22 باب

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Die Königin.
Meine Augen weiteten sich, während ihr Blick die Kämpfer erfasste die auf sie losgehen wollten.
Sie zeigte keine Angst, nur Bedauern als sie sie ansah.
Aber ich konnte nicht zulassen dass sie getötet wurde.
Sie war die Erste gewesen die je wirklich freundlich zu mir gewesen war. Sie hatte mich aufgestellt und sie hatte zu mir gehalten, so gut sie es gekonnt hatte.
Ich war dieser Frau mein halbes Leben schuldig, und auf keinen Fall konnte ich sie sterben lassen.
Ich strak eine Hand aus und schrie so laut wie ich es mit meiner beinahe verlöschten Stimme tun konnte.
"Nein!"
Ich erwartete nicht dass sich irgend etwas tat, aber entgegen meiner Erwartung hielten sie an.
In der Bewegung.
Und die Augen der Königin erfassten mich, dann Ena neben mir.
Eine faltige Hand wanderte vor ihren Mund und sie flüsterte den Namen ihrer Schwiegertochter voller Trauer und Schmerz.
"Ena..."
Ich schluckte.
Ich sah dass sie dachte ich sei das gewesen, das Blut an meinen Armen und Beinen würde nicht dagegen halten.
Sie würde mich hassen und froh sein wenn ich tot wäre, aber das war kein Grund sie töten zu lassen.
Die Männer wanden den Kopf zu mir, die Säbel auf die Brust der älteren Frau gerichtet, welche gerade und erstarrt da stand.
Es fühlte sich komisch an, wie sie mich ansahen.
Als würden sie einen Befehl von mir erwarten.
Dabei war ich ansonsten Diejenige die Befehle bekam und nicht umgekehrt.
Und trotzdem wurde mir bewusst dass ich mich entscheiden musste.
Ich hatte die Gelegenheit frei zu kommen.
Ich hielt in einer Hand die Möglichkeit endlich hier weg zu kommen, meinen Vater zu sehen und als Prinzessin mein neues Leben zu beginnen. Ein Leben das vom Himmel geschickt worden sein musste, denn es war viel zu gut für eine einfach Sklavin wie mich, als die ich mich immer noch sah.
Ich konnte die Freiheit auf meiner Zunge schmecken, konnte beinahe nach ihr greifen.
Es war so ein winziger Sprung und ich war endlich in der Lage durch die Luft zu fliegen und meine Füsse auf der anderen Seite ab zu setzen.
Auf der Seite in der ich frei war.
Aber zu was für einem Preis?
Ich könnte frei sein ja, aber ich würde zulassen dass die Frau die immer gütig zu mir war sterben müsste.
Und ich würde der Auslöser dafür sein, dass ein Krieg entstand.
Zwischen zwei Reichen, in die Unschuldige hinein gezogen werden würden.
Ich war nur Person, ich war mein Leben lang alleine gewesen und hatte mir solch einen Moment herbei gesehnt.
Und jetzt war er hier, doch er ging Hand in Hand mit einem Preis den ich nicht bereit war zu zahlen.
Mir gegenüber standen tausende Leben.
Was wäre ich für ein Mensch gewesen wenn ich mich selbst gerettet hätte und dafür ein ganzes Land in den Krieg gestürzt hätte.
Ich hatte mich immer als Verfechterin des Friedens gesehen, jetzt durfte ich nicht zur Botin des Krieges werden.
Es war schwer, beinahe so schwer wie es war als ich Ash gehen gelassen hatte.
Aber so wie ich den Mann den ich liebte losgelassen hatte, so liess ich nun auch meine Freiheit los.
Vielleicht würde sie auf mich warten und vielleicht würde sie von dem Wind weg getragen werden.
Was auch immer mein Schicksal war, Tod zu bringen durfte es nicht sein.
Langsam öffnete ich den Mund.
Es war nicht schwer die Worte mit einer Überzeugung zu sagen, damit es aussah als meine ich es so.
Denn das tat ich wirklich.
Ich meinte jedes Wort ernst.
"Sagt...sagt meinem Vater dass ich einen Weg finde zu ihm zurück zu kehren.
Ohne dass irgendjemand angreift, denn Krieg ist ein zu hoher Preis für meine Freiheit."
