen es alle."
Stellte ich nur fest und ging nicht auf ihre freundlichen Worte ein.
„Nein! Ich, Aleen und  Sira sind die Einzigen, denen Vater das gesagt hat. Aber ich weiss nicht ob es noch lange so bleibt."
Keine Drohung lag in ihrer Stimme, nur Bedauern.
Ich versuchte vergeblich, mit zitternden Fingern mein Kopftuch fest zu stecken, welche das blau meiner Augen noch untermalte.
„Lass mich dir helfen."
Schnell eilte Monira auf mich zu und hatte das Problem mit einigen geübten Handgriffen gelöst.
Ich drehte much zu ihr um, Spielchen spielen wollte ich nicht mehr.
„Wieso bist du hier Monira?"
Meine Augen waren noch immer gerötet, doch ich besass genug Frust und Schmerz, um es wie Wut und Gefahr aussehen zu lassen.
Sie wich etwas zurück.
„Ich...ich wollte mich entschuldigen."
Flüsterte sie dann beschämt und senkte den Blick.
Ich glaubte ihr nicht.
„Du hast also deine Meinung über mich einfach von einem Tag auf den anderen geändert? Verkauft ihr much für dumm!"
Wütend ballte ich die Hände zu Fäusten.
„Nein!"
Abwehrend hob sie die kleinen Hände.
Wie alt war sie wohl? Fünfzehn?
„Ich schwöre, ich mein es ernst."
Schob sie hinterher und ich nickte nur.
„Ich muss jetzt zu meinem Verlobten."
Merkte ich nur an und begann auf die Türen zuzugehen, die für mich jetzt eher nach Gittern aussahen.
„Bitte schenke mir nur eine Minute!"
Flehend sah mich meine kleine Schwester an und ich erinnerte mich an Amoras Worte.
Vielleicht war das eine der kleinen Sachen, welche etwas Glück in mein Herz bringen wollte. Dann sollte ich mich wohl nicht davor verschliessen.
Also nickte ich und setzte mich auf die Liege.
Monira sich mir gegenüber.
„Dann sprich."
Forderte ich sie auf, nun mit etwas netterer Stimme.
Ich wurde aber immer noch nicht schlau aus ihr, was ich zu der Trauer die ich trug nicht brauchen konnte.
„Ich weiss ich habe mich dir gegenüber unmöglich verhalten. Und ich möchte dir zuerst erklären wieso. Es ist mir ein Anliegen."
Ich zuckte nur mit den Schultern, als Zeichen dass sie ruhig reden konnte.
„Unser Vater ist ein grosser König und meine Schwestern haben mir immer erzählt, wie sehr er unsere Mutter geliebt hatte.
Ich habe sie nie gesehen. Sie starb gleich nach meiner Geburt."
Sie biss sich auf die Lippen und ganz offensichtlich bereitete ihr diese Tatsache grosse Probleme.
„Vater sagt zwar dass er mich genauso liebt wie euch drei, doch tief im innersten sieht er mich immer nur als das Monster, welches seine geliebte Frau getötet hat."
Ihre Augen waren feucht, doch sie beherrschte sich.
Schweigend hörte ich zu.
„Ich hatte mich damit abgefunden, doch dann bist du gekommen. Du hast so ausgesehen wie Mutter, und Vater hatte solche Freude an dir.
Ich war so verletzt, weil du, die Tochter welche er nicht einmal richtig kannte, ihm lieber warst als ich, die ihm die ganze Zeit zur Seite stand."
So ungerne ich es auch zugab, ich verstand sie. Ich an ihrer Stelle hätte es auch schwer gefunden, mit einer neuen Schwester umzugehen, die auch noch Thronerbin wurde. Vorausgesetzt sie behielt ihren Verlobten.
„Ich dachte dass ich, wenn ich genauso abweisend dir gegenüber war wie es Vater bei mir war, besser damit klar kommen würde. Doch dem ist nicht so. Du bist meine Schwester und du kannst nichts dafür, dass ich unsere Mutter mit meiner Geburt das Leben gekostet habe. Ich möchte deine Schwester sein Daya."
