Dienstag - 0.3 - Staunen

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don't forget - it's fiction

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Hatte ich heute noch was vor? Sollte ich meinen Kalender konsultieren? Bloß nicht. Das ist jetzt alles egal! BTS sitzt bei mir auf dem Fußboden und braucht meine Hilfe. Das geht vor!

Aus dem Erdgeschoss klingen charakteristische Haustürgeräusche zu uns herauf. Ich lausche einen Moment.
Die Kinder kommen nach Hause.
Hach, DAS wird ein Spaß! Ich freue mich auf die Gesichter von Maja und Simon.

Simon schmeißt seinen Ranzen auf die Treppe, seine Schuhe mitten in den Flur, sich selbst aufs Sofa und brüllt mal wieder einfach los.
"Maaaaaami, Huuuunger!!!"
Jepp - dreizehn. Maja ist zufällig gleichzeitig von ihrer Lehrstelle eingetrudelt und kommt wie üblich sofort die Treppe hoch, um in ihrem Zimmer zu verschwinden und so ihrem lärmenden Bruder zu entkommen. Ich gebe kurz den Jungs ein Zeichen, still zu sein, und flitze in den Flur. Ich ziehe von außen die Zimmertür ran, fange Maja an der Treppe ab, kucke geheimnisvoll und flöte in den höchsten Tönen.
"Tochterkind, ich habe eine Überraschung. Du musst mir aber versprechen, nicht in Ohnmacht zu fallen oder sonst irgendwas Peinliches zu veranstalten. Wenn du tief Luft geholt hast, darfst du in Simons Zimmer gehen."

Mit einem Blick, der mich vermutlich töten soll, und dem Kommentar „Die Durchgeknallte von uns beiden bist ja wohl du!" quetscht sie sich zwischen mir und dem Treppengeländer durch und öffnet Simons Zimmertür. Dort bleibt sie wie angewurzelt stehen und starrt ein unübersehbares Loch in die Luft, gefüllt mit vielen lustigen kleinen Fragezeichen. Stille.
„Äh ..."
Als ich schließlich anfange zu kichern, können sich die anwesenden Jungs nicht mehr halten und brechen in schallendes Gelächter aus. Guk klopft erst sich und dann Jin auf die Schenkel, wofür er sich einen Nackenschlag einfängt, Hobi und Jimin fallen vor Lachen einfach um. Sogar Yoongi wird wieder „lebendig" und kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Und Namjoon blafft kurz ein koreanisches Kommando in den Raum, das alle wieder verstummen lässt, weil er nämlich am Telefon nichts mehr versteht.
O.K., hast gewonnen ...

Aber dieses Gesicht von Maja - unbezahlbar! Sie sortiert immer noch innerlich, was das zu bedeuten hat, und kommt verständlicherweise zu keinem vernünftigen Ergebnis, weshalb sie sich auf den Boden plumpsen lässt und weiter irritiert in die Runde starrt. Irgendwann setzt ihr Verstand wenigstens soweit wieder ein, dass sie anfängt, die Jungs durchzuzählen, nur um dann noch irritierter zu kucken. Das löst sich allerdings wieder, sobald Tae vom Klo zurückkommt, mit einem breiten Grinsen und einem lässigen „Hi!". Die Jungs ergreifen dann die Initiative und begrüßen sie - immer noch grinsend - mit einer erneuten Runterratter-Vorstellungsrunde.
Also entweder können die nach siebenjährigem Drill gar nicht mehr anders, oder sie haben einfach riesig Spaß daran. Denen muss doch auch klar sein, dass wir die Namen zwar sowieso alle kennen, gleichzeitig bei dem Tempo und Genuschel aber überhaupt keine Chance haben, ihnen zu folgen.

Da er unten keine Reaktion von mir bekommen hat, schlurft nun auch Simon die Treppe hoch, wendet sich zu seinem Zimmer und registriert, dass das von ziemlich vielen Menschen belagert ist. In der Hand hat er sein Handy, aus dem grade Cypher pt.2 grölt. Interessanterweise ist nämlich auch er Fan, allerdings im Gegensatz zu Mutter und Schwester mehr von den härteren, rebellischen Songs.
„Mamiiiii - warum habe ich das Gefühl, dass hier mehr Leute sind, als in mein Zimmer reingehören?"

Na, jetzt denk mal scharf nach, mein Sohn.
Nachdem er genauer hingeschaut hat, fällt nun auch ihm die Kinnlade runter, und er bleibt wie angewurzelt im Türrahmen stehen. Diesmal ist Yoongi der Geistesgegenwärtigste - er fängt aus dem Stand an, seinen eigenen Rap-Part mitzugrölen.

G**L!!!!!Das ist live ja noch viel cooler! Und so synchron zu seiner eigenen Aufnahme - Hut ab!