Sie zögerten, wahrscheinlich lautete ihr Auftrag genau so. Krieg zu führen um mich zurück zu holen.
Aber ich fühlte dass sie es nicht tun würden, auch wenn sie dem König treu ergeben waren.
Auch sie mussten spüren dass es richtig so war.
Jeder Mensch konnte das Richtige sehen, wenn er nur die Augen aufmachte und hinsah.
Tagelang liefen hier alle mit geschlossenen Augen herum, verdrängten das Elend auf den Strassen und das Übel der Feindschaft.
Aber wenn sie ihre Lieder öffnen würden, würden sie  es erkennen.
Und bis dahin würde ich mein Schicksal entgegen nehmen.
"Geht, und lasst nicht zu dass ihr euer Blut für mich fliessen lässt. Ich werde irgendwann nachkommen."
Meine Stimme klang rau, aber ehrlich.
Auch wenn ich mir sicher war dass ich das nicht tun würde, jetzt wo ich Enas Blut an meinem Körper hatte.
Wenigstens würde ich vom Paradies aus zusehen wie die Welt ein besserer Ort wurde.
Dann steckten sie die Klingen ein und kamen zu mir zurück, bevor sie sich tief verneigten.
Es war faszinierend wie sie freiwillig ihre Häupter beugten, ohne das ich irgend etwas getan hätte um sie dazu zu zwingen.
Sie mussten meinen Vater wirklich verehren.
Dann hörte ich Getrampel von der Treppe, es kamen noch mehr Wachen wahrscheinlich.
Die beiden Männer mit den verhüllten Gesichter sahen mich noch einmal an, dann sprangen sie zwischen den grünen Blätterprachten aus dem Fenster und verschwanden in der Tiefe.
Ich sah ihnen nach, so sehnsüchtig wie ich mich auch fühlte.
Doch es war die richtige Entscheidung gewesen hier zu bleiben.
Ich hob langsam die Arme etwas und beobachtete wie das getrocknete Blut an meinem zerrissenen Kleid hing.
Dann erst richtete ich den Blick wieder nach vorne und sah Ash bei seiner Mutter stehen, die Wachen hatten sie schützend hinter sich gedrängt und hatten sich neben ihrem Prinzen postiert.
Sie sahen mich finster an, schliesslich sah es wirklich so aus als hätte ich gerade ihre Prinzessin getötet und zwei Wachen, deren Blut sich mit dem von Ena vermischte und die Treppe hinunter tropfte.
Ich hörte leise das Schluchzen der Königin, es schmerzte in jeder Faser meines Körpers.
Dann trafen mich Ash's Blicke.
Sie waren kalt, so kalt und gefroren, als er immer wieder zwischen seiner Frau und mir hin und her sah.
Kein Schmerz stand in seinen Augen geschrieben, auch wenn ich wusste dass er sie gemocht hatte.
Regungslos beobachtete er mich, wie ich neben ihrer Leiche stand und mich kaum auf den Beinen halten konnte.
Alles drehte sich und mir war übel, aber ich liess mir nichts anmerken.
"Ich habe sie nicht getötet."
Kam es aus meiner Kehle, ohne mein Einverständnis drängte sich die Rechtfertigung nach oben.
Ich wollte schlicht und einfach nicht dass er mich hasste.
Doch seine Lippe zuckte nur und ich konnte sehen wie er krampfhaft versuchte sich zu beherrschen.
Die dunkeln Haare waren verschwitzt und er trug oben nicht mehr als ein weisses Hemd, er musste wohl gerade trainiert haben.
Seine verschwitzte Haut zeigte mir dasselbe.
"Ich schneide ihr die Zunge heraus Herr."
Knurrte der Mann neben Ash, seinen Dolch gezogen und die Hand abwartend gehoben, während er mich bereits mit seinen Blicken erstach. Der Dolch würde unnötig sein.
"Wie hätte ich das denn anstellen sollen.
Ich bin schwach, niemals hätte ich zwei Wachen überwältigen können. Ohne Waffen."
Flüsterte ich, während Ash mit einer Handbewegung  die Männer zurück wies und auf mich zukam.
Wie ich aussehen musste stellte ich mir nicht vor, jetzt schon verschwamm er vor meinen Augen.