Kurz spürte ich eine Stelle in meinem Herzen, wie sie sich mit Wärme für meine Schwester füllte, welche gerade diesen einen, wichtigen Satz gesprochen hatte.
Sie wartete nun, dass ich etwas sagte.
Ihre Taten wirkten nach und sie hatte es mir schwer gemacht, doch das jetzt war ein Friedensangebot.
Und wenn ich die Möglichkeit hatte, eine echte Schwester zu bekommen, dann musste ich sie jetzt mehr als alles andere nutzen.
„Du bist nicht Schuld an Mutters Tod."
Sie zuckte zusammen und ich legte langsam eine Hand auf die Ihre.
„Mir geht es genau gleich. Ich habe auch gedacht dass ich für den Tod meines Geliebten verantwortlich bin, doch das stimmt nicht. Allein das Leben weiss, wann unsere Zeit vorbei ist."
Es auszusprechen half, auch wenn ich noch nicht ganz an die Worte glaubte, die ich ausgesprochen hatte.
„Und ich möchte auch gerne deine Schwester sein, Monira. Ich hatte bisher keine und ich würde mich gerne mit meiner Familie verstehen."
Ich lächelte sie leicht an und ihre Augen hellten sich auf.
„Danke Daya!"
Sie fiel mir um den Hals und ich erwiderte ihre Umarmung überrascht.
„Was ist mit Aleen und Sira?"
Erkundigte ich mich dann und sie löste sich eilig von mir, um mit einer Spitze ihres Kopftuches zu spielen.
Ihre nussbraunen Augen spiegelten Vater wieder, welchem ich wohl auch bald gegenüber treten musste.
Nach dieser Aktion war er bestimmt nach Hause zurückgekehrt.
Sie seufzte.
„Aleen hasst dich dafür, dass du ihr den Platz als Vaters Liebling und Thronerbin genommen hast. Sie hat uns auch immer angestachelt, dir das Leben schwer zu machen. Sie und Sira verstehen sich gut, sie würde alles für sie tun. Also..."
„Werden sie mich wahrscheinlich nie mögen."
Sprach ich zu ende und akzeptierte, dass es nunmal so war.
Ich würde keine Mühe darauf verschwenden, es ändern zu wollen.
„Und bekommst du keine Probleme mit ihnen?"
Fragte ich dann.
Sie zuckte die Schultern und lächelte.
„Ich bin ihre Schwester."
Das war wohl Antwort genug. Also nickte ich, ohne weiter nachzufragen.
„Darf ich dir noch eine Frage stellen, bevor du gehst?"
Fragte sie dann und ihre Wangen wurden etwas rot.
Ich runzelte die Stirn aber nickte.
„Wie...hat sich die Liebe angefühlt?"
Ich hob erstaunt eine Braue.
Zum einen weil sie es wagte, einen Tag nach dem Tod von Ash solch eine Frage zu bringen und zum anderen, weil es ihr so unangenehm war.
Also beschloss ich, die Frage zu beantworten.
„Liebe ist nicht einfach zu beschreiben. Es ist nicht das flattern im Bauch oder die Hitze in deinem Körper, wenn du ihn siehst. Das sind alles nur Begierden."
Nachdenklich sah ich auf den Boden.
„Liebe ist, wenn du bereit bist, alles zu opfern um den Weg zwischen euch zu überwinden, um bei ihm sein zu können. Liebe ist es, wenn du Abends in den Himmel siehst und dich fragst, ob er es wohl auch tut und an dich denkt.
Liebe ist es, wenn du etwas ansiehst und es dich an ihn erinnert. Liebe ist die Person selbst.
Und wenn sie da ist, dann bist du imstande, zu lieben."
Endete ich und war mir plötzlich bewusst, dass jedes Wort stimmte.
Ash war meine Liebe gewesen. Und jetzt war er weg und mit ihm auch sie.