Namjoon ist inzwischen mit seinen Telefonaten fertig und kann vermelden, dass sich in London genervte Aufregung und in Paris flächendeckende Ratlosigkeit breit gemacht hat. Das südkoreanische Konsulat in Frankfurt wird sich aber wenigstens des Gepäcks annehmen, es ist schon einer zum Flughafen unterwegs. Namjoon fotografiert nur noch alle Pässe und Flugtickets ab und WhatsApp-t sie dem Fahrer, damit der überhaupt an die Koffer rankommt. Das wird auch so noch kompliziert genug. Und weil nun klar ist, dass das alles tatsächlich noch Ewigkeiten dauern wird, gibt Namjoon doch klein bei und bittet tatsächlich, dass sie bleiben dürfen.
Geht doch ...

Kurz lasse ich mein Hirn rattern und spreche mich dann mit meinen Kindern ab, die inzwischen aus ihrem Dornröschenschlaf aufgewacht sind.
„Passt gut auf, ihr müsst jetzt ganz viel mithelfen. Die Jungs sind hundemüde, brauchen was zu essen und so schnell wie möglich sieben Betten. Das Essen ist schon im Ofen, ich muss aber mehr machen, wenn sieben Leute mehr mitessen. Für die Betten würde ich deshalb gerne euch einspannen. Simon, du ziehst bitte mitsamt deinem Bettzeug in die Bettritze von Pappi und mir. Maja, du bist mit deinem Zimmer aus dem Schneider, da legen wir natürlich keinen dazu. Aber gehst du bitte rüber zu Tanja und leihst für uns deren Klappmatratze und wenn möglich eine Gästedecke und -Kissen? Dann werden hier bei Simon die beiden Hochbettmatratzen frisch bezogen und unsere und die geliehene Klappmatratze vorm Regal installiert. Hier wären dann vier Betten bereit. Oben wird das Gästebett ausgeklappt und für zwei Leute präpariert. Aber vorher müssen wir alle Isomatten und Decken vom Dachboden holen, damit wir neben dem Gästesofa noch ein einigermaßen bequemes Bett improvisieren können. Dazu müssen wahrscheinlich die Wäscheständer alle auf die Dachterrasse unters Dach. Sollte da noch Wäsche dranhängen, nehmt eure bitte mit und legt unsere auf unser Bett. Staubsaugen wäre da oben nicht schlecht. Simon, dein Fußboden hier sieht auch grade nicht so toll aus. Kann man das Gästen zumuten? Ich glaube, hier saugst du dann auch noch. Und du musst sofort gründlich Platz schaffen."
Während mein Blick in die Runde geht, unterdrücke ich einen akuten Anfall von Fremdschämen.
Echter Pubertistensaustall mal wieder ...
"Weitere Decken und Kissen sind bei uns im Schlafzimmer unter unserem Bett, und ich glaube, eine ist noch auf dem Dachboden. Alles klar?"
Sie nicken.
„Kümmert ihr euch selbständig um alle Betten?? Bettzeug ist ja hier im Flur in der Kommode. Dann los!"

Ich werfe noch ein paar Kontrollblicke aus allen Fenstern und lasse mir von den Kindern versichern, dass sie draußen weit und breit keinerlei verdächtige Gestalten gesehen haben, als sie kamen. Darum beschließe ich, die Jungs ins Erdgeschoss zu verlagern, wo sie es sich erstmal deutlich bequemer machen können als oben auf dem Fußboden. Wir versorgen sie mit Getränken und fangen dann an zu rödeln. Sofort flitzen die beiden Jugendlichen los und checken die Lage. Dann saust Maja zur Nachbarin und Simon verteilt Bettlaken auf Matratzen. Simon schnappt sich den Staubsauger und saugt oben durch. Maja bezieht derweil alle Decken, die sie im Haus finden kann. Simon saugt auch sein Zimmer, nachdem er bei sich alle rumfliegenden Sachen wahlweise in den Schrank, in den Wäschekorb, in den Mülleimer oder in eins der Regale befördert hat.
Ach, wenn Aufräumen doch immer so klaglos und zügig ginge ...
Das läuft, da muss ich mich nicht mehr kümmern.

Macht sieben Betten.
Ich lasse mein Hirn weiter rattern.
Wie geht's eigentlich dem Auflauf? Ich sollte vielleicht mal nachsehen ...
Ich flitze in die Küche und stelle mir erstmal einen Piepser, damit hier nichts anbrennt.
Wann war die Putzfrau das letzte Mal da? Ich sollte noch mal eben die Toiletten und die Dusche putzen, bevor ich mir Jin schnappe und endlich wieder in die Küche gehe ...

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15.10.2018    -    5.4.2019    -    26.10.2019
23.3.2020    -    7.11.2022

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