Ich freute mich ihm wieder so nahe zu sein, doch dieser Anlass war kein Grund zu Begeisterung das war mir bewusst.
Er sah nochmals hinunter und strich seiner Frau über das Haar, bevor er sich wieder aufrichtete und auf mich hinunter sah.
"Hast du sie getötet Daya."
Es hörte sich nicht an wie eine Frage.
Ich sah ihm fest in die Augen und schüttelte den Kopf. Ganz leicht, aber entschlossen.
Ich würde nicht den Kopf herhalten für etwas was ich nicht getan hatte.
"Nein."
Flüsterte ich und meine Stimme verlor ihren Laut, es war nicht mehr als ein Bewegen meiner Lippen in der verzweifelten Hoffnung dass er mich nicht für die Mörderin seiner Frau hielt.
"Wer war es dann."
Ich öffnete den Mund, ich konnte ihm nicht die Wahrheit sagen.
Aber ich wollte ihn auch nicht anlügen, denn die Königin hatte alles gesehen.
Sie würde ihm ohnehin die Wahrheit sagen und er würde mich für meine Lüge genauso hassen wie der Rest dieses Palastes.
Seine Augen kniffen sich zusammen, das intensive Grün schien mich auseinanderzunehmen, so sehr suchte er nach einer Antwort in meinen blauen Augen.
"Es waren Räuber. Sie wollten auch mich ausrauben und töten, doch als ihr kamt haben sie die Flucht ergriffen."
Mein Herz begann schneller zu klopfen, als ich die warme und völlig ruhige Stimme der Königin zu mir hinüber klingen hören konnte.
"Ich spürte ihre Hände schon an meinem Hals, aber dann bist du gekommen mein Sohn."
Ash's Stirn zog sich zusammen.
Er wollte dieser Erzählung so gerne glauben.
Ich sagte nichts und erwiederte seinen Blick.
Wieso die Königin mir half wusste ich Nicht.
Aber vielleicht hatte auch sie ihre Augen geöffnet.
"Wieso trägt sie dann ihr Blut!"
Der Wachmann hatte nicht den Respekt vor einer Königin wie es sich gehörte, aber sie zuckte nicht einmal mit der Wimper, als sie mich ruhig ansah.
Bei ihr konnte ich sehr wohl Schmerz über Enas Verlust wahrnehmen.
"Daya war zu schwach um sich auf den Beinen zu halten, ihr sehr doch der Boden ist voll mit Blut."
Ihre Stimme zitterte dabei etwas.
Ob es Wut oder Trauer war konnte ich nicht erkennen.
Sofort senkte die Wache den Kopf vor ihr.
"Verzeiht meine Königin."
Sie nickte nur schwach und sah mich noch einmal an, bevor sie sich weg drehte und die Treppe hinunter lief. Den Körper in einer Haltung der tiefen Trauer um ihre Schwiegertochter.
Gefolgt von den Wachen auf Ashers Zeichen.
Dann drehte er sich wieder zu mir um, während zwei von ihnen Enas Leichnam aufhoben und vorsichtig weg trugen.
"Sie war keine Freundin von mir. Aber sie hatte den Tod nicht verdient."
Brachte ich hervor, während er die Lippen verzogen hatte als wäre er sich nicht sicher wie er reagieren sollte. Er wirkte gequält.
"Du bist dünn geworden."
Dann strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht und ich hätte ihn gerne gefragt wieso er mich dann nicht besuchen gekommen war.
Aber stattdessen senkte ich den Blick.
Er war mir keine Antwort schuldig.
"Ich bin her geführt worden weil ich sterben soll. Du wirst das nicht aufhalten können."
Flüsterte ich als er versuchte mich mit seinen Blicken gerader aufzurichten.
Er schnaubte, beinahe verächtlich. Doch er wusste auch dass es wahr war.
Es war schön ihm so nahe zu dein, von dieser Berührung meiner Schläfen würde ich zehren bis zu meinem letzten Atemzug.
"Ich..."
Ich spürte wie der Boden sich unter mir umkehrte und ich den Halt verlor.
Wenn ich jetzt ohnmächtig wurde würde ich Ash womöglich niemals wieder sehen.