Monira sah beeindruckt aus, aber auch nachdenklich.
„Wirst du Seth lieben, wenn du seine Frau bist?"
Fragte sie mich und ich antwortete in dem Wissen, dass auch sie einmal einen fremden Prinzen heiraten würde.
„Nein. Das werde ich nicht."
Sie runzelte die Stirn und schwieg eine Weile.
„Ich finde man sollte immer auf sein Herz hören."
Meinte sie dann und ich konnte in ihr meine kindische Romantik wiederkennen.
Ich lächelte bitter.
„Ich werde ihn lieben lernen. So wie es jede Königin mit ihrem König tut."
„Du kannst dich nicht dazu zwingen, ihn zu lieben."
Antwortete sie verblüfft, als wäre es unlogisch; was ich da von mir gab.
Eine Weile sah ich sie an und stand dann auf.
„Ich muss jetzt zu meinem Verlobten. Bis dann Monira. Ich danke dir für deine Worte."
Dann liess ich sie stehen und verliess unter den Blicken der verstärkten Wachen an meiner Türe, den Raum.

Als ich vor den Gemächern meines Vaters ankam, stand Seth bereits davor.
Seine faszinierenden hellen Haare, glichen Stroh, nur viel glänziger, als hätten sie die Sonne gefangen genommen.
Seine hellen, braunen Augen erinnerten mich an Mandeln, welche ich so gerne zum Frühstück ass und seine Haut war so dunkel wie Bronze.
Ein schöner und starker Mann. Unsere Kinder würden gesund sein.
Sofort stach es in meinem Bauch, weil ich es wagte, auch nur schon an sowas zu denken. Ash war der einzige Mann, den ich jemals als Vater meiner Kinder gesehen hätte.
Als Seth mich entdeckte, hellte sich seine Miene auf.
Sofort trat er auf mich zu, das weisse Leinenhemd dass er trug, erinnerte mich schmerzlich an Asher.
„Du bist unversehrt! Ich hatte mich um dich gesorgt."
Er küsste meine Hand, nicht ohne einen vergewissernden Blick auf dem Ring an meinem Finger zu werfen und lächelte mir dann zu.
„Ich habe von deiner Entführung gehört. Ich war untröstlich und kurz davor mit meinen Männern anzugreifen, als ich hörte, was meine Verlobte für schreckliche Dinge erleben musste!"
Er nickte entschlossen und wirbelte mich einmal herum, nicht ohne mich dabei gründlich zu mustern.
Ich liess es wortlos zu und fragte mich, wie er jetzt auf eine Entführung kam.
Sagen tat ich allerdings nichts dazu und nickte nur gezwungen lächelnd.
Hätte Seth mich gekannt, hätte er erkannt dass es nicht echt war.
Doch er redete einfach weiter und schien froh zu sein, dass seine Absicherung für seine Herrschaft in diesem Land noch am Leben und ansehnlich war.
„Der König möchte dich sprechen, er wartet schon ungeduldig."
Er wies dann auf die Türe, vor der zwei Wachen standen und sich sein sülzendes Gerede anhören mussten, ohne dabei ein Gesicht zu verziehen.
„Danke Seth, ihr seid zu gütig."
Meinte ich halb glaubwürdig und er gab mir einen Kuss auf die Stern. Kein Kribbeln, keine Freude, nichts.
Ohne weitere Worte wandte ich mich von dem Mann ab, den ich später heiraten sollte und trat durch die Türen, die für mich geöffnet wurden.
Ich war hier schon einmal gewesen, einige Tage nach meiner Ankunft, als über mein weiteres Schicksal gesprochen worden war. Damals war es gut ausgegangen.
Doch ich war mir nicht sicher, ob es nun wieder der Fall sein würde.

Was ist eure Meinung zu Seth? Könnte sie mit ihm glücklich sein? Oder lieber auf die romantische Sichtweise von Monira hören? Bin gespannt auf eure Meinungen
Love you
Tala

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