Wenn ich jetzt in das Dunkle verfiel, welches von allen Seiten auf mich zu kam, dann würde ich mein letzte Gelegenheit verspielt haben, den Mann den ich liebte noch einmal bei mir zu haben.
Aber vielleicht sollte das meine Strafe sein; dafür dass ich Menschen getötet hatte. Vielleicht war das die Rechnung damit ich wieder mit reinen Händen ins Paradies kommen konnte.
Ich würde meine Schulden bezahlen.
Und dann spürte ich nur noch wie ich zur Seite kippte und Ash mich auffing.
Obwohl ich voller Blut war, stank und schmutzig aussah.
Ohne zu zögern.

Als ich die Augen wieder öffnete spürte ich das etwas anders war. Ich roch es in der trockenen Luft und fühlte es mit meinen Händen die wieder sauber waren.
Langsam richtete ich mich auf, es brauchte so ungeheuer viel Anstrengung dafür.
Aber als ich mich von dem kleinen Holzbett aufrichtete sah ich dass es genauso ein Zimmer war, wie das in dem ich mit Amora gelebt hatte.
Die Sklavinnen die im selben Raum waren taten nur schweigend ihre Arbeit und wuschen meine Beine.
Ich stellte überrascht fest dass meine Haare wieder weich und sauber war.
Der Schmutz und die Kälte des Kerkers waren von mir abgewaschen und ich fühlte mich rein.
Gesund.
Ich trug meine Kleidung nicht mehr, stattdessen steckte ich in einer braunen Kutte, sie kratzte an meiner wunden Haut und erinnerte mich an den Kartoffelsack, den ich lange als einzige Kleidung besessen hatte.
Ich wusste dass das wohl mein Kleid für die Hinrichtung sein würde.
Aber ich musste nicht strahlen wenn ich das Paradies betrat, dort würde ich nämlich wieder gleich sein wie alle.
Wie die Könige und die Bettler. Daran glaubte ich fest, denn wieso sollte es sonst das Paradies sein, wenn es nicht für alle gleich war.
Als sie meine Beine los liessen senkten sie den Blick und wichen mir aus, wie auch immer ich mich bewegte.
Als ich endlich aufrecht auf meinem Bett sass konnte ich die Nacht durch das winzige Fenster blitzen sehen.
Sie war so dunkel. Aber nicht unheilvoll. Sanft und beruhigend, sie war nicht mein Feind.
"Wieso bin ich hier."
Fragte ich dennoch, ich wäre ursprünglich nicht hier her gebracht worden, das wusste ich auch.
Und ich wollte mir gar nicht vorstellen wie der König getobt hatte, als er alles erfahren hatte.
Vielleicht wurde ja alles vor verlegt. Oder verschoben.
Darauf kam es jedoch auch nicht mehr an.
"Befehl des Prinzen."
Antwortete mir eine vertraute Stimme und ich musste lächeln, auch wenn mir dieser Gesichtszug beinahe schon weh tat.
"Amora."
Ich richtete mich schwankend auf und die anderen Sklavinnen verliessen schnell den Raum.
Sie wollten mit alle dem nichts zu tun haben und das verstand ich. Sie kämpften noch um ein gutes Leben und das konnte ich ihnen nicht verübeln.
Die dunkelhäutige schöne Frau stand im Türrahmen, eine Hand auf ihren prallen Bauch gelegt; der aussah als würde er gleich platzen.
Es musste ein starkes Kind sein.
"Meine Freundin. Schön dass ich dich wieder sehe."
Sie streckte die Arme aus und ich ging schwankend auf sie zu.
Sie drückte mich an sich, auch wenn es sich als weitaus schwerer erachtete als ich dachte.
"Noch ein letztes Mal ja. Ich hatte gehofft noch einmal das Licht dieser Welt sehen zu können. Aber wie es scheint trägst du es noch in dir."
Sie lächelte und nickte, bevor sie mich aus rabenschwarzen Augen ansah.
Kluge Augen.
Ihre Haare waren gepflegt und sie hatte keine blauen Flecken oder Schürfungen mehr.
Muhammad musste wirklich gut auf sie aufpassen.
Er hatte es nicht verdient ein falsches Kind das Seine zu nennen, aber ich verstand Amora und würde niemals etwas verraten.
Wenigstens konnte sie jetzt wieder lächeln, etwas wunderbares.
Ich wollte Leute gerne nochmals lächeln sehen bevor ich die Welt verliess.
"Ich bin gekommen um mich zu verabschieden."
Sagte sie dann etwas trauriger, in ihrem Blick lag aber keine tiefe Trauer.
Vielleicht war sie schon zu oft mit dem Tod konfrontiert worden.
Ich nickte langsam und stellte fest, dass ich trotz all der Zeit in der kalten Dunkelheit immer noch nicht ganz fertig war, an meinem Leben zu hängen.
"Ich bin froh deine Freundin gewesen zu sein Amora."
Flüsterte ich und genoss noch einmal mein gutes Gefühl.
In einem sauberen Körper zu stecken und einem Menschen den ich liebte gegenüber zu stehen.
Sie legte den Kopf zur Seite und hielt meine Hände fest.
"Wir werden uns wiedersehen Daya.
Muhammad wird mich zu dir bringen, so bald es geht."
Ich erstarrte und konnte nicht aufhören sie geschockt anzusehen.
Er würde sie töten? Und das mit ihrem Willen?
Da stimmte etwas nicht.
Sie drehte sich ohne ein weiteres Wort zu sagen um und verliess die Kammer, in der sie mich barfuss stehen liess, nur mit einer braunen Kutte bekleidet.
Ich senkte den Blick und atmete langsam aus, bevor ich erneut eine Bewegung im Türrahmen ausmachen konnte.
In der Hoffnung dass es nicht die Wachen sondern wieder Amora oder Muhammad waren, hob ich den
Kopf und zuckte zusammen.
"Asher?"
Fragte ich leise und sprach den Namen nach so langer Zeit endlich wieder aus.
Sein Gesicht war sanft, seine Hände strichen über meine Arme und er beugte sich etwas hinunter um mir in die Augen zu sehen.
"Daya."
Ich schluckte.
Kam er auch um sich zu verabschieden? Wenn ja dann würde es mir den Abschied schwer machen, denn mit ihm an meiner Seite wollte ich nicht gehen.
"Komm mit."
Ich suchte seinen Blick nach einem Hinweis ab.
"Was hast du vor?"
Flüsterte ich als er mich hinter sich auf den Gang zog.
Keine Wachen, das war merkwürdig.
"Zieh dir die Kapuze über."
Befahl er und ich tat sofort was er sagte.
Bald bedeckte sie meine Haare und warf einen Schatten unverkennbar auf mein Gesicht.
"Wieso?"
Hauchte ich, während er mich an der Hand hinter sich her zog, um eine Ecke nach der Anderen.
Er sah sich gehetzt um, sein Blick war unruhig aber entschlossener denn je.
"Ich lasse nicht zu dass ich dich an den Tod verliere. Das habe ich schon bei Ena getan, das wird nicht noch einmal passieren."
Seine Stimme klang rau, auch er trauerte um sie, das wusste ich. Ein Band der Heirat war eben doch nicht ganz ohne Gefühle gestrickt worden. Jedenfalls nicht im Nachhinein.
"Und deshalb bringst du mich weg?"
Ich wagte es nicht, lauter zu sprechen, denn in meinem Körper kribbelte es.
Dank seiner Berührung und dem Wissen dass ich der Freiheit vielleicht doch wieder näher war als ich dachte.
"Raus aus diesen Mauern."
Er klang verspannt, es gefiel ihm nicht mich nicht mehr bei sich zu haben und trotzdem tat er das.
Bei dem Gedanken bekam ich sowohl Angst als auch Hoffnung.
Ich verspürte beides zugleich, eine merkwürdige Mischung.
Meine Füsse rutschen über den Boden, während ich versuchte meine Kraft zusammen zu reissen und ihm in den Stall zu folgen.
"Aber die Wachen.."
Flüsterte ich und er zog verächtlich die Oberlippe hoch.
"Ich bin ihr Prinz. Sie tun was ich sage."
Ich schwieg, während er vor dem schwarzen Pferd anhielt, auf dem er geritten war, als wir zusammen in der Wüste geflogen waren.
Die Erinnerung daran war schön als auch Erschreckend.
"Ich helfe dir."
Er hob mich hoch, ich klammerte mich an die Mähne des Pferdes als ich oben sass um nicht runter zu fallen.
Die Wärme seines Körpers übertrug sich auf meine Beine und ich konnte das spärliche Licht in den Stallungen in die Nacht übergehen sehen, welche die Umgebung in tiefe Schwäre getaucht hatte.
Ich konnte keine Sterne sehen; sie war leer wie ich, wenn ich mich hier aufhielt.
Dann schwang er sich hinter mir in den Sattel und seine Arme griffen nach den Zügeln, vorbei an meinen schmalen Schultern.
Es fühlte sich geborgen an, seinen Bauch an meinem Rücken und seine Umarmung zu spüren.
Auch wenn das vielleicht bald vorbei war.
"Ich möchte dich nicht verlassen."
Flüsterte ich leise, während er das Pferd antrieb, welches den Kopf in den Nacken warf und nervös tänzelnd los trabte.
Seine Hufe hallten laut in meinen Ohren und ich fragte mich wieso hier draussen keine Wachen standen.
"Du musst es aber, wenn du nicht sterben willst.
Es wäre deine Entscheidung."
Ich schluckte und lehnte mich etwas zurück, unter der tief hängenden Kapuze erkannte ich nur den schwarzen Boden und der Marmor, der selbst jetzt noch weiss-rosa erstrahlte.
"Ich würde mich für dich entscheiden."
Sagte ich leise.
Ich spürte wie sein Herz regelmässig aber etwas schnell hinter mir klopfte. Gut so ein Lebenszeichen.
"Ich weiss.
Deshalb habe ich entschieden."
Der Kloss in meinem Hals machte sich deutlich bemerkbar und ich musste mich beherrschen keinen Ton von mir zu geben.
"Sei jetzt ganz ruhig."
Flüsterte er und ich hielt die Luft an, um die Geräusche der Nacht besser mitzubekommen.
Dann rief er, wahrscheinlich zu den Wachen die vor dem Tor standen; "Öffnet das Tor."
Ich konnte nicht sehen was passierte, ich starrte nur den Boden an und fühlte mein Herz in der Brust hämmern sodass sie es doch beinahe hören mussten.
Eine Weile geschah nichts, es war einfach ruhig und das Pferd stand still und schnaubte.
Sie mussten mich gesehen haben, durch die Dunkelheit hindurch.
Wahrscheinlich kamen sie runter um mich von Ash weg zu zerren.
Ohne es wirklich zu steuern krallte ich mich in seinen Arm, er zuckte nicht einmal.
Dann hörte ich das Knarren, das Knarren das das Tor zur Freiheit war.
Das erste von Zwei.
"Lasst den Prinzen durch."
Hörte ich dann den Befehl eines Wachmanns und Ash trieb seinen Rappen an, der sofort reagierte und sich in Bewegung setzte.
Ich regte mich nicht.
Nicht einmal dann als sich die Tore krachend hinter uns schlossen und die Hufe des Hengstes über den Boden polterten.
Ich kannte das Geräusch, es war die Stadt in der ich mein Leben verbracht hatte.
"Beweg dich nicht, atme so flach du kannst. Und egal was passiert. Reg dich einfach nicht."
Ich nickte nur, auch wenn ich nicht wusste wieso ich das tun sollte.
Ich vertraute Ash, und so legte ich mein Leben in seine Hände.
Bis wir vor dem grossen Tor anhielten und ich aus den Augenwinkel die aufgespiessten Köpfe sehen konnten, die mich schon einmal zum Zittern gebracht hatten.
Da hielt er sein Pferd an und ich hörte die Schritte von Männern auf uns zu kommen.
Mein Blut gefror, jetzt; so kurz vor meiner Freiheit durfte nicht alles zerbrechen. Das würde ich nicht ertragen.
Trotzdem verhielt ich mich ruhig, so wie er es verlangt hatte.
Mein Leben hing nun von ihm ab.
Und ich vertraute ihm mehr als mir selbst.
"Was ist eure Fracht, mein Prinz?"

Hehe, denkt ihr sie öffnen die Tore für sie? Oder ist des Prinzen Ausrede womöglich zu schlecht?
Lasst euch überraschen und freut euch, wie ich mich, von ganzem Herzen auf das letzte Kapitel dieses ersten Bandes.
Bis bald
Tala

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro